In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung der Lagertechnik stark zugenommen und ist besonders in den großen europäischen Industrienationen allgegenwärtig. Zurückzuführen ist dieses auf die immer höher werdenden Erwartungen an die Produktqualität und Liefergeschwindigkeit. In der globalisierten Wirtschaftswelt stehen Technologien, Märkte und Produkte immer stärker im Wettbewerb zueinander, was „erhöhte Anforderungen an den Materialfluss als Fließmittel zwischen den internen und externen Wertschöpfungspartnern mit sich bringt“.
Doch lohnt sich die Investition in neuste Automaten und EDVA (Elektronische Datenverarbeitungsanlagen) immer und für jeden?
Im Bereich der Logistik gehen die Meinungen diesbezüglich weit auseinander.
Zum Einen wird mit hohen Leistungen bei niedrigem Personaleinsatz und mit Minimierung von Fehlern argumentiert.
Zum Anderen sollte bedacht werden, dass hochmoderne Anlagen oft bei wechselnden Rahmenbedingungen weniger Flexibilität aufweisen und z.B. auftretende Spitzen schlechter abdecken können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung & Vorgehensweise
2. Technisierung in der Lagertechnik
2.1. Begriffsdefinition
2.2. Gründe für Lagerhaltung und Lagerhaltungssysteme
2.3. Lagertechniken
2.3.1. Manuelle Lager
2.3.2. Mechanisierte Lager
2.3.3. Automatisierte Lager
2.3.3.1. Automatisiert
2.3.3.2. Vollautomatisiert
2.4. Mischformen in der Lagerung
3. Schlussfolgerung / Fazit
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Problemstellung
In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung der Lagertechnik stark zugenommen und ist besonders in den großen europäischen Industrienationen allgegenwärtig. Zurückzuführen ist dieses auf die immer höher werdenden Erwartungen an die Produktqualität und Liefergeschwindigkeit (vgl. Sysmat GmbH, 2012).
In der globalisierten Wirtschaftswelt stehen Technologien, Märkte und Produkte (vgl. Klug, 2010, Vorwort VII) immer stärker im Wettbewerb zueinander, was „erhöhte Anforderungen an den Materialfluss als Fließmittel zwischen den internen und externen Wertschöpfungspartnern mit sich bringt“ (vgl. Klug, 2010, Vorwort VII).
Doch lohnt sich die Investition in neuste Automaten und EDVA (Elektronische Datenverarbeitungsanlagen) immer und für jeden?
Im Bereich der Logistik gehen die Meinungen diesbezüglich weit auseinander.
Zum Einen wird mit hohen Leistungen bei niedrigem Personaleinsatz und mit Minimierung von Fehlern argumentiert.
Zum Anderen sollte bedacht werden, dass hochmoderne Anlagen oft bei wechselnden Rahmenbedingungen weniger Flexibilität aufweisen und z.B. auftretende Spitzen schlechter abdecken können.
1.2. Zielsetzung & Vorgehensweise
Das Ziel dieses Assignment ist es, die verschiedenen Lagertechniken zu erläutern sowie den wirtschaftlichen Nutzen einer Automatisierung näher zu betrachten.
In Kapital 1 wird das Problem erläutert sowie die Zielsetzung und Vorgehensweise dargelegt.
Kapitel 2 erläutert Lager allgemein und beschreibt verschiedene Lagerarten nach dem Stand der Technik.
Anschließend folgen in Kapitel 3 eine abschließende Zusammenfassung sowie ein Fazit.
2. Technisierung in der Lagertechnik
2.1. Begriffsdefinition
Ein Lager ist ein „Knoten in einem logistischen Netzwerk, in denen Güter vorübergehend festgehalten und auf einen anderen durch das Netzwerk führenden Weg übergeleitet werden“ (vgl. Jetzke, 2007, S. 27).
Lagern ist das Aufbewahren und Bereithalten der Bestände (vgl. Gudehus, 2010, S. 565).
Lagerung umfasst somit alle Aufgaben die in einem Lager erforderlich sind (vgl. Jetzke, 2007, S. 27).
Die Lagerhaltung befasst sich „mit allen Entscheidungstatbeständen, die einen Einfluss auf die Lagerbestände haben, weshalb man auch von Bestandsmanagement spricht“ (vgl. Pfohl, 2010, S. 87).
2.2. Gründe für Lagerhaltung und Lagerhaltungssysteme
Aktive Lagerhaltung sowie die damit verbundenen Lagerhaltungssysteme bringen für Unternehmen viele Vorteile mit sich. Einerseits sind Güter zum Zeitpunkt ihres geplanten Einsatzes schnell verfügbar (vgl. Brühl/Peters/Stelling, 2005, S. 112), andererseits werden „Kostenvorteile durch die Verringerung von Bestell- und Transportkosten und die Wahrnehmung von Mengenrabatten bei den Einstandspreisen“ (vgl. Brühl/Peters/Stelling, 2005, S. 112) erzielt.
2.3. Lagertechniken
Entsprechend dem Automatisierungsgrad eines Lagers ergeben sich verschiedene Lagertechniken (vgl. Gienke/Kämpf, 2007, S. 410).
2.3.1. Manuelle Lager
Das manuelle Lager ist die klassische Form des Lagers (vgl. Günthner/Hompel, 2010). Bei manuellen Lagern werden alle anfallenden Arbeiten und Arbeitsschritte ausschließlich von Menschenhand ausgeführt. Dabei können Hilfsmittel wie Sackkarren, Leitern, Handhubwagen, Palettenrolli, Körbe und andere, nicht mechanische Trage- und Stapelhilfen, verwendet werden.
Besonders im Handwerk oder Handel kommt diese Art der Lagerung zum Einsatz, ansonsten ist sie eher selten anzutreffen.
Beispiele für den Einsatz im Handwerk stellen Rohstoff-, Hilfsstoff-, Betriebsstoff-, Zwischen-, Fertigwaren- und Handlager, sowie Ersatzteil-, Werkzeug-, Büromaterial- und Packmittellager dar.
Ein klassisches Beispiel manueller Lagerung stellt das Verkaufslager dar. Damit ist der Verkaufsraum gemeint, in dem der Kunde die Waren direkt bereitgelegt bekommt. Dies kann sowohl die Verkaufsfläche eines großen Möbelhauses sein, als auch der Verkaufsraum eines kleinen Lebensmittelladens.
Auch das Reservelager - der Aufbewahrungsort für Waren im Einzelhandel - kann als gutes Beispiel herangezogen werden, da durch die meist geringe Fläche ein Umgang mit großen Maschinen nicht möglich ist.
Anhand dieser Lagertypen können einige Vorteile der manuellen Lagerung gefunden werden:
Zum Einen kommt es zu einer minimalen Gefahr für Angestellten und Kunden durch schwere Transportmaschinen jeglicher Art.
Des Weiteren muss bei der Planung eines Verkaufsraumes relativ wenig Fläche ungenutzt bleiben, da extrem breite Gänge für sperrige Maschinen entfallen.
Da in vielen mittelständigen Betrieben der Lagerraum lediglich gemietet ist, bietet sich die manuelle Lagerung ebenfalls an, da bei Abgabe der Lagerfläche Abbau oder Umbau eventueller Automatisierungen entfällt.
Einen weiteren Vorteil bildet die Realisierbarkeit eines "First-in First-out". Durch die manuelle Sichtung einzelner Warengruppen, sowie deren manuelle Lagerung ist es möglich, Waren wie Lebensmittel, Kommissionsware optimal nach Mindesthaltbarkeitsdaten sowie weiteren Kriterien zu lagern.
Nachteilig an dieser Lagertechnik zu bewerten sind der relativ hohe Personalaufwand und der oftmals anfallende körperliche Mehraufwand, welcher dem Personal entsteht. Ein Augenmerk sollte zudem auf die Größe der Lager geworfen werden. Besonders kleine Lagerflächen können nicht immer optimal genutzt werden, da keine Möglichkeit besteht Regalsysteme einzurichten, die eine bestimmte, für das Personal erreichbare Höhe, überschreiten (unter Einsatz von Leitern und Tritten ist zwar eine Erweiterung nach Oben möglich, jedoch sollte bedacht werden, dass ein bestimmtes Gewicht der Ware aus Arbeitsschutzgründen nicht überschritten werden sollte).
Einen weiteren Nachteil bildet das Kriterium "menschliches Versagen". Wo der Mensch wirkt, können sich Fehler ergeben. Besonders wenn der Warenein- und Ausgang absolut manuell, ohne technische Hilfsmittel, stattfindet, ist dort besondere Vorsicht geboten, um mögliche Engpässe oder gar einen Mangelbestand an benötigter Ware zu vermeiden.
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