Die Notwendigkeit der einheitlichen und individuellen visuellen Erscheinung eines Unternehmens, auch „Corporate Design“ genannt, ist ein zunehmend wichtig werdender Erfolgsfaktor. Die visuelle Vermittlung der Firmen-Identität, besser bekannt als „Corporate Identity“, erlaubt es, sich in einem meist übersättigten Markt, gegenüber Konkurrenten abzuheben. In Folge dessen werden alle visuellen Gestaltungsformen nach bestimmten Regeln und Richtlinien, welche von Designern in einem „Corporate Design Manual“ zusammengefaßt werden, gestaltet. Umso klarer und unmißverständlicher die beinhalteten Komponenten in diesem Handbuch definiert werden, desto einfacher und konsequenter kann ein Erscheinungsbild realisiert werden.
Ziel dieser Arbeit ist, die wesentlichsten theoretischen Aspekte, Anforderungen und Besonderheiten dieser Materie zu erörtern, aber auch grundlegende Design-Anwendungen wie z.B. Geschäftsausstattung aufzuzeigen und dessen praktischen Gebrauch zu verstehen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch bei der qualitativen, aber auch quantitativen Analyse sämtlicher Corporate Design Manuals, unterschiedlichster Unternehmen.
Der theoretische Teil geht dabei auf Definitionen elementarer Termini, geschichtliche Hintergründe, aber auch auf die Darlegung der vier konstanten Gestaltungsformen ein. Der analytische Teil dieser Arbeit untersucht Corporate-Design-Manuals auf das Vorhandensein wichtiger Bestandteile, wobei einige auch auf Qualität bewertet werden. Aus diesen Daten und weiteren Recherchen wurde im letzten Schritt ein Best-Practice-Manual erstellt, welches in drei Ausbaustufen untergliedert wurde.
Inhaltsverzeichnis
KURZFASSUNG
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
1.1 Was ist Corporate Design überhaupt?
1.2 Historische Aspekte
1.3 Ziele
1.4 Corporate Identity
1.4.1 CorporateBehavior
1.4.2 Corporate Communication
2 GRUNDLAGEN
2.1 Corporate Design Manual
2.1.1 Synonyme
2.2 Bestandteile
2.2.1 Konstante Gestaltungselemente (Basiselemente)
2.2.1.1 Logo
2.2.1.1.1 Arten von Logos
2.2.1.1.2 Bedeutung für das Corporate Design
2.2.1.2 Hausfarbe (Corporate Color)
2.2.1.3 Hausschrift(Corporate Font)
2.2.1.4 Gestaltungsraster
2.2.2 Corporate Design Anwendungen
2.2.2.1 Briefbogen
2.2.2.2 Kuvert
2.2.2.3 Visitenkarte
2.2.2.4 E-Mail-Signatur
2.2.2.5 Fax
2.2.2.6 Compliment Card / Compliment Slip (Empfehlungs-/Begleitkarte)
2.2.2.7 Powerpoint-Templates
2.2.2.8 Werbegeschenke
2.2.2.9 Web/Internet
2.2.2.10 Memorandum
3 ANALYSE
3.1 Einleitungsteil
3.2 Sprache
3.3 Logo
3.4 Corporate Font
3.5 Corporate Color
3.6 Corporate-Design-Anwendung
4 BEST-PRACTICE-MANUAL
4.1 Ausbaustufen
4.2 Screenshots
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
LITERATURVERZEICHNIS
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: AEG Industriekultur
Abbildung 2: Ziele eines Corporate Designs
Abbildung 3: Corporate Identity
Abbildung 4: Signet vs. Logo
Abbildung 5: Gestaltungsraster Ruhr Universität Bochum
Abbildung 6: Best Practice - Briefbogen (Univie)
Abbildung 7: Gestaltungsbereiche eines Kuverts
Abbildung 8: Best Practice - Kuvert C 6/5 (Land-Tirol)
Abbildung 9: Best Practice - Visitenkarte (Universität Graz)
Abbildung 10: Best Practice - E-Mail-Signatur (Schladming/Dachstein)
Abbildung 11: Best Practice - Fax (Univie)
Abbildung 12:Best Practice - Begleitkarte (Pewag)
Abbildung 13: Best Practice - Powerpoint-Templates (University of Cambridge)
Abbildung 14: Best Practice - Mouspad (Republic of South Africa’s)
Abbildung 15: Gesetz der Ähnlichkeit nach Farbe
Abbildung 16: Gesetz der Ähnlichkeit nach Farbe
Abbildung 17: Gesetz der Ähnlichkeit nach Orientierung
Abbildung 18: Gesetz der Ähnlichkeit nach Form
Abbildung 19: Best Practice - Auszug eines Web-Styleguides (T-Mobile)
Abbildung 20: Best Practice - Post-It & Notizblock (Österreichisches Rotes Kreuz)
Abbildung 21: Audi-Corpote-Design-Portal Login
Abbildung 22: Audi-Corpote-Design-Portal Sprachauswahl
Abbildung 23: Detailliertheit der Logo-Beschreibung
Abbildung 24: Logo Dateiformate
Abbildung 25: Dont's des Seagate-Logos
Abbildung 26: Logo-Freiraum des Wycliffe-Logos
Abbildung 27: Heineken Corporate Font
Abbildung 28: Dont’s der OMV-Corporate-Font
Abbildung 29: Corporate Color OMV
Abbildung 30: Detailliertheit der Corporate-Design-Anwendungen Beschreibung
Abbildung 31: Vorkommen von Corporate-Design-Anwendungen
Abbildung 32:Best Practice Manual - Logo Allgemein
Abbildung 33: Best Practice Manual - Logo Freiraum
Abbildung 34: Best Practice Manual - Logo Don’ts
Abbildung 35: Best Practice Manual - Corporate Color
Abbildung 36: Best Practice Manual - Corporate Font
Abbildung 37: Best Practice Manual - Briefbogen
Abbildung 38: Best Practice Manual - Power Point
Abbildung 39: Best Practice Manual - Autobeschriftung
Abbildung 40: Best Practice Manual - Corporate Clothing
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Zusammenwirken von Corporate Behavior, - Communication und - Design
Tabelle 2: Verschiedene Arten von Logos
Tabelle 3: Hausfarben Beispiele
Tabelle 4: Hausschrift Beispiele
Kurzfassung
Die Notwendigkeit der einheitlichen und individuellen visuellen Erscheinung eines Unternehmens, auch „Corporate Design“ genannt, ist ein zunehmend wichtig werdender Erfolgsfaktor. Die visuelle Vermittlung der Firmen-Identität, besser bekannt als „Corporate Identity“, erlaubt es, sich in einem meist übersättigten Markt, gegenüber Konkurrenten abzuheben. In Folge dessen werden alle visuellen Gestaltungsformen nach bestimmten Regeln und Richtlinien, welche von Designern in einem „Corporate Design Manual“ zusammengefaßt werden, gestaltet. Umso klarer und unmißverständlicher die beinhalteten Komponenten in diesem Handbuch definiert werden, desto einfacher und konsequenter kann ein Erscheinungsbild realisiert werden.
Ziel dieser Arbeit ist, die wesentlichsten theoretischen Aspekte, Anforderungen und Besonderheiten dieser Materie zu erörtern, aber auch grundlegende Design-Anwendungen wie z.B. Geschäftsausstattung aufzuzeigen und dessen praktischen Gebrauch zu verstehen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch bei der qualitativen, aber auch quantitativen Analyse sämtlicher Corporate Design Manuals, unterschiedlichster Unternehmen.
Der theoretische Teil geht dabei auf Definitionen elementarer Termini, geschichtliche Hintergründe, aber auch auf die Darlegung der vier konstanten Gestaltungsformen ein. Der analytische Teil dieser Arbeit untersucht Corporate-Design-Manuals auf das Vorhandensein wichtiger Bestandteile, wobei einige auch auf Qualität bewertet werden. Aus diesen Daten und weiteren Recherchen wurde im letzten Schritt ein Best-Practice-Manual erstellt, welches in drei Ausbaustufen untergliedert wurde.
1 Einleitung
1.1 Was ist Corporate Design überhaupt?
Corporate Design kann grundsätzlich als das Erscheinungsbild eines Unternehmens oder Institution aufgefaßt werden. Es visualisiert charakteristischen Konturen, die in einem meist gesättigten und überfüllten Markt wichtiger sind als je zuvor. Denn vor allem das visuelle Wahrnehmen entscheidet sehr oft, wie Betrachter, im ersten und damit wichtigsten Moment ein Unternehmen wahrnehmen.1
Ein anderer positiver Aspekt von Corporate Design ist, dass beinahe immer ein hoher „Return on Investment“ besteht. Dies bedeutet, daß sich Investitionen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit lohnen.2
Eine konkrete und sehr vollständige Definition lautet: „Corporate Design ist die Gesamtheit aller bewußt beeinflußten, optisch wahrnehmbaren Erscheinungsformen eines Unternehmens“3. Demnach werden alle Erscheinungsformen eines Unternehmens nach einem einheitlichen und verbindlichen Gestaltungskonzept designed. Im engeren Sinn dürfte, wenn einzelne Erscheinungsformen nicht nach vorgegebenen Design-Richtlinien gestaltet werden, auch nicht mehr von Corporate Design gesprochen werden. Folglich ist dadurch, daß sich Unternehmen und Institutionen im Laufe der Zeit in verschiedenste Richtungen entwickeln, auch Corporate Design kein stillstehender, sondern ein sich ständig weiterentwickelnder Prozeß.4
Eine weitere sehr gute Interpretation, die einleitend nicht fehlen darf, lautet: „Corporate Design umfaßt und koordiniert alle visuell wahrnehmbaren Äußerungen und Auftritte eines Unternehmens nach innen und außen“5.
1.2 Historische Aspekte
Der Terminus „Corporate Design“ wird seit den 80er-Jahren verwendet und ist eine Wortschöpfung von Wirtschaftswissenschaftler, wobei Deutschland für eines der wichtigsten Ursprungsländer steht.6
Als ein großer Vorreiter gilt der Deutsche Peter Behrens (1868 - 1940), der zwischen 1907 und 1914 als Verantwortlicher für Kreativtät der Firma AEG (Allgemeine ElektrizitätsGesellschaft), das erste geschlossene Design gestaltete.6 Dazu entwarf er Kataloge, Preislisten, elektrische Geräte aber auch Arbeiterwohnungen, Messestände und Fabriksgebäude nach einen einheitlichen Design. Durch Behrens wurde AEG zum ersten Unternehmen weltweit mit einer vollständigen Corporate Identity.7
In den 30-Jahren war es Hans Domizlaff (1892-1971), der ein Umdenken initiierte. Er war der Meinung, daß die Identität eines Unternehmens nur durch eine identifizierbare Marke geschaffen wird. Dafür hatte er sämtliche Gestaltungsrichtlinien bis ins kleinste Detail beschrieben. Weiters war er Hauptverantwortlicher bei der Umsetzung der Marken Senoussie, Ernte 23, R6, Erste Sorte, Reemtsma und Siemens.6
Die „Design-Periode“, welche zwischen den 1950er und 1970er einzugliedern ist, unterstrich den Leitspruch „Häßlichkeit verkauft sich schlecht“ und veranlaßte Designer, sich noch mehr mit Produkt-Gestaltung zu befassen. Die prominentesten Marken dieser Zeit waren Braun, WMF und Lamy. Ergänzendsoll hier noch angemerkt sein, daß die nächste Periode namens „strategische Periode“, die endgültige Geburtstunde der kompletten Corporate Identity einläutete. Die Begriffe Identität, also die Selbstreflexion nach innen, und Image, das Erscheinungsbild nach aussen, wurden ab sofort unterschiedlich aufgefasst.8
1.3 Ziele
Durch ein einheitliches Erscheinungsbild wird in der Regel versucht, den Wiedererkennungswert eines Unternehmens zu steigern und damit den allgemeinen Bekanntheitsgrad auszuweiten. Dies impliziert, dass das Image eines Unternehmens auf eine positiven Art und Weise propagiert wird.
Ein Unternehmen manifestiert sich durch ein Corporate Design in einer klar erkennbaren (visuellen) Richtung, welche bewusst eingeschlagen wird. Es weckt auf der einen Seite das Vertrauen der Kunden, auf der anderen Seite aber auch das der Mitarbeiter und Partner des Unternehms.9
Folglich ist die Steigerung des Markenwertes ein weiterer positiver Effekt, der wiederum die Wettbewerbsfähigkeit antreibt. Durch professionelles Corporate Design Management werden aber auch ungeahnt Schwachstellen in einem Unternehmen aufgespürt und können im gleichen Atemzug behoben werden.
Laut einer Studie 47 Prozent der befragten Marketing-Verantwortlichen der Ansicht, dass durch eine vernünftige Corporate-Design-Umsetzung, langfristig zwischen 10 und 30 Prozent des Budgets für Marketing eingespart werden kann, was als weiteres Ziel verstanden werden kann.10
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Ziele eines Corporate Designs
1.4 Corporate Identity
Die vollständige und leicht verständliche Definition des PRVA (Public - Relations - Verband-Austria) lautet: „Corporate Identity ist das formulierte Selbstverständnis eines Unternehmens. Sie besehet aus festgeschriebenen, bindenden Prinzipien für Verhalten, Kommunikation und Erscheinungsbild zur Bestimmung einer unverwechselbaren Unternehmenspersönlichkeit.“11
Corporate Identity ist die Persönlichkeit eins Unternehmens, die es nach aussen hin repräsentiert und den Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, sich leichter mit dem Unternehmen identifizieren zu können.12 Darüber hinaus versucht man sämtliche Werte und Ziele, die ein Unternehmen oder eine Institution in sich trägt, in verbindliche Richtlinien zu formalisieren.13
Corporate Design ist eine der drei primären Gegenstände der Corporate Identity (Unternehmenspersönlichkeit), in der auch Anforderungen bezüglich Corporate Behavior (Unternehmensverhalten) und Corporate Communication (Unternehmenskommunikation) festlegt sind.14
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.4.1 Corporate Behavior
Corporate Behavior beschreibt das Verhalten eines Unternehmens. Typische Beispiele dafür sind der Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten oder aber auch Stellung und Ansicht zu Religion und Politik.15
1.4.2 Corporate Communication
Corporate Communication definiert dagegen alle erdenkbaren Aspekte der Kommunikation, egal ob gesprochen oder geschrieben. Typische Beispiele dafür sind Werbung (Werbespots, Plakate, Anzeigen, etc.) und Öffentlichkeitsarbeit bzw. Public Relations PR(Sponsoring, Pressekonferenzen, etc.).15
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Zusammenwirken von Corporate Behavior, - Communication und - Design
2 Grundlagen
2.1 Corporate Design Manual
In einem Corporate Design Manual werden alle Anforderungen eines Corporate Designs zentral, in einem Dokument zusammengefasst und in dieser Form den Nutzern (externe und interne) zur Verfügung gestellt. Der größte Vorteil ist, dass dadurch ein nachhaltig konsistenter Auftritt des Unternehmens gesichert wird.16
Im Allgemeinen wird ein Corporate Design Manual meist dann erstellt, wenn der Umfang eines Corporate Design über ein simples Logo mit nur wenigen Anwendungen hinausgeht.17
2.1.1 Synonyme
Durch die Analyse im zweiten Teil dieser Arbeit wurde festgestellt, dass bei Unternehmen aus deutschsprachigen Ländern meist der Begriff des „Corporate Design Manuals“ verwendet wird. Hin und wieder finden sich auch Bezeichnungen wie „Corporate Design Guide“, „Corporate Design Richtlinien“, „Corporate Design Dokumentation“ und „Corporate Design Standards“ wieder, die inhaltlich jedoch gleich aufgebaut sind.
Im Gegensatz dazu verwenden Unternehmen aus dem amerikanischen Raum gerne Bezeichnungen wie „Branding Guide“ und „Brand Standard Manual“. Auch kann beobachtet werden, dass bei amerikanischen Unternehmen ein zentrales Dokument für die gesamte Corporate Identity bereitgestellt wird, in dem sich auch Corporate Design Richtlinien befinden. Dies impliziert, dass Bezeichnungen wie „Corporate Identity Guidelines“ bzw. „Corporate Identity Standards“ verwendet werden.
Etwas problematischer wird es beim Begriff des Styleguides. Oft wird er als Synonym für „Corporate Design Manual“ verwendet.16 Eine andere Auffassung dazu ist, dass ein Styleguide nur die konstanten Gestaltungselemente (Logo, Farbe, Schrift, Gestaltungsraster) definiert, jedoch nicht das komplette Corporate Design.18 Auch werden darunter Gestaltungsrichtlinien für Druckerzeugnisse und Websites verstanden werden. Bei Gestaltungsrichtlinien für den Web-Bereich wird von Web-Styleguides gesprochen, welche oft aus Gründen der Übersichtlichkeit in separaten Dokumenten ausgegliedertwerden.16
2.2 Bestandteile
2.2.1 Konstante Gestaltungselemente (Basiselemente)
In einem Corporate Design gibt es vier wesentliche Gestaltungskonstanten: Logo, Hausfarbe, Hausschrift und Gestaltungsraster. Aus diesen werden nach und nach alle anderen visuellen Gestaltungsformenabgeleitet und dienen dem Erkennen und Unterscheiden von Unternehmen.19
2.2.1.1 Logo
„Der Begriff Logo stammt von dem griechischen Wort Logos, was unter anderem so viel wie Wort/Rede heißt. Streng genommen dürfte man daher nur eine reine Wortmarke als Logo bezeichnen, kommt ein Bildzeichen hinzu, handelt es sich nicht mehr um ein Logo“20
„Hier kommt der Begriff Signet ins Spiel. Dieser wird einerseits häufig als Synonym für die reine Bildmarke verwendet, andererseits auch als Bezeichnung für die komplette Marke, ganz gleich woraus diese nun im Einzelnen besteht“20
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Signet vs. Logo
Es stellt im Allgemeinen ein Zeichen dar, dass einen großen Wiedererkennungswert in sich tragen sollte.21 Wichtige Kriterien:22
- Verständlichkeit: Logos sollten die Semantik des Namens hervorheben, können aber auch auf Tätigkeiten bzw. Dienstleitungen des Unternehmens hinweisen.
- Einprägsamkeit: Ein guter Ansatz zur Gestaltung ist KISS („Keep It Short and Simple“) und bedeutet, dass einfach Gestaltetes leicht zu merken ist.
- Unverwechselbarkeit: Ein Logo sollte Individualität und Einzigartigkeit ausstrahlen und nicht an andere erinnern.
- Reproduzierbarkeit: Ein Logo sollte so gestaltet werden, dass es auch überall abgebildet werden kann.
2.2.1.1.1 Arten von Logos
Grundsätzlich gibt es vier verschiedne Arten von Logos:23
- Zeichenmarken: Bestehen aus einzelnen Buchstaben oder Zahlen und sind häufig Abkürzungen für ein Wort oder Wortgruppen.24
- Wortmarken: Hintergrund ist meistens der Name des Gründers, kann aber auch ein frei erfundenes Wort oder eine Metapher sein.25
- Bildmarken: Hier werden Bilder (oder eine Mehrzahl davon) alleine mit einem Unternehmen verbunden. Als Bild selbst kann nahezu alles verwendet werden, im besten Fall sollte die Bedeutung einer Marke damit hervorgehoben werden.26
- Kombinierte Wort- und Bildmarken: Ist die am häufigst verwendete Art von Logo, da sie den größten Wiedererkennungswert in sich trägt und daraus sehrschnell ein Unternehmen abgeleitet werden kann. Kombinationen zwischen Wort- und Bildmarken werden generell öfter realisiert als Kombinationen zwischen Zeichen- und Bildmarken.27
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Verschiedene Arten von Logos
2.2.1.1.2 Bedeutung für das Corporate Design
Ein Logo repräsentiert den reduziertesten Ausdruck der gesamten Corporate Identity und ist somit das wichtigste Element im Corporate Design. Ist ausreichend Platz vorhanden, sollte es auf allen Anwendungen des Corporate Designs abgebildet sein.28
2.2.1.2 Hausfarbe (Corporate Color)
Ein Hauptmerkmal eines Corporate Designs ist die passende Auswahl der Hausfarbe. Kontinuierlich bei allen Gestaltungsformen eingesetzt, kann sie vom Betrachter sehr schnell in Verbindung mit dem Unternehmen gebracht werden.29 Farben reflektieren subjektiv die Philosophie einer Marke und geben Menschen einen ersten Eindruck, der wie in fast allen design-spezifischen Gebieten, der wichtigste ist.29
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Hausfarben Beispiele
Bei der Auswahl der Hausfarben gibt es einige Punkte, die zu berücksichtigen sind:30
- Sehr gerne werden unüberlegt Farben ausgewählt, die im Vierfarbdruck nicht realisiert werden können.
- Werden bestimmte Gestaltungsformen mittels Klebefolien oder Lacke produziert, verringert sich das Repertoire der auswählbaren Farben.
- Es muss nicht die Hauptfarbe des Logos automatisch als Hausfarbe des Unternehmens verwendet werden.
- Die Überlegung, für die Hausfarbe einen eher „stillen“ Farbton zu verwenden, wenn das Logo bereits sehr intensive Farben in sich trägt, ist berechtigt.
2.2.1.3 Hausschrift(Corporate Font)
Die Wirkung dieses konstanten Gestaltungselements ist zwar nicht so stark wie die einer Farbe oder einem Logo, jedoch darf es in einem vollständigen Corporate Design nicht fehlen.30Die Hausschrift sollte zu einem Unternehmen passen und angenehm mit der ausgewählten Hausfarbe harmonieren. Egal, ob eine bereits bestehende Schriftart ausgewählt, oder ob die Erstellung einer eigenen, individuellen Hauschrift beauftragt wird, es müssen alle typographischen Eigenschaften auf das jeweilige Unternehmen, aber auch die Art der Verwendungen abgestimmt werden. Die schwierigste Herausforderung dabei ist, auf die Individualität und Originalität des Unternehmens aufmerksam zu machen.31
Weitere zu berücksichtigende Aspekte:30,31
- In einem Corporate Design Manuel muss genau festgelegt sein, welcher Schriftstil (fett, kursiv, unterstrichen) in Kombination mit welcher Farbe, wann und wo angewendet wird.
- Bei einigen Gestaltungsformen ist auf gute Lesbarkeit zu achten.
- Speziell bei digitalen Gestaltungsformen muss untersucht werden, ob die ausgewählte Schriftart von allen Systemen unterstützt wird bzw. bereits installiert ist.31
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Hausschrift Beispiele
2.2.1.4 Gestaltungsraster
Das Ziel eines Gestaltungsrasters ist es, alle verwendeten Gestaltungsformen durch ein Ordnungssystem einheitlich aussehen zu lassen. Dabei wird eine exakte Anordnungsvorschrift zur Gliederung aller verwendeten Komponenten erstellt. Ein Gestaltungsraster (auch Gestaltungslayout genannt) verleiht dem visuellen Erscheinungsbild eine grafische Linie, an die sich alle Corporate-Design-Anwendungen zu halten haben.32
„Ein Gestaltungsraster sollte den Designer leiten, ihn dabei aber nicht in seiner Kreativität einschränken. Leider wird genau diese Einschränkung immer wieder als eines der Hauptargumente gegen die Verwendung von Gestaltungsrastern aufgeführt.“33
Beispiele dafür sind:34
- „die Position des Logos“
- „die Anzahl der Spalten“
- „die Spaltenbreiten, Spaltenhöhen und Spaltenzwischenräume“
- „die Größe und Position der Abbildungen“
- Schriftengrößen für den Text, verschiedene Überschriften, Bildunterschriften“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Vgl. Reichenbach/Furrer, Wissenswertes, S. 1
2 Vgl. Schmitt, Corporate Design Manual, 2010
3 Dunkl, Praxis, 2005, S. 14
4 Vgl. Dunkl, Praxis, 2005, S. 14
5 Weber, Informationsdesign, 2008, S.93
6 Vgl. Beinert, Geschichte, 2010
7 Vgl. Selle, Deutschland, 2007, S100
8 Vgl. Entwicklung
9 Vgl. Ringle, Markenführung, 2006, S.89
10 Vgl. Starke Marke
11 Dunkl, Praxis, 2005, S. 15
12 Vgl. Corbe / Baumann / Borowski, Pamela, Identity und Design, 2003
13 Vgl. Dunkl, Praxis, 2005, S. 15
14 Vgl. Reichenbach/Furrer, Wissenswertes, S. 1
15 Vgl. Dunkl, Praxis, 2005, S. 15
16 Vgl. Schmitt, Corporate Design Manual, 2010
17 Vgl. Weber, Informationsdesign, 2008, S.98
18 Vgl. Styleguide
19 Vgl. Corbe / Baumann / Borowski, Pamela, Identity und Design, 2003
20 Herling, Index Logo, 2008, S. 6
21 Vgl. Erhart, Gutes Logo
22 Vgl. Wachholz, Logogestaltung
23 Vgl. Huber, Arten von Logos
24 Vgl. Huber, Zeichenmarke
25 Vgl. Herling, Index Logo, 2008, S. 189
26 Vgl. Huber, Bildmarken
27 Vgl. Huber, Kombinationen
28 Vgl. Weber, Informationsdesign, 2008, S.93
29 Vgl. Meier, Hausfarbe
30 Vgl. Wäger, Standardisierung
31 Vgl. Ackermann, Hausschrift
32 Vgl. Rudolph / Haas, Ordnung, 2010
33 Rudolph / Haas, Ordnung, 2010
34 Gestaltungsraster