Die Sprache der Lehrer/innen, wie sie sprechen und Gespräche führen, hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie sie wahrgenommen werden und wie erfolgreich ihre Unterricht ist.
Jeder Lehrer/in sollte aus diesem Grunde bewusst einmal darüber nachdenken und Gesprächsführung als wichtiges Handwerkszeug für guten Unterricht annehmen.
Allerdings kann man sagen, dass trotz ihrer hohen Bedeutung Lehrersprache und Gesprächsführung im Unterricht selten zur Lehreraus und -fortbildung gehören.
Wenn man den Unterrichtsinhalt betrachtet, wird die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern nur an zwei Stellen erkennbar.
Ein Bereich ist in den unteren und mittleren Klassen bei Diskussionsübungen und der Erarbeitung von Klassenregeln zu erkennen.
Ein weiterer Bereich, der sich mit der Gesprächsführung beschäftigt, findet man in Lehrerkonferenzen und Lehrergesprächen.
Hier allerdings hauptsächlich im Hinblick auf schwierige Gesprächssituationen und Störungen.
Gerade, wenn man bedenkt, dass ca. 70 Prozent des Unterrichts über Lehrersprache ablaufen, gesteuert und gestaltet werden, ist es wichtig, sich einmal mit dieser Thematik zu beschäftigen.
Im Folgen soll nun ein Einblick in die Sprache allgemein und dann speziell auf die Lehrersprache im Unterricht gegeben werden.
GLIEDERUNG
I. Einleitung
II. Sprache
1. Definition
2. Sprache als Objekt und Subjekt der Erziehung
3. Bedeutung der Sprache im Unterricht
III. Die Leistungen der Sprache
1. Sprache als Symbolsystem
2. anthropologische Funktion
3. pädagogische Funktion
IV. Konzepte zur Analyse sprachlicher Verhaltensweisen
des Lehrers im Unterricht
1. Wirkungen verschiedener sprachlicher
Verhaltensweisen des Lehrers auf die Klassen-
atmosphäre und das Schülerverhalten
2. Das Unterrichtsgespräch
V. Welcher Zusammenhang besteht zwischen
Lehrerpersönlichkeit und Lehrersprache?
VI. Fazit
zu I. Einleitung
Die Sprache der Lehrer/innen, wie sie sprechen und Gespräche führen, hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie sie wahrgenommen werden und wie erfolgreich ihre Unterricht ist.
Jeder Lehrer/in sollte aus diesem Grunde bewusst einmal darüber nachdenken und Gesprächsführung als wichtiges Handwerkszeug für guten Unterricht annehmen.
Allerdings kann man sagen, dass trotz ihrer hohen Bedeutung Lehrersprache und Gesprächsführung im Unterricht selten zur Lehrer aus und -fortbildung gehören.
Wenn man den Unterrichtsinhalt betrachtet, wird die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern nur an zwei Stellen erkennbar.
Ein Bereich ist in den unteren und mittleren Klassen bei Diskussionsübungen und der Erarbeitung von Klassenregeln zu erkennen.
Ein weiterer Bereich, der sich mit der Gesprächsführung beschäftigt, findet man in Lehrerkonferenzen und Lehrergesprächen.
Hier allerdings hauptsächlich im Hinblick auf schwierige Gesprächssituationen und Störungen.
Gerade, wenn man bedenkt, dass ca. 70 Prozent des Unterrichts über Lehrersprache ablaufen, gesteuert und gestaltet werden, ist es wichtig, sich einmal mit dieser Thematik zu beschäftigen.
Im Folgen soll nun ein Einblick in die Sprache allgemein und dann speziell auf die Lehrersprache im Unterricht gegeben werden.
zu II. Sprache
Definition
Um die Bedeutung der Sprache und den Anspruch an die Lehrersprache verstehen zu können soll erst einmal definiert werden, was Sprache ist und woher der Begriff kommt.
Hierzu kann ein Blick in ein Lexikon eine Hilfestellung bieten.
Die Sprache ist speziell auf den Menschen zugeschrieben. Sie dient
der Kommunikation.
„Spracheist ein komplexes Phänomen. Sie ist Mittel zum Ausdruck von Gedanken und Gefühlen, wichtigstes und artspezifisches Kommunikationsmittel des Menschen, strukturiertes System von Zeichen, ein verinnerlichtes System von Regeln und wird als Menge der Äußerungen in einer Sprachgemeinschaft oder als Werkzeug des Denkens definiert.“ [1]
2. Sprache als Objekt und Subjekt der Erziehung
Schon im Humanismus stand die Sprache im Fokus der Erziehung. „Das Bildungsziel war die freie, selbstbewußte, an der reinen Sprache und Poesie der Antike geläuterte und Eloquenz erzogene Persönlichkeit.“ [2] Zurück geht dieses Ziel der Bildung bis in die antike Rhetorik. Für einen, der bekanntesten Vertreter, Quintilian, kann der Idealmensch nur der Redner sein.
Erst durch die „Kunst der Sprache“ wird der Mensch zum Menschen.
Allerdings tritt die Sprache erst in jüngerer Zeit in das Blickfeld der Pädagogik. Fragen, wie „Welchen Bildungswert hat die Sprache für die Menschen? Welche Bildung erfährt der junge Mensch durch das Kennenlernen seiner Muttersprache?“ rückten in den Fokus.
Dies ist aber nicht Aufgabe des Deutschunterrichts alleine, sondern Sprachbildung und Sprachpflege als Unterrichtsprinzip sollte in allen Fächern umgesetzt werden. Sprache soll in den Mittelpunkt der ganzen Erziehung rücken.
„Indem man den Menschen zur Sprache erweckt, indem man ihn reden lehrt, bildet man ihn zum Menschen. Die Pädagogik der Sprache ist also ein grundlegendes Stück einer anthropologisch orientierten systematischen Pädagogik.“ [3]
Allerdings wird Sprache hierbei nur als „Objekt“ der Erziehung betrachtet, Sprache als Subjekt wird hier völlig außer Acht gelassen. F. Kopp hat Sprache als Grundbereich des Unterrichts und des Schullebens bezeichnet. Durch Darstellung, Erzählung oder Bericht werden beim Schüler anschauliche Vorstellungen geweckt. [4]
„...die Sprache ist nicht nur Objekt, sondern in einer grundlegenden Weise auch Subjekt der Erziehung. Sie ist nicht nur eine Aufgabe, sondern selbst auch eine Kraft der Erziehung...der Erzieher muß sprechen, wenn er erziehen will. Die meisten Erziehungsformen sind ohne Sprache nicht zu denken.“ [5]
Bedeutung der Sprache im Unterricht
Wenn man die Faktoren Unterricht und Sprache bedenkt stellt man sich einer vierfachen Problematik:
„Der Unterricht selbst ist eine Sprache, nämlich eine Form kultureller und gesellschaftlicher Kommunikation.“ Sprache ermöglicht einen organisierten Unterricht und ist als Hauptinstrument zu verstehen. Des Weiteren kann die Sprache zum Unterrichtsgegenstand werden. „Es entsteht in der organisierten Schularbeit eine eigene Bereichssprache, die Unterrichtssprache.“ [6]
Hier soll zwar die Problematik des Sprachunterrichts nicht außer Acht gelassen werden, dennoch möchte ich in Bezug Lehrersprache eher auf den instrumentalen Charakter der Sprache im Unterricht eingehen.
Es ist im Unterricht unerlässlich die „ablaufenden sprachlichen Prozesse“ und die „sprachlichen Verhaltensweisen“ des Lehrers zu beleuchten.
Im Unterricht ist es häufig so, dass der sprachliche Austausch zwischen Lehrer und Schüler einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, allerdings kann der Lehrer auch durch „Vorstellen der Wirklichkeit oder ihrer Substitute(z.B. Film, Bild, Zeichnung, Modell), durch seinen eigenen Körper, wenn er etwas vormacht, z.B. eine Übung im Turnunterricht, durch natürliche Zeichen (Gebärden, Gesten, Mimik), durch künstliche Zeichen, z.B. Formeln im naturwissenschaftlichen Unterricht oder durch das Zeichensystem der Sprache und der Schrift“ mit den Schülern kommunizieren.
[...]
[1] Vgl. http://m.schuelerlexikon.de/mobile_deutsch/Was_ist_Sprache.htm zuletzt eingesehen am 13.01.14
[2] Vgl. W. Loch: Redekunst und Unterricht, In: Bildung und Erziehung, 1996, S. 112-154, zitiert nach:Dieter Spanhel: Die Sprache des Lehrers. Grundformen des didaktischen Sprechens (Internationale Studien zur pädagogischen Anthropologie Bd.12), Düsseldorf 1971.
[3] O.F. Bollnow: Sprach e und Erziehung, Stuttgart 1966, zitiert nach: : Dieter Spanhel: Die Sprache des Lehrers. Grundformen des didaktischen Sprechens (Internationale Studien zur pädagogischen Anthropologie Bd.12), Düsseldorf 1971, S. 16.
[4] F. Kopp: Didaktik in Leitgedanken, Donauwörth 1966, S. 58, zitiert nach: Dieter Spanhel: Die Sprache des Lehrers. Grundformen des didaktischen Sprechens (Internationale Studien zur pädagogischen Anthropologie Bd.12), Düsseldorf 1971.
[5] W. Loch: Die Sprache als Instrument der Erziehung, in: Die Schulpraxis, Monatszeitschrift des Bernischen Lehrervereins, 1966, S. 24, zitiert nach: Dieter Spanhel: Die Sprache des Lehrers. Grundformen des didaktischen Sprechens (Internationale Studien zur pädagogischen Anthropologie Bd.12), Düsseldorf 1971.
[6] A.O.Schorb:Unterricht und Sprache-Vier Formen ihres Zusammenhangs, in: E.L. Höffe, Sprachpädagogik – Literaturpädagogik, Festschrift für Hans Schorer, Frankfurt 1969.