Rehabilitative Trainingsplanung am Beispiel des Schulter-Impingement Syndroms
Inklusive Literaturrecherche zu Wirkungen des Krafttrainings bei Schulter-Impingement
Zusammenfassung
Am Beispiel des Schulter-Impingement Syndroms mit Literaturrecherche zu den Wirkungen des Krafttrainings
bei Schulter-Impingement.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis:
1. Diagnose
1.1 Allgemeine Personendaten
1.2 Spezifische Anamnese
1.3 Funktionsdiagnostik
1.4 Bewertung der Diagnosedaten
2. Zielformulierung
3. Trainingsplanung Makrozyklus
4. Trainingsplanung Mesozyklus
5. Literaturrecherche Krafttraining bei Schulter-Impingement
5.1 Studiendaten Studie
5.2 Studiendaten Studie
Literaturverzeichnis
1. Diagnose
Zu Beginn einer Trainingsplanung steht die Diagnose, um einen detaillierten Überblick über die zu trainierende Person zu bekommen.
1.1 Allgemeine Personendaten
Tab. 1: Allgemeine und biometrische Daten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Herr Baum ist 56 Jahre alt und wiegt 90 kg bei einer Körpergröße von 176 cm.
Mit einem gerundeten BMI Wert von 29,1 ist er übergewichtig (vgl. KRIEGER-METTBACH / GEMPEL, 2008, S.11). Weiterhin stellt sein Blutdruck, mit einem Wert von 144/90 mmHg, einen gesundheitlichen Risikofaktor dar, denn Herr Baum befindet sich mit diesen Werten im Bereich der Hypertonie Stufe I (vgl. ISRAEL / ALBERS, 2011, S.166). Vor zehn Wochen wurde er an beiden Schultern operiert, da er schon länger am Schulter Impingement Syndrom leidet und sich dadurch beide Schleimbeutel chronisch entzündet haben. Diese unter dem Schulterdach, zwischen Oberarmkopf und knöcherner Schulterhöhe liegenden Schleimbeutel, wurden arthroskopisch teilweise entfernt und haben sich bereits vollständig wieder nachgebildet. Sein Beruf als Deckenbauer mit häufiger Überkopf-Arbeit und das vor 6 Jahren aufgegebene Handballtraining waren Hauptauslöser für das Impingement Syndrom.
Nach einem Krankenhausaufenthalt und Rehabilitation wünscht sich Herr Baum eine wiederhergestellte Alltagsbelastbarkeit der Schultern und als weiteres Trainingsziel die Steigerung seines körperlichen Wohlbefindens. Entsprechend ILB-Grobraster ist er als Beginner einzustufen, da er die Orientierungsphase bereits während der Rehabilitation absolviert hat. Aktuell bekommt er noch zwei Mal wöchentlich physiotherapeutische Behandlungen, welche zum Start seines Trainings, für das er 2 – 3 Mal je Woche Zeit hat, abgeschlossen sein werden.
1.2 Spezifische Anamnesedaten
Folgend eine spezifische Anamnese in Anlehnung an REIß / FIKENZER (vgl. REIß / FIKENZER, 2012, S. 58)
Tab. 2: Spezifische Anamnese
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.3 Funktionsdiagnostik
Im Anschluss an die Erfassung der Daten wird mit Herrn Baum eine Beweglichkeitstestung des Schultergelenks durchgeführt. Hierbei wird die Neutral-Null-Methode angewandt (vgl. REIß / FIKENZER, 2012, S. 71 ff.).
Diese Methode wurde entwickelt, um eine einheitliche Beurteilung von Gelenkbewegungen zu ermöglichen. Hierbei bildet die sogenannte Neutral-Null-Stellung der Person die Ausgangsstellung, in welcher sich alle Gelenke des Körpers in einer definierten Null-Grad-Stellung befinden.
Diese Ausgangsstellung ist gekennzeichnet durch einen aufrechten Stand, einen aufgerichteten Kopf mit Blick nach vorne, locker und seitlich herabhängenden Armen, gestreckten Händen und Fingern, wobei die Daumen nach vorne zeigen.
Die Füße stehen parallel und hüftbreit auseinander. Nun kann mit Hilfe eines Goniometers, ausgehend von der Neutral-Null-Stellung, die Beweglichkeit gemessen werden, indem eine zweite Person das jeweilige Gelenk bis zum Bewegungsanschlag bewegt. Festgehalten werden drei Zahlen; die erste Zahl gibt den Wert der Bewegung an, die vom Körper wegführt, die zweite Zahl gibt die Nullstellung an und die dritte Zahl den Wert der Bewegung, die zum Körper hin führt.
Die Testung der Beweglichkeit des Schultergelenks kann im Neutral-Null-Stand oder im Sitzen erfolgen.
Schultergelenk-Retroversionsprüfung:
Die Arme werden nach hinten geführt. Bei normaler Beweglichkeit können die Arme etwa 50 cm nach hinten bewegt werden.
Schultergelenk-Anteversionsprüfung:
Die Arme werden nach vorne oben angehoben. Bei normaler Beweglichkeit berühren diese die Ohren.
Schultergelenk-Abduktionsprüfung:
Die Arme werden seitlich nach oben gehoben. Bei normaler Beweglichkeit berühren sie die Ohren.
Schultergelenk-Adduktionsprüfung:
Die Arme werden vorne dicht am Körper vorbeigeführt. Bei normaler Beweglichkeit erreicht das Ellenbogengelenk die Mittellinie des Körpers.
Schultergelenk-Außenrotationsprüfung (Tiefenrotation):
Die Arme werden nacheinander bis auf 90° gebeugt und dann nach außen gedreht. Bei normaler Beweglichkeit ist das Handgelenk auf Höhe des Rippenbogens.
Schultergelenk-Innenrotationsprüfung (Tiefenrotation):
Beide Ellenbogen werden bis auf 90° gebeugt und dann die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Bei normaler Beweglichkeit können die Unterarme hinter dem Rücken verschränkt werden und berühren diesen.
Schultergelenk-Außenrotationsprüfung (Hochrotation):
Die Ellenbogen werden einzeln jeweils auf 90° gebeugt und dann der angewinkelte Arm seitlich 90° nach oben gehoben. Dann wird der Unterarm langsam nach oben hinten gedreht. Bei normaler Beweglichkeit zeigen die Finger nahezu gerade nach oben.
Schultergelenk-Innenrotationsprüfung (Hochrotation):
Die Ellenbogen werden einzeln jeweils auf 90° gebeugt und dann der angewinkelte Arm seitlich 90° nach oben gehoben. Dann wird der Unterarm langsam nach unten gedreht. Bei normaler Beweglichkeit befinden sich die Fingerspitzen auf Höhe des Rippenbogens.
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