Die SuS treffen bestimmte Ziele oder setzen sich zum Ziel durch, indem sie selbstständig innerhalb eigenverantwortlich differenzierter Gruppen Spielformen zum spielenden Üben des Torschusses initiieren, organisieren, aufrechterhalten und gegebenenfalls weiterentwickeln.
Inhalt
1. Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe
2. Lernziele und Kompetenzen
2.1 Ziele und Kompetenzen des Unterrichtsvorhabens
2.2 Kernanliegen der Unterrichtsstunde:
3. Lernvoraussetzungen
4. Sachanalyse
5. Schaubild zur Legitimation durch die Richtlinien und Lehrpläne Sport für die Realschule in NRW
6. Verlaufsplan
7. Methodisch-didaktischer Kommentar
8. Literatur
9. Anhang
9.1 Arbeitsaufträge für die Gruppen
9.2 Differenzierungsmaßnahmen
1. Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Lernziele und Kompetenzen
2.1 Ziele und Kompetenzen des Unterrichtsvorhabens
Die SuS…
- können am Beispiel des Fußballspiels erfahren, dass Regeln ihre Bewegungs- und Interaktionsmöglichkeiten beeinflussen und Auswirkungen auf die Gestaltung und Zielsetzung des Spiels haben.
- vermeiden Konflikte im Spiel und erreichen eine gleichberechtigte Teilnahme am Spiel, indem sie Regeln verändern
- sammeln Erfahrungen des Mit- und Gegeneinanders im Fußballspiel, indem sie in Gesprächen unterschiedliche Spielerfahrungen, Konflikte und Besonderheiten reflektieren.
2.2 Kernanliegen der Unterrichtsstunde:
Die SuS treffen bestimmte Ziele oder setzen sich zum Ziel durch, indem sie selbstständig innerhalb eigenverantwortlich differenzierter Gruppen Spielformen zum spielenden Üben des Torschusses initiieren, organisieren, aufrechterhalten und gegebenenfalls weiterentwickeln.
Teilkompetenzen der Unterrichtsstunden:
Sachkompetenzen:
1. Die SuS initiieren selbstständig Spielformen zum Torschuss, indem sie sich in ihren Gruppen auf eine Spielidee zum Thema einigen und gemeinsam Spielregeln absprechen.
2. Die SuS organisieren selbstständig Spielformen zum Torschuss, indem sie die benötigten Materialien selbst beschaffen und aufbauen sowie gegebenenfalls Mannschaften einteilen
3. Die SuS halten selbstständig die Spielformen aufrecht, indem sie die Spielform eröffnen, gegebenenfalls regulieren und aktiv mitspielen
4. Die SuS entwickeln selbstständig ihre Spielformen weiter, indem sie mögliche Störungen durch Veränderungen der Spielregeln beheben und gegebenenfalls neue Mannschaften einteilen.
Methodenkompetenzen:
1. Die SuS demonstrieren ihre allgemeine Spielfähigkeit, indem sie Spielformen zum Torschuss im Fußball initiieren, organisieren, aufrechterhalten und weiterentwickeln.
2. Die SuS setzen im Rahmen der Methode des spielgemäßen Konzepts die Spielreihe zum Sportspiel Fußball fort, indem sie sich spielerisch lernend mit dem Thema Torschuss auseinandersetzen.
3. Die SuS bilden nach dem Prinzip der inneren Differenzierung Gruppen, indem sie sich anhand von laminierten Folien selbstständig als leistungsstark, leistungsdurchschnittlich oder leistungsschwach einschätzen.
4. Die SuS fördern ihre Urteilsfähigkeit, indem sie ihren Lernprozess in der Evaluationsphase reflektieren.
Sozialkompetenzen:
1. Die SuS fördern ihre kommunikativen Fähigkeiten, indem sie sich in der Reflexions- und Evaluationsphasen aktiv am Unterrichtsgespräch beteiligen.
2. Die SuS demonstrieren ihre sozialen Fähigkeiten, indem sie die benötigten Materialien selbstständig auf- und abbauen.
3. Die SuS schätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit selbstständig ein, indem sie sich zu leistungsheterogenen Gruppen zusammenfinden.
4. Die SuS unterstützen sich bei der Gruppenarbeit gegenseitig, indem sie als Gruppe gemeinsam eine Spielform initiieren, organisieren, aufrechterhalten und bei möglichen Problemen gegebenen-falls weiterentwickeln.
3. Lernvoraussetzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Sachanalyse
„Sportspiele sind komplizierte Handlungszusammenhänge. Man kann sich am Anfang nur in ihnen zurechtfinden, wenn man zunächst mit einfacheren Formen Erfahrungen macht und nach und nach zu immer schwierigeren Formen voranschreitet.“[1] Getreu dem spielgemäßen Konzept werden die Spielformen zu Spielreihen zusammengestellt, um das Große Spiel (hier: Fußball) vorzubereiten.[2]
Alle großen Sportspiele fußen mittlerweile auf altersgerechten Spielformen in Kleinfeldern, die auch den räumlichen Bedingungen einer Sporthalle besser entsprechen. Außerdem ermöglichen diese Minivarianten den SuS einen hohen Anteil effektiver Bewegungszeit, ohne das jemand dauerhaft warten muss.[3] Trotzdem kann eine richtige Intensität im Spiel erst aufkommen, wenn die Spielformen den Lernvoraussetzungen der SuS gerecht werden und den SuS eine Vielzahl an Ballkontakten ermöglicht wird. Dazu können die Spielerzahl, die Spielfeldgröße, die Spielmaterialien und die Spielregeln variabel eingesetzt werden[4].
Zum Thema „Sich Durchsetzen zum Ziel – Ins Ziel treffen (Torschuss)“ bieten sich mehrere Variationsmöglichkeiten für die SuS an. Durch die Reduzierung der Spielerzahl im Vergleich zum großen Fußballspiel elf gegen elf wird die Bewegungsintensität und die Zahl der Ballkontakte pro SuS zu Gunsten einer spielimmanenten Technikschulung erhöht. Spielformen auf kleineren Spielfeldern erfordern ein schnelleres Handeln und erhöhen bei Spielformen mit Gegnerkontakt den Zeit-, Situations- und Komplexitätsdruck. Bezüglich der Elastizität des Balls stellen weich aufgepumpte, schwere Bälle nicht so hohe Anforderungen an das Ballgefühl der SuS, wie gut springende, leichte Bälle. Durch Stoffbälle können die SuS individuellen Problemen bei der Ballannahme entgegenwirken, da ein Ballstoppen bei Stoffbällen nicht zwangsläufig notwendig ist.[5]
„Es ist aber noch eine andere Möglichkeit der didaktischen Gestaltung des Unterrichts (...) möglich. Als Lehrer kann man den Schülern bzw. Schülergruppen bewusst die Gestaltung des Spiels überlassen, indem man sie auffordert, selbst Gruppengröße und Gerätemaß usw. zu bestimmen und je nach Bedarf zu ändern, um auf diese Weise zu einem gelungenen Spiel zu finden.“[6] Der institutionalisierte Rahmen von Schule und Unterricht steht allerdings der selbstständigen Initiierung, Lenkung und Weiterentwicklung von Spielen durch SuS häufig entgegen.
[...]
[1] Dietrich, K. / Dürrwächter G. / Schaller, H.-J. (2007), S. 14.
[2] Vgl. ebd., S. 31.
[3] Vgl. Hauf, V. (2008), S. 10.
[4] Vgl. ebd., S. 11 und Dietrich, K. / Dürrwächter, G. / Schaller, H.-J. (2007), S. 90f.
[5] Vgl. Dietrich, K. / Dürrwächter, G. / Schaller, H.-J. (2007), S. 91
[6] Vgl. ebd., S. 92