In dieser Arbeit geht es um eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Prekarisierung in Zusammenhang gedacht mit konstatierten Transformationsprozessen der Arbeits-, Wohlfahrts- und Genderregime. Ausgangsthese der Arbeit ist, Aulenbacher’s Argumentation folgend, dass in Bezug auf gegenwärtige Transformationsprozesse „[e]in industriesoziologischer Topos“ vorherrscht, der sich von Schwerpunktsetzungen und Theoretisierungen der Frauen- und Geschlechterforschung unterscheidet. Der Topos bezieht sich auf die „malestream“ Ausrichtung und Perspektivierung der Theoretiker und wird in feministischen Theoretisierungen kritisiert, umformuliert und weiter- bzw. anders gedacht. Der noch genauer darzustellende Topos lässt sich als Defizit- bzw. Mangelperspektive beschreiben, insbesondere begründet auf der Zentralsetzung von Integration und Inklusion als ‚Normalzustand des Sozialen‘. Der Arbeit liegt eine genderkritische und feministisch-inspirierte Perspektive zu Grunde. Bei der geht es darum, Wissenskonstruktionen in Bezug auf das Phänomen Prekarisierung hinsichtlich der Konstituierung von Ungleichheitsverhältnissen, Normierungen und Ausblendungen zu analysieren und zu reflektieren. Der hier verwendete Genderbegriff ist interdependent gedacht. D.h. ich gehe davon aus, dass gesellschaftliche Phänomene hierarchisch strukturiert und verschiedene Ungleichheitsverhältnisse in einem je spezifischen Kontext miteinander verwoben und dahingehend zu situieren sind. Zudem ist ein Anliegen dieser Arbeit „vergeschlechtlicht-hierarchisierte und heteronormative Verfügungen zurückzuweisen und das Begehren zu artikulieren, anders in der Welt zu sein“ sowie an der Herstellung, von „gesellschaftlich wünschenswerte[r] Arbeit, der Möglichkeit einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe für Frauen und Männer sowie (…) [der] Herstellung sozialer Gleichheit“ mitzuwirken.
Im Rahmen dieser Arbeit wird einerseits das Phänomen Prekarisierung mit seinen Auswirkungen dargestellt und diskutiert; zum anderen wird es um die Analyse und Reflexion ausgewählter Ausschnitte der Debatte um Prekarisierung gehen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Rahmung und Begriffsklärung
2. Das Normalarbeitsverhältnis (NAV) als hegemoniale Referenzfolie zu 11 Prekarisierung
3. Bundesdeutscher Kontext in Modellen und Zahlen
4. „Prekarität ist überall“- Bourdieus Konzept von Prekarität als neuem gesellschaftlichem Modus
5. Castels „Wiederkehr der sozialen Unsicherheit“ unter Berücksichtigung 19 feministischer Interventionen und kritischer Theoretisierungen
6. Prekariat/Prekarier_innen, eine neue soziale Kategorisierung?
7. Feministische Interventionen: Zwischen Anomie und Normalisierung
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
„Das »postfordistische Wettbewerbsregime« führt nicht nur zu neuen Spaltungslinien in der Erwerbsarbeit und zur Verfestigung der Arbeitslosig-keit, sondern existentielle Unsicherheit wird zu einer breiten Schichten erfassende prägenden Lebens-erfahrung.“[1]
Einleitung
In dieser Arbeit geht es um eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Phäno-men Prekarisierung[2] in Zusammenhang gedacht mit konstatierten Transformations-prozessen der Arbeits-, Wohlfahrts- und Genderregime. Ausgangsthese der Arbeit ist, Aulenbacher’s Argumentation folgend, dass in Bezug auf gegenwärtige Transformationsprozesse „[e]in industriesoziologischer Topos“[3] vorherrscht, der sich von Schwerpunktsetzungen und Theoretisierungen der Frauen- und Geschlechter-forschung unterscheidet. Der Topos bezieht sich auf die „malestream“ Ausrichtung und Perspektivierung der Theoretiker und wird in feministischen Theoretisierungen kritisiert, umformuliert und weiter- bzw. anders gedacht. Der noch genauer darzustellende Topos lässt sich als Defizit- bzw. Mangelperspektive beschreiben, insbesondere begründet auf der Zentralsetzung von Integration und Inklusion als ‚Normalzustand des Sozialen‘. Der Arbeit liegt eine genderkritische und feministisch-inspirierte Perspektive zu Grunde. Bei der geht es darum, Wissenskonstruktionen in Bezug auf das Phänomen Prekarisierung hinsichtlich der Konstituierung von Ungleichheitsverhältnissen, Normierungen und Ausblendungen zu analysieren und zu reflektieren. Der hier verwendete Genderbegriff ist interdependent gedacht.[4] D.h. ich gehe davon aus, dass gesellschaftliche Phänomene hierarchisch strukturiert und verschiedene Ungleichheitsverhältnisse in einem je spezifischen Kontext miteinander verwoben und dahingehend zu situieren sind. Zudem ist ein Anliegen dieser Arbeit „vergeschlechtlicht-hierarchisierte und heteronormative Verfügungen zurückzuweisen und das Begehren zu artikulieren, anders in der Welt zu sein“[5] sowie an der Herstellung, von „gesellschaftlich wünschenswerte[r] Arbeit, der Möglichkeit einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe für Frauen und Männer sowie (…) [der] Herstellung sozialer Gleichheit“[6] mitzuwirken.
Im Rahmen dieser Arbeit wird einerseits das Phänomen Prekarisierung mit seinen Auswirkungen dargestellt und diskutiert; zum anderen wird es um die Analyse und Reflexion ausgewählter Ausschnitte der Debatte um Prekarisierung gehen.
Als Analysegrundlage für diese Arbeit habe ich zentrale, viel zitierte Texte aus dem deutschen und französischen sozialwissenschaftlichen Kontext ausgewählt. Zum anderen gründet sich die Auswahl auf den in den Texten vertretenen Positionierungen und Perspektivierungen, welche ich den Einzeldarstellungen der jeweiligen Texte und Autor_innen vorausschicken werde, um sie kontextualisieren zu können. Leitfragen in Bezug auf die Texte sind: Wie wird das Phänomen begründet, d.h. was genau wird unter Prekarisierung gefasst? In Bezug auf und in Abgrenzung wozu? Wie stehen andere Arbeitsformen dazu in Beziehung? Wer wird als betroffen konstruiert? Welche Rolle spielen dabei Vergeschlechtlichungsprozesse, in Bezug auf was ist Prekarisierung vergeschlechtlicht?
Nach einer theoretischen Rahmung und Klärung des Begriffs Gender(ing) und dessen Zusammenhang mit Arbeit auf der strukturellen und der Handlungsebene (Kapitel 1), wende ich mich dem Normalarbeitsverhältnis (NAV) als disziplinierendem und diskriminierendem Phänomen sowie analytisch als hegemoniale Referenzfolie zu Prekarisierungsphänomenen zu (Kapitel 2). In Kapitel 3 geht es um den Zusammenhang und die Auswirkungen zwischen atypischer Erwerbsarbeit und regulärer Beschäftigung in der BRD. Dabei weisen Oschmiansky/Oschmiansky einen Zusammenhang zwischen der Arbeitsmarktintegration von Frauen und der Auswir-kung von Prekarisierungsprozessen nach.
Im Anschluss daran folgt die Analyse und Kritik der für diese Arbeit als zentral gewählten Texte von Bourdieu (Kapitel 5) und Castel (Kapitel 6), die beide eine Mangelperspektive aus einer Malestreamorientierung heraus auf das Phänomen einnehmen. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden durch feministische Erkenntnisse konterkariert, diskutiert und kritisiert (Kapitel 6 und 7). Wesentliche Ergebnisse sind dabei, dass androzentristische Verkürzungen und Ignoranz sowie Nicht-Berücksichtigung der Pluralisierung von Lebensformen Interdependenzen zwischen Prekarisierung und ihrem Zusammenhang mit Gender nicht gerecht werden, wodurch die damit verbundenen Phänomene nicht in ihrer gesamten Komplexität erfasst werden. Im 8. Kapitel geht es deswegen noch einmal explizit, um die Verantwortung und die gestaltenden, potentiell soziale Wirklichkeit verändernden Möglichkeiten soziologischer Forschung, hier im Besonderen fokussiert auf Prekarisierung. Dabei wird eine Handlungsmöglichkeiten-, allgemein eine Optionen-fokussierte Perspektive favorisiert, die auch Potenzialitäten für Deprivilegierte in sozialen Ungleichheitsverhältnissen und deren Transformationsprozessen formuliert.
1.Rahmung und Begriffsklärung
In diesem Kapitel können nur ein allgemeiner Überblick und damit eine skizzenhafte Kontextualisierung des Phänomens „Prekarisierung“ innerhalb der gesellschaftlichen Verfasstheit der Bundesrepublik Deutschland und, bedingt durch die Textauswahl, am Rande auch auf Frankreich gegeben werden. Nicht berücksichtigt werden die Arbeits- und Genderregime der ehemaligen DDR, da sich deren Gestalt und Strukturen stark von denen der BRD und Frankreichs unterscheiden[7], auch wenn in den vergangenen zwanzig Jahren eine Annährung der Arbeitsstrukturen der BRD und der ehemaligen DDR zu verzeichnen ist.[8] Unter Geschlechterarrangement verstehe ich, Pfau-Effinger folgend, „das Profil (…), das die Geschlechter-beziehungen in einer Gesellschaft annehmen“[9]. Das Arrangement basiert auf kulturellen und sozialen Strukturierungen, welche „auf der Grundlage der longue durée solcher Arrangements sowie von Aushandlungsprozessen und Kompromiß-bildungen zwischen sozialen Akteuren in der aktuellen historischen Situation gebildet“[10] werden. Der Begriff Arrangement bezieht sich dabei besonders auf den Moment des Aus- und Verhandelns in einem hierarchisierten, durch Macht und Dominanz strukturierten Kontext, d.h. dass Individuen und soziale Gruppen mit unterschiedlichen Ressourcen, Interessen und Standpunkten, auch in Widerspruch zueinander, in sozialen Interaktionen ‚aushandelnd arrangieren‘. Das Ziel des Arrangements und damit der Aushandlungen bestehe darin, Geschlechterordnung und Geschlechterkultur zu vermitteln und in eine Balance zu bringen.[11] Mit Aulenbacher argumentiere ich, dass die wesentlichen drei Strukturierungsmomente der zu beschreibenden Regime, das Normalarbeitsverhältnis (NAV), die Familie und der Staat sind. Diese stehen in aufeinander bezogenen Verhältnissen.[12]
Als Ausgangspunkt der Debatten und der gegenwärtigen Transformationsprozesse folge ich in meiner Argumentation Kurz- Scherf:
Der Anschein, dass der modernen Gesellschaft die Arbeit ausgeht, verdankt sich vielmehr dem Umstand, dass diese Gesellschaften den größten Teil dessen, was eigentlich Arbeit ist, von dem, was sie unter Arbeit versteht, abspalten und sich dabei ausgerechnet auf eine Art von Arbeit versteift haben, deren Bestimmung es geradezu ist, sich selbst überflüssig zu machen. Die Rede ist von Arbeit als produktiver Tätigkeit.“[13]
Sie konstatiert, dass die „Tendenz zur Verwandlung aller menschlichen Tätigkeiten in Lohnarbeit“[14] bestehe, sogar „die Form der Vermarktung und Kommodifizierung der sogenannten Familienarbeit“[15], welche damit als der Integrationsmotor bzw. Motor für Soziabilität gesehen wird.[16] Darüber hinaus sind Schlagwörter der seit den 1970ern konstatierten Prozesse Flexibilisierung[17], Entgrenzung und Subjektivierungsweisen[18], besonders in Form von Selbst-Ökonomisierung[19], so wie übergeordnet: der „Strukturwandel von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungs-, Wissens- und Informationsgesellschaft“.[20] Unter anderem durch die Entwicklung des sinkenden Arbeitsvolumens bei steigender Anzahl Erwerbstätiger[21], begründet z.B. durch technologischen und arbeitsmarktbereichsbedingten Wandel sowie die Zunahme von Frauenerwerbstätigkeit und durch die Verunmöglichung allgemeiner Vollbeschäf-tigung, komme es zu einer Glorifizierung bzw. Mystifizierung von Arbeit als „Hauptsache Arbeit!“[22], obwohl diese Konstellation auch ein Potential hinsichtlich der gerechten Verteilung von Arbeit biete.[23] Dieser Ausruf sei
„Vehikel des Abbaus und der Absenkung qualitativer Standards von Arbeit und v.a. auch einer verschärften Segregation und Hierarchisierung von Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhältnissen – allerdings mit einer durchgängigen Tendenz, nämlich der deutlich zunehmenden Zentralität von Arbeit in der Form der Erwerbstätigkeit für die gesamte moderne Lebenskultur“
Damit in Zusammenhang stehen die „weitreichende[r] Entwertung und Entsorgung aller qualitativen Ansprüche an deren Gestaltung“[24] sowie der „Verdrängung regulär sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze“ durch die Schaffung unterschiedlicher Beschäftigungsformen wie Leih- und Zeitarbeit, Teilzeitarbeit in Mini- und Midi- Jobs sowie prekäre Selbstständigkeit.[25]
Gegenwärtig zeichnen sich Widersprüche zwischen der Konstatierung des Endes der Arbeit und der „Entgrenzung von Arbeitszeiten, mangelnder Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, also der ‚Arbeit ohne Ende‘ ab.[26] Dabei ist die konstatierte Krise bzw. Erosion des Arbeitsregimes bei genauerer Betrachtung eher als Krise des Industriearbeitssektors und damit des dominant männlich kodierten NAVs zu beschreiben, da der Dienstleistungssektor[27] gegenwärtig ein im Wachstum begriffener Arbeitsmarktsektor ist, der vorrangig, besonders jedoch im Care- Bereich weiblich konnotiert ist und als neuer Inklusionsmechanismus neben dem männlich konnotierten NAV gedacht wird.[28] Das gängigste Arbeitsverhältnis in diesem Bereich ist die Teilzeitarbeit[29] und, damit verbunden, unsicherere, nicht-existenzsicherndere Standards als sie das NAV bereitgestellt hat. Hierbei zeichnet sich ein deutliches Ungleichgewicht ab: 87% aller Teilzeit in der BRD wird von Frauen geleistet.[30] Scheele schreibt dazu: „Teilzeit ermöglicht so zwar die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt, führt aber gleichzeitig zu erheblichen Einbußen in Bezug auf materielle und soziale Sicherheiten“[31], wobei Gründe für insbesondere niedrigere materielle Sicherheiten „nicht die Qualifikation von Frauen [sind] (…), sondern das zugrundeliegende Geschlechterarrangement“.[32] Zwar zeichnen sich Wandlungs-tendenzen und Brüche im hegemonialen Geschlechterarrangement des „Hausfrauenmodell[s] der Versorgerehe“[33] hin zu Zuverdienst- Modellen ab, jedoch sei dieser Wandel nicht auf einen neuen „Geschlechter- Konsens“, sondern als „eine Konsequenz der Krise des Beschäftigungssystems“[34] zu verstehen und verschärfe die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregation.[35] Weiterhin „bildete und bildet, [dieses] in seiner Variante als Hausfrauenmodell oder das Vereinbarkeitsmodell (…) [auch in] Westdeutschland den zentralen Bezugspunkt des Geschlechter- Arrangements.“[36] Diesem Modell liegt eine Trennung der Reproduktions-, der privaten Sphäre und der Produktions-, der öffentlichen Sphäre zu Grunde. Idealtypisch formuliert kommen dem Mann die Rolle des Erwerbstätigen und damit die Rolle des Familienernährers zu, wohingegen sich die Frau unbezahlt dem Haushalt, den Kindern und der Reproduktion der Arbeitskraft des Mannes und sich selbst widmet. Hier leitet sich der soziale Status vom Verdienst des Mannes ab, wodurch es, insbesondere bei Scheidungsfällen zu erhöhter Unsicherheit der weiblichen Existenz innerhalb der Beziehungen des Hausfrauenmodells der Versorgerehe kommt.[37]
[...]
[1] Nickel (2004): S. 243.
[2] Ich verwende bewusst den Begriff Prekarisierung, in Abgrenzung zu Prekarität, „um den prozesshaften, flexiblen und veränderlichen Charakter“ (Hornscheidt 2007) des Phänomens zu betonen, der durch die Endungsverwendung „-isierung“ zum Ausdruck kommt. Der Begriff „Prekarität“ wie auch Exklusion vermittelt m.E. einen statischen, unveränderlichen Zustand, wie er in einigen Texten auch als Schicksal oder Individualisierung des sich strukturell ausbreitenden Phänomens zum Ausdruck kommt. In dieser Arbeit möchte ich jedoch eher Theoretiker_innen folgen, die sich mit Prekarisierung als einem gesellschaftlichen, d.h. auch interaktiven Prozess auseinandersetzen, der nicht als Randphänomen zu verstehen ist, sondern als Produkt von kapitalistischen Transformationsprozessen.
[3] Aulenbacher (2005): S. 34.
[4] Vgl. dazu Walgenbach et al (2007).
[5] Hark/ Völker (2010): S. 28.
[6] Scheele (2002): S. 250.
[7] Unterschiede sind auch zwischen den nationalen Ökonomien Frankreichs und der BRD vorhanden, sollen aber in dieser Arbeit eine nachgeordnete Rolle spielen und werden dahingehend nur benannt, jedoch nicht differenziert ausgearbeitet.
[8] Vgl. dazu: “Mit den Prinzipien des Marktes münden zudem, wie Hildegard Maria Nickel (1995, 2000), Irene Dölling (2003, 2005) und Iris Peinl (2004) feststellen, die Erosion des fordistischen Arrangements und der Umbau der vormals sozialistischen Gesellschaft in die Reorganisation des Gesamts nach ein und derselben Maxime.“ Aulenbacher (2005): S.34.
[9] Pfau-Effinger (2000): S.71.
[10] Pfau-Effinger (2000): S.71.
[11] Geschlechterkultur bezieht sich dabei auf Werte und Leitbilder bezüglich der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und Generativität, welche in Form von Normen im institutionellen System verankert sind und als Handlungsorientierung dienen. Geschlechterordnung bezeichnet hingegen die vorfindbaren Strukturen des Geschlechterverhältnisses in Bezug auf geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, darüber hinaus auch die Beziehungen der gesellschaftlichen Institutionen zueinander. Hierbei weist Pfau-Effinger dem Staat eine wesentliche Rolle in Bezug auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung zu. Vgl. dazu Pfau-Effinger (2000): S.68ff.
[12] Vgl. dazu Aulenbacher (2009).
[13] Kurz- Scherf (2004): S. 28.
[14] Kurz- Scherf (2004): S. 29.
[15] Kurz- Scherf (2004): S. 29.
[16] Kurz- Scherf (2004): S. 45.
[17] Stolz- Willig (2004): S. 72.
[18] Vgl. dazu u.a. Manske/ Pühl (2010).
[19] Kurz- Scherf (2004): S. 30. Vgl. dazu auch Nickel (2004).
[20] Scheele (2002): S.249.
[21] Steinrücke (2004): S. 152.
[22] Kurz- Scherf (2004): S. 33.
[23] Steinrücke (2004): S. 152.
[24] Kurz- Scherf (2004): S. 33.
[25] Koch/ Bäcker (2004): S. 85.
[26] Kurz- Scherf (2004): S. 34.
[27] Der tertiäre bzw. Dienstleistungssektor lässt sich in zwei große Bereiche differenzieren: 1.) in die informations- und wissensbasierten Tätigkeiten und 2.) in Care-, haushalts- und personenbezogene Tätigkeiten, welche unterschiedliche Ausprägungen in Bezug Anforderungen, Lohnverhältnissen und Arbeitsumfängen u.a. haben. Vgl. dazu u.a. Scheele (2002)
[28] Sing (2004): S. 202. „Mit dem doppelten Bürgerrecht auf Sorge (giving and receiving care) soll die Zentrierung sozialer Rechte auf Erwerbstätige überwunden werden. Unabhängig von Umfang und Kontinuität der Erwerbsbeteiligung sollen aus Care eigenständige Anrechte und Handlungsrechte erwachsen. Die Inklusion (nur) über Erwerbsarbeit würde transformiert in eine inclusive citizenship, in die alle gesellschaftlich nützlichen Tätigkeiten – ob bezahlt oder nicht – anerkannt werden.
[29] Vgl. dazu Koch/ Bäcker (2004).
[30] Scheele (2002): S. 251.
[31] Scheele (2002): S. 251.
[32] Scheele (2002): S. 259.
[33] Pfau- Effinger (2000): S. 87.
[34] Stolz- Willig (2004): S. 71.
[35] Koch /Bäcker (2004): S. 94.
[36] Pfau- Effinger (2000): S. 88.
[37] Pfau- Effinger (2000): S. 88. Pfau- Effinger differenziert den Idealtyp des Versorgungsmodells, insbesondere in „die traditionelle Hausfrauenehe“ ohne Erwerbstätigkeit der Frau und das „Dreiphasenmodell“, innerhalb dessen Frauen für die Betreuung ihrer Kleinkinder ihre Erwerbstätigkeit auszusetzen, um sie im Anschluss daran wieder aufzunehmen.