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Der gute Sozialarbeiter und das dialogische Prinzip

©2011 Hausarbeit 14 Seiten

Zusammenfassung

Mit der Frage, was macht einen guten Sozialarbeiter/eine gute Sozialarbeiterin aus, sollten sich alle angehenden Sozialarbeiter beschäftigen. Wobei die Heran-gehensweise sehr unterschiedlich sein kann. So habe ich mich als gelernte Er-zieherin während meiner Ausbildung in den vergangenen Jahren schon damit auseinander gesetzt, was eine gute Erzieherin in der heutigen Zeit mitbringen sollte, um ihre Arbeit über einen langen Zeitraum, also bis zur Rente, immer in gleich bleibender Qualität und ohne Gefährdung der eigenen psychischen Ge-sundheit ausführen zu können. Dabei empfand ich es immer als besonders wichtig, trotz der Professionalisierung meiner Arbeit meine Persönlichkeit und meine eigenen Moralvorstellungen nicht aus den Augen zu verlieren.
An die Hausarbeit und die Frage nach einer guten Sozialarbeiterin gab es ver-schiedene Herangehensweisen. Ich entschied mich für eine sehr klassische, aus der Bibliothek der Ostfalia, Hochschule für angewandte Wissenschaft, der Fakul-tät Soziale Arbeit, holte ich einige Bücher zum Thema Ethik, Moral und Soziale Arbeit. In die Literatur las ich mich im weiteren Vorgehen ein und überlegte, wel-chen der Schwerpunkte ich für die Arbeit als Sozialarbeiterin für mich am wich-tigsten und bedeutsamsten empfand. Ich blieb bei Martin Buber und dem dialo-gischen Prinzip hängen, weil es für mich in der Sozialarbeit immer um den Dialog geht, egal ob mit professionsgleichen Kollegen, fachfremden Kollegen oder dem Klienten selbst. Ohne einen gemeinsamen Dialog könnte man nicht miteinander arbeiten, weil jeder Mensch in seiner Sozialisierung andere Werte und Moralvorstellungen erlernt hat. Zwar kann man davon ausgehen, dass allge-meingültige Werte in jeder Erziehung vorkommen, aber dennoch muss man sich, um miteinander arbeiten zu können auf eine gemeinsame Wertebasis einigen, dies geschieht zum Teil nonverbal oder verbal zum Beispiel durch die Ver-einbarung von einfach Regeln zusammen mit dem Klienten.
Nachdem der Schwerpunkt für diese Hausarbeit gefunden war, lasse ich mich noch intensiver in das dialogische Prinzip von Martin Buber ein, welches, obwohl nicht mehr ganz neu, auch heute noch sehr aussagekräftig für die Soziale Arbeit ist. Denn schon immer ging es in der Sozialen Arbeit darum, einen gemeinsamen Kontext zu finden und miteinander im Gespräch zu sein und auch zu bleiben. Darauf werde ich später noch näher eingehen, wenn ich ein Beispiel aus meiner eigenen erlebten Praxis in der Sozialen Arbeit vorstelle.

Leseprobe

Inhalt

1. Einleitung Seite

2. Wesensmerkmale Sozialer Arbeit Seite

3. Ethik und Moral in der Sozialen Arbeit Seite

4. Selbst erlebte Praxis Sozialer Arbeit Seite

5. Persönliche Stellungnahme Seite

6. Literaturverzeichnis Seite

1. Einleitung

Mit der Frage, was macht einen guten Sozialarbeiter/eine gute Sozialarbeiterin aus, sollten sich alle angehenden Sozialarbeiter beschäftigen. Wobei die Herangehensweise sehr unterschiedlich sein kann. So habe ich mich als gelernte Erzieherin während meiner Ausbildung in den vergangenen Jahren schon damit auseinander gesetzt, was eine gute Erzieherin in der heutigen Zeit mitbringen sollte, um ihre Arbeit über einen langen Zeitraum, also bis zur Rente, immer in gleich bleibender Qualität und ohne Gefährdung der eigenen psychischen Gesundheit ausführen zu können. Dabei empfand ich es immer als besonders wichtig, trotz der Professionalisierung meiner Arbeit meine Persönlichkeit und meine eigenen Moralvorstellungen nicht aus den Augen zu verlieren.

An die Hausarbeit und die Frage nach einer guten Sozialarbeiterin gab es verschiedene Herangehensweisen. Ich entschied mich für eine sehr klassische, aus der Bibliothek der Ostfalia, Hochschule für angewandte Wissenschaft, der Fakultät Soziale Arbeit, holte ich einige Bücher zum Thema Ethik, Moral und Soziale Arbeit. In die Literatur las ich mich im weiteren Vorgehen ein und überlegte, welchen der Schwerpunkte ich für die Arbeit als Sozialarbeiterin für mich am wichtigsten und bedeutsamsten empfand. Ich blieb bei Martin Buber und dem dialogischen Prinzip hängen, weil es für mich in der Sozialarbeit immer um den Dialog geht, egal ob mit professionsgleichen Kollegen, fachfremden Kollegen oder dem Klienten selbst. Ohne einen gemeinsamen Dialog könnte man nicht miteinander arbeiten, weil jeder Mensch in seiner Sozialisierung andere Werte und Moralvorstellungen erlernt hat. Zwar kann man davon ausgehen, dass allgemeingültige Werte in jeder Erziehung vorkommen, aber dennoch muss man sich, um miteinander arbeiten zu können auf eine gemeinsame Wertebasis einigen, dies geschieht zum Teil nonverbal oder verbal zum Beispiel durch die Vereinbarung von einfach Regeln zusammen mit dem Klienten.

Nachdem der Schwerpunkt für diese Hausarbeit gefunden war, lasse ich mich noch intensiver in das dialogische Prinzip von Martin Buber ein, welches, obwohl nicht mehr ganz neu, auch heute noch sehr aussagekräftig für die Soziale Arbeit ist. Denn schon immer ging es in der Sozialen Arbeit darum, einen gemeinsamen Kontext zu finden und miteinander im Gespräch zu sein und auch zu bleiben. Darauf werde ich später noch näher eingehen, wenn ich ein Beispiel aus meiner eigenen erlebten Praxis in der Sozialen Arbeit vorstelle.

Abschließend setzte ich mich mit einigen Definitionen von Sozialer Arbeit, Moral und Ethik auseinander, denn um über ein Thema sprechen zu können, muss erst einmal die Definition des Wortes geklärt werden. Sonst könnte es passieren, dass selbst bei minimalen Unterschieden über zwei völlig unterschiedliche Dinge gesprochen wird. Im folgenden Text werden ich meist die männliche Form des Sozialarbeiters nutzen, da ein solcher Text ansonsten unübersichtlich werden kann.

2. Wesensmerkmale Sozialer Arbeit

Soziale Arbeit definiert sich nach der International Federation of Social Workers (kurz IFSW und ins deutsche übersetzbar als: Internationale Vereinigung von Sozial Arbeitern) als eine Profession die Menschen hilft, ihre Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen zu lösen.

„Soziale Arbeit als Beruf fördert den sozialen Wandel und die Lösung in zwischenmenschlichen Beziehungen, und sie befähigt die Menschen, in freier Entscheidung ihr Leben besser zu gestalten. Gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse über menschliches Verhalten und soziale Systeme greift soziale Arbeit dort ein, wo Menschen mit ihrer Umwelt in Interaktion treten. Grundlagen der Sozialen Arbeit sind die Prinzipien der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit.“[1]

Kernmerkmale der Sozialen Arbeit nach dieser Definition sind also die Förderung des sozialen Wandels, die Befähigung von Menschen zu eigenen Entscheidungen, die Sammlung und Vertiefung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Auseinandersetzung, Einhaltung und Durchsetzung von Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit.

Aber reicht das schon? Ist Soziale Arbeit nicht mehr, als dies? Soziale Arbeit sollte mehr sein, als eine berufliche Profession. Denn sollten nicht alle Sozialarbeiter Idealisten sein, die auf das Leben in Utopia hinarbeiten? Aber wie gelangen wir nach Utopia und will die Menschheit das überhaupt?

Realistisch betrachtet entstand die Sozialarbeit aus der Prämisse heraus, dass es immer weniger Familiensysteme und andere Gemeinschaften gab, die ohne die Einmischung von außen ihre Witwen, Waisen, alte und beeinträchtige Mitmenschen ernähren und versorgen konnten. Also entstand eine berufliche Profession, die sich darum kümmerte, dass auch diese Menschen ernährt und umsorgt wurden. Diese berufliche Profession wurde einige Zeit später Soziale Arbeit genannt und erhielt von der Regierung den Auftrag, sich um alle sozialen Notlagen in der Gesellschaft zu kümmern, wobei diese Notlagen sich verändern und die Probleme der Gesellschaft offenlegen. Um wieder auf die Merkmale Sozialer Arbeit zurück zu kommen, so wurde in dem kurzen Exkurs in die Entstehung von sozialer Arbeit deutlich, dass der Mensch ohne Hoffnung auf Besserung seiner Situation, wie es heute zum Teil bei Langzeitarbeitslosen der Fall ist, wenig Bedürfnisse haben, sich von Sozialarbeitern bei der Interaktion mit ihren Mitmenschen helfen zu lassen, geschweige denn davon, sich dazu befähigen zu lassen, sich selbst zu helfen. Wenn der eben genannte Langzeitarbeitslose auf Grund seines Alters keine Hoffnung mehr auf Arbeit hat, warum sollte er sich dann das „Gerede“ des Sozialarbeiters anhören, welcher ihm erzählt, dass er schon Arbeit findet, wenn er sie nur sucht. Sollten Sozialarbeiter dann nicht eher den Menschen motivieren sich selbst nicht aufzugeben? Wäre dann nicht ein Merkmal sozialer Arbeit, dem Klienten trotz aussichtsloser Lage dazu zu bringen, nicht die Hoffnung aufzugeben und ihm zeigen, dass das Leben auch ohne Arbeit lebenswert ist? Was ja per Definition und vor allem vor der Gesellschaft, welche die Soziale Arbeit über Steuergelder finanziert, nicht der Arbeitsauftrag der Sozialen Arbeit ist.

Bei der Definition des IFSW fallen meiner Ansicht nach einfach alle Menschen heraus, die auf Grund ihrer derzeitigen Lebensrealität, ihrer geistigen Fähigkeiten oder sonst irgendeiner Beeinträchtigung nicht voll in die Gesellschaft integriert sind. So würde diese Definition von Sozialer Arbeit in jeder Familienbildungsstätte, jeden Kindergarten oder auch in Jugendfreizeiteinrichtungen funktionieren, aber bei anderen Arbeitsplätzen von Sozialarbeitern fehlen die ganz einfachen Merkmale, wie Lebensperspektiven schaffen oder das gemeinsame Suchen und Finden von Ressourcen und Fähigkeiten gemeinsam mit dem Klienten. Denn Sozialarbeiter haben häufig mit Klienten zu tun, welche nicht in das gesellschaftlich genormte Raster passen, sondern mit Klienten, die darüber hinausstehen oder es nicht ganz ausfüllen können.

[...]


[1] http://www.ifsw.org/p38000409.html Stand: 1.10.2011

Details

Seiten
Jahr
2011
ISBN (eBook)
9783656411314
ISBN (Buch)
9783656412533
DOI
10.3239/9783656411314
Dateigröße
489 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel – Soziale Arbeit
Erscheinungsdatum
2013 (April)
Note
2,7
Schlagworte
sozialarbeiter prinzip
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