Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Einführung einer Übersicht von Finanz-kennzahlen für das operative Divisionscontrolling einer Unternehmung in der Ma-schinenbaubranche. Mit Hilfe dieser Übersicht, soll es dem Management und dem Divisions-Controller ermöglicht werden, schnell anhand ausgewählter Kennzahlen zu erkennen ob die Division ihre finanziellen Ziele erreicht hat oder ob es Zielabwei-chungen gibt und dementsprechend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden müssen.
Nach der Klärung der theoretischen Grundlagen in Bezug auf Kennzahlen, geht die-se Arbeit kurz auf Kennzahlensysteme ein. Im anschließenden Kapitel befasst sich der Autor mit dem Begriff des Controllings. Anhand der allgemeinen Definitionen und der Aufgaben des Controllings, wird eine Abgrenzung zum Divisionscontrolling vorgenommen. Der Autor geht hierbei auch auf die vorherrschende Organisationsstruktur des Controllings ein.
Im vierten Kapitel wird anhand eines Fallbeispiels die Einführung der Finanz-Kennzahlen-Übersicht behandelt. Hierbei wird anfänglich der Adressatenkreis ausgeführt und der Definitions- und Auswahlprozess der relevanten Kennzahlen dargelegt. Im Anschluss beschäftigt sich diese Hausarbeit mit der praktischen Einführung der Übersicht und gibt Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Kennzahlen-Übersicht.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretische Grundlagen - Kennzahlen
2.1 Aufgaben und Ziele von Kennzahlen
2.2 Arten von Kennzahlen und Kennzahlensystemen
2.3 Aussagekraft von Kennzahlen
3 Controlling
3.1 Definition Controlling
3.2 Aufgaben des Controlling
3.2.1 Informationsmanagement
3.2.2 Planung
3.2.3 Kontrolle
3.2.4 Steuerung
3.2.5 Koordination
3.3 Organisation des Controlling
3.3.1 Eingliederung des Controllings in die Organisation
3.3.2 Spezialisierung der Controlleraufgaben
4 Fallbeispiel: Einführung Kennzahlen-Übersicht
4.1 Klärung Adressaten
4.2 Definition und Auswahl relevanter Kennzahlen
4.3 Aufbau der Kennzahlen-Übersicht
4.4 Umgang und praktische Anwendung
4.5 Kritische Betrachtung
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Anlagen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Systematisierung von Kennzahlen
Abbildung 2: RoI-Kennzahlensystem
Abbildung 3: Zusammenhang von Daten, Informationen und Wissen
Abbildung 4: Controller-Stellen in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße
Abbildung 5: Typische Einordnungen des Controllings
Abbildung 6: Controlling bei divisionaler Aufbauorganisation
Abbildung 7: Organigramm der Division
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
„Wieder und wieder bitte ich: Non multa sed multum. Weniger Zahlen, sondern gescheitere.“ Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924), russ. Politiker
Dieses Zitat von Lenin, gibt sehr kurz und prägnant wieder, was heutzutage immer wichtiger wird. Das Top-Management benötigt für eine optimale Unternehmensführung nicht Unmengen von Kennzahlen, sondern eine ausgewogene und zielgerichtete Auswahl von Kennzahlen.
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Einführung einer Übersicht von Finanzkennzahlen für das operative Divisionscontrolling einer Unternehmung in der Maschinenbaubranche. Mit Hilfe dieser Übersicht, soll es dem Management und dem Divisions-Controller ermöglicht werden, schnell anhand ausgewählter Kennzahlen zu erkennen ob die Division ihre finanziellen Ziele erreicht hat oder ob es Zielabweichungen gibt und dementsprechend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden müssen.
Nach der Klärung der theoretischen Grundlagen in Bezug auf Kennzahlen, geht diese Arbeit kurz auf Kennzahlensysteme ein. Im anschließenden Kapitel befasst sich der Autor mit dem Begriff des Controllings. Anhand der allgemeinen Definitionen und der Aufgaben des Controllings, wird eine Abgrenzung zum Divisionscontrolling vorgenommen. Der Autor geht hierbei auch auf die vorherrschende Organisationsstruktur des Controllings ein.
Im vierten Kapitel wird anhand eines Fallbeispiels die Einführung der Finanz-Kennzahlen-Übersicht behandelt. Hierbei wird anfänglich der Adressatenkreis ausgeführt und der Definitions- und Auswahlprozess der relevanten Kennzahlen dargelegt. Im Anschluss beschäftigt sich diese Hausarbeit mit der praktischen Einführung der Übersicht und gibt Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Kennzahlen-Übersicht.
2 Theoretische Grundlagen - Kennzahlen
Für das fundierte Treffen unternehmerischer Entscheidungen sind aussagefähige Unterlagen erforderlich, um im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf größere Chancen zu besitzen, schneller reagieren, analysieren und disponieren zu können (vgl. Preißler 2007: 137). Als ein geeignetes Instrumentarium des Controllings dienen Kennzahlen, um das Management zu unterstützen. Hierzu werden dann vorzugsweise monetäre Kennzahlen als Messgrößen des unternehmerischen Handelns und Erfolges eingesetzt (vgl. Dorau et al. 2000: 15).
Kennzahlen sind Informationen in Reinform, da sie aus vielen Daten bestehen, die zu einer einzigen Zahl verdichtet werden. Sie dienen zur konzentrierten Darstellung komplexer Sachverhalte (vgl. Hölzl 2008: 77). Die wichtigsten Elemente einer Kennzahl sind der Informationscharakter, die Quantifizierbarkeit und die spezifische Form der Information (vgl. Reichmann 2011: 24).
Kennzahlen dienen demnach als Informations- und Steuerungsinstrument. Sie besitzen eine Führungs- und Informationsfunktion.
2.1 Aufgaben und Ziele von Kennzahlen
Kennzahlen können Schwachstellen aufzeigen, sie signalisieren Abweichungen, unterstützen die Steuerung und erfüllen die Funktion eines Beurteilungs- und Entscheidungsbarometers. Jeder Controller benötigt ein bestimmtes Mindestmaß an Kennzahlen, um kausale Zusammenhänge erkennen zu können.
Kennzahlen sind zwar quantitative Größen, diese können sich aber auch auf qualitative Tatbestände beziehen. Die meisten Sachverhalte lassen sich durch Kennzahlen quantifizieren. Dadurch kann eine erhebliche Bandbreite von Zielen planbar gemacht werden. Dies ist ein Grund dafür, dass solche Kennzahlen als Basis für variable Entlohnung verwendet werden (vgl. Preißner 2010: 217). Zu beachten ist, dass jede Kennzahl nur so gut ist, wie das ihr zugrunde liegende Zahlenmaterial. Deshalb muss auf deren Auswahl und Pflege eine besondere Sorgfalt gelegt werden (vgl. Ederer 2010: 65).
Kennzahlen bieten darüber hinaus die Möglichkeit, die Unternehmenssituation im Vergleich zu anderen Unternehmen realistisch zu betrachten (vgl. Preißler 2007: 137).
Das Funktionsspektrum von Kennzahlen besteht aus:
- Operationalisierungsfunktion: Kennzahlenberechnung zur Operationalisierung von Zielen und Zielerreichung (z.B. Umsatz pro Mitarbeiter),
- Anregungsfunktion: laufende Erfassung von Kennzahlen zur Erkennung von Auffälligkeiten und Abweichungen (z.B. Auftragseingang pro Woche),
- Vorgabefunktion: kritische Kennzahlenwerte werden als Zielgrößen für unternehmerische Teilbereiche ermittelt (z.B. Umsatzrentabilität),
- Kontrollfunktion: laufende Erfassung von Kennzahlen zur Erkennung von Soll-Ist-Abweichungen (vgl. Preißner 2010: 217f.).
Eine Erhöhung der Transparenz des Unternehmensgeschehens und eine verbesserte Beurteilung der Unternehmenssituation kann durch Kennzahlen erreicht werden. Sie können dem Controller und dem Top Management einen raschen Überblick über die Leistungsfähigkeit des Betriebes oder auch einzelner Betriebsbereiche geben und dadurch den Ausgangspunkt für die Unternehmenssteuerung bilden.
2.2 Arten von Kennzahlen und Kennzahlensystemen
Größen wie z.B. Umsatz, Gewinn und Auftragseingang sind sog. Einzelkennzahlen. Diese können nach verschiedenen Merkmalen systematisiert werden (vgl. Abb. 1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Systematisierung von Kennzahlen
Quelle: Meyer, Betriebswirtschaftliche Kennzahlen 2007: 23
Die am häufigsten vorfindbare Differenzierung, ist die nach ihrer statistischen Form. Hier wird eine Unterscheidung in „absolute Zahlen“ (auch „Grundzahlen“) und „relative Zahlen“ (auch „Verhältniszahlen“) vorgenommen (vgl. Meyer 2007: 22f.).
Absolute Kennzahlen liegen vor, wenn die Kennzahl unabhängig von anderen Zahlengrößen gebildet werden kann. Beispiele hierfür sind Bestandsgrößen (z.B. Anlagenbestand, Kassenbestand), Summen (z.B. Bilanzsumme) und Differenzen (z.B. Gewinn = Ertrag - Aufwand) (vgl. Küpper 2001: 341).
Relative Zahlen sind auf einen Vergleich ausgerichtet. Sie setzen die absoluten Kennzahlen in ein Verhältnis zueinander und bekommen dadurch eine größere Aussagekraft bezüglich der Zusammenhänge von Sachverhalten. Verhältniszahlen differenziert man weiter in:
- Beziehungszahlen: diese setzen zwei verschiedenartige Größen zueinander in Verhältnis (z.B. Eigenkapitalrentabilität),
- Indexzahlen: diese geben das Verhältnis zweier gleichartiger Merkmale an, wobei eine Größe mit 100 gleichgesetzt ist. (z.B. Lohnkostenindex),
- Gliederungszahlen: geben den Anteil einer Größe an einer Gesamtmenge wieder (z.B. Eigenkapitalquote) (vgl. Horváth 2003: 567).
Zur Beurteilung wirtschaftlicher Sachverhalte werden regelmäßig nicht nur eine, sondern mehrere Kennzahlen herangezogen. Diese Kennzahlen sollten nicht zusammenhangslos nebeneinander verwendet werden, da man dadurch leicht zu verwirrenden und widersprüchlichen Aussagen gelangt. Deshalb ist es notwendig, die einzelnen Kennzahlen in eine Ordnung zu bringen (vgl. Küpper 2001: 342). Damit gelangt man zu einem sog. Kennzahlensystem. Darunter wird im Allgemeinen eine Zusammenstellung von quantitativen Variablen verstanden. Die einzelnen Kennzahlen stehen dabei in einer sachlich sinnvollen Beziehung zueinander, ergänzen oder erklären sich und sind auf ein gemeinsames übergeordnetes Ziel ausgerichtet (vgl. Reichmann 2011: 26).
Durch Kennzahlensysteme wird eine konzentrierte und dennoch übersichtliche Darstellung komplexer Zusammenhänge ermöglicht. Wichtig bei Kennzahlensystemen ist immer die Frage nach der Spitzenkennzahl. Diese Spitzenkennzahl bezieht sich in den meisten Fällen auf ein Unternehmensziel (z.B. Gewinn oder Rentabilität) (vgl. Preißner 2010: 221).
Das sog. DuPont-System gilt als der Klassiker unter den Kennzahlensystemen. Es wurde im Jahre 1919 vom amerikanischen DuPont-Konzern entwickelt. Die Grundüberlegung ist, dass nicht die Gewinnmaximierung – als eine absolute Größe – als Unternehmensziel anzustreben ist, sondern die relative Größe „Gesamtkapital-Rentabilität“ (= Return on Investment bzw. RoI) (vgl. Horváth 2009: 257).
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