Die Entwicklung einer Einrichtungskonzeption scheint für viele Kitas immer noch ein relativ neues Aufgabenfeld zu sein, welches sehr unterschiedlich aufgefasst wird. Zum einen tendieren die persönlichen Meinungen von absoluter Ablehnung bis zur Ansicht, ohne Konzeption könne überhaupt nicht professionell gearbeitet werden. Zum anderen herrschen auch sehr unterschiedliche Ansichten darüber, was eine Konzeption sei und wie sie entstehen solle.
Aus diesem Grund setzten sich zahlreiche Autoren und Autorinnen mit dem Thema der Konzeptionsentwicklung auseinander, um Klarheit zu schaffen und den Einrichtungen konkrete Hilfestellungen an die Hand zu geben. Diese Vielzahl an Veröffentlichungen macht es in der Praxis schwer, sich für eine Methode zu entscheiden. Aus diesem Grund setzt sich die vorliegende Arbeit mit drei exemplarisch ausgewählten Methoden auseinander und probiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Die Wahl fiel auf drei sehr unterschiedliche Veröffentlichungen. So wurde schon 1991 in Berlin eine Handreichung von KOKIGEI/TEIGELER entwickelt, welche konkrete Handlungsschritte für die Erarbeitung einer Konzeption vorgibt. Neben vielen anderen Autoren und Autorinnen veröffentlichten BENDT/ERLER (2008) ebenfalls eine sehr praxisnahe Anleitung zur Konzeptionsentwicklung. JACOBS (2009) wählte dagegen einen eher kreativen Weg.
Bevor jedoch auf die einzelnen Methoden eingegangen wird, erfolgt eine Einführung in das Thema der Konzeptionsentwicklung.
Dazu sind zunächst eine genaue begriffliche Bestimmung sowie eine Betrachtung der individuellen Gründe für eine Konzeptionsentwicklung notwendig. Konzeptionen können verschiedenste Bedeutungen und Funktionen haben, nach welchen sich auch ihre Inhalte richten. Sind diese Grundlagen geklärt, werden die drei genannten Methoden genauer vorgestellt und ihre individuellen Besonderheiten sowie wichtige Elemente dargestellt. Es folgt ein zusammenfassender Vergleich der Veröffentlichungen. Die Arbeit schließt mit einer kurzen Stellungnahme zum Thema Konzeptionsentwicklung und verfolgt den Anspruch etwas Licht in den Methodendschungel zu bringen.
Inhalt
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
1 Begriffsbestimmung
2 Warum wird eine Konzeption erstellt oder weiterentwickelt?
3 Inhalte einer Konzeption
4 Methoden der Konzeptionsentwicklung
4.1 „Wie entsteht eine Konzeption“ von Marianne Kokigei und Uschi Teigeler
4.2 „Aus bewährter Praxis die eigene Kita-Konzeption entwickeln“ von Ute Bendt und Claudia Erler
4.3 „Die Konzeptionswerkstatt in der Kita. Praxisbuch“ von Dorothee Jacobs
5 Fazit und Vergleich der drei Veröffentlichungen
Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb.1: Inhalte einer Konzeption nach PREISSING/SCHNEIDER (2009)
Abb. 2: Inhalte der Kita-Konzeption nach KOKIGEI/TEIGELER (1991)
Abb. 3: Grundregeln der Konzeptionserstellung nach BENDT/ERLER (2008, S.10f.)
Abb. 4: Diskussionsfragen nach BENDT/ERLER (2008, S.55)
Abb. 5: Die 15 Gebote des Schreibens von JACOBS (2009, S.88ff.)
Einleitung
Die Entwicklung einer Einrichtungskonzeption scheint für viele Kitas immer noch ein relativ neues Aufgabenfeld zu sein, welches sehr unterschiedlich aufgefasst wird. Zum einen tendieren die persönlichen Meinungen von absoluter Ablehnung bis zur Ansicht, ohne Konzeption könne überhaupt nicht professionell gearbeitet werden. Zum anderen herrschen auch sehr unterschiedliche Ansichten darüber, was eine Konzeption sei und wie sie entstehen solle. (vgl. KRENZ 2008, S.6ff.) Aus diesem Grund setzten sich zahlreiche Autoren und Autorinnen mit dem Thema der Konzeptionsentwicklung auseinander, um Klarheit zu schaffen und den Einrichtungen konkrete Hilfestellungen an die Hand zu geben (vgl. z.B. GROOT-WILKEN 2011, HOLLMANN/BENSTETTER 2001, HUPPERTZ 1996 oder auch KRENZ 2008). Diese Vielzahl an Veröffentlichungen macht es in der Praxis schwer, sich für eine Methode zu entscheiden. Aus diesem Grund setzt sich die vorliegende Arbeit mit drei exemplarisch ausgewählten Methoden auseinander und probiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Die Wahl fiel auf drei sehr unterschiedliche Veröffentlichungen. So wurde schon 1991 in Berlin eine Handreichung von KOKIGEI/TEIGELER entwickelt, welche konkrete Handlungsschritte für die Erarbeitung einer Konzeption vorgibt. Neben vielen anderen Autoren und Autorinnen veröffentlichten BENDT/ERLER (2008) ebenfalls eine sehr praxisnahe Anleitung zur Konzeptionsentwicklung. JACOBS (2009) wählte dagegen einen eher kreativen Weg.
Bevor jedoch auf die einzelnen Methoden eingegangen wird, erfolgt eine Einführung in das Thema der Konzeptionsentwicklung. Dazu sind zunächst eine genaue begriffliche Bestimmung sowie eine Betrachtung der individuellen Gründe für eine Konzeptionsentwicklung notwendig. Konzeptionen können verschiedenste Bedeutungen und Funktionen haben, nach welchen sich auch ihre Inhalte richten. Sind diese Grundlagen geklärt, werden die drei genannten Methoden genauer vorgestellt und ihre individuellen Besonderheiten sowie wichtige Elemente dargestellt. Es folgt ein zusammenfassender Vergleich der Veröffentlichungen. Die Arbeit schließt mit einer kurzen Stellungnahme zum Thema Konzeptionsentwicklung und verfolgt den Anspruch etwas Licht in den Methodendschungel zu bringen.
1 Begriffsbestimmung
In der Praxis tauchen oft Unsicherheiten in den Begrifflichkeiten bezüglich der Konzeptionsentwicklung auf. So werden die Worte „Konzept“ und „Konzeption“ häufig synonym benutzt, obwohl sie doch ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Beide lassen sich vom lateinischen „concapere“ ableiten, was „zusammenfassen, zusammennehmen“ bedeutet. (vgl. KNAUF 2005) Der Begriff „Konzept“ ist jedoch im Gegensatz zur „Konzeption“ weitaus offener gefasst und hat einen vorläufigen Charakter. In einem Konzept geht es um die Erfassung von Zielen und Schwerpunkten, welche jedoch noch nicht ausdifferenziert oder durch Beispiele belegt werden. Die Umsetzung bleibt demnach offen. (vgl. KRENZ 2008, S.12) Die Konzeption einer Einrichtung stellt hingegen ein sehr viel genaueres und v.a. verbindliches Dokument dar. KRENZ (2008, S.10) definiert sie folgendermaßen:
„Eine Konzeption [Hervorheb. im Original] ist eine schriftliche Ausführung aller inhaltlichen Schwerpunkte, die in der betreffenden Kindertagesstätte für Kinder, Eltern, die Mitarbeiter/-innen selbst, den Träger und die Öffentlichkeit bedeutsam sind und wirksam werden. Dabei spiegelt die Konzeption die Realität wider und verzichtet auf bloße Absichtserklärungen. Jede Konzeption ist damit individuell und trifft in ihrer Besonderheit nur für diese spezifische Einrichtung zu, um das besondere Profil zu verdeutlichen und unverwechselbar mit anderen Institutionen zu sein. Ihre Aussagen sind für Mitarbeiter/-innen verbindlich und stellen in ihrer Gesamtheit einen festen Bestandteil des Dienstvertrages dar.“
PESCH (1999, S.14) hebt demgegenüber noch hervor, dass die Konzeption auch Maßnahmen enthält, wie pädagogische Standards umgesetzt werden. Zudem betont er die Notwendigkeit einer stetigen Überarbeitung, Weiterentwicklung und Überprüfung der Konzeptionsschrift. Letzteres schlägt sich auch in dem Begriff „Konzeptionsentwicklung“ nieder. Er betont den Prozesscharakter, welchen diese Entwicklung hat. Das Produkt „Konzeption“ sollte zwar das Ergebnis darstellen, doch die Entwicklung dieses Produktes geht einher mit der „Selbstentwicklung eines sozialen Systems“ (PESCH 1999, S.14). Die Beteiligten stehen also im Vordergrund. GRAF/SPENGLER (2000, S.16f.) verdeutlichen dies, indem sie die Konzeptentwicklung1 mit einer doppelten Zielrichtung verbinden. Zum einen mit der Personalentwicklung, da alle Beteiligten ihre Potentiale entfalten und sich im Prozess weiterentwickeln. Zum anderen stellt natürlich auch die Entwicklung der Organisation ein wichtiges Ziel dar, da mit der Konzeptentwicklung eine „Steigerung der Effizienz und ihres öffentlichen Ansehens“ (GRAF/SPENGLER 2000, S.16) einhergehen sollte. Der folgende Abschnitt beschreibt den Nutzen und die Bedeutung einer Konzeptionsentwicklung noch genauer und klärt, warum eine Konzeption erstellt werden sollte.
2 Warum wird eine Konzeption erstellt oder weiterentwickelt?
Die Erstellung einer Konzeption in Kindertageseinrichtungen ist gesetzlich vorgeschrieben. Überregional fordert das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII § 22a Abs. 1):
„Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sollen die Qualität der Förderung in ihren Einrichtungen durch geeignete Maßnahmen sicherstellen und weiterentwickeln. Dazu gehören die Entwicklung und der Einsatz einer pädagogischen Konzeption als Grundlage für die Erfüllung des Förderungsauftrags sowie der Einsatz von Instrumenten und Verfahren zur Evaluation der Arbeit in den Einrichtungen.“
In Berlin ist die Pflicht einer Konzeptionserstellung im KitaFöG (§10 Abs. 9) festgelegt:
„In jeder Tageseinrichtung ist eine pädagogische Konzeption zu erarbeiten, die die Umsetzung der Aufgaben nach § 1 in der täglichen Arbeit der Einrichtung beschreibt.“
Doch nicht nur die gesetzliche Pflicht sollte ausschlaggebend für die Konzeptionsentwicklung sein. Der Bedarf einer Erstellung oder auch Überarbeitung einer Konzeption kann sich auch aus den Gegebenheiten in der Kindertageseinrichtung ergeben. Teams entwickeln sich in ihren Arbeitsweisen und pädagogischen Haltungen weiter und finden es aus diesem Grund notwendig, die Konzeption zu aktualisieren. Auch kann festgestellt werden, dass die bestehende Konzeption die pädagogische Arbeit nicht authentisch und ehrlich wiedergibt. Oder auch umfangreiche Personalwechsel können zu einer Überarbeitung der Konzeption führen, um allen Mitarbeiterinnen2 eine gemeinsame Arbeitsgrundlage zu schaffen. (vgl. KNAUF 2005)
Konzeptionen erfüllen die unterschiedlichsten Funktionen. Aus diesen ergeben sich verschiedene Gründe für ihre Erstellung, welche allerdings auch alle gemeinsam wirken können. Die Funktion der Konzeption ergibt sich hauptsächlich aus ihren Adressaten. Diese können das Kita-Team, die Eltern, der Träger, das Jugendamt oder auch die allgemeine Öffentlichkeit sein. Für das Team stellt eine Konzeption eine gemeinsame und verbindliche Arbeitsgrundlage dar. Sie erleichtert somit die Zusammenarbeit und spart Zeit für die Gestaltung und Planung des Alltags. Neuen Mitarbeiterinnen bietet die Konzeption eine Orientierung über die Ziele und Arbeitsweise der Einrichtung. Zudem bietet sie eine Übersicht über die Anforderungen, welche an neue Kolleginnen gestellt werden und hilft somit bei der Sondierung neuen Personals. Den Eltern gibt die Konzeption eine Orientierung über das pädagogische Selbstverständnis des Teams und eine Begründung für individuelle Arbeitsweisen. Zudem erhalten sie Informationen zum Tagesablauf. (vgl. PREISSING/SCHNEIDER 2009, S.6ff.)
Eine Konzeption hat jedoch nicht nur die angesprochenen Funktionen, sondern sie wirkt auch in ihrer ganz eigenen Art und Weise im Team. Zunächst fördert sie eine Qualitätsorientierung im Team und regt zu ersten Auseinandersetzungen mit dem Qualitätsbegriff in der Einrichtung an. Zudem stellt die Konzeptionsentwicklung einen wichtigen Kommunikations- und Reflexionsprozess dar, welcher unbewusste Theorien sichtbar macht. Eine Konzeption bietet allen Beteiligten Sicherheit und Verbindlichkeit und erhöht außerdem die Transparenz der pädagogischen Arbeit. Nicht zuletzt werden durch eine gemeinsame Konzeptionserarbeitung die Motivation und Arbeitszufriedenheit verbessert. (vgl. KNAUF 2005) Aber auch für die Kinder einer Einrichtung hat die Erstellung einer Konzeption bedeutende Vorteile. Diese sichert ihnen eine bestimmte Verlässlichkeit in der pädagogischen Arbeit aller Erzieherinnen zu. Sie regt die Erzieherinnen dazu an, ihre Arbeit zu reflektieren und zu überprüfen, ob wichtige Entscheidungen wirklich im Sinne der Kinder getroffen wurden. (vgl. KRENZ 2008, S.33ff.)
Aus den Funktionen und der Bedeutung der Konzeption ergeben sich auch Hinweise auf die notwendigen Inhalte dieser Schrift, welche im Folgenden kurz dargestellt werden sollen.
3 Inhalte einer Konzeption
Eine Konzeption richtet sich an viele verschiedene Adressaten, denen sie mit ihren Inhalten gerecht werden sollte. In erster Linie ist sie jedoch „eine Beschreibung des institutionellen und pädagogischen Selbstverständnisses auf Basis gelebter Praxis.“ (SCHLÖSSER 2009, S.23) Deshalb ist es wichtig, aus einer Konzeption keine reine Elterninformationsschrift zu machen. In einer separaten Elternbroschüre könnten die Eltern Informationen erhalten, welche die Kooperation im Alltag erleichtern. (vgl. SCHLÖSSER 2009, S.23) Abzugrenzen ist die Konzeption zudem von internen Schriften, welche nur den Mitarbeitern zu Verfügung stehen (vgl. HUPPERTZ 1996, S.10). All diese Punkte müssen also bei der inhaltlichen Gestaltung der Konzeption beachtet werden. Eine sehr detaillierte Auflistung möglicher Inhalte veröffentlichte BAUM (2012). Dieses „Raster für die Entwicklung einer Konzeption für Kindertagesstätten“ kann zur Orientierung sicher herangezogen werden, erscheint jedoch für die Öffentlichkeitsarbeit viel zu umfangreich. So werden neben einer genauen Aufschlüsselung der Leitungsaufgaben und der Vorstellung des Trägers auch die Aufgaben des Wirtschaftspersonals beschrieben. Die Adressaten der Konzeption sollten bei der Erstellung des Inhaltsverzeichnisses nicht aus den Augen verloren werden. Viele der eingangs erwähnten Veröffentlichungen setzen sich auch intensiv mit den Inhalten der Konzeption auseinander. PREISSING/SCHNEIDER (2009) entwickelten Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Kita-Konzeption auf Grundlage des Berliner Bildungsprogrammes. Auch sie beschreiben sehr detailliert die Bestandteile einer guten Konzeption. Ihre Auflistung soll hier beispielhaft dargestellt werde
Inhalte einer Konzeption:
1. Charakteristika der Kita
2. Trägerleitbild
3. Sozialräumliches Umfeld
4. Besondere Schwerpunktsetzungen im Angebot der Kita
5. Bildungs- und Erziehungsverständnis
6. Eltern als wichtigste Partner für die Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder
7. Eingewöhnungskonzept – Übergang von der Familie in die Kita
8. Bildungs- und Erziehungsziele
9. Beobachten und Dokumentieren
10. Planung und Gestaltung der pädagogischen Arbeit
11. Planung und Gestaltung von Projekten
12. Material- und Raumgestaltung
13. Bildungsbereiche
14. Sprachen, Sprachförderung und Sprachstandserhebung
15. Integration von Kindern mit Beeinträchtigungen bzw. besonderen Begabungen
16. Vorbereitung auf die und Zusammenarbeit mit der Grundschule
17. Körper, Gesundheit und Pflege
18. Ernährung
19. Umweltbewusstsein und Natur
20. Jungen und Mädchen
21. Interkulturelle Orientierung
22. Gestaltung der Teamarbeit
23. Prinzipien der Qualitätsentwicklung und –sicherung der Einrichtung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Inhalte einer Konzeption nach PREISSING/SCHNEIDER (2009)
Sicherlich ist es von Vorteil genau zu prüfen, welche Themen für die Kita Bedeutung haben und welche eine eher untergeordnete Rolle spielen. Zudem können inhaltlich zueinander passende Themen zusammengefasst dargestellt werden. Abschließend soll noch einmal auf die unterschiedlichen Adressaten der Konzeption hingewiesen werden. Die schriftliche Ausformulierung sollte dem Anspruch gerecht werden, dass alle Leser die Inhalte verstehen. Die Konzeption sollte ansprechend gestaltet sein und einen Umfang von 20 – 30 Seiten nicht überschreiten (vgl. PREISSING/SCHNEIDER 2009, S.10).
4 Methoden der Konzeptionsentwicklung
Nachdem dargestellt wurde, welchen Nutzen und welche Inhalte eine Konzeption haben sollte, wird nun erläutert, welche Methoden zur Konzeptionsentwicklung existieren. Dafür wurden drei beispielhafte Veröffentlichungen ausgewählt. Die Handreichung von KOKIGEI/TEIGELER (1991) erschien kurz nach der Wende und somit zum Beginn der Konzeptionsdebatte in den Kindertagesstätten. Sie soll die ersten Versuche einer Konzeptionsentwicklung verdeutlichen und eventuelle Unterschiede zu heutigen Herangehensweisen verdeutlichen. Die zweite Veröffentlichung stammt vom BENDT/ERLER und erschien 2008. Sie ist demnach recht aktuell und sticht durch ihren klaren Anleitungscharakter hervor. Ganz anders strukturiert ist die „Konzeptionswerkstatt in der Kita“ von JACOBS (2009). Sie wählt eine andere Schwerpunktsetzung als die anderen Veröffentlichungen. So wurden also drei sehr verschiedene Methoden ausgewählt, welche im Folgenden verglichen werden.
4.1 „Wie entsteht eine Konzeption“ von Marianne Kokigei und Uschi Teigeler
Die Handreichung von KOKIGEI/TEIGELER (1991) ist eine „Loseblatt-Sammlung“ mit Blättern in verschiedenen Farben. Zunächst schreibt jedoch Uta Denzin-von Broich-Oppert, die damalige Leiterin der sozialpädagogischen Fortbildungsstätte „Haus am Rupenhorn“, auf der ersten Seite einleitende Worte. In diesen betont sie die Notwendigkeit einer Neuorientierung in den Kindertagesstätten, welche sich aus der Zusammenführung von Ost- und Westberlin ergibt. Durch diese grundlegenden Umstrukturierungen standen viele Einrichtungen vor allem in Ostberlin vor der Aufgabe, Inhalte und Strukturen der pädagogischen Arbeit zu überprüfen und neu zu überlegen. Auf Grundlage dieser gesellschaftlichen Umwälzungen entstand die vorliegende Handreichung als Hilfsmittel für die Erzieherinnen und Leiterinnen. Diese ist sehr praxisorientiert konzipiert und in zwei Teile gegliedert. Den ersten bilden blaue Seiten, welche den theoretischen Input zur Konzeptionsentwicklung bieten. Der zweite Teil beinhaltet gelbe und graue Seiten und begleitet die Erzieherinnen bei der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Themen der Konzeption. Beide Teile werden nun näher dargestellt.
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1 GRAF/SPENGLER (2000) schreiben über Konzepte und Konzeptionen und beschreiben mit der Konzeptentwicklung die Erarbeitung beider Papiere.
2 Der einfacheren Lesbarkeit halber wird vorwiegend die weibliche Berufsbezeichnung genutzt. Selbstverständlich werden alle Geschlechter in die Überlegungen einbezogen.