Um heutzutage sportlich zu sein, bedarf es vieler Komponenten, die ineinander greifend funktionieren müssen. Faktoren, die dabei eine übergeordnete Rolle spielen, sind der Gesundheitszustand des einzelnen Menschen, die Zeit für eine Aktivität, die Motivation und ein Grundinteresse an Bewegung.
Wer gesundheitlich stark eingeschränkt ist, wird nicht vollumfänglich seine Sportart ausüben können. Wer keine Zeit hat, wird auch sein sportliches Aktivitätsbedürfnis nicht befriedigen können. Wer in dem Bezug auf Sport nicht motiviert ist, wird auch keinen Sport ausüben. Wer kein Interesse an Bewegung hat, wird zwangsläufig als sogenannter Sportmuffel gelobt. Jeder entscheidet selbst, wie und in welchem Umfang er sich sportlich betätigt.
Jede Sportart hat ihre Eigenheiten und demzufolge auch Liebhaber. An sportlichen Ertüchtigungen gibt es unzählige Arten. Der eine fährt gern Fahrrad, der nächste läuft gern mit anderen um die Wette und ein anderer spielt gern mit Bällen in einer Gemeinschaft. Wegen der vielen verschiedenen Interessen bilden sich auch Sportarten mit weniger großen Zielgruppen heraus. Zwei solcher Sportarten sind Thaiboxen (auch Muay Thai) und Schach.
Die hier vorliegende Ausarbeitung soll ganz klar aufzeigen, warum Thaiboxen und Schach als Sportarten klassifiziert sind. Mit der Geschichte von der Entstehung wird der vielleicht nicht ganz so geläufige Ursprung beider Sportformen erklärt. Anschließend wird anhand der Definition Sport untersucht, warum es sich bei Muay Thai und Schach um Sportarten handelt. Dabei werden die Definitionsinhalte von Sport in einzelne Gesichtspunkte unterteilt. Es wird geprüft, ob die Kampfsportart Muay Thai und der Denksport Schach diese Kriterien erfüllen. Dabei werden das Thaiboxen und Schach getrennt betrachtet. Auch Vorurteile von Gewaltpotenzialen werden kritisch untersucht und bewertet.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Geschichtlicher Hintergrund Thaiboxen und Schach
2.1 Entstehung Muay Thai
2.2 Entstehung Schach
3. Definition Sport
3.1 Der Vergleich Sport mit Muay Thai und Schach
3.1.1 körperliche Aktivität
3.2 Schach und Muay Thai als Spiel
3.2.1 Freude am Spiel
3.2.2 Spielregeln
3.3 Muay Thai und Schach als Profisport
3.4 Kriegerische Kampfhandlung
4 Zusammenfassung und Resümee
II Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Um heutzutage sportlich zu sein bedarf es vieler Komponenten, die ineinander greifend funktionieren müssen. Faktoren, die dabei eine übergeordnete Rolle spielen, sind der Gesundheitszustand des einzelnen Menschen, die Zeit für eine Aktivität, die Motivation und ein Grundinteresse an Bewegung.
Wer gesundheitlich stark eingeschränkt ist, wird nicht vollumfänglich seine Sportart ausüben können. Wer keine Zeit hat, wird auch sein sportliches Aktivitätsbedürfnis nicht befriedigen können. Wer in dem Bezug auf Sport nicht motiviert ist, wird auch keinen Sport ausüben. Wer kein Interesse an Bewegung hat, wird zwangsläufig als sogenannter Sportmuffel gelobt. Jeder entscheidet selbst, wie und in welchem Umfang er sich sportlich betätigt.
Jede Sportart hat ihre Eigenheiten und demzufolge auch Liebhaber. An sportlichen Ertüchtigungen gibt es unzählige Arten. Der eine fährt gern Fahrrad, der nächste läuft gern mit anderen um die Wette und ein anderer spielt gern mit Bällen in einer Gemeinschaft. Wegen der vielen verschiedenen Interessen bilden sich auch Sportarten mit weniger großen Zielgruppen heraus. Zwei solcher Sportarten sind Thaiboxen (auch Muay Thai) und Schach.
Die hier vorliegende Ausarbeitung soll ganz klar aufzeigen, warum Thaiboxen und Schach als Sportarten klassifiziert sind. Mit der Geschichte von der Entstehung wird der vielleicht nicht ganz so geläufige Ursprung beider Sportformen erklärt. Anschließend wird anhand der Definition Sport untersucht, warum es sich bei Muay Thai und Schach um Sportarten handelt. Dabei werden die Definitionsinhalte von Sport in einzelne Gesichtspunkte unterteilt. Es wird geprüft, ob die Kampfsportart Muay Thai und der Denksport Schach diese Kriterien erfüllen. Dabei werden das Thaiboxen und Schach getrennt betrachtet. Auch Vorurteile von Gewaltpotenzialen werden kritisch untersucht und bewertet.
2 Geschichtlicher Hintergrund Thaiboxen und Schach
Im Folgenden wird kurz auf die Herkunft der Sportarten Thaiboxen und Schach eingegangen. Das Grundwissen der Geschichte beider Sportarten ist im Hinblick auf die aktuelle und wettkampforientierte Ausübung von Bedeutung.
2.1 Entstehung Muay Thai
Bereits im 9. Jahrhundert wanderten einzelne Gruppen aus dem Südwesten Chinas in das heutige Gebiet des thailändischen Nordwestens ein. Diese Volksgruppen wurden ursprünglich als Thai bezeichnet. Mit den Völkerwanderungen, die vor allem durch die einfallenden Mongolen verursacht wurden, kam auch die Kriegskunst des Muay Thai nach Thailand. Der Thailändische Prinz Narasuen war es, der den burmesischen König im Zweikampf tötete. Dieser Bericht gilt als erstes offizielles Dokument in dem Muay Thai erwähnt wurde. Im Jahre 1767 wurden Muay Thai Kämpfe noch ohne Regeln ausgetragen. 1910-1925 wurde das Thaiboxen immer mehr reglementiert und zum offiziellen Ringsport umfunktioniert. 1941-1945 entstanden in Thailand große Muay Thai Stadien. Auch werden dort noch die wichtigsten Thaiboxkämpfe ausgetragen.
2.2 Entstehung Schach
Wo Schach seinen Ursprung hat, da ist man sich nicht einig. Ob Persien oder China sich erste Spielformen zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert haben einfallen lassen, ist nicht geklärt. Nur auf den asiatischen Raum konnten sich Wissenschaftler festlegen. Selbst mehrere zahlreiche Legenden konnten nicht die tatsächliche Entstehung belegen.
Nach zahlreichen Überlieferungen in die westlichen Länder, gelangte das Spiel zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert über Russland ins abendländische Europa. Im Hochmittelalter prägte das Schachspiel die ritterlichen Tugenden und erfuhr gleichzeitig kirchliche Missbilligung. Hier wurde sich, wie es auch heute noch ist, in einem Wettkampf mit Hilfe des Schachspiels sportlich gemessen.
Seit dem 15. Jahrhundert veränderten sich die Spielregeln so, dass seit diesem Zeitpunkt vom modernen Schach gesprochen werden kann. Dies wird auch heute noch so gespielt. Der Weltschachbund FIDE wurde im Zuge der organisierten Schachspiele 1924 gegründet.
3. Definition Sport
„Verwendet man den Begriff Sport im Allgemeinen, so werden verschiedene Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen zusammengefasst, die meist im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, ohne der Warenproduktion, kriegerischen Kampfhandlungen, dem Transport von Waren bzw. Gepäck oder der alleinigen Ortsveränderung zu dienen.“[1]
3.1 Der Vergleich Sport mit Muay Thai und Schach
Wenn man herausfiltern will, ob Thaiboxen und Schach überhaupt Sportarten sind, muss man zuerst die Definition von Sport mit den beiden Tätigkeiten Thaiboxen und Schach vergleichen.
3.1.1 körperliche Aktivität
Die Bewegung spielt beim Thaiboxen und Schach eine wichtige Rolle. Hier stellt sich als erstes die Frage: Was ist Bewegung genau? Laut Definition ist Bewegung Folgendes:
„Die körperliche Aktivität, (von lat. activus = tätig, wirksam) bezeichnet die physische Bewegung eines Menschen, die er selbst ausführt. Grundsätzlich können alle körperlichen Bewegungen, die einen Verbrauch von Energie zur Folge haben, als körperliche Aktivität bezeichnet werden, wie z. B. Routinetätigkeiten im Haushalt, beim Einkauf oder während des Arbeitens.Die körperliche Aktivität unterscheidet sich hinsichtlich der Komplexität, Ausführungspräzision, Kraft und Schnelligkeit. Die körperliche Aktivität besteht aus Basisaktivitäten, d. h. einzelnen, nicht weiter trennbaren Bewegungen sowie aus zusammengesetzten, komplexeren Bewegungsabläufen. […] Körperliche Aktivitäten, die um ihrer selbst willen, zu Zwecken des Trainings des Körpers bzw. zum Zwecke, sich in der körperlichen Aktivität mit anderen zu messen, betrieben werden, werden in der Regel als Sport bezeichnet.“[2]
Im Muay Thai sind die visuellen körperlichen Abhandlungen der Nachweis für die körperlichen Aktivitäten. Bewegungsformen beim Thaiboxen sind das Schlagen mit den Fäusten, das Treten mit dem Fuß und dem Schienbein, die Richtungswechsel bei der Beinarbeit, der Kniestoß, das Clinchen (Klammern und Halten des Gegners) oder der Ellenbogenschlag.
Es werden deutliche körperliche Bewegungen ausgeführt, welche als eine Aktivität an sich nachweisbar sind. Gerade die Beweglichkeit ist beim Thaiboxen die Grundlage für dynamische Akzente. Trainingsinhalte sind immer wieder explosive Stoßübungen, wie zum Beispiel Hockstrecksprünge, Medizinball gegen die Wand stoßen oder die berüchtigte Pratzenarbeit. Obere und untere Muskelgruppen werden durch das nahezu ganzheitliche Training beansprucht und damit trainiert.
Selbst bei den Modeerscheinungen wie Fitboxen oder Managerboxen wird auf Grundelemente des Thaiboxens zurückgegriffen. Das sogenannte Auspowern am Boxsack lässt Menschen, mit geringerer Neigung zu Körperkontakt mit Fremden, alle Elemente des Thaiboxens anwenden. Hierbei werden unter Einsatz von Tritten und Schlägen Boxsäcke in bestimmten Zeitintervallen bearbeitet. Diese zumeist für den Körper sehr hohen Anstrengungen haben starke Transpirationen zur Folge. Das Schwitzen wird sehr oft mit körperlichen Ertüchtigungen in Sportsachen in Verbindung gebracht. Dabei kategorisiert man diese Aktivitäten umgangssprachlich als Sport. Jedoch nicht nur das Schwitzen als Ergebnis der Aktivität sollte hierbei betrachtet werden. Auch die feinen ineinander fließenden Bewegungsabläufe lassen sich meist nur durch hartes Training erzielen. Hier spricht der Experte im Kampfsport von Kombinationen. Meiner Meinung nach lassen unzählige unterschiedliche Ausführungsvarianten auch das Thaiboxen zu einem ästhetischen Erlebnis werden.
Beim Schach hingegen ist allein das Versetzen der Figuren und das Betätigen der Zeituhr die Grundlage für eine Argumentation einer Bewegungstätigkeit. Darüber hinaus sind selten vergleichbare körperliche Aktivitäten wie in einer dynamischeren Sportart zu beobachten. Häufig sitzt der Schachspielende auf einem Stuhl vor einem Tisch. Das Schachbrett und die Zeituhr stehen in Reichweite auf dem Tisch. Beobachtungen zeigen wie Schachspieler zwischen den einzelnen Schachzügen hin und her laufen. Dies ist keine Regel des Spiels, sondern eine individuelle Entscheidung des Spielers um seinen Emotionen und Gedanken während des Spiels ein Ventil zu bieten. Hier kann man nicht wirklich von einer derart körperlichen Aktivität sprechen, die eine Sportart im eigentlichen Sinne vermutet.
Es gibt den Wortlaut, dass eine ‚falsche Bewegung‘ beim Schachspiel schon entscheidend über Sieg oder Niederlage sein kann.[3] Dies ist bei weitem kein Alleinstellungsmerkmal dieses Spiels. Jede Sportart lebt von Fehlern des Mitspielers oder des Ausübenden. Eine ‚falsche Bewegung‘ auf den Sport bezogen, definiert eine körperliche Aktion oder Reaktion, welche einer anderen Person oder Gegenstand einen Vorteil verschafft das Wettbewerbsziel positiver zu gestalten. Ein Beispiel wäre, wenn beim Fußball der Torwart einen Ball nicht fängt, sodass dadurch ein Gegentor entsteht.
Beim Muay Thai kann das Vernachlässigen der Deckung zu einem solchen Nachteil werden, sodass der Gegner den Kampf durch einen Niederschlag vorzeitig beendet. Beim Schachspiel ist schon das Berühren einer Spielfigur, welche man noch nicht versetzen wollte und der damit verbundene Zugzwang eine einzuordnende ‚falsche Bewegung‘. Aber auch hier ist kein argumentationsfester Nachweis einer sportlichen Bewegung im Schach festzustellen.
Der Nachweis das Thaiboxen und Schach Bewegungsformen beinhalten ist unumstritten. Der Unterschied entsteht lediglich im Ausmaß der Bewegung. Da jedoch für Sport keine Intensität einer Bewegung definiert ist, erfüllen beide die Kriterien der Definition von Sport bezüglich Bewegung.
[...]
[1] wikipedia.org (05.08.2014)
[2] wikipedia.org (09.08.2014)
[3] dicty.info, (20.08.2014)