»Ja, aber wir machen hier keine Vorschläge. Sonst haben wir morgen einen 'Shitstorm' zu gewärtigen […] Da müssen wir jetzt vorsichtig sein.« (Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einem Bürgergespräch in Heidelberg)
Angela Merkel gilt derzeit nicht nur als mächtigste Frau Deutschlands, sondern vermehrt auch als die mächtigste Frau von Europa oder gar der ganzen Welt. Ihr eindeutiger Wahlerfolg bei der Bundestagswahl 2013 unterstrich diesen zugeschriebenen Status zumindest in Deutschland eindrucksvoll. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in Europa hätte sie durchaus Grund, sich vor Ereignissen, wie zum Beispiel dem Zusammenbruch der Eurozone oder Chaos in den südeuropäischen Ländern, zu fürchten. Stattdessen erfüllt ein Internetphänomen eine Person mit solch einer Machtfülle mit Furcht. Was steckt dahinter und wie konnte es dazu kommen? Dies möchte die vorliegende Forschungsarbeit untersuchen.
"Anhangs-CD ist nicht im Lieferumfang enthalten"
Inhalt
1. EINLEITUNG
I. THEORETISCHER TEIL
2. FORSCHUNGSSTAND UND FORSCHUNGSFRAGE
3. METHODIK UND VORGEHENSWEISE
4. PHÄNOMEN SHITSTORM - EINE KONZEPTUALISIERUNG
4.1. BEGRIFF, ENTSTEHUNG, VERWENDUNG
4.2. SKANDALTHEORIE
4.2.1. ÖFFENTLICHKEIT ALS ENTSTEHUNGSRAUM
4.2.2. KERNPUNKTE EINES SKANDALS
4.2.3. SKANDAL ALS KRISE
4.2.4. SKANDALVERLAUF
4.2.5. MEINUNGSBILDUNG IM SKANDALKONTEXT
4.3. SOZIALE NETZWERKE ALS NÄHRBODEN
4.3.1. ENTWICKLUNG NEUER NUTZUNGSMUSTER
4.3.2. TWITTER - 140 ZEICHEN FÜR DEN ERFOLG
4.3.3. KNOTEN, KANTEN UND DAS POWER-LAW
II. EMPIRISCHER TEIL
5. FORSCHUNGSDESIGN
5.1. ANALYSEEBENE
5.1.1. IDENTIFIKATION DER GRUNDGESAMTHEIT
5.1.2. STICHPROBENZIEHUNG
5.2. ANALYSEEBENE
5.3. ANALYSEEBENE
6. ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNG
6.1. PROTESTSTÜRME IM UNTERSUCHUNGSZEITRAUM
6.2. BELA RÉTHY
6.3. CLAUDIA ROTH
6.4. WOLFGANG THIERSE
6.5. MARIO GÖTZE
6.6. AMAZON
6.7. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE
7. SCHLUSSFOLGERUNG UND FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
ANHANG
CODEBUCH
1. Einleitung
»Ja, aber wir machen hier keine Vorschläge.
Sonst haben wir morgen einen 'Shitstorm' zu gewärtigen […] Da müssen wir jetzt vorsichtig sein.«
(Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einem Bürgergespräch in Heidelberg1 )
Angela Merkel gilt derzeit nicht nur als mächtigste Frau Deutschlands, sondern vermehrt auch als die mächtigste Frau von Europa oder gar der ganzen Welt.2 Ihr eindeutiger Wahlerfolg bei der Bundestagswahl 2013 unterstrich diesen zugeschriebenen Status zumindest in Deutschland eindrucksvoll. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in Europa hätte sie durchaus Grund, sich vor Ereignissen, wie zum Beispiel dem Zusammenbruch der Eurozone oder Chaos in den südeuropäischen Ländern, zu fürchten.3 Stattdessen erfüllt ein Internetphänomen eine Person mit solch einer Machtfülle mit Furcht. Was steckt dahinter und wie konnte es dazu kommen? Dies möchte die vorliegende Forschungsarbeit untersuchen.
Die Protestkultur einer Gesellschaft kann als ein Konglomerat historisch gewachsener Muster und Einstellungen gesehen werden. Der stetige Wandel, dem sich diese Kultur ausgesetzt sieht, ist besonders in der Neuzeit eng mit der technischen Entwicklung verbunden (vgl. Köhler 2006: S. 160f.). Mit der Etablierung4 des Internets und der Online-Kommunikation in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends wurde die vorerst letzte Evolutionsstufe genommen. Denn begab sich früher die Masse noch auf die Straße, um Missstände und Fehlverhalten anzuprangern, so sucht sie sich heute oft einen anderen Weg: den über die sozialen Netzwerke im Internet. Das öffentliche Äußern von Unmut kann dabei schnell und bequem mithilfe der dynamischen Kommunikationsmöglichkeiten sozialer Plattformen wie Twitter und Facebook vollzogen werden und das mit direkter Adressierung an den Urheber dieser Missstände. Während bei den klassischen Medien Print, Hörfunk und Fernsehen oft nur die bloße Rezipientenrolle blieb, entbindet das Internet das „ einst zur Passivität verdammte Medienpublikum “ (Pörksen/Detel 2012: S. 23) von den Fesseln dieser Rolle. Es ist der „ [ … ] historisch [bedingte] freie[n] Zugang [ … ], der es prinzipiell jedem Nutzer ermöglicht, Angebote maßgeblich mitzugestalten [ … ] “ und somit den entscheidenden Unterschied zu den „ tradierten Massenmedien “ ausmacht (Köhler 2006: S. 161). Jeder, der sich für die Teilhabe an einer Netzwerkgemeinde entscheidet, setzt sich gleichzeitig der Gefahr aus, Ziel von Unmutsbekundungen und Protest zu werden. Aber vor allem Personen des öffentlichen Lebens, Unternehmen und Institutionen sehen sich dadurch mit einem neuen Problembereich konfrontiert, denn „ je bekannter eine Person außerhalb des Mediums und im Medium ist, desto stärker tritt eine Polarisierung des Publikums zutage und desto wahrscheinlicher ist es, auch Anfeindungen zu erleben [ … ] “ (vgl. Siri/Seßler 2013: S. 67). Dieser Sachverhalt beeinflusst maßgeblich die Darstellung und Kommunikation der verschiedenen Akteure in ihren jeweiligen Rollen.
Die vorliegende Forschungsarbeit will sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und greift deshalb das sogenannte Shitstorm5 -Phänomen auf. Seit dem Jahr 2010 hat dieser Begriff verstärkt Einzug in die deutsche Medienlandschaft gehalten (vgl. Lobo 2013). Aktuell herrscht der subjektive Eindruck vor, keine Woche gehe mehr vorüber, ohne eine Sturmwarnung seitens der Medien. Die Ernennung zum „ Angliszismus des Jahres 2011 “6 sowie die Aufnahme in den Duden im Juni 20137 unterstreichen die gewachsene Bedeutung des Phänomens. Eine aufkommende Protesthaltung in der Gesellschaft ließ sich bereits 2010 erkennen, als der Begriff „ Wutbürger “ Wort des Jahres wurde und anschließend ebenfalls den Weg in den Duden fand.8 Doch trotz dieser offensichtlich hohen gesellschaftlichen Relevanz findet der Shitstorm bislang noch unzureichend Berücksichtigung auf der Agenda der medienwissenschaftlichen Forschung. Selbst auf eine verbindliche Begriffsdefinition konnte sich bislang nicht geeinigt werden. Es scheint derweil kein Zufall, dass zur Benennung dieses Umstandes ein Begriff mit Anlehnung an eine Naturgewalt, wie den Sturm, verwendet wurde. Schließlich sind plötzliches Auftreten, eine unbändige Kraft und unter Umständen schwere Folgeschäden Merkmale, die sich beide mitunter oft teilen. Auch in der wissenschaftlichen Erschließung zeigen sich durchaus Parallelen: Die Naturwissenschaft konnte erst in der Moderne die Vorgänge im Auge eines Wirbelsturms endgültig klären - auch bei Proteststürmen in sozialen Netzwerken herrscht momentan noch Unklarheit bezüglich ihres Kerns. Da es momentan besonders an fundierten empirischen Analysen mangelt, lässt sich bisher noch nicht von einem „ Blick ins Auge des Sturms “ sprechen. Dieses Defizit aufgreifend, möchte die Arbeit folgende leitende Forschungsfrage untersuchen:
Welche Inhalte lassen sich bei den Kommunikationsbeiträgen auf Twitter im Kontext eines Shitstorm identifizieren und welches Beziehungsgeflecht lässt sich dabei zwischen ihnen beobachten?
Die durchaus hohe medienwissenschaftliche Bedeutung dieser Fragestellung wird sich im Zuge der Beantwortung zeigen. Aufgrund der Komplexität des Forschungsinteresses ergeben sich auch nachgelagerte, aber dennoch relevante Fragen: In welcher Häufigkeit treten Proteststürme auf? Welche Rolle spielen die Berichte über sie? Wie entwickeln sie sich? Analog der Zweiteilung der Fragestellung liegen der Arbeit auch zwei zentrale Hypothesen zugrunde: Zum einen wird erwartet, dass primär die Faktoren Negativität und Emotionalität in den Inhalten eine große Rolle spielen und einen wesentlichen Bestandteil der Kommunikation ausmachen. Zum anderen bietet sich zur Beschreibung des Beziehungsgeflechts in Online- Netzwerken das Power-Law-Prinzip als eine weitere Hypothese an (vgl. Bucher 2013: S. 85). Kern des Prinzips ist die Annahme, dass sich bei einer Analyse der Netzwerke einige wenige starke Knotenpunkte zeigen, die die Kommunikation wesentlich beeinflussen oder gar dominieren.
Die Arbeit zeigt sich in Hinsicht auf ihre wissenschaftstheoretische Einordnung als Mischform, in welcher die Medienproduktforschung im Fokus steht. Der erste Teil der Arbeit weist einen theoretisch-analytischen Charakter auf. Der zweite Teil soll die theoretische Vorarbeit mit einer empirisch-analytischen Untersuchung stützen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema werden insbesondere für die Hauptrisikogruppen - Personen des öffentlichen Lebens, Unternehmen und Organisationen − interessant sein, da ein Wissen über Kommunikationsinhalte und Struktur zur Erarbeitung einer Reaktionsstrategie unverzichtbar ist. Aber auch zur endgültigen Festlegung einer Definition oder eines Merkmalskataloges kann die Arbeit beitragen. Dies soll unter anderem dabei helfen, einen übertrieben häufigen Gebrauch des Terminus „Shitstorm“ zu unterbinden. Nach der kurzen Einführung in den Problembereich mit dem Aufzeigen der wissenschaftlichen sowie gesellschaftlichen Relevanz des Themas in dieser Einleitung beginnt der theoretische Teil mit einem Überblick des aktuellen Forschungsstandes im zweiten Kapitel. Das Aufzeigen von Lücken und interessanten Ansatzpunkten soll die Herleitung der Forschungsfrage nachvollziehbar gestalten. Das Kapitel Drei beinhaltet eine ausführliche Darstellung der bereits kurz angerissenen Vorgehensweise. Dabei werden unter anderem auch die verwendeten Methoden vorgestellt und es wird aufgezeigt, welche Stärken die Methode im Kontext der Arbeit einbringen kann. Im vierten Kapitel wird zunächst der Fokus auf den zentralen Begriff Shitstorm gelegt und versucht, seine Herkunft, die Bedeutung und den Verwendungsrahmen zu klären. Anschließend soll mithilfe verschiedener Einflussfaktoren das Phänomen konzeptualisiert werden. Mit Kapitel Fünf beginnt der empirische Teil der Arbeit. Hier folgt als Erstes eine ausführliche Vorstellung des Forschungsdesigns. Zur Anwendung kommt ein dreistufiges Forschungsdesign, welches das Ziel verfolgt, Aussagen über die Inhalte und Struktur der Kommunikation im Rahmen eines Proteststurmes auf Twitter liefern zu können. Im zweiten Unterpunkt des fünften Kapitels werden im Anschluss die Ergebnisse präsentiert, hierbei soll eine Einzelbetrachtung der Fälle stattfinden. Am Ende des Kapitels werden die Ergebnisse zusammenfassend betrachtet. Das Fazit und die Schlussfolgerung hinsichtlich der Untersuchung werden im sechsten Kapitel den Abschluss der Forschungsarbeit bilden. Mit Rückgriff auf die theoretischen Vorüberlegungen und die angedachten Hypothesen wird die Forschungsfrage hier eine abschließende Beantwortung finden. Mit einem Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Proteststürme und der sozialen Netzwerke wird die Arbeit enden.
I. Theoretischer Teil
2. Forschungsstand und Forschungsfrage
Eine umfangreiche Darstellung des aktuellen Standes der Forschung ist für diese Arbeit unerlässlich. Die empirische Analyse benötigt ein ausreichendes theoretisches Hintergrundwissen zu den Empörungswellen. Da es bislang in der Forschung zu einer Missachtung des Phänomens Shitstorm in seiner Gesamtheit gekommen ist, muss versucht werden, anhand verschiedener einschlägiger Theorien das Phänomen zu konzeptualisieren. Der folgende Abschnitt erläutert daher vorwiegend den Forschungsstand zu diesen Theorien.
Beim Blick auf jene Forschungsarbeiten, die den Shitstorm eigentlich behandeln müssten, zeigt er sich nur als Randerscheinung, auf welche meist nur in einzelnen Kapiteln kurz eingegangen wird. Beispiele dafür sind einschlägige Praxis-Handbücher zu Public-Relations und Krisenkommunikation, die seit einiger Zeit oberflächlich auf den Sachverhalt eingehen (vgl. dazu Zerfass/Pleil 2012; Lumma et al. 2013; Stoffels/Bernskötter 2012). Hierbei begehen die Autoren den Fehler und machen gewissermaßen den zweiten Schritt vor dem Ersten: Noch bevor der wirkliche Inhalt eines Proteststurms wirklich erforscht ist, geben sie Handlungsanweisungen zu Verhalten und Reaktion in einer solchen Situation. Weder in der nationalen noch in der internationalen Forschung finden sich Arbeiten, die ihren Fokus ausschließlich auf die inhaltliche Erforschung der Proteststürme legen9. Oft fehlt ein tieferer Einblick und die Arbeiten kommen nicht über kurze Definitionsversuche hinaus. Diese Forschungsarbeit setzt genau an diesen ungenauen Definitionsversuchen an und versucht, durch eine Zerlegung des Shitstorms in seine Kernaspekte eine fundierte theoretische Grundlage zu erzeugen.
Da die zugrundeliegende Empörung bei einem Shitstorm maßgeblich auf einer moralischen Verfehlung oder einem Missstand beruht (vgl. Kapitel 4), erschien vor allem die Einbindung der Skandaltheorie in die Konzeption als sinnvoll. Obwohl der Skandal schon seit Jahrhunderten unter seiner heutigen Bedeutung bekannt ist und er sich im Kern auch nicht wesentlich verändert hat, stellt die Skandalforschung einen relativ neuen wissenschaftlichen Bereich dar. Eine der ersten Untersuchungen stammt von Ebbighausen/Neckel (1989), die den Skandal besonders aus der soziologischen Perspektive betrachteten und dabei die Theorie der Skandaltriade entwickelten. In den 2000er-Jahren gewann die Skandalforschung zunehmend an Bedeutung: Viele Autoren reagierten auf eine gewachsene gesellschaftliche Relevanz des Themas (vgl. dazu Hondrich 2002; Burkhardt 2006; Kepplinger 2009; Bulkow/Petersen 2011) und lieferten mit ihren Publikationen gewinnbringende Erkenntnisse auf dem Gebiet. Mittlerweile besteht daher „ [ … ] ein weitgehender, durchaus interdisziplinärer Konsens darüber, was einen Skandal ausmacht, welche Rollen die daran Beteiligten einnehmen und welche Phasen Skandale in der Regel durchlaufen “ (Bulkow/Petersen 2011: S. 11). Auf internationaler Ebene drängt sich derweil kein Forschungsband wirklich in den Fokus. Oft finden sich nur einzelne Fallstudien, die nur einen bestimmten Skandal näher untersuchen. Einzig Thompson (1997, 2000) stellt Überlegungen zu einem theoretischen Gerüst des Skandals an.
Die Skandalforschung erfolgte bisher primär im Kontext der klassischen Medien. Eine Entwicklung in Richtung einer immer wichtiger werdenden Online-Kommunikation wurde vereinzelt berücksichtigt, jedoch bei keinem Autor fokussiert behandelt. Einen ersten Versuch, sich mit diesem Themenbereich intensiver zu befassen, haben Pörksen/Detel (2012) unternommen: Sie betrachten in „Der entfesselte Skandal“ vor allem die Verbreitungsdynamik des Skandals in der neuen Umgebung. Zu bemängeln ist, dass er dabei seinen theoretischen Ausführungen keine empirische Analyse folgen lässt. In diese Lücke versucht die Arbeit zu stoßen und setzt sich zum Ziel, auf Basis empirischer Daten dem Shitstorm ein Gesicht zu geben.
Erreicht werden soll dies mit verschiedenen Methoden der Online-Forschung. Mit dem Bedeutungsgewinn des Internets zu Beginn dieses Jahrtausends entstanden, ist die Online- Forschung noch ein verhältnismäßig junges Forschungsgebiet innerhalb der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Besonders die empirische Forschung ist bei der Untersuchung der Online-Kommunikation in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus geraten. Eine gute Orientierungsmöglichkeit bieten hierbei die Publikationen „Neue Schriften zur Online- Forschung“ der Deutschen Gesellschaft für Onlineforschung (DGOF), welche seit dem Jahr 2007 in regelmäßigen Abständen erscheinen. Die Reihe gibt einen umfassenden Einblick in die den Shitstorm kennzeichnenden Bereiche Web 2.0 und neue Formen der Öffentlichkeit sowie die angewandte Onlineforschung und Netzwerkanalyse. Speziell die Publikationen von Zerfass et al. (2008), Welker/Wünsch (2009) und Fraas et al. (2013) liefern einige Ansätze, um etablierte Methoden der Kommunikationsforschung auch in der Online-Kommunikation einzusetzen. Eine ausführliche Vorstellung der verwendeten Methoden wird im nächsten Kapitel erfolgen.
Twitter - als einer der „Nährböden“ (vgl. Kapitel 4) des Shitstorms - hat hierzulande noch nicht annähernd den Stellenwert10 wie beispielsweise in den USA, dementsprechend finden sich die meisten hilfreichen Publikationen in englischer Sprache. Die Forschungen zu dem Microblogging-Dienst konzentrierten sich lange Zeit vor allem auf das Erstellen von Nutzerstatistiken (Java et al. 2007, Wu et al. 2011) und auf die Analyse von Netzwerkeffekten (Hubermann et al. 2008). Meist bekommt man ebenfalls einen kurzen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Plattform. In Deutschland findet sich hingegen die meiste Literatur im Rahmen von Arbeiten zum Marketingpotenzial von Social-Media-Plattformen (Weinberg et al. 2012, Simon/Bernhardt 2008, Grabs/Bannour 2012). Einzig Karbautzki (2011) nimmt Twitter im Gesamten - Nutzer und Plattform - in den Blick. Mittlerweile ist aber auch die Inhaltsanalyse in den Fokus gerückt. Dies zeigt sich besonders bei Studien zur politischen Kommunikation über Twitter (Jungherr/Jürgens 2009; Elter 2013; Thimm et al. 2012), beispielsweise im Kontext von Wahlkämpfen, die auf die Inhaltsanalyse zurückgreifen und somit auch interessante Ansatzpunkte für das Forschungsdesgin beinhalten.
3. Methodik und Vorgehensweise
Bereits anhand der Auslegung der Forschungsfrage wurde deutlich, dass die empirische Analyse der Forschungsarbeit vorwiegend inhalts- und netzwerkanalytische Methoden zur Hilfe nimmt. Dieses Kapitel stellt die verwendeten Methoden dar und erläutert dabei deren Wert für die Analyse. Details bezüglich der konkreten Durchführung, wie die genaue Vorstellung der Grundgesamtheit, der Analyseeinheiten sowie die Auswahl der Stichprobe sind wegen ihrem unterstützenden Charakter in den empirischen Teil der Arbeit eingebunden.
Die Inhaltsanalyse ist eine Datenerhebungsmethode der empirischen Sozialforschung, welche besonders häufig in den Kommunikationswissenschaften Anwendung findet (vgl. Wirth/Lauf 2001: S. 7). Der amerikanische Verhaltensforscher Bernard Berelson erarbeitete 1952 eine erste Definition der Inhaltsanalyse: „ Content analysis is a research technique for the objektive, systematic and quantitative description of the manifest content of communication “
(Berelson 1984: S. 18). Aufbauend auf Berelsons Konzeption haben sich in den letzten 60 Jahren verschiedene inhaltsanalytische Verfahren ausdifferenziert (vgl. Rössler 2010: S. 20). Da sich die Inhaltsanalyse mittlerweile nicht mehr rein auf der verfahrenstechnischen Ebene, sondern auch auf der erkenntnistheoretischen Ebene bewegt, gilt sie heute als eigenständige Methode (vgl. ebd.). Früh (2007) ließ diese Entwicklung in seine Auffassung der Inhaltsanalyse einfließen und sieht sie somit als „ eine empirische Methode zur systematischen und intersubjektiv nachvollziehbaren Beschreibung inhaltlicher und formaler Merkmale von Mitteilungen, meist mit dem Ziel einer darauf gestützten interpretativen Inferenz auf mitteilungsexterne Sachverhalte “ (Früh 2007: S. 133). Dabei zielt die Methode überwiegend „ auf die Herausarbeitung interessierender Muster ab “ (Meier et al. 2010: S.106). Eine besondere Eigenschaft der Methode Inhaltsanalyse zeigt sich darin, dass die Möglichkeit besteht, „ eine große Zahl von Botschaften nach intersubjektiv nachvollziehbaren Kriterien formal und inhaltlich zu erschließen, um verallgemeinerbare Aussagen z. B.über deren mediale Quellen, zeitliche Transformationen sowie deren soziale Eingebundenheit treffen zu können “ (ebd.). Mit Blick auf das erwartet große Untersuchungsmaterial ist vor allem dieser Punkt ein Hauptkriterium für die Methodenwahl gewesen.
Lange Zeit waren in erster Linie nur die Mitteilungen in den klassischen Medien für die Inhaltsanalyse interessant. Die Etablierung des Internets als neuer Kommunikationsraum hat jedoch auch der Methode einen Veränderungsdruck auferlegt. Denn gerade „ angesichts der dynamischen Entwicklung des Webs und der permanenten Veränderungen durch immer kürzer werdende Innovationszyklen ist die problemlose Anpassungsfähigkeit des Instruments essentiell “ (Wolling/Zeller 2010: S. 144). Die Analyse von Online-Inhalten stellt die Kommunikationswissenschaft vor besondere Herausforderungen: Multimodalität, Dynamik und Flüchtigkeit erschweren eine Erhebung deutlich (vgl. ebd. S. 146). Vor allem die ersten Schritte des Forschungsprozesses sind schwieriger geworden. So ist die Festlegung einer Grundgesamtheit von Online-Inhalten durch ständige Veränderungen oft sehr schwer zu verwirklichen, dadurch wird auch die Bestimmung der Auswahleinheiten problematisiert (vgl. Rössler 2010: S. 68). Während die Analyseeinheiten in klassischen Medien meist als „ manifeste [ … ] Merkmale “ (ebd.) vorliegen, sind die Online-Inhalte oft ständiger Veränderung unterworfen: Das Untersuchungsmaterial kann sich theoretisch jederzeit ändern oder sogar ganz aus dem Internet verschwinden. Deshalb ist es wichtig, die entsprechende Website vor der Analyse zu archivieren. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Tools und Programme, die ohne großen Aufwand das Abbild einer Website auf der eigenen Festplatte erstellen (vgl. ebd. S. 70). In dieser Forschungsarbeit übernimmt das Programm Fireshot diese Aufgabe.
Die Erhebung erfolgt nach dem Prinzip der Grounded Theory: Datensammlung und -analyse stellen dabei keine abgetrennten Vorgänge dar, sondern werden eng verzahnt miteinander stattfinden (vgl. Strübing 2004: S. 13ff.). Durch diese Methode soll eine möglichst genaue und erkenntnisreiche Kategorisierung beziehungsweise Codierung gewährleistet werden.
Auch macht es dieses Forschungsprinzip möglich, schon nach der Analyse der ersten Datensätze auszuwerten und auf Basis dieser Auswertung erste Hypothesen aufzustellen (ebd.). Nach Fraas et al. (2013) ist gerade diese Logik für „ [ … ] die Analyse von Online- Diskursen zielführend, denn anders als bei der Rekonstruktion massenmedialer Diskurse kann hier nicht von Beginn an auf archiviertes Forschungsmaterial zurückgegriffen werden “
(Fraas et al. 2013: S. 105).
Das Codebuch ist bei jeder Inhaltsanalyse ein unverzichtbarer Bestandteil, der die Arbeitsgrundlage der Codierung bildet (vgl. Rössler 2010: S. 21). In ihm sind alle für die Durchführung der Analyse benötigten Angaben enthalten. Nach der Codierung können die Ergebnisse statistisch ausgewertet werden. Den Zahlenwerten sind dabei für die Untersuchungsfrage relevante Informationen zugeordnet (vgl. ebd.). In seiner Funktion als systematisches Regelwerk muss das Codebuch eindeutig formuliert sein, um eine problemlose Reproduktion der Ergebnisse zu gewährleisten (vgl. ebd. S. 23).
Neben diesen wissenschaftlichen Grundmethoden wurde zur Unterstützung der Analyse zudem auf spezielle Computersoftware zurückgegriffen. Zum einen spielt das Social-Media- Analysetool TOPSY eine wichtige Rolle im Forschungsdesign. Durch die „ offene und maschinenlesbare Datenstruktur des Microblogging-Dienstes “ (Jürgens/Jungherr 2011: S. 202), hat das Programm vollen Zugriff auf die Archive von Twitter. Damit ist es möglich, „ [to] compare metrics for different date ranges, locations, terms, hashtags, or topics “ 11. Folglich bildet das Programm eine sinnvolle Ergänzung zur eigenen Erhebung und bereichert die Forschungsarbeit insbesondere durch die Möglichkeit der Visualisierung in Fieberkurvenform. Des Weiteren hilft das Statistikprogramm IBM SPSS bei der Auswertung der Daten, die während der Erhebung gesammelt wurden. Neben einer sehr guten Nutzerorientierung bietet das Programm eine einfache Dateneingabe und umfangreiche Auswertungsoptionen, wodurch es sich hervorragend für das Forschungsvorhaben eignet.
4. Phänomen Shitstorm - eine Konzeptualisierung
Der Terminus „Shitstorm“ hat seinen Ursprung nicht in der medienwissenschaftlichen Forschung und wurde somit von selbiger bisher auch nicht ausreichend bestimmt. Dieses Kapitel beschränkt sich nicht nur auf eine einfache Definition, sondern versucht auch die Herkunft des Begriffes, den Verwendungsrahmen sowie die einzelnen Einflussfaktoren eines Proteststurmes zu klären.
4.1. Begriff, Entstehung, Verwendung
Über die Herkunft und den Ursprung des Terminus „Shitstorm“ herrscht in der deutschen Medienlandschaft12 eine weitgehende Uneinigkeit und Unübersichtlichkeit. Einzelne Quellen gehen von einer bis zu einem halben Jahrhundert reichenden Wortgeschichte im Englischen aus.13 Der Begriff hat dort jedoch eine breitere, allgemeinere Bedeutung als im Deutschen.14 Bei der heutigen, für die Forschungsarbeit relevanten „ [ … ] mediengängige[n] Bedeutung [ … ] “ (Lobo 2013) des Shitstorms handelt es sich um eine Entlehnung aus dem englischen Bedeutungsschatz. Um die Bedeutung zu umreißen, wird sich meist nur kurzer Definitionen bedient, welche lediglich die wesentlichen Kernpunkte in den Vordergrund stellen und nicht das ganze Spektrum eines Shitstorms mit einbeziehen. So greifen beispielsweise Lumma et al. (2013) in ihrer Definition auf folgendes Muster zurück: „ Ein Shitstorm ist eine massenhafteöffentliche Entrüstung in sozialen Netzwerken, Blogs oder Foren, teilweise mit beleidigenden Inhalten “ (Lumma et al 2013: S. 113), lautet ihre kurz gefasste Beschreibung der Kernaspekte. Schmidt (2013b) geht einen Schritt weiter und ergänzt diese Definition mit einer tiefergehenden Umschreibung des inhaltlichen Aspekts, denn „ [z]um Shitstorm wird die Empörung [erst] dann, wenn Beschimpfungen, Gehässigkeiten und Pöbeleien die Ü berhand gewinnen. “ (Schmidt 2013b: S. 54). Der Begriff Shitstorm erhielt diese Bedeutung erst in den letzten Jahren, was sehr gut anhand der steigenden Nachfrage als Suchbegriff bei Google Trends zu erkennen ist (vgl. Abbildung 11). Ein signifikanter Anstieg des Suchinteresses ist erst ab 2010 festzustellen, ab Januar 2012 ist ein sprunghafter Anstieg - bis heute anhaltend - zu beobachten. Eine wirkliche Geburtsstunde des Shitstorm ist jedoch nicht genau auszumachen. Der einzige Hinweis zur Bestimmung eines klaren Entstehungszeitpunktes kommt vom Blogger und Netzaktivisten Sascha Lobo: Er mutmaßt, dass er mit mehreren Publikationen sowie einem Podiumsvortrag auf der re:publica im Jahr 2010 die Entstehung des Phänomens wesentlich mit beeinflusst und die Verwendung salonfähig gemacht hat (vgl. Lobo 2013). Eines der charakteristischen Merkmale eines Shitstorms stellt sicherlich die besondere Verortung in den populären sozialen Netzwerken dar. Stoffels und Bernkötter (2012) verweisen auf die populären „ Social-Media-Plattformen wie Twitter oder Facebook “ als Nährboden, auf welchem sich die Stürme oft „ [ … ] in Windeseile zusammenbrauen “ (Stoffels/Bernskötter 2012: S. 7). Dabei tragen die Möglichkeit anonymer Antipathiebekundungen auf solchen Plattformen und die Schnelligkeit des Mediums Internet dazu bei, dass Äußerungen heftig sind, sich relativ gefahrlos verbreiten können und sich außerdem in der Öffentlichkeit abspielen (vgl. Siri/Streßler 2013: S. 67).
4.2. Skandaltheorie
Die Basis des Konzepts eines Shitstorm in dieser Forschungsarbeit bildet die Skandaltheorie. Anlass dazu gab unter anderem die Auffassung von Siri/Seßler (2013), die im Rahmen einer Analyse über das Twitterverhalten von Politikern in Deutschland, eine konservative Definition des Shitstorms wählten. Shitstorms sind demnach „ Skandale, die sich in der digitalen Welt abspielen [ … ] “ (Siri/Seßler 2013: S. 9). Auch Schmidt (2013b) sieht im Grunde den Shitstorm „ [ … ] als (echter oder vermeintlicher) Skandal “ (Schmidt 2013b: S. 54). Diese Arbeit schließt hieran an und versucht, im folgenden Kapitel die wichtigsten Aspekte eines Skandals zu erläutern und gleichzeitig die Parallelen zum Phänomen Shitstorm aufzuzeigen.
4.2.1.Öffentlichkeit als Entstehungsraum
Erst im 18. Jahrhundert bekam der Skandal im Rahmen der Etablierung einer Öffentlichkeit in der Gesellschaft seine heutige Bedeutung verliehen (vgl. Bösch 2011: S. 31). Das Verständnis von Öffentlichkeit beruht zu einem großen Teil auf den Theorien von Jürgen Habermas (1993). In seiner Studie „Der Strukturwandel der Öffentlichkeit“ arbeitete er heraus, „ [ … ] wie sich in der Aufklärung und der frühen bürgerlichen Gesellschaft die Ö ffentlichkeit als diejenige Sphäre herausbildete, in der sich ein räsonierendes Publikum politischer bzw. staatsbürgerlicher Belange genauso wie universell gültiger Werte vergewissert “ (Schmidt 2013a: S. 35). Auch der folgende Wandel „ [ … ] vom räsonierenden zum konsumierenden Publikum [ … ] “ (ebd.), bedingt durch das Aufkommen der Massenmedien, stellte Habermas ausführlich dar. Die Herstellung einer Öffentlichkeit erfolgt in modernen Gesellschaften hauptsächlich über die Massenmedien (vgl. Schicha 2000: S. 173). Mediensysteme „ [ … ] produzieren [Skandale], indem sie sozialen Zuständen, Ereignissen oder Entwicklungen ein spezifisches narratives Framing geben, das als Skandal etikettiert wird “ (Burkhardt 2011: S. 132). Damit gelten sie „ mit [ihrer]öffentlichen Deutungshoheit seit dem 20. Jahrhundert [als] wichtigste[r] Skandalproduzent [ … ] “ (ebd.). Nach Preiser (1990) gäbe es daher „ [o]hne Medien [ … ] Skandale allenfalls auf dem lokalen Niveau [ … ] “ (Preiser 1990: S. 15f.). Durch diese Geltung übernimmt er gleichzeitig eine wichtige gesellschaftliche Funktion: „ Weil im Zuge eines Skandales auf Missstände aufmerksam gemacht wird, Skandale zur Stärkung der sozialen Normen beitragen und in ihrer Konsequenz zur Abstellung von Missständen zwar nicht führen müssen, aber durchaus führen können “ (Bulkow/Petersen 2011: S. 14). Ergebnisse von Kepplinger (2009) belegen diese These, sodass „ Skandale [ … ] zweifellos ein wichtiges Korrektiv für das Versagen von Kontrollmechanismen in einer demokratischen
Gesellschaft “ (Kepplinger 2009: S. 201) bilden. Kepplinger (2009) versteht unter diesen Missständen „ [ … ] soziale Tatsachen, die in mehr oder weniger zahlreichen Segmenten der Gesellschaft mehr oder wenigerübereinstimmend als falsch empfunden werden “ (ebd. S. 191).
Im Zuge neuer Technologien, die mit sozialen Veränderungen einhergehen, „ [ … ] verschieben sich offensichtlich die Grenzen der Ö ffentlichkeit “ (Schmidt 2013a: S. 35). Nach Schmidt (2013a) hat das Internet einen großen Anteil an dieser „ Erweiterung von Ö ffentlichkeit “ (ebd.) beigetragen. Mit seiner Hilfe konnten „ [ … ] Kommunikationsarenen [entstehen], in denen auf Grundlage eigener Praktiken auch eigene Formen von Ö ffentlichkeit hervorgebracht werden “
(Schmidt 2013a: S. 40f.). Besonders relevant im Hinblick auf die Proteststürme zeigt sich die Arena der persönlichen Öffentlichkeit. Zu dieser Arena ermöglichen soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook den Zugang. Schmidt (2013) sieht in dieser Arena zwar in erster Linie „ das eigene soziale Netzwerk “ (ebd. S. 43) als Adressaten der persönlichen Informationen, jedoch finden sich diese Informationen verstärkt in der Arena der massenmedialen Öffentlichkeit wieder (vgl. Abbildung 1). Denn „ [ … ] zwischen den Arenen bestehen in der Kommunikationspraxis vielfältige Verbindungen [ … ] “, durch die Informationen „ [ … ] aufgegriffen, mithin durch Anschlusskommunikation fortgeführt, ergänzt und eingeordnet werden können “ (Schmidt 2013a: S. 43). Dies konnte beispielsweise Busemann (2013) in ihrer Untersuchung feststellen (vgl. Busemann 2013: S. 397).
Abbildung 1: Einbindung von Twitter-Beiträgen in einen redaktionellen Beitrag auf bild.de
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: http://www.bild.de/unterhaltung/tv/wer-wird- millionaer/kandidat-nimmt-joker-maedchen-in-schutz- 30306032.bild.html, abgerufen am 15.9.2013.
[...]
1 vgl. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/shitstorm-politiker-fuerchten-hass-im-internet-a- 829312.html, abgerufen am 23.9.2013.
2 vgl. dazu beispielsweise http://www.welt.de/politik/deutschland/article116427584/Angela-Merkel-bleibt-die- maechtigste-Frau-der-Welt.html, abgerufen am 13.9.2013.
3 vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/euro-krise-wie-merkel-von-der-hassfigur-zur-retterin-werden- kann-a-924000.html, abgerufen am 24.9.2013.
4 Aktuelle Zahlen sehen drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland als regelmäßige Internetnutzer (vgl. van Eimeren/Frees 2013: S. 358). Mittlerweile erreicht die durchschnittliche tägliche Internetnutzung dabei einen Wert von 169 Minuten (vgl. ebd. S. 361).
5 Die Begriffe Shitstorm, Proteststurm, Empörungssturm und Empörungswelle werden in der Arbeit synonym verwendet, um einer begrifflichen Eintönigkeit vorzubeugen.
6 vgl. http://www.anglizismusdesjahres.de/anglizismen-des-jahres/adj-2011/, abgerufen am 13.9.2013.
7 vgl. http://www.spiegel.de/kultur/literatur/vollpfosten-und-shitstorm-kommen-in-den-duden-a-908704.html, abgerufen am 13.9.2013.
8 vgl. http://www.gfds.de/publikationen/der-sprachdienst/zeit-woerter/der-wutbuerger-in-der-retrospektive/, abgerufen am 16.9.2013.
9 Im Englischen wurde nach dem Äquivalenzbegriff „Flamewar“ recherchiert.
10 vgl. dazu Abbildung 10.
11 vgl. dazu http://about.topsy.com/products/proanalytics/overview/, abgerufen am 20.9.2013.
12 Wie bereits in vorigen Kapiteln erwähnt, ist der Begriff hauptsächlich in Medienangeboten präsent und wird von der Forschung bisher größtenteils ignoriert.
13 vgl. dazu http://www.n24.de/n24/Wissen/d/2784922/der--shitstorm--ist-schon-50-jahre-alt.html, abgerufen am 29.9.2013.
14 vgl. http://www.anglizismusdesjahres.de/2012/01/shitstorm-2/, abgerufen am 29.9.2013.
12