Wilhelm von Humboldt: Bildungstheorie und -verständnis
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wilhelm von Humboldt und das Leben
3. Fragmente aus Humboldts Schriften
4. Die Bildungstheorie - Wilhelm von Humboldt
5. Humboldts neuzeitliche Bildungstheorie und deren Forscher
6. Bildungsroman und Bildungstheorie
6.1 Interpretationen von Klaus Dieter Sorg –
Wilhelm Meisters Lehrjahre
7. Resümee
8. Literatur
1.Einleitung
Fast täglich werden wir über Medien mit Bildung und Universität konfrontiert.
Da kommen wir nicht umhin uns mit bekannten Bildungstheoretikern auseinanderzusetzten. Den meisten Menschen ist er als Wilhelm von Humboldt bekannt, Gründer der Humboldt-Universität in Berlin, preußischer Resident in Rom, Reformator des preußischen Bildungswesens, Diplomat und Bevollmächtigter auf dem Wiener Kongress. Humboldt befasste sich mit vielen Bereichen des Lebens, ein Bereich war die Bildung. Im Mittelpunkt steht bei Humboldt generell der Mensch als Ganzes, als Individuum, das in größtmöglicher Freiheit sich selbst zum Menschen bilden soll. Jeder soll lernen sein Leben als Lernprozess zu begreifen und mit Problemen kognitiv und nicht mit Gewalt umzugehen. Er selber sprach fünf Sprachen fließend, dazu gehörten Latein und Griechisch. Um Humboldts Bildungsverständnis zu verstehen, bzw. richtig zu bewerten, ist es notwendig, seine Biographie zu betrachten.
2. Wilhelm von Humboldt und das Leben
Wilhelm von Humboldt wurde am 22. Juni 1967 in Potsdam geboren. In dieser Zeit litt Preußen unter den wirtschaftlichen Folgen des siebenjährigen Krieges. Preußen konnte sein Staatsgebiet erweitern und wurde durch den Frieden von Hubertusburg als Großmacht anerkannt.
Humboldts Vater stürzte vom Pferd und zog sich eine schwere Brustverletzung zu weshalb er seinen Dienst als Major quittierte (vgl. Berglar 1970, S. 17).
Die Familie Humboldt stammt aus Pommern und war eine strebsame und tüchtige Familie von Beamten und Offizieren im Dienste der Hohenzollern. Humboldts Vater Alexander Georg (1720-79) war preußischer Offizier und nahm an drei schlesischen Kriegen teil. Vier Jahre später als er den Dienst quittierte ernannte Friedrich der
Große ihn zum Kammerherrn der Gemahlin des Thronfolgers. Aus diesem Dienst wurde er 1769 entlassen, gehörte aber bis zum Tode dem Freundeskreis vom späteren Friedrich Wilhelm II. an. Der Vater wird als liebenswürdiger, geschmackvoller Kavalier geschildert, der sehr früh verstarb. Zu dieser Zeit war Wilhelm von Humboldt gerademal 12 Jahre alt. (vgl. Berglar 1970, S. 16-20).
Im Jahre 1766 heiratete er die damals 46- jährige Marie Elisabeth Colomb, die Mutter von Wilhelm und Alexander. Sie brachte in ihre Ehe einen materiellen Reichtum mit, wie zum Beispiel das Schloss Tegel und „das weitgespannte europäische Bluts- und Kulturerbe“. Dieses Erbe gemischt mit dem pommerschen Erbe eröffnete den beiden Humboldtsbrüdern ein breites Wirkungsfeld in der Wissenschaft. Der Vater starb schon sehr früh, so lag die Verantwortung für die Erziehung der beiden Brüder bei Frau von Humboldt. So wie bei den meisten Adeligen wurden die Kinder in der damaligen Zeit privat unterrichtet. Wilhelm und Alexander von Humboldt besuchten nie eine öffentliche Schule. Von 1769 bis 1777 wurden die Brüder Humboldt von ihrem Stiefbruder Joachim Heinrich Campe im Bereich der Erziehung und Bildung unterrichtet, der zu diesem Zeitpunkt als Hauslehrer fungierte. Ab 1777 wurden sie von Gottlob Johann Christian Kunth in den Fächern Geschichte, Deutsch, Mathematik, Lateinisch, Griechisch und Französisch unterrichtet. Durch Kunths Verbindungen zu bedeutenden Wissenschaftler wurden die Brüder auch im Bereich Nationalökonomie, Naturrecht, Botanik, Statistik, Philosophie und Geschichte unterwiesen. Der Unterricht fand inform von Privatvorlesungen statt. All das Wissen diente der Vorbereitung für die Universität. Wilhelm von Humboldt studierte ab dem Wintersemester 1787/88 in Frankfurt an der Oder. Im Frühjahr 1788 wechselte er an die Universität Göttingen, mit dem Ziel, sein Studium für Jus und Altertumswissenschaften fortzusetzen. (vgl. Berglar 1990, S. 17-26).
3. Fragmente aus Humboldts Schriften
Humboldt heute, was ist von ihm geblieben, was lebt und wirkt noch? Wilhelm v. Humboldt war nicht nur Staatsmann sondern auch Denker, Forscher und Schriftsteller. Mit seiner Schrift „Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“ wird im 19. Jahrhundert als Magna Charta des deutschen Liberalismus bezeichnet. Erwähnenswert ist die sprachphilosophische Altersschrift „Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts“, das heißt für ihn, dass der Mensch ohne die Sprache nicht er selbst ist. Humboldt sieht den geistig-schöpferischen Menschen, dass dieser sich nicht nur mit Lehrbüchern beschäftigen soll, sondern sich auch anderweitig fortbildet.
Wie sieht Humboldt das Verhältnis zwischen Staat und Einzelmensch? Humboldt weltanschauliche-gesellschaftspolitische Haltung bezieht sich auf dem Staat. Damit meint er, dass sich der Staat nicht in die Erziehung einmischen soll. Die Macht des Staates hat grenzen. Nur durch die Freiheit der Bürger kann der Staat wachsen. Humboldt geht es um den Zweck und nicht der Ursprung des Staates. Er schreibt: „Das höchste Ideal des Zusammenexistierens menschlicher Wesen wäre mir dasjenige, in dem jedes nur aus sich selbst und um seiner selbst willen sich entwickle“, oder „Der Staat enthalte sich aller Sorgfalt für den persönlichen Wohlstand der Bürger und gehe keinen Schritt weiter, als zu ihrer Sicherstellung gegen sich selbst und gegen auswärtige Feinde notwendig ist; zu keinen anderen Endzwecke beschränke er die Freiheit “.
Humboldt übt Kritik und zugleich mahnt er den Staat in Auge zu behalten. 1809 war er für das gesamte Bildungswesen verantwortlich auf Initiative des Freiherrn von Stein. Humboldt verfasste den berühmten „königsbergischen“ und „litauischen“ Schulplan mit dem Titel „Unmaßgebliche Gedanken über den Plan zur Errichtung des litauischen Stadtschulwesens. Es heißt: „Alle Schriften aber, deren sich nicht ein einzelner Stand, sondern die ganze Nation oder der Staat für diese annimmt, müssen nur allgemeine Menschenbildung bezwecken. Was das Bedürfnis des Lebens oder
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