I Gliederung
1. Einleitung 3
2. Hauptteil 4
2.1 Briefing-Prozess 4
2.1.1 Aufgabenstellung 4
2.1.1.1 Briefing-Dokument 5
2.1.1.2 Offene Fragen 7
2.1.1.3 Kritische Reflexion 7
2.1.2 Rebriefing 8
2.1.2.1 Strategie des Events 8
2.1.2.2 Zielsetzung 9
2.1.2.3 Zielgruppe 9
2.1.2.4 Budget 9
2.1.2.5 Kommunikationsmaßnamen 10
2.1.2.6 Programmablauf des Events 10
2.1.2.7 Kritische Reflexion 12
2.2 Pitching-Prozess 13
2.2.1 Vorbereitungsphase 14
2.2.1.1 Definition der Ziele 14
2.2.1.2 Ideenfindung 15
2.2.2 Entwicklung einer Kampagne 16
2.2.2.1 Leitidee 16
2.2.2.2 Slogan 17
2.2.2.3 Kommunikationsmaßnahmen 17
2.2.2.3.1 Außenwerbung 18
2.2.2.3.2 Social Media-Marketing 19
2.2.2.3.3 E-Mail-Marketing 20
2.2.2.3.4 Guerilla Marketing 20
2.2.2.3.4 Mediaplan 22
2.2.2.3.5 Sonstige Event-Ideen 23
2.2.3 Taktische Entscheidungsphase 24
2.2.4 Pitch-Ablauf 25
2.2.5 Kritische Reflexion 26
2.3 Umsetzung einer crossmedialen Kampagne 27
2.3.1 Neue Biefing-Vorgaben 27
2.3.2 Weiterentwicklung der Kampagne 28
2.3.2.1 Meilenstein-Plan 28
2.3.2.2 Kommunikationsstrategie 29
2.3.2.3 Kommunikationsmaßnahmen 29
2.3.2 Kommunikationsmanagement 43
2.3.2.1 Auftraggeber 43
2.3.2.2 Designer 43
2.3.2.3 Promoter 43
2.3.2.3 Team-Kommunikation 44
2.3.2.4 Kritische Reflexion 44
2.4 Event 45
2.4.1 Verlauf des Events/ Der Eventverlauf 45
2.4.2 Evaluation des Events 49
2.4.3 Resümee zur Konzeptionsphase des Events 50
3. Fazit 52
4. Abbildungsverzeichnis 53
5. Literaturverzeichnis 54
I Gliederung
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1 Briefing-Prozess
2.1.1 Aufgabenstellung
2.1.1.1 Briefing-Dokument
2.1.1.2 Offene Fragen
2.1.1.3 Kritische Reflexion
2.1.2 Rebriefing
2.1.2.1 Strategie des Events
2.1.2.2 Zielsetzung
2.1.2.3 Zielgruppe
2.1.2.4 Budget
2.1.2.5 Kommunikationsmaßnamen
2.1.2.6 Programmablauf des Events
2.1.2.7 Kritische Reflexion
2.2 Pitching-Prozess
2.2.1 Vorbereitungsphase
2.2.1.1 Definition der Ziele
2.2.1.2 Ideenfindung
2.2.2 Entwicklung einer Kampagne
2.2.2.1 Leitidee
2.2.2.2 Slogan
2.2.2.3 Kommunikationsmaßnahmen
2.2.2.3.1 Außenwerbung
2.2.2.3.2 Social Media-Marketing
2.2.2.3.3 E-Mail-Marketing
2.2.2.3.4 Guerilla Marketing
2.2.2.3.5 Mediaplan
2.2.2.3.6 Sonstige Event-Ideen
2.2.3 Taktische Entscheidungsphase
2.2.4 Pitch-Ablauf
2.2.5 Kritische Reflexion
2.3 Umsetzung einer crossmedialen Kampagne
2.3.1 Neue Biefing-Vorgaben
2.3.2 Weiterentwicklung der Kampagne
2.3.2.1 Meilenstein-Plan
2.3.2.2 Kommunikationsstrategie
2.3.2.3 Kommunikationsmaßnahmen
2.3.2 Kommunikationsmanagement
2.3.2.1 Auftraggeber
2.3.2.2 Designer
2.3.2.3 Promoter
2.3.2.3 Team-Kommunikation
2.3.2.4 Kritische Reflexion
2.4 Event
2.4.1 Verlauf des Events/ Der Eventverlauf
2.4.2 Evaluation des Events
2.4.3 Resümee zur Konzeptionsphase des Events
3. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Seit es Menschen gibt, ist der Wetteifer der Ansporn zu fast
allem wichtigem und bedeutendem Tun gewesen.“
Bertrand Russell (1872-1970), brit. Philosoph
Wie bereits der britische Philosoph Bertrand Russel damals bemerkte, können aus Wetteifer die erstaunlichsten Leistungen hervorgebracht werden. Der Wettkampf-Gedanke ist so alt wie die Menschheit selbst.
In Wettbewerben messen die Teilnehmer mit Konkurrenten ihre Kräfte und versuchen als Sieger hervorzugehen. Der sportliche Wettstreit begleitet seit jeher die Menschheitsgeschichte. Im alten Griechenland boten die olympischen Spiele eine Plattform, auf der Athleten gegeneinander antreten konnten. Damals wurden die besten Sportler mit einem Siegerkranz gekrönt. Heutzutage erhält der Gewinner einer Sportveranstaltung beispielsweise eine Medaillen, einen Pokale oder einen Wertscheck.
Neben dem sportlichen Hintergrund spielt der Wettbewerb auch eine wirtschaftliche Rolle. In einer gerechten Marktsituation kämpfen die verschiedenen Teilnehmer ständig um die Gunst der Käufer. Doch diese Konkurrenz-Situation ist wichtig. Nur so können wichtige Fortschritte entstehen, welche den Markt weiterentwickeln. Wie im Sport, können nur die Unternehmen dauerhaft bestehen, die sich gegen den Wettbewerb behaupten können.
Die Werbebranche gestaltete sich sogar ihre ganz eigenen „olympischen Spiele“. In sogenannten Pitchen finden sich ausgewählte Agenturen zusammen, die um denselben Auftrag kämpfen. So kann der Kunde die für ihn geeignetste Agentur auswählen. Innerhalb eines Hochschulprojekts begleitete unser Team Werbe(r)welt einen gesamten Pitching-Prozess und konnte diesen in einem realen Umfeld erleben.
Nun denn:
Lasst die Spiele beginnen!
2. Hauptteil
2.1 Briefing-Prozess
Definitionen:
Nach Gabler Wirtschaftslexikon. Das Wissen der Experten:
„Wesentliches Instrument der Zusammenarbeit zwischen Werbeagentur und Kundenfirma. Arten: a) Kundenbriefing: In der Planungsphase einer Werbekampagne erhält die Agentur alle Informationen über Markt, Konkurrenz, Kundenfirma, Produkt etc., d.h. eine Zusammenfassung der sachlichen Aufgabenstellung mit Problemstellung, Situationsdarstellung, Zielsetzung, Strategie, Zeit- und Kostenplan und Kontrolle. b) (Internes) Agenturbriefing: Aufgabenstellung für die Mitarbeiter der Agentur aufgrund des Kundenbriefings.[1]
Struktur des Briefings
Fünf-Stufiges Schema nach Back/Beuttler[2]:
1. Projekt (Aufgaben und Ziele)
2. Projektteam (Ansprechpartner, Verantwortlichkeiten, Kontakte)
3. Projekthintergrund (Fakten zu Unternehmen, Produkt, Markt, Zielgruppen und übergeordneten Strategien)
4. Vorgaben (Termine, Budgets, Evaluationsmaßstäbe, Vorgaben durch übergeordnete Strategien)
5. Anlagen (vertiefende Studien, Broschüren, Datenblätter)
2.1.1 Aufgabenstellung
Der zentralen Aufgabenstellung für die Projektarbeit im Fach Pitching lag ein realer Event der Macromedia Hochschule zugrunde: „Die Lange Nacht der Werbung“
Hierbei handelt es sich um eine Veranstaltung der MHMK für Werbe- und Kommunikationsinteressierte. Nach Angabe wird dieses Event wie folgt definiert:
„Die Hochschule veranstaltet erstmals im Frühsommer 2011 eine Lange Nacht der Werbung. Cannes-Rolle, Spielfilme aus der Werbeszene, GWA, ADC, Copytest und Pitch um eine reale Aufgabenstellung und ein Designwettbewerb bilden den Hintergrund für diesen einzigartigen Event.
Die konkrete Aufgabenstellung wurde laut Hochschule folgendermaßen formuliert:
„Entwickeln Sie eine crossmediale Kampagne für die Zielgruppe der zukünftigen Werber (interessierte Schüler, Studenten der MHMK oder anderer Hochschulen, die Design oder Markenkommunikation studieren möchten) und Münchens Agentur-Szene. Das Budget ist bekanntermaßen „übersichtlich“, der Event ein Novum mit viel beruflicher Perspektive. Ein weiteres Ziel ist die Bekanntheit der Hochschule in den kreativen Studiengängen zu steigern.“
Als Schwerpunkt und Übungsaufgabe wurde zu diesem Thema im Kurs ein Pitch vorbereitet, bei dem einzelne Projektgruppen gegeneinander antreten sollten. Die Gruppen sollten hierbei als Agenturen fungieren. Die Jury, bestehend aus den Veranstaltern des Events, wählte dann die Gewinnergruppe aus. Die Aufgabe der Gewinner war die Durchführung der kommunikativen Maßnahmen.
Unsere vierköpfige setzte sich rasch zusammen. Nach einem mehrstündigen Brainstorming und anschließender Ausarbeitung der Ideen, setzten wir eine strukturierte Präsentation auf. Die genauen Inhalte unserer Präsentation und Konfliktpunkte werden in folgenden Kapiteln geschildert.
2.1.1.1 Briefing-Dokument
Zunächst wurde von Seiten der Auftraggeber ein formuliertes Briefing an den Kurs überreicht. Dieses Briefing sollte als Vorabinformation die Kundenwünsche und Aufgaben darstellen, die die einzelnen Projektgruppen umsetzen sollten. Für offene Fragen diente, für jede Gruppe unabhängig, ein Rebriefing (siehe Punkt 1.1.2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Briefing: „Die Lange Nacht der Werbung“
Verfasser: Nasrin Khochsima, Julia Frankenfeld
Motto: Nicht nur in Agenturen, sondern auch an der MHMK werden die Nächte oft zu Tagen. Warum also nicht einmal zusammen die Nacht verbringen?
Interner Slogan: Von der Konzeption über das Design bis zum Pitch
Wann: 19.Mai 2011
Schirmherrschaft: GWA und ADC
Ort: MHMK in München
Teilnehmer: Studierende, Studieninteressenten und Münchner Werbe- und Designagenturen
Ziel: Gemeinsam mit Studieninteressierten Werbung erleben
Highlights: - Verleihung des Münchner Designpreises
- Kampagnenworkshops inkl. Mitternachts-Pitch
- Lesung aus dem neuen Buch David Ogilvy – Ein Leben für die Werbung
- Mappenkurs vom ADC und Award Training
- Vortrag: Herr Hecker (Pressesprecher des GWA) „Gedanken der deutschen Studenten über die Werbebranche“
- Cannes-Rolle und andere Werbe-Highlights wie 39,90 oder Mad Men
Was bedarf es:-Eventplanung: Wie sieht das Konzept/ der Ablauf aus?
- Teilnehmer: Wie gewinnt man die Teilnehmer?
- Visualisierung: Wie sollen Kampagne und Plakate aussehen?
- Presse: Welche Medien informiert man am besten, um die Zielgruppe zu erreichen?
- Sponsoren: Wie gewinnt man Sponsoren?
2.1.1.2 Offene Fragen
Bei der Bearbeitung des vorgelegten Briefings ergaben sich für unsere Projektgruppe mehrere Fragen. Um konstruktive Antworten im Rebriefing zu bekommen, strukturierten wir die offenen Fragen nach Themengebieten:
Zielgruppe: Wer genau soll angesprochen werden? Fokusgruppe Studieninteressierte, Designstudenten oder Werbeinteressierte?
Ziel der Veranstaltung: Was soll mit dem Event vorrangig erreicht werden? Recruiting oder die Steigerung der Bekanntheit der Hochschule?
Budget: Wie viel Budget haben wir genau für die Kommunikation zur Verfügung? Gibt es weitere erschließbare Mittel?
Kommunikationsmaßnahmen: Welche Werbemittel sind erwünscht? Gibt es genaue Kampagnenvorstellungen? Gibt es Einschränkungen? Welche Kommunikationsmaßnahmen erweisen sich üblicherweise als positiv? Wie sah die Kommunikation für die Designpreis-Verleihung im Vorjahr aus?
Ablauf: Wie läuft die Preisverleihung ab? Ist es möglich, die Pitch-Teilnehmer ebenfalls zu Ehren (Eventuell ein weiterer Preis oder Urkunde)? Wie laufen die Kampagnenworkshops ab? Gibt es ein Buffet und Getränke, z.B. Cocktails? Gibt es Musik?
2.1.1.3 Kritische Reflexion
Bei kritischer Betrachtung der Vorstufen des Pitches, lassen sich einige Konfliktpunkte feststellen. Zunächst war für unsere Projektgruppe, die hier als Agentur mit realem Auftrag fungierte, das Briefing nicht ausreichend formuliert. Eine genaue Angabe zum Event und der strukturierte Aufbau fehlten uns. Zu Budget und Deadlines gab es keine Angaben. Die Kommunikation bzw. die Umwerbung des Events, die eigentlich die Hauptaufgaben für uns darstellten, wurden kaum näher bestimmt und nur oberflächlich erwähnt. Deshalb hatten wir im Rebriefing viele offene Fragen.
Des Weiteren gab es Widersprüchlichkeiten und Fehler von Seiten der Kunden im Vorfeld. Das Event war intern bereits kommuniziert worden, somit stand bereits Layout und konkretes Naming des Events in gedruckter Form fest. Das Problem hierbei war, dass in diesen vorhandenen Materialien Fehler auftauchten. Es gab sowohl inhaltliche als auch Rechtschreibfehler. Dies hätte durch eine strukturierte Arbeitsweise und geklärte Verantwortlichkeit vermieden werden können.
2.1.2 Rebriefing
Das bereits erwähnte Rebriefing fand unabhängig von den anderen Projektgruppen im Einzelgespräch. Die im Vorfeld erarbeiteten Fragen und Ideen konnten hier besprochen werden. Sie gab uns einen groben Überblick über den Veranstaltungsablauf. Insgesamt bekamen wir einige neue Angaben zur Strategie des Events, der Zielsetzung und Zielgruppe, zu Budget und zu den bevorzugten Kommunikationsmaßnahmen.
Das Rebriefing diente außerdem dem gegenseitigen Kennenlernen von Auftraggeber und Projektgruppe.
Nach dem Rebriefing hatten wir folgende, neue Anhaltspunkte:
2.1.2.1 Strategie des Events
Die emotionale Wirkung des Abends sollte wie ein Event von Studenten für Studenten sein. Hinzu kam eine glamouröse Tonalität für die Veranstaltung, die sie sich wünschte. Weitere, wichtige Schlagwörter für die Strategie des Events waren Agentur- und Praxisnähe. Die Besucher sollten das Gefühl bekommen, in den Räumlichkeiten der MHMK München, für einige Stunden in die Welt der Werbung einzutauchen. Die Zusammenarbeit mit Agenturen und das eigenständige arbeiten in Workshops waren Punkte, die positiv in die Kommunikation eingebaut werden konnten.
Das Projektziel für unsere Gruppe war in diesem Zusammenhang eine effiziente Kampagnenstrategie. Um den Wünschen des Kunden möglichst gerecht zu werden, versuchten wir die eben genannten Eventfaktoren strategisch in die Kommunikation einzubauen.
2.1.2.2 Zielsetzung
Im Rebriefing bekamen wir vom Kunden eine neue Zielvorgabe, die sowohl „Die Lange Nacht der Werbung“ betraf, als auch die kommunikativen Maßnahmen. Das Event soll die Welt der Werbung glamourös (Bsp. Heidi Klum) und aufregend darstellen. Wichtig ist auch die Optimierung der Bekanntheit der Hochschule, also eine allgemeine Aufmerksamkeits- und Imagesteigerung. Außerdem beinhaltete die Zielsetzung auch die Akquise von Studenten, vor allem die Rekrutierung von Designstudenten. Aus Kundensicht sollte das Event als „einzigartig“ kommuniziert werden, damit viele Besucher angezogen werden.
2.1.2.3 Zielgruppe
Als Zielgruppe definierte Sie allgemein Werbeinteressierte. Nach konkreter Nachfrage wurde die Wahl auf Studieninteressenten und „Werbeleute“ priorisiert. Diese Studieninteressenten könnten auch junge Menschen sein, die bereits studieren und nun die Fachrichtung wechseln möchten, oder Personen, die sich für die Werbebranche interessieren. Als „Werbeleute“ wurden hier Arbeitnehmer aus Agenturen und kreativen Unternehmen bezeichnet.
2.1.2.4 Budget
Da im schriftlichen Briefing keine Angaben zu Budget und anderen verfügbaren Mitteln gemacht wurde, sprachen wir dieses Thema gezielt im Rebriefing an. Hier erfuhren wir, dass wenig bis kein Budget vorhanden war. SIe erwähnte aber explizit, dass die Sponsorensuche erwünscht sei. Es kam der Vorschlag, dass wir uns kreative Kommunikationsmaßnahmen überlegen sollten, die kein Budget in Anspruch nehmen würden.
2.1.2.5 Kommunikationsmaßnamen
Unsere Aufgabe bei dieser Projektarbeit war die Entwicklung einer crossmedialen Werbekampagne, deshalb war es uns besonders wichtig, dazu möglichst viele Informationen zu sammeln.
Als gewünschte Werbemittel wurden Plakate und Flyer in Betracht gezogen, hierzu gab es aber keine genauen Kampagnenvorstellungen. Sie nannte uns keine Einschränkungen. Print- und Outdoorwerbung wären die bisher üblich eingesetzten Kommunikationsmaßnahmen. Allerdings wurde uns mitgeteilt, dass wahrscheinlich keine größeren Plakate gedruckt werden könnten. Es würden lediglich einige Ausdrucke an der MHMK angebracht. Weiterhin legte der Kunde Wert auf Social Media Marketing. Facebook, Twitter, YouTube wären Kanäle, die genutzt werden sollten. Auf jeden Fall sollte „Die Lange Nacht der Werbung“ in aller Munde sein. In diesem Zusammenhang wurde uns stark das Gefühl vermittelt, das einschlägige PR und Schlagzeilen sehr erwünscht sind. Es kam auch der Vorschlag, dass Reporter angeschrieben und eingeladen werden könnten. Pressetexte und redaktionelle Texte sollten, sowohl für die Macromedia Website als auch für eventuelle Presseauftritte verfasst werden.
Weiterhin wurde uns empfohlen, eine Guerilla-Aktion zu entwerfen. Hierbei sollte die Guerilla-Maßnahme keine Kosten betragen.
Da wir uns für die Kommunikationsmaßnahmen der letzten Jahre interessierten, erfragten wir den Erfolg vorheriger Kampagnen für diese Art von Events, es wurden aber noch keine Studien durchgeführt, in wie fern diese Mittel „funktionieren“.
2.1.2.6 Programmablauf des Events
Zur Kategorisierung der Programmpunkte gab uns der Kunde einen Überblick über die Veranstaltung:
Zunächst gäbe es den Empfang und die Eröffnung des Abends. Daraufhin würde der Münchner Designpreis verliehen werden. Hierbei würde ein im Vorfeld ernannter Gewinner zum Sieger gekrönt werden und bekäme eine Urkunde überreicht. In diesem Zusammenhang sei es grundsätzlich möglich, die Pitch-Teilnehmer ebenfalls zu ehren (Eventuell ein weiterer Preis oder Urkunde).
Gegen 19:30 Uhr würde das Büffet eröffnet werden (begleitet durch eine Band). Die weiteren Programmpunkte wären Lesungen, Kampagnenworkshops, Mappencoachings und das Abspielen der Cannesrolle und Dokumentationen. Die Kampagnenworkshops bestehen aus drei Teams, die einzelne Aufgaben durchführen würden. Am späten Abend würde dann ein Pitch stattfinden. Anschließend gäbe es ein Mitternachtssnack und Musik vom bekannten DJ.
Nach dem Rebriefing bekamen wir den Ablaufplan schriftlich überreicht:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1.2.7 Kritische Reflexion
Insgesamt kann man bei einer kritischen Betrachtung des Briefing-Prozesses sagen, dass es hier auf jeden Fall Optimierungspotential gäbe. Als erster realer Auftrag und erstes externes Kundenbriefing bekamen wir jedoch einen authentischen Einblick in die Praxis. Da das schriftliche Briefing bereits kritisch beurteilt wurde (siehe Punkt 2.1.1.3), werden in den nächsten Absätzen weitere, entstandene Konfliktpositionen näher erläutert:
a) Rebriefing mit nur einem Verantwortlichen
Unseres Erachtens war es unvorteilhaft, dass das Rebriefing mit nur einer Person stattfand, obwohl das Veranstaltungsteam aus drei Personen bestand. Aus diesem Grund bekamen wir immer wieder verschiedene Angaben. Vermutlich hätten auch die Fragen effizienter beantwortet werden können, wenn die anderen beiden Ansprechpartner vor Ort gewesen wären.
b) Einzelbriefing, ohne schriftliche Angaben
Eine weitere unvorteilhafte Gegebenheit war, dass die einzelnen Teams unabhängig voneinander die Rebriefing-Gespräche hatten, hierzu aber keine schriftlichen Angaben vorhanden waren. Auf diese Weise bekamen alle Projektgruppen unterschiedliche Vorgaben zum Pitch, was bei einem Team im Pitch sogar zur Themaverfehlung führte. Zum Rebriefing hätte das unvollständige schriftliche Briefing ergänzt und verbessert werden können.
c) Unklarheit bei Verantwortungsbereichen und Ansprechpartnern
Teilweise hatten wir das Gefühl, dass die Ansprechpartner die Aufgabenbereiche noch nicht richtig übertragen hatten. So wurden wir einige Male immer wieder „hin und her“ verwiesen um wichtige Informationen zu erhalten. Dieses Phänomen verwirrte uns zum Teil, da wir die Verantwortungsbereiche nicht mehr zuteilen konnten. Das führte auch dazu, dass wir E-Mails an das gesamte Team sendeten und warteten, dass der Zuständige sich meldete.
d) Kein Budget
Auch wenn wir gerne kreative Lösungen erarbeiten, fanden wir es einschränkend kein Budget zur Verfügung zu haben. Wir sind der Ansicht, dass man gerade für ein Werbeevent, Geld für Werbemaßnahmen zur Verfügung stellen sollte.
e) Keine klaren Vorgaben
Als große Schwierigkeiten stellten sich für unser Team die unvollständigen und verschwommenen Vorgaben dar. Wir mussten viele wichtige Themen, wie Zielgruppenfokus oder Kommunikationsmaßnahmen selber erfragen. Dieser Prozess kostete uns teilweise viel Zeit.
g) Zu hohe Anforderungen
Hier ist zu erwähnen, dass im Rebriefing zum Teil sehr viele Anforderungen gestellt wurden. Es gab keinen klaren Fokus. Es hieß zum Beispiel, der Event soll besonders glamourös kommuniziert und an die Welt von Heidi Klum erinnern, aber beinahe im selben Atemzug wurde erwähnt, dass keine Plakate gedruckt werden können. Außerdem wurden beinahe alle Kommunikationsinstrumente erwünscht (Print, PR, Social Media, Guerilla-Marketing, etc.), was im Widerspruch zur Budgetvorgabe stand.
2.2 Pitching-Prozess
Täglich treten renommierte Agenturnetzwerke in ausgeschrieben Pitches gegeneinander an um mit ihren ausgearbeiteten Werbeideen zu überzeugen.
Der Ablauf ist klar definiert.
Im Vorfeld screent der Kunde potentielle Agenturen und selektiert diese nach Kompetenzen und Erfahrung. Schließlich lädt der Kunde jene Agenturen zum Pitch ein, welche als geeignet beurteilt werden. Innerhalb eines Pitch-Tages werden kreative Lösungen für die definierte Aufgabenstellung vorgestellt. Mit dieser Wettbewerbspräsentation versucht jede Agentur den Kunden für sich zu gewinnen. Der geeignetste Teilnehmer gewinnt letztlich den Pitch und erhält den Werbe-Etat.[3] Neben der Kernidee wird auch der Art, wie sich die Agentur selbst präsentiert, eine große Bedeutung zu gesprochen. Welche Agentur-Mitglieder treten wie auf? Welcher Redner wird eingesetzt? Der ernste, seriöse Rhetoriker oder der leidenschaftliche Redner? Diese Feinheiten können mitentscheiden, wer schließlich den Zuschlag erhält.
[...]
[1] Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Briefing, online im Internet: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/81386/briefing-v4.html, aufgerufen am 05.06.2011
[2] Back, L.; Beuttler, S.: Handbuch Briefing. Stuttgart 2006, Seite 164
[3] (Katrin Alisch 2005)