Diese Seminararbeit beschäftigt mit dem Zusammenspiel von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Faktoren und ihren Auswirkungen auf das soziale Städtebild. Die Arbeit beleuchtet dabei genauer, wie sich dieses Zusammenspiel durch Prozesse der Globalisierung verändert. Die niederländische Soziologin Saskia Sassen hat das Konzept der: „global cities“ entworfen, welches sich mit Globalisierung und Herausbildung von transnationalen Wirtschafts-Zentren auseinander setzt. Sassen selbst lebte einige Jahre in New York, wo sie mit ihren Studien zu „Global Cities“ begann. Am Beispiel New York kann der Verlauf der wachsenden Bedeutung von „Global cities“ gut nachgezeichnet werden. Unter der theoretischen Lupe von Sassen`s Konzept setzt sich die Arbeit im Speziellen mit dem sozialen Schicht-Austausch in inner-städtischen Wohngebieten (Gentrifikation) auseinander. Gentrifikation wird in dieser Arbeit somit nicht nur als soziales- sondern auch als wirtschaftliches- und physikalisches (im Sinne der baulichen Veränderung und Anpassung) Phänomen betrachtet. Gentrifikation ist grundsätzlich kein neues Phänomen, jedoch nimmt es in den „global cities“ neue Ausmaße an. Um zu veranschaulichen, wie dieser Prozess im Konkreten abläuft und ausschaut, widmet ich mich in einem Kapitel der Arbeit auch der Entwicklung einzelner Stadtteil Londons. Am Beispiel des Londoner Stadtteils Bransbury werde ich versuchen den genauen Verlauf von Gentrifikation nachzuzeichnen und somit ein besseres Verständnis des Phänomens zu ermöglichen. Diese Arbeit versucht auf diese Weise die Auswirkungen von transnationalen Wirtschafts-Mechanismen auf soziales Zusammenleben, im speziellen die Wohnungssituation, näher zu beleuchten und zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
1. Einleitung
2. Sassen Konzept „global cities“
3. Arbeit und Globalisierung
4. Sassens Konzept und Gentrifikation
5. Gentrification in London
6. Verlauf von Gentrifikation am Beispiel Bransbury
6.1. Erste Generation
6.2. Zweite Generation
6.3. Dritte Generation
6.4. Ansätze zu Erklärungen
7. Conclusio
8. Literaturverzeichnis
Abstract
Diese Seminararbeit beschäftigt mit dem Zusammenspiel von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Faktoren und ihren Auswirkungen auf das soziale Städtebild. Die Arbeit beleuchtet dabei genauer, wie sich dieses Zusammenspiel durch Prozesse der Globalisierung verändert. Die niederländische Soziologin Saskia Sassen hat das Konzept der: „global cities“ entworfen, welches sich mit Globalisierung und Herausbildung von transnationalen Wirtschafts-Zentren auseinander setzt. Sassen selbst lebte einige Jahre in New York, wo sie mit ihren Studien zu „Global Cities“ begann. Am Beispiel New York kann der Verlauf der wachsenden Bedeutung von „Global cities“ gut nachgezeichnet werden. Unter der theoretischen Lupe von Sassen`s Konzept setzt sich die Arbeit im Speziellen mit dem sozialen Schicht-Austausch in inner-städtischen Wohngebieten (Gentrifikation) auseinander. Gentrifikation wird in dieser Arbeit somit nicht nur als soziales- sondern auch als wirtschaftliches- und physikalisches (im Sinne der baulichen Veränderung und Anpassung) Phänomen betrachtet. Gentrifikation ist grundsätzlich kein neues Phänomen, jedoch nimmt es in den „global cities“ neue Ausmaße an. Um zu veranschaulichen, wie dieser Prozess im Konkreten abläuft und ausschaut, widmet ich mich in einem Kapitel der Arbeit auch der Entwicklung einzelner Stadtteil Londons. Am Beispiel des Londoner Stadtteils Bransbury werde ich versuchen den genauen Verlauf von Gentrifikation nachzuzeichnen und somit ein besseres Verständnis des Phänomens zu ermöglichen. Diese Arbeit versucht auf diese Weise die Auswirkungen von transnationalen Wirtschafts-Mechanismen auf soziales Zusammenleben, im speziellen die Wohnungssituation, näher zu beleuchten und zu verstehen.
1. Einleitung
Setzt sich man genauer mit dem Thema „global cities“ und wirtschaftlichen Auswirkung auf Städte-Systeme auseinander, stößt man immer wieder auf den Begriff: „Gentrifikation (oder auch Gentrifizierung geschrieben)“. Dieses Schlagwort kommt aus der Stadtsoziologie und bezeichnet ein Phänomen, welches vor allem in Großstädten auftritt und welches die Auswirkung von wirtschaftlichen Faktoren auf soziale und kulturelle Aspekte wiederspiegelt. Der Verlauf dieses Ereignis, kann folgendermaßen umschrieben werden: Günstige Wohngebiete, welche normalerweise von einkommen-schwachen Personen besiedelt sind, werden in Zeiten niedrigen Preise am Wohnungsmarkt von der Mittel- und Oberschicht aufgekauft und umgestaltet. Zahlreiche Definitionen versuchen den Prozess der Gentrifikation in Worte zu fassen und nicht immer geschieht, dies auf eine verständliche Art und Weise. Ich habe mich dazu entschieden für diese Arbeit eine Definition von Friedrich anzuführen, da sie sehr einfach und verständlich ist und das Phänomen meiner Meinung trotzdem sehr gut umfasst. Laut Friedrich (vgl. 1996: S.14) ist „Gentrifikation ist der Austausch einer statusniedrigen Bevölkerung durch eine statushöhere Bevölkerung in einem Wohngebiet“. In seinem Buch: „Gentrifikation” setzt sich Friedrich (vgl. 1996) mit der Entstehung der theoretischen Konzepte zu diesem Thema und deren zentralen Forschungsfragen auseinander. Das Forschungsgebiet rund um das Thema „Gentrifizierung“ entstand Ende der 70er in Nordamerika. Die Studien setzen sich mit zwei zentralen Fragen auseinander:
- Welche sozialen, kulturellen und physikalischen Auswirkungen hat die Veränderung der Bevölkerungs-Sicht auf das Wohngebiet?
- Durch welche Faktoren wird in Umsiedlung der Bevölkerungsschichten hervorgerufen? Bei Beantwortung dieser Forschungsfrage, muss auch der Einfluss von großen Konzernen und Firmen berücksichtigt werden (vgl. Friedrich 1996: S. 10ff).
An die zweite Forschungsfrage setzt auch die Analyse der Strukturen von transnationalen Städtesystemen an. Laut Smith (vgl. 2002: S. 427) wurde Gentrification zu einer Strategie der Urbanen Stadtplanung, welche mehr und mehr die liberale Politik verdrängt. In den „global cities“ sind die Ausprägung besonders deutlich erkennbar, da sie immer stärker wachsende Wirtschafts-Zentren darstellen. Um die Aussagen über diese Zusammenhänge besser verstehen zu können, gibt das nächste Kapitel eine Einführung in Sasika Sassen`s Analyse.
2. Sassens Konzept „global cities“
Das interessante an den Analysen der Soziologin Sasika Sassen ist, dass Globaliserungs-Prozesse durch die Betrachtung von Städte-System in den Augenschein eingenohmen werden. Diese Herangehensweise ermöglicht, einen Zusammenhang zwischen Globaliserung und der gleichzeitigen räumlichen Zentralisierung herzustellen zu können. Die meisten Theorien über Globalisierung sind sich einig darüber, dass Globalisierung das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Territorialität neu definiert (vgl. Robinson 2009: S. 6). Die Frage dabei ist, wie diese Transformation genau von statten geht. In ihren Bücher und Beiträgen arbeitet Sassen (vgl. 2000; 2001) heraus, dass die globale Wirtschaft und deren Abwicklung an bestimmtem Ort gebunden ist. Der Begriff „global cities“ ist somit eine Bezeichnung für Orte der globalen Wirtschaft. In ihrer Analyse setzt sich Sassen mit der Entwicklungs-Geschichte von London, Tokio und New York auseinander. Sassen arbeitet heraus, durch welche Entwicklungen diese drei Städte, zu Konten-Punkten der globalen Wirtschaft wurden. Zwischen Tokio, London und New York ist ein eng verwobenes Netzwerk entstanden. London wurde Zentrum für Finanzwesen. Tokio hat sich zum zentralen Kontenpunkt für Export und Produktion enwickelt. New York etablierte sich zu einem wichtigen Standort für Investitionen, Innovationen und Verkauf. Die Struktur der globalen Wirtschaft besteht laut Statistiken (vgl. Engelhard & Otto: S. 60) aus einem Netzwerk von 40 verschiedenen miteinander agierenden „global cities“. In Bezugnahme auf die Mechanismen dieser Städte-Systeme zeichnet Sassen auch den Verlauf von Globalisierungs-Prozessen nach. Die Komplexität von Globalisierung-Strukturen macht es schwierig die Entwicklungen in einfache Worte zu fassen und verständlich zu erklären. Ich führte daher ein Zitat von Robinson an, welches Aufschluss über diese Prozesse geben soll.
„Sassen proposes that a new spatial order is emerging under globalization based on networks of global cities connected by a digitalized infrastructure and involving new transnational flows of people, power, and culture (vgl. Robinson 2009: S. 6)“.
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