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Grundlagen des außerschulischen Lernens. Tiere auf dem Schulhof

©2010 Hausarbeit 24 Seiten

Zusammenfassung

Im außerschulischen Lernort Schulhof existiert eine vielfältige Flora und Fauna. Das Angebot reicht von der Schulhecke, der Schulwiese, dem Schulteich bis hin zum Schulgarten und dem Schulgebäude selbst. Die Ausführung beschränkt sich auf Tiere auf dem Schulhof. Dem Schulhof wird heutzutage im Schulalltag keine allzu große Bedeutung mehr zugemessen. Blickt man jedoch genauer auf ihn, so muss man feststellen, dass sich eine biologische Vielfalt auf ihm abspielt. Diese Artenvielfalt leitet die Schüler zu einem aktiv entdeckend-forschenden Lernen an. Den Schülern soll die Bedeutung und die Bedrohung der Flora und Fauna in ihrem täglichen Umfeld bewusst gemacht werden. Es ist sehr wichtig, ihnen die einheimische Natur vor ihrer Haustür erlebbar zu machen.
Der Schulhof stellt einen realisierbaren außerschulischen Lernort dar und ermöglicht der Lehrkraft einen handlungsorientierten Unterricht zu planen. Der geringe Kostenaufwand sowie die Flexibilität sprechen ebenfalls für das Lernen und Lehren auf dem Schulhof. Allerdings muss jedoch betont werden, dass sich nicht jeder Schulhof als Lernort eignet.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Grundlagen außerschulischen Lernens
1.1 Einblicke in die Geschichte des außerschulischen Lernens
1.2 Definition für das außerschulische Lernen
1.3 Chancen und Grenzen des außerschulischen Lernens
1.4 Didaktische Relevanz von außerschulischen Lernorten
1.5 Klassifikation außerschulischer Lernorte

2. Tiere auf dem Schulhof - Der Schulhof als außerschulischer Lernort
2.1 Der Lernort Schulhof
2.2 Relevanz des Schulhofes für die Schüler
2.3 Bezug zum Bildungsplan
2.4 Die methodische und didaktische Umsetzung am Beispiel Tiere auf dem Schulhof
2.4.1 Vorbereitungsphase
2.4.2 Durchführungsphase
2.4.3 Die Nachbereitungsphase
2.4.4 Fächerübergreifender Unterricht zum Thema Tiere auf dem Schulhof

3. Fazit

4. Literaturverzeichnis
4.1 Bücher
4.2 Internet
4.3 Bildnachweis

Der Lehrer nimmt Tiere auf dem Schulhof durch. Er zeigt ein Bild des Schulhofs.

Er stellt die verschiedenen Tierarten vor. Er benennt sie.

Er teilt Steckbriefe aus.

Er lässt die Steckbriefe in das Heft kleben.

Er diktiert die Wechselwirkungen der Natur ins Heft. Er gibt eine Hausaufgabe auf.

Er macht eine Prüfung.

Das Leben der Tiere auf dem Schulhof setzt sich munter fort. Fort.1

1. Grundlagen außerschulischen Lernens

1.1 Einblicke in die Geschichte des außerschulischen Lernens

Das Lehren und Lernen an außerschulischen Lernorten besitzt eine lange erziehungswissenschaftliche Tradition. Außerschulische Lernorte werden heutzutage immer häufiger in den Schulalltag mit eingebunden. Daher ist es enorm wichtig einen Blick auf die pädagogische Strömungen zu werfen, die den Ursprung des außerschulischen Lernens geprägt haben:

- Pädagogischer Realismus
- Aufklärungspädagogik
- Anschauungspädagogik

Johann A. Comenius (1592-1670) war einer der wichtigsten Vertreter des pädagogischen Realismus im 17. und frühen 18. Jahrhundert. Er begründete das Prinzip der Realbegegnung zur Erfassung der göttlichen Offenbarung.2,, […] er forderte die reale Begegnung mit dem sich durch den anregenden Lernort hervorhebenden Lernstoff und präferierte diese Form der Wissensvermittlung gegenüber der abstrakten Lernform durch Bücher.“3 Revolutionär für die damalige Zeit war die Veröffentlichung seines Schulbuches ,,Orbis pictus“. Es enthielt Sachtexte die mit passenden Abbildungen unterlegt waren und somit eine bessere Verständlichkeit ermöglichten.

In der Aufklärungspädagogik, Ende des 18. Jahrhunderts, entwickelte Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) in seinem berühmten Erziehungsroman vom Jahre 1762 ,,Emil oder über die Erziehung“ das Konzept des erfahrungsorientierten und entdeckenden Lernen in natürlichen Situationen. Der Zögling sollte mithilfe der natürlichen Gegebenheiten und dem indirekten Einfluss des Erziehers lernen, Sachverhalte zu verstehen.

Ein wichtiger pädagogischer Vertreter der Anschauungspädagogik im 19. Jahrhundert war Friedrich August Finger (1808-1888). Er entwickelte einen dreistufigen Heimatkundekurs, den er auf insgesamt vier Schuljahre anlegte. Im Jahre 1844 veröffentlichte er mit „Anweisung zum Unterricht in der Heimatkunde“ die erste Methodik für einen anschaulichen heimatkundlichen Unterricht, der sich aus geographischen Inhalten verbunden mit Themen aus der Naturkunde, Physik, Astronomie und Geschichte zusammensetzte. Im Mittelpunkt stand dabei der „peripatetische Unterricht“, der unter anderem Ausflüge, Besichtigungen und Lehrwanderungen in den heimatkundlichen Unterricht mit einbezog und die unmittelbare Anschauung der heimatlichen Gegenstände zum Ziel hatte.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte die Reformpädagogik den Gedanken des außerschulischen Lernens fort. Auslöser hierfür war die bürgerliche Jugendbewegung. Sogenannte Wandervogelgruppen begaben sich auf Gemeinschaftsfahrten in die Natur, um diese zu erforschen und zu entdecken. Sie betonten dabei stets die natürliche Lebensweise. Durch die Jugendbewegung und die Lebensreformbewegung wurde das außerschulische Lernen ein fester Bestandteil des Schullebens.

Die Pädagogen Célestin Freinet, Peter Petersen und Maria Montessori erkannten im Laufe ihrer Forschungen die Essenz der außerschulischen Gestaltung des Unterrichts und forderten in ihren reformpädagogischen Ansätzen ein außerschulisches Lernen welche die Schüler4, wie sie von sich aus in die Welt hineinleben, in das Zentrum des Unterrichts stellen. Kindliche Einsicht und Zugänge zur Welt sollen dabei fortwährend geachtet werden. Die Grundschule soll ein für die Schüler angepasster Lern- und Lebensort sein, der an die Lebenswirklichkeit der Schüler anknüpft und lebensbedeutsame Erkenntnisse sowie Erfahrungen ermöglicht. Eigen- und mitverantwortliches Lernen als auch Handeln stehen hierbei im Mittelpunkt - ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Es ist enorm wichtig das vertraute Klassenzimmer zu verlassen um Lernorte, die die Schüler zu entdeckendem und kreativem Forschen anleiten, aufzusuchen.

Während des Nationalsozialismus verdrängte man das Lernen außerhalb des Klassenzimmers da die Erziehung der Hitlerjugend im Vordergrund stand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Dreigliedrigkeit des Schulsystems wieder hergestellt und die reformpädagogische Heimatkunde restauriert. Dies führte zur Integration des außerschulischen Lernens im Unterricht. Man setzte auf neue Akzente wie dem fächerübergreifenden Vorhaben und dem Einbezug der Lebenswirklichkeit der Schüler.5

,,Die mit dem außerschulischem Lernen verbundenen Lernchancen wurden ,,neu“ entdeckt, als in den 1970er Jahren in der Bundesrepublik zur Begründung des Konzepts ,,Öffnung von Schule“ kam.“6 Dieses Konzept enthielt zwei Dimensionen. Zu einem die Öffnung der Schule nach innen, bezogen auf den Unterricht, und zum anderen die Öffnung der Schule nach außen, bezogen auf die Nutzung außerschulischer Lernorte und der Einbeziehung von Experten. Das Konzept des offenen Unterrichts wurde allerdings primär in der schulpädagogischen Literatur thematisiert. In der Schulpraxis fand es nur begrenzt Einzug.7

1.2 Definition für das außerschulische Lernen

Versucht man den Begriff des außerschulischen Lernens zu definieren wird einem sehr schnell bewusst, dass es sich hierbei um einen komplexen Begriff handelt, der sich durch eine Vielfalt von Merkmalen auszeichnet. Außerschulisches Lernen bedeutet unter anderem8,, […] Organisationsform der unmittelbaren Begegnung, Unterricht an Außenlernorten, Realbegegnung, Originalbegegnung und Lernen außerhalb des Klassenzimmers […].“9 Aus der Vielzahl unterschiedlicher Begriffsbestimmungen kann man das außerschulische Lernen zusammenfassend wie folgt definieren: Außerschulisches Lernen ist die Aktivität und die Auseinandersetzung der Schüler mit einem Lerngegenstand außerhalb des Klassenzimmers.10

1.3 Chancen und Grenzen des außerschulischen Lernens

Das außerschulische Lernen bringt eine Vielzahl von Chancen mit sich. Außerschulische Lernorte offenbaren die Möglichkeit das Interesse der Schüler zu wecken und ihr Lernengagement anzuregen. Unerlässlich ist dabei, dass die Schüler bei der Auswahl des entsprechenden Lernortes Einfluss nehmen können. Mittels des außerschulischen Lernens wird die Lebenswirklichkeit der Schüler mit einbezogen und eine aktive Begegnung mit authentischen Situationen gefördert. Mithilfe dieser Realbegegnungen können Lerngegenstände besser verinnerlicht werden.

Das Verlassen des Klassenzimmers ermöglicht den Schülern ebenfalls mit Experten in Kontakt zu treten und auf unterschiedliche Bereiche zu stoßen, die das Leben repräsentieren. Dadurch erhalten die Schüler die Möglichkeit, einen direkten Blick in die Alltagswelt und in tatsächliche Arbeitsabläufe zu erlangen.11,,Ein Förster tut im Wald nicht so, als würde er Futterkippen prüfen, sondern er prüft sie tatsächlich.“12 Durch die aktive und intensive Beschäftigung mit den Realien vor Ort kann der Lerngegenstand ganzheitlich erschlossen werden. Dies hat zur Folge, dass die Schüler eine fragende Haltung gegenüber der Welt entwickeln.

Das Lernen an außerschulischen Orten ist besonders lernintensiv, wenn sich die Schüler selbstständig in Gruppen den Lerngegenstand erschließen. Ein Beispiel hierfür ist die ZooRallye. Die Schüler sollen hier selbst tätig das Aussehen und Verhalten der Tiere des Zoo beobachten sowie dokumentieren. Die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen, das gemeinsame Dokumentieren und die Entwicklung von Frage- und Problemstellungen fördern die sozial-kommunikative Kompetenz. Die Entfaltung von Kooperationsfähigkeit, Toleranz und Hilfsbereitschaft stehen hierbei im Mittelpunkt.

Der Erwerb von Methodenkompetenz stellt eine weitere Chance dar, denn in der Vorbereitungs-, Durchführungs- und Nachbereitungsphase werden sowohl alte Methoden gefestigt, als auch neue Methoden kennengelernt. Dazu zählen unter anderem die Informationsbeschaffung, Präsentations- sowie fachspezifische Methoden.

Außerschulisches Lernen bedeutet auch immer mehrdimensionale Sinneswahrnehmung. Das ganzheitliche Lernen mit allen Sinnesorganen wird stark betont. Der Schulgarten bietet sich zum Beispiel hervorragend für ein multisensorisches Lernen an. Die Schüler können den Duft der Blumen und der Erde sowie das Zwitschern der Vögel wahrnehmen. Sie können dem Summen der Bienen lauschen sowie das Rauschen der Blätter vernehmen. Die Erde und Baumrinde laden die Schüler zum Fassen und Fühlen an. Zu guter Letzt können die Schüler Obst und Gemüse ernten, dieses verarbeiten und schließlich geschmacklich erfassen.13

Außerschulisches Lernen fördert ebenso das fächerübergreifende Lernen.

Unterrichtsgegenstände stehen nicht mehr isoliert im Kontext eines Faches, sondern im Zusammenhang aller Fächer. Das Anfertigen eines didaktischen Netzes erleichtert dabei das fächerübergreifende Arbeiten für die Lehrkraft. Sie kann sich aus einer Fülle von Themen auf ausgewählte Inhalte konzentrieren und diese schwerpunktmäßig fächerübergreifend umsetzen. Eine weitere Priorität stellt die Sensibilität der Schüler für eine umweltbewusste Verantwortung innerhalb und außerhalb ihres Lebensraums dar.14

Das Lehren und Lernen außerhalb des Klassenzimmers bringt aber auch Grenzen mit sich. Hierbei ist vor allem der organisatorische und zeitliche Aufwand zu berücksichtigen. Die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Lernortes durch die Lehrkraft stellt einen erheblichen Mehr-Aufwand dar, da sie die Kosten, den zeitlichen Ablauf des Lehrplans und die Entfernung des Lernortes planen muss. Vor allem die Finanzierung beeinträchtigt die Planung immens, da sich nicht alle Eltern bereit erklären die Kosten für außerschulische Lernorte zu übernehmen.

Die Entfernung des Lernortes spielt ebenso eine bedeutende Rolle, da sich die Lehrkraft vorab über Verkehrsverbindungen informieren muss. Der ausgewählte Lernort sollte sich in der schulnahen Umgebung befinden und nicht mit langwierigen Fahrten verbunden sein.15 Des Weiteren ist es enorm wichtig, dass der außerschulische Lernort stets eine inhaltliche und thematische Relevanz sichert und ausreichende Möglichkeiten zur Handlungsorientierung bietet. Viele Lernorte überschütten die Schüler aufgrund ihrer Komplexität mit Informationen. Die Aufgabe der Lehrkraft ist es dafür zu sorgen, dass der Lernort die Wahrnehmung des Wesentlichen gewährleistet.16 Daher muss sich die Lehrkraft ebenfalls mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen.

,,Die Frage nach der Leistungsbewertung und Lernzielkontrolle bleibt nach wie vor ebenfalls eine problematische Aufgabe für das außerschulische Lernen.“17 Das außerschulische Lernen erschwert es, sich auf das Individuum und seine Leistungen zu konzentrieren. Lernfortschritte, Handlungsprozesse oder auch Handlungsprodukte können in der Nachbereitung nicht in Form einer Klassenarbeit festgehalten werden. Hierfür bieten sich alternative Leistungsbewertungen, wie zum Beispiel dem Bewertungsbogen an. Für die Lernzielkontrolle können die Schüler ein Lernportfolio anlegen, indem sie ihre Entdeckungen und Erfahrungen festhalten.18 Eine weitere Grenze stellen die Experten vor Ort dar, da sie sich auf die anzutreffende Altersgruppe anpassen müssen. Wenn dies nicht der Fall ist besteht die Gefahr, dass der Lerngegenstand nicht oder gar falsch erschlossen wird.

Zu guter Letzt ist noch der Aspekt der originalen Begegnung zu thematisieren. Der außerschulische Lernort garantiert nicht, dass die geplanten Beobachtungen immer festzuhalten sind. Als Beispiel hierfür wäre ein Zoobesuch zu nennen. Viele Tiere befinden sich zum Zeitpunkt der Beobachtung nicht im Gehege. Daher ist es nicht möglich diese zu beobachten.

1.4 Didaktische Relevanz von außerschulischen Lernorten

Das Aufsuchen eines außerschulischen Lernortes muss aufgrund des Organisations-, Zeit- und Geldaufwands begründet werden. Der Lernzuwachs sollte bei den Schülern so groß sein, dass das Verlassen des Klassenzimmers gerechtfertigt ist. Bei der Lehrkraft liegt schließlich die Entscheidung, wann und ob ein Besuch eines außerschulischen Lernortes unverzichtbar ist. Das hängt natürlich immer mit der zu behandelnden Thematik zusammen. Die Lehrkraft muss sich deshalb mit den Chancen und dem didaktischen Reservoir, die der Lernort mit sich bringt auseinandersetzen.19 „Die didaktische Entscheidung für einen außerschulischen Lernort bewegt sich somit zwischen zwei Polen: Einerseits ist das Aufsuchen eines Lernortes von den Zielsetzungen abhängig, die dem gesamten Unterrichtsvorhaben zugrunde liegen, andererseits bestimmt die Struktur des Lernortes, was und wie an ihm gelernt werden kann.“20

Sobald die Lehrkraft sich für das Verlassen des Klassenzimmers entschieden hat, stellt sich die Frage zu welchem Zeitpunkt sich ein außerschulisches Lernen anbietet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten in welcher Phase man einen außerschulischen Lernort aufsuchen kann. Die erste Variante ist zu Beginn eines neuen Themas. Wenn man das Lehren und Lernen außerhalb des Klassenzimmers als Einstieg in ein neues Themas verwendet geht es zunächst darum, dass das Interesse und die Neugier der Schüler geweckt werden soll. Die Schüler sollen auf Fragen stoßen, welche dann im Unterricht thematisiert werden. Das gewonnene Interesse und die Fragen müssen in ein ausführbares Unterrichtsvorhaben umgewandelt werden. Die Themenfindung erfolgt dann gemeinsam mit den Schülern in Form von Unterrichtsgesprächen oder ähnlichem. Nachdem die Themenfindung abgeschlossen ist, geht es schließlich um die Organisation des Unterrichtsvorhabens, das heißt welche Gruppe übernimmt welchen Part.

Man kann einen außerschulischen Lernort aber auch während eines Unterrichtsvorhabens aufsuchen. Diese Variante wird in der Praxis am meisten angewendet, denn sie lässt sich didaktisch gut begründen. Im Unterricht werden die Schüler zunächst mit dem Thema vertraut gemacht, sie sammeln Erfahrungen und erwerben neues Wissen. Am Lernort können sie dann das gewonnene Wissen anwenden, ihre Beobachtungen werden präziser und sie erleben die Exkursion intensiver und bewusster.

Als dritte Variante ist noch vorstellbar, dass man das Klassenzimmer zum Abschluss eines Themas verlässt. Hierbei soll das Unterrichtsthema gefestigt, verdeutlicht und schließlich verinnerlicht werden. Es geht aber auch darum, dass die Schüler erneut auf Fragen stoßen, welche dann im Unterricht wieder aufgegriffen werden können. Allerdings ist hierbei die Problematik, dass eine Präsentation in der schulischen Allgemeinheit ausbleibt. Die Schüler könnten es somit als Belohnung für das davor im Unterricht Geleistete aufnehmen. Ein weiterer Nachteil dieser Variante besteht darin, dass das entdeckend-forschende Lernen auf der Strecke bleibt.

Neben den bereits drei genannten Varianten zur Planung eines außerschulischen Lernortes, besteht auch die Möglichkeit einen Lernort mehrmals oder mehrere Lernorte zu einem Thema aufzusuchen. Didaktisch lässt sich dies auch wieder begründen, denn das mehrmalige Aufsuchen eines außerschulischen Lernortes bietet die Möglichkeiten, diesen unter verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Die andere Variante, zu einem Thema mehrere Lernorte besuchen, lässt sich ebenfalls didaktisch begründen. Bei Themen, die einen Prozess beschreiben würde sich diese Version anbieten. Die Schüler erlangen somit Eindrücke über das gesamte Vorhaben. Allerdings sind diese beiden Varianten im Schulalltag aufgrund des zeitlichen und des finanziellen Aufwands schwer beziehungsweise nicht realisierbar.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die erste und zweite Variante zur Planung des außerschulischen Lernens im Schulalltag realisierbar sind. Dabei unterliegen sie dem altbewährten Dreischritt, der Vorbereitung-, Durchführungs- und Nachbereitungsphase.21

1.5 Klassifikation außerschulischer Lernorte

Außerschulische Lernorte lassen sich in vier Bereiche kategorisieren: - Die Natur (belebt und unbelebt)

- Die Kulturwelt
- Orte und Stätte der menschlichen Begegnung - Die Arbeits- und Produktionswelt

Betrachtet man die Natur als einen außerschulischen Lernort so muss man feststellen, dass diese in den Hintergrund der Betrachtung von Schüler gerückt ist. Der Aspekt der veränderten

[...]


1 Vgl. Duhlmeier 2008, S.3

2 Vgl. Duhlmeier 2008, S. 7

3 Sauerborn/Bruhne 2007, S. 19

4 Fur Schiilerinnen und Schuler werde ich aus Grunden der sprachlichen Vereinfachung im Folgenden die Bezeichnung Schuler verwenden, es sei denn, der Kontext verlangt eine Unterscheidung

5 Vgl. Duhlmeier 2008, S. 7-12 ® Ebd., S. 14

6 Ebd., S. 14

7 Vgl. ebd.

8 Vgl. Sauerborn/Bruhne 2007, S. 9

9 Ebd., S.9

10 Vgl. ebd., S. 9

11 Vgl. Duhlmeier 2008. S. 24

12 Ebd.

13 Vgl. Duhlmeier 2008, S. 24-26

14 Vgl. Sauerborn/Bruhne 2007, S. 62-63

15 Vgl. ebd., S. 62

16 Vgl. Duhlmeier 2008, S. 27

17 Sauerborn/Bruhne 2007, S. 61

18 Vgl. ebd., S. 61

19 Vgl. ebd., S. 28

20 Ebd.

21 Vgl. ebd.. S. 29-31

Details

Seiten
Jahr
2010
ISBN (eBook)
9783656671732
ISBN (Paperback)
9783656671725
Dateigröße
1.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Pädagogische Hochschule in Schwäbisch Gmünd – Biologie
Erscheinungsdatum
2014 (Juni)
Note
1,0
Schlagworte
grundlagen lernens tiere schulhof
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