Auf Grund steigender Konkurrenzen an verschiedenen Märkten durch die Globalisierung und Internationalisierung kommt es zu verstärkten Wettbewerbskämpfen, die die Unternehmen unter Druck setzen und dazu auffordern, auf diese Situation zu reagieren. Um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen1, nutzen daher viele Unternehmen die Möglichkeit der Unternehmenstransaktion, um so langfristig weiterhin am Markt zu bestehen und durch die Realisierung von Synergieeffekten eine Wertsteigerung des eigenen Unternehmens zu erreichen. Im Rahmen einer solchen Entscheidung für eine Unternehmenstransaktion leiten sich vielfältige Aufgaben und Anforderungen an das Unternehmen und sein Management ab. Um dem gerecht zu werden, ist es notwendig, eine Analyse über das Zielunternehmen bzgl. einer Vielzahl von Bereichen durchzuführen, um dadurch mögliche Chancen und Risiken, sowie Stärken und Schwächen aufzudecken. Für ein solches zielgerichtetes, organisiertes und notwendigerweise sorgfältiges Vorhaben wird das Werkzeug der Due Diligence Prüfung von Unternehmen herangezogen.2 Auf diese Weise soll vor einer Transaktion das Zielunternehmen transparent dar-gestellt werden. Zudem begründet die stetige Zunahme von Unternehmenstransaktionen in den letzten Jahren3 die Relevant für die Auseinandersetzung mit dieser Thematik durch eine Seminararbeit.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Problemstellung und Zielsetzung
1.2. Gang der Untersuchung
2. Theoretische Fundierung der Due Diligence
2.1. Begriffserklärung und Einordnung in Transaktionsprozesse
2.2. Motive einer Due Diligence
3. Due Diligence Prozessablauf
3.1. Vorbereitungs- und Planungsphase
3.2. Durchführung
3.3. Dokumentation und Berichterstattung
4. Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anlage
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Prinzipal- Agent-Beziehung
Abbildung 2: Due Diligence Anlässe
Abbildung 3: Der Due Diligence Prozessablauf
1. Einleitung
1.1. Problemstellung und Zielsetzung
Auf Grund steigender Konkurrenzen an verschiedenen Märkten durch die Globalisie- rung und Internationalisierung kommt es zu verstärkten Wettbewerbskämpfen, die die Unternehmen unter Druck setzen und dazu auffordern, auf diese Situation zu reagieren. Um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen1, nutzen daher viele Unternehmen die Möglichkeit der Unternehmenstransaktion, um so langfristig weiterhin am Markt zu bestehen und durch die Realisierung von Synergieeffekten eine Wertsteigerung des ei- genen Unternehmens zu erreichen. Im Rahmen einer solchen Entscheidung für eine Un- ternehmenstransaktion leiten sich vielfältige Aufgaben und Anforderungen an das Un- ternehmen und sein Management ab. Um dem gerecht zu werden, ist es notwendig, eine Analyse über das Zielunternehmen bzgl. einer Vielzahl von Bereichen durchzuführen, um dadurch mögliche Chancen und Risiken, sowie Stärken und Schwächen aufzude- cken. Für ein solches zielgerichtetes, organisiertes und notwendigerweise sorgfältiges Vorhaben wird das Werkzeug der Due Diligence Prüfung von Unternehmen herangezo- gen.2 Auf diese Weise soll vor einer Transaktion das Zielunternehmen transparent dar- gestellt werden. Zudem begründet die stetige Zunahme von Unternehmenstransaktionen in den letzten Jahren3 die Relevant für die Auseinandersetzung mit dieser Thematik durch eine Seminararbeit.
1.2. Gang der Untersuchung
Nach der Einleitung im ersten Kapitel sollen im Rahmen des zweiten Kapitels die Grundlagen der Due Diligence ein besseres Verständnis vermitteln. Zu diesem Zweck wird der Begriff „Due Diligence“ definiert und eine Einordnung in den Transaktions- prozess vorgenommen. Danach sollen Motive und Anlässe für Due Diligence Pro- zessabläufe einen ersten Einblick für die vielfältigen Anwendungsgebiete gewähren. Kapitel drei soll nach den Grundlagen den kompletten Prozessablauf abdecken. Hierzu wird der Prozess in seine drei Phasen, die Vorbereitung und Planung, Durchführung und Dokumentation mit Berichterstattung eingeteilt. Im Teilbereich der Durchführung wer- den auf Grund des begrenzten Umfangs der kleinen Seminararbeit Schwerpunkte ge- setzt.
Das vierte Kapitel soll abschließend die grundlegenden Kenntnisse zusammenfassen und einen Ausblick über zukünftige Due Diligence Prozesse aufzeigen.
2. Theoretische Fundierung der Due Diligence
2.1. Begriffserklärung und Einordnung in Transaktionsprozesse
Ursprünglich stammt die „Due Diligence“ aus dem verfassten Securities Act des US- amerikanischen Kapitalmarkt- und Anlegerschutzrechts von 1933.4 Bei dieser Einfüh- rung der Due Diligence steht zunächst die Haftungsregelung von natürlichen sowie ju- ristischen Personen im Focus, die dafür verantwortlich sind, mit Wertpapieren zu han- deln und neu auf dem Markt zu emittieren. Die Due Diligence gewährleistet somit, dass Unternehmen, die Wertpapiere herausgeben, mit einer angemessenen und gebührenden Sorgfalt geprüft werden. Bis heute soll die Due Diligence zum einen Maßnahmen zu Unternehmenstransaktionen vorbereiten und zum anderen einhergehende Risiken redu- zieren.5 Es soll durch die Due Diligence eine systematische Analyse stattfinden, die zur Informationsbeschaffung und somit Aufdeckung von Stärken und Schwächen dient.
Dies soll die Grundlage für Entscheidungen rund um Unternehmenstransaktionen dar- stellen.6
Bevor es zu Durchführungen von Unternehmenstransaktionen kommt, befinden sich die beteiligten Transaktionspartner auf einem unterschiedlichen Informationsniveau. Zwi- schen den Transaktionspartnern, die z.B. als Käufer (nachfolgend Prinzipal genannt) und als Verkäufer (nachfolgend Agent genannt) auftreten, existieren Informations- asymmetrien.7 Diese Informationsasymmetrien zeigen sich durch fehlende Informatio- nen auf Seiten des Prinzipals, der die Chancen und Risiken, die mit einer gewünschten Unternehmenstransaktion einhergehen, bewerten möchte.8 Dem Agent hingegen sind die relevanten Informationen für die Unternehmenstransaktion bekannt. Dieses Un- gleichgewicht wird als „Prinzipal-Agent-Theorie“ bezeichnet und ist Grundlage für die Notwendigkeit einer Due Diligence im Zusammenhang von Unternehmenstransaktio- nen9 und soll als Werkzeug für die Übertragung von Informationen, Wissen und Kennt- nissen dienen, sodass bestehende Informationsasymmetrien ausgeglichen werden, um eine Annäherung von Prinzipal und Agent herzustellen. Nachfolgend soll eine Darstellung zur Prinzipal-Agent-Theorie die Problematik der Beziehung verdeutlichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Prinzipal-Agent-Beziehung10
Die Due Diligence lässt sich auf zwei verschiedene Weisen in den Unternehmenstrans- aktionsprozess einordnen. Zum einen wird die Due Diligence als Partner während des kompletten Prozesses verstanden und wird daher parallel zu allen Prozessen durchge- führt, zum anderen wird die Due Diligence eng gefasst und begleitet den Transaktions- prozess daher nur in der Phase nach Abgabe der „Letter of Intent“11 bis hin zum Ver- tragsabschluss.12
2.2. Motive einer Due Diligence
Motive und Anlässe, die die Durchführung einer Due Diligence Prüfung erforderlich machen, sind umfangreich.
Ein wichtiges Gebiet für den Due Diligence Einsatz bilden Käufe und Verkäufe von Unternehmen (bezeichnet als M&A) als Asset sowie Share Deal. Hierbei handelt es sich um die Übertragung von einzelnen Vermögenswerten durch Singularsukzession (Asset Deal) und den Rechtskauf bzw. -verkauf von Unternehmensanteilen, die für den Fortbestand des Unternehmens relevant sind (Share Deal).
Des Weiteren sollen bei Eigenkapitalaufnahmen Chancen und Risiken zur zukünft igen Zahlungsfähigkeit durch verschiedene Kennzahlen, wie z.B. durch Cash Flows, ermit-telt werden.13 Ähnlich verhält es sich bei der Durchführung einer Due Diligence in Bezug zu einem IPO, der potentielle Investoren ansprechen soll.
Bei Fremdkapitalaufnahmen dient eine Due Diligence zur Bestimmung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens14, welches auf Grund von Basel II und Basel III bei der Kreditvergabe durch Banken eine große Rolle spielt, da in diesem Zuge Eigenkapitalhinterlegungen bei der Herausgabe von Krediten durch Banken gefordert werden. Der Rahmen für Due Diligence Prüfungen lässt sich weit abstecken. Vom Leveraged Buy Out, das Gegenstück zum Management Buy Out über Privatisierungen staatlicher Unternehmen bis hin zu Unternehmenssanierungen sowie Umstrukturierungen ist die Due Diligence immer Teil des gesamten Prozesses.
Nachfolgend werden Anlässe, die zu einer Due Diligence führen, zusammengefasst und als Unternehmenstransaktion bezeichnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Due Diligence Anlässe15
Die Due Diligence lässt sich zusätzlich unterteilen in die Buyer und Vendor Due Dili- gence. Eine Buyer Due Diligence wird initiiert durch den Käufer einer Unternehmens- transaktion und ist die am häufigsten vorkommende Form einer Due Diligence Prü- fung.16
[...]
1 Vgl. Picot 2012, S. 2.
2 Vgl. Wulf 2008, S. 540.
3 Vgl. ebenda, S. 540.
4 Vgl. Berens/ Strauch 2008, S. 6.
5 Vgl. Pack 2012, S. 270.
6 Vgl. Wulf 2008, S. 538.
7 Vgl. Berens/ Strauch 2008, S. 5.
8 Vgl. Picot 2012, S. 166.
9 Vgl. Faller 2006, S. 46; Jensen/ Meckling 1976, S. 305-360.
10 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Faller 2006, S. 52.
11 Vgl. Picot 2012, S. 159.
12 Vgl. Wulf 2008, S. 540.
13 Vgl. IDW 2007, S. 1082.
14 Vgl. ebenda, S. 1083.
15 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Görtz 2006, S. 521.
16 Vgl. Spill 1999, S. 1791.