Der demografische Wandel, der in Deutschland seit einiger Zeit stattfindet und sich auch in Zukunft fortsetzen wird, wirkt sich nicht nur in den sozialen Bereichen aus, sondern betrifft auch die Finanzhaushalte von Bund, Ländern und Gemeinden. Zusammenhänge zwischen Bevölkerungszahl, Produktivität und Einnahmen der Gebietskörperschaften sowie Strategien zur Abmilderung der finanziellen Folgen des demografischen Wandels werden vorgestellt.
Inhalt
1. Einleitung
2. Grundlagen
3. Prognosen
4. Demografische Trends und ihre finanziellen Auswirkungen
4.1 Einnahmen
4.2 Ausgaben
5. Vergleich von Einnahmen und Ausgaben
6. Handlungsstrategien
7. Zusammenfassung
Quellen
Anhang
1. Einleitung
Der demografische Wandel, der in Deutschland seit einiger Zeit stattfindet und sich auch in Zukunft fortsetzen wird, wirkt sich nicht nur in den sozialen Bereichen aus, sondern betrifft auch die Finanzhaushalte von Bund, Ländern und Gemeinden (Bundesministerium der Finanzen 2002).
Ist eine geringere Bevölkerungszahl zwingend mit einer geringeren Produktivität verbunden? Werden die Gebietskörperschaften durch den Bevölkerungsverlust auch einen Einnahmeverlust zu verzeichnen haben und sind diese Zusammenhänge in ganz Deutschland erkennbar? Werden die Ausgaben der Gebietskörperschaften durch den demografischen Wandel sinken oder steigen, was sind die Gründe? Mit welchen Strategien können Gebietskörperschaften den finanziellen Einfluss des demografischen Wandels abmildern? Zu diesen Fragen soll in der vorliegenden Arbeit jeweils kurz eine Erläuterung gegeben werden.
2. Grundlagen
Gebietskörperschaften: Körperschaft des öffentlichen Rechts, deren Hoheitsbereich durch einen räumlich abgegrenzten Teil des Staatsgebietes bestimmt wird. Die Mitgliedschaft folgt aus dem Wohnsitz in einem bestimmten Gebiet. Gebietskörperschaften folgen dem Prinzip der Selbstorganisation und Selbstverwaltung. Die wichtigsten Gebietskörperschaften sind Gemeinden, Landkreise, Bundesländer sowie der Staat (www.wikipedia.org/wiki/Gebiets-körperschaft).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Abhängigkeit der Einnahmenentwicklung von Gebietskörperschaften (nach Mäding 2003, verändert)
3. Prognosen
Wenn Aussagen über die zukünftigen Auswirkungen des demografischen Wandels in Deutschland gemacht werden sollen, basieren diese Aussagen zumeist auf Prognosen bzw. Szenariorechnungen, welche die demografischen Trends berücksichtigen (Bundesministerium der Finanzen 2002). In den Prognosen werden zudem wirtschaftliche Aspekte, die vom demografischen Wandel beeinflusst werden können, berücksichtigt (s. Abb. 2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: BIP, Produktivität und Beschäftigung (BSG 2003). Die roten Pfeile geben zukünftige Tendenz an
Die Prognose sagt aus, dass die Produktivität in Deutschland weiter steigen wird, ebenso das Bruttoinlandsprodukt (BIP), obwohl die Zahl der Erwerbstätigen deutlich sinken wird. Der Prognose nach wird auch die Zahl des Erwerbspersonenpotentials deutlich sinken. Gleichzeitig wird aber davon ausgegangen, dass die Arbeitslosenquote abnimmt, das Erwerbspersonenpotenzial also besser ausgeschöpft wird. Das Erwerbspersonenpotenzial hängt zum einen ab von der Bevölkerungszahl, der Altersstruktur und der Geschlechterstruktur, zum anderen hängt es von der grundsätzlichen Bereitschaft der Personen ab, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen (BGS 2003).
4. Demografische Trends und ihre finanziellen Auswirkungen
Nach Mäding (2008) sind in Deutschland sieben demografische Trends zu erwarten bzw. bereits wirksam, die sich auf das Bevölkerungsvolumen, die Bevölkerungsstruktur und das Wanderungsverhalten auswirken:
A Bevölkerungsvolumen
- Bevölkerungsrückgang
- Zuwanderung (zusammen = Bevölkerungsabnahme)
B Bevölkerungsstruktur
- Alterung
- Heterogenisierung
- Vereinzelung
C Wanderung
- Ost-West Wanderung
- Suburbanisierung
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