Der Unterricht in altersheterogenen Klassen bietet vielfältige Chancen, die in einer Jahrgangsklasse nicht zu realisieren sind. Es gibt sowohl soziale und pädagogische Möglichkeiten als auch schulorganisatorische Begründungen für Jahrgangsmischung.
Einige dieser Vorteile von altersgemischtem Lernen sind lange bekannt, da sie bereits in den reformpädagogischen Konzepten von Maria Montessori, Peter Petersen u. a. zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle spielten.
Während ein Großteil dieser reformpädagogischen Argumente bis heute nicht an Gültigkeit verloren oder sogar noch an Bedeutung hinzugewonnen hat, lassen sich manche der daraus resultierenden Erwartungen und Möglichkeiten nicht mehr problemlos auf den heutigen Schulalltag übertragen.
Gleichzeitig existieren Begründungen von Jahrgangsmischung, „die durch veränderte Lebensverhältnisse eine neue Interpretation und zugleich eine Erweiterung erfahren“ oder sich durch diese neu entwickelt haben.
Parallel dazu ist es auch notwendig, Erschwernisse und mögliche Grenzen von jahrgangsübergreifendem Unterricht zu berücksichtigen.
Im Folgenden werden vielfältige Möglichkeiten und Grenzen von Jahrgangsmischung vorgestellt und im Hinblick auf ihre Gültigkeit und Bedeutung hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Möglichkeiten von Jahrgangsmischung
2.1 Soziale und pädagogische Möglichkeiten
2.1.1 Bildungswirksamkeit der Differenz
2.1.2 Lernen durch Imitation
2.1.3 Lernen durch Lehren
2.1.4 Förderung des Sozialverhaltens
2.1.5 Natürlichkeitsprinzip
2.1.6 Abbau von Konkurrenz
2.1.7 Kennenlernen unterschiedlicher Rollen
2.1.8 Chance für begabte und lernschwächere Schüler
2.1.9 Wegfall des „Sitzenbleibens“
2.1.10 Entlastung des Lehrers
2.1.11 Verkürzte Eingewöhnungszeit
2.1.12 Selbstgesteuertes Lernen
2.2. Schulorganisatorische Aspekte
2.2.1 Erhalt von Schulstandorten
2.2.2 Flexiblere Einschulungspraxis
2.3 Veränderte Kindheit und ihre Herausforderung für soziales Lernen in altersgemischten Gruppen
2.3.1 Berücksichtigung der heterogenen Lernvoraussetzungen
2.3.2 Kompensation fehlender sozialer Erfahrungsmöglichkeiten
2.3.3 Ausgleich zwischen Individualisierung und sozialer Interaktion
3. Grenzen von Jahrgangsmischung
3.1 Hohe Anforderungen an den Lehrer
3.2 Kinder brauchen Gleichaltrige
3.3 Ältere Kinder lernen zu wenig
3.4 Schwierige Einführungszeit
3.5 Überforderung für jüngere und förderbedürftige Kinder
3.6 Unruhe durch Veränderung des Gruppengefüges
3.7 Hohe Kosten- und Zeitintensität
4. Schluss
5. Quellenverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
5.1 Literatur
5.2 Internetseiten