Die PISA-Studien ermitteln seit dem Jahre 2000 in einem dreijährigen Zyklus regelmäßig Daten bezüglich der Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik sowie den Naturwissenschaften, von 15-jährigen Schülern aus mehr als 56 Staaten. Mithilfe von Multiple-Choice-Tests und teilweise offenen Testfragen werden die verschiedenen Kompetenzstufen ermittelt und durch einen Fragebogen soziale Hintergründe sowie familiäre Situationen der Schüler ebenfalls erfasst. Diese Daten ermöglichen einen internationalen Vergleich der Länder hinsichtlich ihres Bildungsstandards und ihrer Bildungsqualität. So ist es möglich, dass die teilnehmenden Länder Defizite ihres Bildungssystems erkennen und diese wenn möglich minimieren. Eines dieser Defizite wäre zum einen die Disparitäten hinsichtlich der Kompetenzen von Migranten, was möglicherweise auf Chancenungleichheit zurückzuführen wäre. Daher sind vor allem auf nationaler Ebene Daten hinsichtlich dieses teilweise bestehenden Kompetenzdefizites von Nutzen, um etwaige Problematiken dieser Disparität zu ermitteln und im besten Fall zu mindern.
In dieser Arbeit werden besonders die Erhebungen betrachtet, welche die PISA-Studie bezüglich der Sprachkompetenz von Migranten gemacht hat. So wird die Entwicklung betrachtet, inwiefern sich die Daten über die mehreren Jahre PISA verändert haben. Hierzu werden die eigentlichen PISA-Daten der letzten Jahre verwendet sowie die Arbeit von Oliver Walter, der bereits einen Aufsatz bezüglich dieses Themas verfasst hat. In seinem Aufsatz „Herkunftsassoziierte Disparitäten im Lesen, der Mathematik und den Naturwissenschaften: ein Vergleich zwischen PISA 2000, PISA 2003 und PISA 2006“ hat er bereits erste Vergleiche der Kompetenzunterschiede von Migranten ermittelt und diese dargestellt. Die Sprachkompetenzen von Migranten sind deshalb von so einer primären Wichtigkeit, da diese Kompetenz oftmals entscheidend für die Lebenssituation der jeweiligen Person ist, da die sprachliche Ebene nicht nur entscheidend für eine funktionierende, eingebundene Integrität wichtig ist, sondern auch für das soziale Miteinander sowie für die berufliche Ebene und Situation. Eine Verbesserung der Sprachkompetenz, bezüglich der jeweiligen Landessprache, würde demnach auch eine Verbesserung der Lebenssituation, bzw. Lebensqualität bedeuten können.
Inhalt
1. Einleitung
2. Der Integrationsbegriff
3. Integration und Sprache
4. Migration und die Migrationsdefinition nach PISA
5. Sprache, schulische Leistung und die Daten der PISA-Studie
6. Der Vergleich nach einem Jahrzehnt PISA und die sprachliche Integration
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die PISA-Studien ermitteln seit dem Jahre 2000 in einem dreijährigen Zyklus regelmäßig Daten bezüglich der Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik sowie den Naturwissenschaften, von 15-jährigen Schülern aus mehr als 56 Staaten. Mithilfe von Multiple-Choice-Tests und teilweise offenen Testfragen werden die verschiedenen Kompetenzstufen ermittelt und durch einen Fragebogen soziale Hintergründe sowie familiäre Situationen der Schüler ebenfalls erfasst. Diese Daten ermöglichen einen internationalen Vergleich der Länder hinsichtlich ihres Bildungsstandards und ihrer Bildungsqualität. So ist es möglich, dass die teilnehmenden Länder Defizite ihres Bildungssystems erkennen und diese, wenn möglich, minimieren. Eines dieser Defizite wäre zum einen die Disparitäten hinsichtlich der Kompetenzen von Migranten, was möglicherweise auf Chancenungleichheit zurückzuführen wäre. Daher sind vor allem auf nationaler Ebene Daten hinsichtlich dieses teilweise bestehenden Kompetenzdefizites von Nutzen, um etwaige Problematiken dieser Disparität zu ermitteln und im besten Fall zu mindern.1
In dieser Arbeit werden besonders die Erhebungen betrachtet, welche die PISA-Studie bezüglich der Sprachkompetenz von Migranten gemacht hat. So wird die Entwicklung betrachtet, inwiefern sich die Daten über die mehreren Jahre PISA verändert haben. Hierzu werden die eigentlichen PISA-Daten der letzten Jahre verwendet sowie die Arbeit von Oliver Walter, der bereits einen Aufsatz bezüglich dieses Themas verfasst hat. In seinem Aufsatz „Herkunftsassoziierte Disparitäten im Lesen, der Mathematik und den Naturwissenschaften: ein Vergleich zwischen PISA 2000, PISA 2003 und PISA 2006“ hat er bereits erste Vergleiche der Kompetenzunterschiede von Migranten ermittelt und diese dargestellt. Die Sprachkompetenzen von Migranten sind deshalb von so einer primären Wichtigkeit, da diese Kompetenz oftmals entscheidend für die Lebenssituation der jeweiligen Person ist, da die sprachliche Ebene nicht nur entscheidend für eine funktionierende, eingebundene Integrität wichtig ist, sondern auch für das soziale Miteinander sowie für die berufliche Ebene und Situation. Eine Verbesserung der Sprachkompetenz, bezüglich der jeweiligen Landessprache, würde demnach auch eine Verbesserung der Lebenssituation, bzw. Lebensqualität bedeuten können.
Im Vornherein wird noch die Definition des Integrationsbegriffes und des Migrationsbegriffes versucht geklärt, bzw. geschärft zu werden. Die Wichtigkeit des Migrationsbegriffes wird noch in der folgenden Ausarbeitung der Arbeit genannt.
2. Der Integrationsbegriff
Im Bezug auf das Thema sprachliche Kompetenz, ist das Wort Integration eines, welches oftmals noch im selben Atemzug genannt wird. Das die Integration auch von der sprachlichen Fähigkeit einer Person abhängt ist möglich. Doch verlangt der Begriff der Integration vorerst eine kurze Erklärung und Definition.
Schon der Überbegriff Integration lässt sich in mehrere Unterebenen splitten. So kann hier einmal von der Sozialintegration und der Systemintegration gesprochen werden.2
Die Sozialintegration wird als die Beteiligung von verschiedenen individuellen Akteuren innerhalb eines schon bestehenden sozialen Systems verstanden. Diese lässt sich in zwei weitere Unterpunkte aufteilen: Die individuelle und die kategoriale Sozialintegration. Die individuelle Sozialintegration beschreibt die Inklusion von Einzelpersonen in bestimmten gesellschaftlichen Bereichen und die Folgen dieser im Bezug auf Sprache, Bildung und sogar Einkommen. Die kategoriale Sozialintegration hingegen fasst alle Individuen hinsichtlich der sozialen Ungleichheit zusammen, welche ähnliche Eigenschaften der Inklusion aufweisen.3
Im Bezug auf die Sozialintegration lassen sich vier Grundtypen dieser beschreiben, die sich auf Inklusion und Exklusion beziehen. Die vier Grundtypen sind die Kulturation, die Platzierung, die Interaktion sowie die Identifikation. Die Kulturation ist hierbei die Übernahme von Wissen und kulturellen Vorstellungen. Die Platzierung ist die Übernahme oder Gewährung von Rechten und die Einnahme von Positionen in bestimmten Bereichen des sozialen Systems, wie etwa im Arbeitsmarkt. Die Interaktion stellt die Aufnahme von sozialen Beziehungen dar und die Bildung von Loyalität für das jeweilige soziale System sowie die Einordnung der eigenen Identität. Diesen vier Grundtypen lassen sich anschließend vier verschiedene Dimensionen zuordnen: Die Kulturation entspricht der kulturellen Dimension. Die strukturelle Dimension wird durch die Platzierung gedeckt, die
Interaktion entspricht der sozialen Dimension und emotionale Dimension wird durch die Identifikation gedeckt.4
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1Vgl.: Sälze, Dr. Christine: Startseite der technischen Universität München. 2012
2Vgl.: Esser, Hartmut: 2006. S. 23f.
3Vgl.: ebd.: 2006. S. 24
4Vgl.: ebd.: 2006. S. 26