Nachhaltiger Neubau von Wohnhäusern in Deutschland ist ein Thema der Gegenwart, welches die Zukunft der gesamten Bevölkerung betrifft. Jeder Mensch wird in seinem Leben vor die Entscheidung gestellt, ob eine Wohnung oder ein Haus zum Wohnen gebaut, gemietet oder gekauft werden soll. In jedem Fall soll nach den Bedürfnissen der Menschen das Wohnobjekt qualitativ hochwertig, langlebig und mit möglichst wenig Kosten verbunden sein. Nur so ist das Wohlgefühl und die Gesundheit des Nutzers gegeben. Doch oft lässt sich all dies nicht zusammen vereinbaren und die Umwelt wird außer Betracht gelassen, denn jeder Mensch denkt oft nur an sein eigenes Wohl. Da der Klimawandel in den vergangenen Jahren jedoch gezeigt hat, dass eine Zusammenarbeit der Menschen notwendig ist, um das Wohl aller nicht zu gefährden, ist u.a. das Thema des nachhaltigen Bauens von Wohnhäusern sehr wichtig geworden, sei es für private oder gewerbliche Bauherren. Doch kaum jemand weiß, was nachhaltiges Bauen bedeutet, was bei der Planung eines Wohnhauses eingehalten und beachtet werden muss und was die Nachhaltigkeit eines Wohnhauses beinhaltet und bedeutet. Ziel der Arbeit ist es, dies zu erklären, zu diskutieren ob es hierbei Hemmnisse und Probleme gibt und zu zeigen, ob der nachhaltige Neubau von Wohnhäusern in Deutschland unabdingbar und vorteilhaft ist. Um dies herauszufinden definiert diese Arbeit einleitend nachhaltiges Bauen. Des Weiteren werden sowohl die vom Bauherren einzuhaltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbares-Energien-Wärme-Gesetz, thematisiert als auch Kriterien der Bau-Planung im Bereich der Nachhaltigkeit, welche sich hauptsächlich auf die Baumaterialien und Gebäudesysteme, aber auch mögliche Fördermittel beziehen. Im Anschluss wird die Marktumsetzung des nachhaltigen Neubauens von Wohnhäusern diskutiert und abschließend werden die Ergebnisse in einem Fazit zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition "Nachhaltiges Bauen"
3 Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Wohnhausneubau
3.1 Energieeinsparverordnung
3.2 Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz
3.3 Zertifikate für Nachhaltigkeit beim Wohnhausneubau
4 Nachhaltigkeitskriterien bei der Bau-Planung
4.1 Standortwahl
4.2 Baumaterialien
4.3 Gebäudesysteme
4.4 Fördermittel
5 Betrachtung der Umsetzung am Markt
6 Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Nachhaltiger Neubau von Wohnhäusern in Deutschland ist ein Thema der Gegenwart, welches die Zukunft der gesamten Bevölkerung betrifft. Jeder Mensch wird in seinem Leben vor die Entscheidung gestellt, ob eine Wohnung oder ein Haus zum Wohnen ge- baut, gemietet oder gekauft werden soll. In jedem Fall soll nach den Bedürfnissen der Menschen das Wohnobjekt qualitativ hochwertig, langlebig und mit möglichst wenig Kosten verbunden sein. Nur so ist das Wohlgefühl und die Gesundheit des Nutzers ge- geben. Doch oft lässt sich all dies nicht zusammen vereinbaren und die Umwelt wird außer Betracht gelassen, denn jeder Mensch denkt oft nur an sein eigenes Wohl. Da der Klimawandel in den vergangenen Jahren jedoch gezeigt hat, dass eine Zusammenarbeit der Menschen notwendig ist, um das Wohl aller nicht zu gefährden, ist u.a. das Thema des nachhaltigen Bauens von Wohnhäusern sehr wichtig geworden, sei es für private oder gewerbliche Bauherren. Doch kaum jemand weiß, was nachhaltiges Bauen bedeu- tet, was bei der Planung eines Wohnhauses eingehalten und beachtet werden muss und was die Nachhaltigkeit eines Wohnhauses beinhaltet und bedeutet.
Ziel der Arbeit ist es, dies zu erklären, zu diskutieren ob es hierbei Hemmnisse und Probleme gibt und zu zeigen, ob der nachhaltige Neubau von Wohnhäusern in Deutschland unabdingbar und vorteilhaft ist.
Um dies herauszufinden definiert diese Arbeit einleitend nachhaltiges Bauen. Des Wei- teren werden sowohl die vom Bauherren einzuhaltenden gesetzlichen Rahmenbedin- gungen, die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbares-Energien-Wärme-Gesetz, thematisiert als auch Kriterien der Bau-Planung im Bereich der Nachhaltigkeit, welche sich hauptsächlich auf die Baumaterialien und Gebäudesysteme, aber auch mögliche Fördermittel beziehen. Im Anschluss wird die Marktumsetzung des nachhaltigen Neu- bauens von Wohnhäusern diskutiert und abschließend werden die Ergebnisse in einem Fazit zusammengefasst.
2 Definition "Nachhaltiges Bauen"
Nachhaltiges Bauen bedeutet zukunftsorientiertes und verantwortungsbewusstes Planen und Ausführen von Baumaßnahmen aller Art unter Einbezug der ökologischen, ökono- mischen und sozialen Aspekte und Bedürfnisse. Hierbei ist es wichtig sowohl die öko-logische, ökonomische, soziokulturelle und funktionale Qualität als auch die vom Bauherren beeinflussbare Standort-, Prozess- und technische Qualität über den gesamten Lebenszyklus einer Baumaßnahme zu beachten.
Die ökologische Qualität beinhaltet u.a. die nachhaltige Ressourcenverwendung und Energieeffizienz. Folglich liegen hier hohe Kosteneinsparpotenziale vor, welche aber den Wert einer Baumaßnahme über den gesamten Lebenszyklus nicht negativ beeinflussen dürfen, was u.a. die ökonomische Qualität beinhaltet. Das heißt, dass Ressourcenschonung und Kosteneinsparung nicht der Qualität wiedersprechen sollten.
Bei der soziokulturellen und funktionalen Qualität sollte u.a. auf die Einflussnahme des Nutzers und die Barrierefreiheit geachtet werden, um zukunftsorientiert und verantwortungsbewusst sowohl auf gegenwärtige als auch auf zukünftige Generationen in jeder Altersklasse Rücksicht zu nehmen.
Die Standort-Qualität bezieht sich u.a. auf die Verkehrsanbindung und das Image des Standortes der Baumaßnahme. Ohne eine gute Verkehrsanbindung ist es z.B. schwierig für Baufahrzeuge zum Bauort zu kommen.
Bei der Prozess-Qualität geht es um die Art und Weise der Projekt-Vorbereitung und die Qualität der ausführenden Unternehmen. Das bedeutet, dass z.B. vorwiegend Unter- nehmen mit spezifischen Zertifikaten oder Gütesiegeln beauftragt werden sollten, was auch besonders wichtig für die technische Qualität ist, welche u.a. Brandschutz oder Schallschutz beinhaltet.1
3 Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Wohnhausneubau
Bei der Planung eines nachhaltigen Wohnhausneubaus sind diverse Rahmenbedingungen einzuhalten, u.a. die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbare-Energien- Wärme-Gesetz, welche jeder gewerbliche und private Bauherr einhalten muss.
3.1 Energieeinsparverordnung
Die Energieeinsparverordnung basiert auf dem Energieeinsparungsgesetz. Sie gilt nur in Deutschland und enthält Mindeststandards für die energetische Beschaffenheit eines Wohngebäudes, d.h. für einen Neubau im Bereich Wohngebäude darf der Wert des Jah- res-Primärenergiebedarfs für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung den Wert des Jahres-Primärenergiebedarfs eines virtuellen baugleichen Referenzgebäu- des nicht überschreiten.2 Das Ziel der EnEV ist es, die Energieeinsparpotenziale stärker auszuschöpfen. Mit der EnEV 2009 soll z.B. die energetische Qualität ggü. der EnEV 2007 um 30 % verbessert werden.3 Der Nachweis über den berechneten Energiebedarf erfolgt hierbei über den Bedarfsausweis. Er kann aber auch über den tatsächlichen Energieverbrauch erfolgen, wobei ein Verbrauchsausweis ausgestellt wird. Sowohl der Bedarfs- als auch der Verbrauchsausweis werden allgemein als Energieausweis be- zeichnet. Gemäß der EnEV muss der Verkäufer eines Hauses dem Käufer oder der Vermieter dem Neumieter einen Energieausweis vorweisen können. Dies ist eine ver- pflichtende Regelung seit dem 1. Januar 2009. Kann ein Energieausweis nicht vorgelegt werden, so drohen bis zu 15.000,00 € Bußgeld. Bei Selbstnutzung des Gebäudes wird ein Energieausweis nicht benötigt.4
3.2 Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz
Das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz basiert auf dem Erneuerbaren-Energie- Gesetz und gilt, genau wie die EnEV, nur in Deutschland. Es bestimmt die anteilige Energiebedarfsdeckung eines Gebäudes mit erneuerbaren Energien. Anstelle von EE können aber auch klimaschonende Ersatzmaßnahmen wie z.B. eine verbesserte Däm- mung oder ein Anschluss an das Nah- oder Fernwärmenetz erfolgen. Diese Pflicht ent- fällt jedoch, wenn sie anderen öffentlich-rechtlichen Pflichten widerspricht, technisch unmöglich ist oder im Einzelfall auf Antrag bei der entsprechenden Behörde wegen besonderer Umstände nicht als sinnvoll erscheint. Auch hier besteht eine Nachweis- pflicht.
Ziel des Gesetzes ist es, fossile Ressourcen zu schonen, die Abhängigkeit von Energie- importen zu mindern, eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermögli- chen und die technologische Weiterentwicklung zu fördern. Dadurch soll der Endener- gieverbrauch erneuerbarer Energien bis 2020 für Wärme auf 14 % erhöht werden.5 Im Jahr 2012 lag der Anteil der Wärme aus EE am Endenergieverbrauch in Deutschland bereits bei ca. 10,4 %.6
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1 Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (2011): Nachhaltiges Bauen. DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude (Zugriff: 10.07.2013)
2 Institut für Energie-Effiziente Architektur mit Internet-Medien (2013): Anforderungen (Zugriff: 10.07.2013)
3 Deutsche Energie-Agentur GmbH (2013): Energieeinsparverordnung (Zugriff: 21.07.2013)
4 Deutsche Energie-Agentur GmbH (2013): Gebäudeenergieausweis (Zugriff: 21.07.2013)
5 Vgl. Ehricke (2010): Energierecht, S. 345-348
6 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (2013): Energiewende (Zugriff: 21.07.2013)