Die „großen“ Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Schöpfung oder die des Todes beschäftigen die Menschen wahrscheinlich seit Beginn ihrer Existenz.
Seither ist die geistige Kultur geprägt von der Konkurrenz zwischen Wissen und Glauben, Vernunft und Offenbarung, Philosophie und Theologie, Weltweisheit und Gottesvertrauen. Doch der Glaube an einen Gott, der die Welt erschaffen hat, ist in der modernen Industriegesellschaft nicht mehr für alle Menschen die gemeinsame weltanschauliche Grundlage.
Viele Menschen verstehen sich als Atheisten, als „nicht gläubig“ oder zumindest keiner Kirche mehr zugehörig. Die Zeiten als der Sonntag der Familien noch geprägt war vom obligatorischen Gang zur Kirche sind längst vorbei. Sicher gibt es immer noch Familien für die die Religion, und in unserer Gesellschaft speziell das Christentum, immer noch eine große Rolle spielt, doch gibt es eine mindestens genauso große Anzahl an Menschen für die es quasi „Gesetz“ ist, dass es keinen Gott gibt beziehungsweise dieser in ihrem alltäglichen Leben keine Rolle mehr spielt. Doch auch für diese Menschen sind die eingangs erwähnten Fragen nach dem „Sinn des Ganzen“ etwas was ihnen ohne Zweifel einmal im Leben begegnet und auch diese Menschen wollen Antworten, beziehungsweise meinen diese gefunden zu haben.
Wenn man also nicht an Gott glauben kann, aus welchen Gründen auch immer, beziehungsweise wenn man überzeugt davon ist, dass es keinen Gott gibt, ist dies dann nicht aber auch eine Art Lebensplan, eine Lebensgrundlage an die man „glaubt“? Und ist es nicht eben genau „Glaube“ was Religion definiert?
Ist also Atheismus dann nicht auch einfach nur eine Form des religiösen Glaubens nur eben auf eine andere Art?
Diese Fragen wird diese Hausarbeit ein wenig genauer beleuchten.
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
2. DEFINITION ATHEISMUS
2.1. Gründe für den Atheismus
2.1.1 Theodizeefrage
2.1.2 Naturwissenschaft
2.1.3 Sozialer Wandel
3. DEFINITION RELIGION
4. RELIGION - JA ODER NEIN?
5. FAZIT /SCHLUSS
LITERATURVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
Die „großen“ Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Schöpfung oder die des Todes beschäftigen die Menschen wahrscheinlich seit Beginn ihrer Existenz.
Seither ist die geistige Kultur ist geprägt von der Konkurrenz zwischen Wissen und Glauben, Vernunft und Offenbarung, Philosophie und Theologie, Weltweisheit und Gottesvertrauen. Doch der Glaube an einen Gott, der die Welt erschaffen hat, ist in der modernen Industriegesellschaft nicht mehr für alle Menschen die gemeinsame weltanschauliche Grundlage.[1]
Viele Menschen verstehen sich als Atheisten, als „nicht gläubig“ oder zumindest keiner Kirche mehr zugehörig. Die Zeiten als der Sonntag der Familien noch geprägt war vom obligatorischen Gang zur Kirche sind längst vorbei. Sicher gibt es immer noch Familien für die die Religion, und in unserer Gesellschaft speziell das Christentum, immer noch eine große Rolle spielt, doch gibt es eine mindestens genauso große Anzahl an Menschen für die es quasi „Gesetz“ ist, dass es keinen Gott gibt beziehungsweise dieser in ihrem alltäglichen Leben keine Rolle mehr spielt. Doch auch für diese Menschen sind die eingangs erwähnten Fragen nach dem „Sinn des Ganzen“ etwas was ihnen ohne Zweifel einmal im Leben begegnet und auch diese Menschen wollen Antworten, beziehungsweise meinen diese gefunden zu haben.
Wenn man also nicht an Gott glauben kann, aus welchen Gründen auch immer, beziehungsweise wenn man überzeugt davon ist, dass es keinen Gott gibt, ist dies dann nicht aber auch eine Art Lebensplan, eine Lebensgrundlage an die man „glaubt“? Und ist es nicht eben genau „Glaube“ was Religion definiert?
Ist also Atheismus dann nicht auch einfach nur eine Form des religiösen Glaubens nur eben auf eine andere Art?
Diese Fragen wird diese Hausarbeit ein wenig genauer beleuchten.
2. DEFINITION ATHEISMUS
Die unter dem Oberbegriff Atheismus zusammengefassten theoretischen und praktischen Verhaltensweisen sind sehr vielfältig, so dass es nicht leicht ist, eine Definition zu geben.
Die verschiedenen Erscheinungsformen und die Schwierigkeit ihrer eindeutigen Zuordnungen und Systematisierungen machen das ganze nicht einfacher. Es gibt den starken und den schwachen Atheismus, den praktischen und den theoretischen Atheismus und geht weiter bis hin zu Begriffen wie Agnostizismus und Szientistischer Atheismus. Alle Erscheinungsformen und Begrifflichkeiten aufzuzählen, zu definieren und zu systematisieren würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen und ist an dieser Stelle auch nicht notwendig geschweige denn sinnvoll.
Stattdessen soll ein Satz ausreichen den alle Erscheinungsformen gemeinsam haben:
„Allgemein wird unter diesem Begriff die Leugnung der Existenz Gottes oder des Göttlichen verstanden[2] “.
Atheismus ist demnach Gottesleugnung, aber klar zu unterscheiden von der Gotteslästerung.
„Gotteslästerung oder Blasphemie, fast so alt wie der Gottesglaube selbst, ist eine unreflektierte, emotionale Form der Religionskritik. Ein Gotteslästerer bleibt religiös fixiert. Statt Gott zu lieben, verflucht er ihn, weil er sich in seinen Hoffnungen enttäuscht sieht. Der Atheismus hingegen ist - jenseits von Gotteslob und Gotteslästerung - eine entwickeltere Stufe der Religionskritik.“[3]
2.1. Gründe für den Atheismus
Die Frage warum Menschen Gott leugnen wird mit ganz unterschiedlichen Gründen beantwortet. Genau diese aber muss man sich genauer ansehen um zu verstehen, warum Gott und damit ja eine entscheidende Einstellung zum Leben geleugnet wird.
Denn genau diese Gründe sind es die Indizien geben werden, ob Atheismus eine Form des religiösen Glaubens darstellt oder nicht.
2.1.1 Theodizeefrage
Ein Grund für die Gottesleugnung liegt in der Schwierigkeit, angesichts von Leid und Katastrophen in der Welt, an einen gütigen und allmächtigen Gott zu glauben. Kann man nach Auschwitz und Hiroshima noch an einen Gott glauben, dessen Wesen die Liebe sein soll?
Denn wenn Gott gütig und allmächtig ist, dann dürfte er dieses ganze „Böse“ in der Welt doch gar nicht zulassen.[4]
Das Theodizee-Problem gründet sich also in dem erfahrenen Widerspruch zwischen dem Glauben an Gott und dem Sinn-Verlust, der mit dem Leiden verbunden ist.
Das Problem entsteht nicht nur denkerisch, sondern direkt für den Menschen, der an Gott glaubt und von einem großen Leid, Unrecht oder sogar von einem Verbrechen heimgesucht wird. „Wie kann Gott das zulassen?“ ist die Frage.
Theologen und gottesgläubige Menschen beantworten diese Frage auf unterschiedliche Art und Weise. Es steht aber trotzdem fest, dass die Theodizeefrage wohl der „Fels“ des Atheismus ist und das die Erfahrung von Leid immer wieder atheistische Tendenzen hervorruft.[5]
[...]
[1] Vgl. Art. Atheismus, in Religionslexikon, Kompaktwissen für Schüler und junge Erwachsene, Frankfurt am Main 1990,S.36
[2] Art. Atheismus, in Religionslexikon, Kompaktwissen für Schüler und junge Erwachsene, Frankfurt am Main 1990,S.36
[3] http://www.dober.de/religionskritik/kahl.html letzter Zugriff am 06.04.09
[4] Vgl. Art. Theodizee, in Religionslexikon, Kompaktwissen für Schüler und junge Erwachsene, Frankfurt am Main 1990, S.308
[5] Vgl. http://www.dober.de/religionskritik/theodizee2.html letzter Zugriff am 06.04.09