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Clinical Reasoning. Einführungsvortrag

©2014 Referat (Ausarbeitung) 67 Seiten

Zusammenfassung

Der hauptsächlich in Medizin und nichtärztlichen Heil- und Hilfsberufen verwendete Begriff „Clinical Reasoning“ wird im US-amerikanischen Raum auch im Pflegebereich verwendet. Clinical Reasoning meint einen Denk-, Handlungs- und Entscheidungsprozess, der der Pflegekraft alleine, in Auseinandersetzung mit Berufskollegen oder im interdisziplinären Team dazu dient, das Vorgehen zur Planung und Durchführung der Pflege möglichst optimal gestalten zu können. Mit Professionalisierung der Pflege findet Clinical Reasoning zunehmend Aufnahme in Gesundheits- und Pflegewissenschaften.
Der Einführungsvortrag gibt einen ersten Ein- und Überblick zur Thematik „Clinical Reasoning“.

Leseprobe

Clinical Reasoning

Begriffsbestimmung Kolb (2012:1):

„Denk-, Handlungs- und Entscheidungsprozess, der der

Pflegekraft alleine, in Auseinandersetzung mit Berufskollegen

oder im interdisziplinären Team (Multigrade Clinical Reasoning) als theoretisches Konstrukt dient, um das Vorgehen zur Behandlung, die Therapie, was hier immer die Planung und Durchführung der Pflege meint, möglichst optimal mit dem Pflegebedürftigen (Patient, Bewohner) gestalten zu können.“

Es soll hier vereinfacht gelten:

Clinical Reasoning (CR) synonym mit

- Critical Thinking (CT),
- Clinical Judgement (CJ),
- Clinical Decision Making (CDM),
- Clinical Problem Solving (CPS)

Andere wiederum sehen Critical Thinking als einen Aspekt des Clinical Reasoning und dieses wieder als Unterpunkt von Clinical Judgement (CJ), Clinical Decision Making (CDM) oder Clinical Problem Solving (CPS). (Kolb 2012:1)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

6-schrittiges Pflegeprozessmodell Innerhalb der Pflege wird heute hauptsächlich das 6-schrittige Pflegeprozessmodell nach Fiechter & Meier (1998) verwendet. (Kolb 2012:5) Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 12 Clinical Reasoning Pflegeprozess als evolutionäre Helix Der Pflegeprozess setzt sich weiter fort und stellt somit eine evolutionäre Helix dar:

(Kolb 2012:5)

Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 13

Clinical Reasoning

Einfluss des Clinical Reasoning auf den Pflegeprozess

Dabei determiniert Clinical Reasoning alle Schritte des Pflegeprozesses:

(Anlehnung an Kolb 2012:6)

Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 14

Clinical Reasoning

Die 6 Elemente des

Clinical Reasoning

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Elemente des Clinical Reasoning

Das integrierte, patientenzentrierte Modell des Clinical Reasoning nach Higgs & Jones (2000) beinhaltet 6 Elemente:

(Kolb 2012:2)

Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 16

Clinical Reasoning

Herzelemente des Clinical Reasoning

Dabei bilden Wissen, Kognition und Metakognition nach Klemme & Siegmann (2006) die 3 „Herzelemente”:

(Kolb 2012:2)

Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 17

Clinical Reasoning

Bedeutung der 6 CR-Elemente für die Pflege

Informationen (Anamnese, Screening- und Assessmentverfahren etc.) können als Patienteninput verstanden werden.

Pflegeprobleme stellen das Problem dar, die im Umfeld (Pflegesetting) von Pflegemaßnahmen, räumlichen, zeitlichen, personellen, finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen durch Pflegemaßnahmen gelöst werden.

Die Pflegekraft bedient sich ihres Fachwissens, welches sie durch Strategien der Kognition, beispielsweise Methoden und Formen des Denkens anwendet und durch die Metakognition reflektiert.

(Kolb 2012:2)

Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 18

Clinical Reasoning

CR-Element Kognition

Kognition meint als Oberbegriff höhere geistige Funktionen, die im Pflegesetting eingesetzt werden.

Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen je nach Definition:

- Aufmerksamkeit / Achtsamkeit
- Wahrnehmungsfähigkeit
- Erkenntnisfähigkeit / Denkfähigkeit
- Schlussfolgern / Urteilsfähigkeit
- Erinnerungsfähigkeit / Merkfähigkeit
- Lernfähigkeit / Wissen
- Abstraktionsvermögen
- Rationalität
- …und einige mehr

(Kolb 2012:80)

Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 19

Clinical Reasoning

CR-Element Kognition

Nach Gerrig und Zimbardo (2008:736) ist unter Kognition ein

„Prozess des Wissens, einschließlich Aufmerksamkeit,

Erinnerung und Schlussfolgern; auch der Inhalt dieser Prozesse

wie Begriffe und Gedächtnisinhalte“

zu verstehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Clinical Reasoning

CR-Element Wissen

Für erfolgreiche Denk- und Entscheidungsprozesse im Rahmen des Clinical Reasoning, genügen nicht alleine kognitive Fähigkeiten wie

Motivation, Wahrnehmung und Denken. (Kolb 2012:114)

Es ist Fachwissen notwendig, welches in jedem konkreten Fall des

Pflegebedürftigen individuell verknüpft wird. (Kolb 2012:114)

„Kognitive Fähigkeiten und Wissen stehen also in wechselseitiger

Beziehung zueinander.“ (Klemme & Siegmann 2006:15)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Details

Seiten
Jahr
2014
ISBN (eBook)
9783656748618
ISBN (Paperback)
9783656856313
Dateigröße
1.6 MB
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (September)
Schlagworte
Clinical Reasoning Dual process theory
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Titel: Clinical Reasoning. Einführungsvortrag