Soziale Netzwerke dienen neben der Kommunikation und dem Kennenlernen neuer Leute oder Orte ebenfalls der Selbstpräsentation. Der User gibt dabei meist unzählige private Details und Informationen preis, die er mit Freunden und diese wiederum mit ihren teilen. Unternehmen erkannten darin im Laufe der Zeit ein signifikant für den B2C-Bereich verwendbares Potenzial. Sie nutzen deshalb Social Network Analysis und diesbezügliche Logarithmen, um mit Hilfe von komplexen Berechnungsmethoden das höchste Maß der Vernetzung innerhalb sozialer Netzwerke und simultan den jeweiligen Lead User identifizieren zu können. Jenes Netzwerk bzw. dessen Lead User machen sich Unternehmen anschließend zunutze, um gezielt Werbebotschaften, einen Produktlaunch oder das Image des Unternehmens zu forcieren.
Hinsichtlich der eruierten Vernetzungen ergeben sich unzählige Variationen, welche wiederum Schlussfolgerungen bezüglich Güte, Relevanz, Bedeutung und Umfeld des Netzwerks erlauben. Dadurch lassen sich praktische Maßnahmen zur strategischen Zielerreichung des Unternehmens ableitenden. Infolgedessen handelt es sich beim Maß der Vernetzung um einen Basiswert zur effizienteren Nutzung von Userpotenzialen und deren Kontakten, um beispielsweise die Gewinnmarge bei vergleichsweise geringem Kosteneinsatz weiter zu optimieren.
Diese Ausarbeitung illustriert die Entstehung jener auf Vernetzungen innerhalb der sozialen Netzwerke basierenden Maße sowie deren Bedeutung für SNA, wie Lead User identifiziert und in strategische Werbemaßnahmen eingebunden werden, welche Erkenntnisse bzw. Vorteile sich dabei für neue Marketingkonzepte ergeben und wodurch sich die angewandten Varianten zur Bestimmung des Maßes der Vernetzung unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anhangs-Verzeichnis
Einleitung
1. Definitionen
1.1 SNA
1.2 Modem
1.3 ISDN
1.4 DSL
1.5 ISO
2. Die Ära des globalen Informationsverkehrs
2.1 Wie Funkfernschreiber den Datenaustausch reformierten
2.2 Internet für Jedermann oder wie aus einer Mücke ein Elefant wurde
3. Vernetzungsmaße
3.1 Konzeptionelle Unterschiede der Vernetzungsmaße
3.2 Differenzierungen bei der Berechnung des Maßes der Vernetzung
3.2.1 Direkte Kontakte
3.2.2 Geringe Distanz der Kontakte
3.2.3 Informationskontrolle zwischen den Kontakten
3.2.4 Netzwerkintegration der Kontakte
3.2.5 Direkte und indirekte Kontakte
4. Fazit
Anhänge
Literaturquellen
Internetquellen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Weltkarte Soziale Netzwerke (Präsentationsgrafik) e. D.
Abb. 2 Die Enigma-Maschine © wikimedia
Abb. 3 Enigma-Patent-Zeichnung von A. Scherbius (1928) © wikimedia
Abb. 4 Data Phone der Firma AT&T © media rendip
Abb. 5 Akkustikkoppler mit PC (1983) © efb-1
Abb. 6 Akustikkoppler von Atari © Atari
Abb. 7 Akustikkoppler DP © wikimedia
Abb. 8 Technische Zeichnung eines selfmade C 64-Akustikkopplers © magicdisk
Abb. 9 BTX-Modem (Digitec) © gstatic
Abb. 10 Der Commodore 64 © gstatic
Abb. 11 Modem mit ISA-Anschluss und via Datenkabel an den Serial-Port © t3n
Abb. 12 Globale Aufteilung der sozialen Netzwerke Ende 2010 (PG) e. D.
Abb. 13 QR-Code mit dem Inhalt QR-CODE © wikimedia
Abb. 14 Smartphone & Apps © t3n
Abb. 15 Top 20 Apps 01-2011 © statistica
Abb. 16 Direkte Kontakte (Präsentationsgrafik) e. D.
Abb. 17 Geringe Distanz der Kontakte (Präsentationsgrafik) e. D.
Abb. 18 Informationskontrolle zwischen den Kontakten (Präsentationsgrafik) e. D.
Abb. 19 Netzwerkintegration der Kontakte (Präsentationsgrafik) e. D.
Abb. 20 Direkte und indirekte Kontakte (Präsentationsgrafik) e. D.
Anhangs-Verzeichnis
Anhang A Weltkarte mit länderspezifisch genutzten sozialen Netzwerken
Anhang B Liste weltweit am häufigsten genutzter sozialer Netzwerke
Anhang C Die Enigma-Maschine
Anhang D Schnittzeichnung der Enigma-Maschine
Anhang E Data Phone
Anhang F Akustikkoppler
Anhang G BTX-Modem
Anhang H Der C 64
Anhang I Externe und interne Modem
Anhang J Kontinentale Ausdehnung Sozialer Netzwerke
Anhang K Meistgenutzte Online Communities in Deutschland 2010
Anhang L QR-Code
Anhang M Apps
Anhang N Varianten zur Berechnung des Maßes der Vernetzung
Anhang O Social Network Analysis: Userprofile
Einleitung
Soziale Netzwerke gewinnen im Web 2.0 stetig an Bedeutung und sorgen durch die rasanten Fortschritte in der Informationstechnologie für eine stetig steigende, globale Vernetzungsstruktur zwischen den Nutzern. Dadurch verändern sich synchron Kommunikationsverhalten, Informationsaustausch, Freundschaften und Beziehungen zwischen den Nutzern der betreffenden Netzwerke. Unternehmen interessieren sich daher zunehmend für Wikis, Weblogs oder Online Social Networks, um durch eingehende Analysen Nutzermeinungen und Produkttrends einer möglichst großen Zielgruppe erkennen und somit zielgerichtet auf Marken, Produkte oder Werbekampagnen anwenden oder aufmerksam machen zu können. Ein wichtiges Instrument ist dabei SNA, eine Untersuchungsmethode zur impliziten Messung, Integration und Abbildung aller wesentlichen Vernetzungen zwischen den Akteuren. Durch die Verbreitung der elektronischen Kommunikationswege können diesbezügliche Daten strukturiert und mit geringem Aufwand hergeleitet sowie interpretiert werden, da jene bereits digital vorliegen. Anwendungsgebiete der SNA sind neben Produktentwicklung und Marketing vor allem investigativ konstatierte, strukturell besonders zentral eingebundene Akteure, welche als Lead User klassifiziert werden. Zur Gewährleistung einer zielorientierten Identifikation wurden bezüglich Qualität und Quantifizierung spezielle Vernetzungsmaße entwickelt, welche sich durch deren Ausprägung, Content und Kombination verschiedenster Charakteristika unterscheiden, wodurch wiederum eine Anwendung in jeder vom Unternehmen forcierten Facette ermöglicht wird. Für SNA sind die sich beim ausgewählten Netzwerk ergebenden Werte von großer Bedeutung; gleiches gilt für die Erreichbarkeit der Netzwerkressourcen sowie die Stärke der Verbindungen zwischen Lead Usern und deren direkter und indirekter Kontakte. Gleichzeitig können so Intensität, Interaktion und Wechselseitigkeit innerhalb des Netzwerks analysiert werden. Das Maß der Vernetzung ermittelt auf diese Weise investigativ die Einbindung zentraler Akteure und liefert wichtige Informationen für Marketingentscheidungen des Unternehmens. Doch wie setzt sich im Sinne der SNA das jeweils passende Maß der Vernetzung zusammen? Gibt es neben den sozialen Netzwerken noch weitere Netze, deren Essenzen von Interesse für Unternehmen sein könnten? Existiert ein Maß, das universell einsetzbar ist? Fragen, die nun eingehender eruiert und beantwortet werden sollen.
1. Definitionen
1.1 SNA
Unter SNA ist die implizite Analyse sozialer Netzwerke und deren Relationen auf Basis empirischer Forschungsmethoden zu verstehen[1]. Sie entstand anfang des letzten Jahrhunderts und wurde damals vor allem im Bereich der Psychologie eingesetzt. Für weitere Einsatzmöglichkeiten sorgte die Blockmodellanalyse[2] ; als in den neunziger Jahren mit Hilfe von Computern und deren Soft- und Hardware die breite Masse auf globaler Ebene kommunizieren und Informationen austauschen konnte, gewann SNA weiter an Bedeutung[3]. Zu Beginn des neuen Jahrtausends, in welchem die sozialen Netzwerke (Anhang A) in Form von Blogs, Chatrooms oder Facebook mehr und mehr Nutzer an sich binden konnten, wurde SNA schließlich zu einer der wichtigsten Methoden des Marketings in Bereichen wie z.B. Dialogmarketing[4], Guerilla-Marketing[5] [6], SEO[7], SEM[8] oder auch SEA. Analyseverfahren der SNA erlauben es, soziale Netzwerke im Hinblick auf deren Datenbewegung, Informationsgehalt oder Relevanz für ökonomische sowie marktspezifische Betrachtungen quanti- und qualifizierbar zu machen[9]. Zur Berechnung diesbezüglich signifikanter Werte, den sogenannten Maßzahlen, werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Dazu zählen jene der Zentralität, die sich wiederum in Grad-, Zwischen-, indirekte und direkte, Dichte-, Informationsweitergabe- sowie Gruppenkontakte aufgliedern lassen[10]. Auf diese Weise lassen sich sowohl die Informationsweitergabe, deren Austausch, Erweiterung und Qualität zwischen den Nutzern des betreffenden sozialen Netzwerks (Anhang B), deren Ambitionen, Freundschaftsverflechtungen, Vertrauensverhältnisse, Trenderwartungen, Meinungen sowie diesbezügliche Lead User identifizieren und quantifizieren[11].
Im digitalen Zeitalter wird sich zur Bemessung und Berechnung des Maßes der Vernetzung innerhalb des Netzwerks, einzelner Knoten oder Kontakte einer jeweils dafür geeigneten Software bedient. Beispiele sind Pajek[12], Ucinet, Gephi, Aros oder auch Cassyopeya.
1.2 Modem
Mit einem Modem können Daten vom Computer über das Telefonnetz übertragen werden. Es kann genutzt werden, um Faxe, Dateien sowie E-Mail zu versenden oder das Internet zu nutzen. Das Modem ist ein Gerät, welches digitale, elektrische Signale, die aus einer Folge von Spannungsänderungen bestehen, an der seriellen Schnittstelle eines Computers in analoge elektrische Signale umformt, welche dann wiederum aus einer Folge von Amplituden- oder Frequenzänderungen einer Trägerfrequenz bestehen[13]. Die analogen Signale können über das Telefonnetz übertragen und durch ein Modem auf der Gegenseite wieder in digitale Signale zurückverwandelt werden. Der Begriff Modem lässt sich dabei herleiten aus den beiden Funktionen des Geräts: Modulation und Demodulation von Signalen. Das Modem besitzt zwei unterschiedliche Bauformen. Das interne Modem ist als PC-Steckkarte ausgelegt, in welchem die serielle Schnittstelle[14] bereits integriert ist und keine zusätzliche Spannungsversorgung benötigt, da jene bereits vom PC-Bus[15] bezogen wird. Externe Modems sind separate Geräte, die eine externe Spannungsversorgung benötigen und mit einer seriellen Schnittstelle des Computers verbunden werden. Die externen Modems besitzen Lautsprecher, LED-Kontrolllämpchen[16] oder LCD-Anzeigen[17], welche den Betriebszustand anzeigen. Bei der Einwahl sind aufgrund des Lautsprechers stets jene bizarren Geräusche zu hören, welche die Gegenseite in analoger Form versendet. Ist die Verbindung aufgebaut, verschwinden die Geräusche und die LED-Kontrolllämpchen zeigen an, wie hoch der Pegel des Eingangssignals ist bzw. die Datenübertragungsgeschwindigkeit.
1.3 ISDN
Innerhalb des ISDN, dem dienstintegrierenden digitalen Netzwerk, werden alle Telekommunikationsdienste zur Übertragung von Sprache und Daten in einem einheitlichen digitalen Netz vereinigt und durch neue Eigenschaften sowie Leistungsmerkmale ergänzt. Die einzelnen zusammengefassten Telekommunikationsdienste, z. B. Fernsprechdienste, ISDN-Fax, analoges Fax[18] und Datenfernübertragung, werden durch eine Dienstkennung kodiert und den einzelnen, speziellen Endgeräten zugeführt[19]. ISDN ermöglicht neben der höheren Reichweite und besseren Sprachqualität durch die digitale Sprachübertragung eine geringere Störanfälligkeit sowie eine wesentliche Erhöhung der Datentransferrate[20]. Der Basis-Anschluss besitzt zwei Nutz-Kanäle mit einer Datentransferrate von jeweils vierundsechzig Kilobit, welche durch Kanalbündelung eine Datenübertragung von bis zu hundertachtundzwanzig Kilobit ermöglichen[21]. Über einen Steuerkanal mit sechzehn Kilobit erfolgt die Übertragung der Steuerinformationen zum Auf- und Abbau der Verbindung sowie weiterer Informationen, wie z. B. die jeweilige Dienstkennung, Protokolle oder Rufnummern des Gesprächspartners. Zur Gewährleistung des optimalen Datentransfers werden referierte Informationen in einheitlich schematisierte Pakete aufgeteilt und zwischen Sender und Empfänger expediert. Diese jeweils separat übermittelten Pakete enthalten neben dem individuellen Content der Nachricht ebenso eine Signatur zur exakten Zuordnung des betreffenden Datensatzes in Form von Information und ID-Nummer des Senders und Empfängers. Die einzelnen Pakete werden dann beim Empfänger nach Sequenzen segmentiert und wieder miteinander verbunden. Rudimentäre oder durch Abwesenheit glänzende Pakete werden dabei selbsttätig beim Sender nachgefordert, wodurch fragmentierte Datensätze kaum mehr beim Empfänger eintreffen können. In Deutschland basierte das ISDN-Netz anfänglich auf dem D-Kanal-Protokoll 1TR6 von der Telekom und wurde später durch das Euro-DSL abgelöst, welches das europäische Protokoll E-DSS1 im D-Kanal und einem Frequenzbereich von hundertzwanzig Kilohertz nutzt.
[...]
[1] Vgl. Huber F. et al (2009) S. 53 f
[2] Vgl. Niederkorn M. (2008) S. 169 f
[3] Vgl. Furth B. (2010) S. 3 ff
[4] Vgl. Kreutzer R. (2009) S. 285 f
[5] Vgl. Huber F. et al (2009) S. 96
[6] Vgl. Levinson J. C. / Lautenslager A. (2009) S. 21 ff
[7] Vgl. Bischopinck Y. / Ceyp M. (2008) S. 60
[8] Vgl. Bischopinck Y. / Ceyp M. (2008) S. 120
[9] Vgl. Niederkorn M. (2008) S. 61
[10] Vgl. Niederkorn M. (2008) S. 65
[11] Vgl. Müller C. (2007) S. 53 ff
[12] Vgl. Nooy W. / Mrvar A. / Batagelj V. (2010) S. 369 f
[13] Vgl. Hanes D. / Salgueiro G. (2008) S. 18
[14] Vgl. Messmer E. / Dembrowski K. (2003) S. 969
[15] Vgl. Klaus R. / Käser H. (1998) S. 12 f
[16] Vgl. Held G. (2008) S. 18
[17] Vgl. Yeh P. / Gu C. (2010) S. 6
[18] Vgl. Hanes D. / Salgueiro G. (2008) S. 53 f
[19] Vgl. Geier E. (2008) S. 43 f
[20] Vgl. Kolberg E. et al (2005) S. 230 f
[21] Vgl. Ronneburg F. (2008) S. 526