Der Prager Fenstersturz im Jahre 1618 stellte den Auslöser des Dreißigjährigen Krieges dar. Schon in den Jahrzehnten zuvor war der Religionsfrieden von 1555 immer weniger beachtet worden und sowohl die Katholiken als auch die Protestanten stellten die Formel „cuius regio, eius religio“ zunehmend in Frage. Die religiösen und dynastischen Konstellationen waren außerdem derart instabil geworden, dass der Prager Fenstersturz letzten Endes der letzte Tropfen war, der das Fass gewissermaßen zum Überlaufen brachte. Es folgte ein Jahrzehnte ausdauernder Krieg, der sich zunächst als ‚deutscher Krieg’, später jedoch auch als ‚europäischer Krieg’ auswirkte. Anfänglich konnten die katholischen Truppen die der Protestanten immer weiter zurückdrängen und der Ausgang des Krieges schien bereits festzustehen. Nachdem der schwedische König, Gustav II. Adolf, jedoch im Jahr 1630 in den Krieg eingriff und der protestantischen Union zur Hilfe kam, wendete sich das Blatt grundlegend.
Die vorliegende Hausarbeit geht der Fragestellung nach, inwiefern sich die Flugblätter „Die betrangte Stadt Augspurg“ und „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“ unterscheiden und welche Gemeinsamkeiten sie aufweisen. Bei beiden Flugblättern geht es um die Stadt Augsburg, die zunächst von 1629 bis 1632 rekatholisiert und anschließend vom schwedischen König Gustav II. Adolf eingenommen wurde. Zur Klärung der genannten Fragestellung, wurde zunächst der Dreißigjährigen Krieg inhaltlich kurz einführt. Im Anschluss an diesen Teil der Arbeit soll eine kurze Einführung des Flugblattes des 17. Jahrhundert gegeben werden. Im Anschluss hieran folgt bereits die Beschreibung des Flugblattes „Die betrangte Stadt Augspurg“, welches nachfolgend analysiert werden wird. Danach wird das Flugblatt „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“ zunächst beschrieben und anschließend analysiert. Zeitgleich sollen beide Flugblätter kurz in die historischen Gegebenheiten in ihren jeweiligen Teilen der Arbeit eingegliedert werden. Ein Vergleich der beiden behandelten Flugblätter folgt der Beschreibung und Analyse der Blätter. Abschließend werden alle gesammelten Ergebnisse noch einmal in der Schlussbetrachtung kurz zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
I. Einführung
II. Flugblätter
II.1 Flugblätter im 17. Jahrhundert
II.2 „Die betrangte Stadt Augspurg“
II.3 „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“
III. Vergleich beider Flugblätter
IV. Schlussbetrachtung
V. Literatur- und Quellenverzeichnis
V.1 Quellenverzeichnis
V.2 Literaturverzeichnis
I. Einführung
Der Prager Fenstersturz im Jahre 1618 stellte den Auslöser des Dreißigjährigen Krieges dar. Schon in den Jahrzehnten zuvor war der Religionsfrieden von 1555 immer weniger beachtet worden und sowohl die Katholiken als auch die Protestanten stellten die Formel „cuius regio, eius religio“1 zunehmend in Frage. Die religiösen und dynastischen Konstellationen waren außerdem derart instabil geworden, dass der Prager Fenstersturz letzten Endes der letzte Tropfen war, der das Fass gewissermaßen zum Überlaufen brachte. Es folgte ein Jahrzehnte ausdauernder Krieg, der sich zunächst als ‚deutscher Krieg’, später jedoch auch als ‚europäischer Krieg’ auswirkte.
Anfänglich konnten die katholischen Truppen die der Protestanten immer weiter zurückdrängen und der Ausgang des Krieges schien bereits festzustehen. Nachdem der schwedische König, Gustav II. Adolf, jedoch im Jahr 1630 in den Krieg eingriff und der protestantischen Union zur Hilfe kam, wendete sich das Blatt grundlegend.
Die vorliegende Hausarbeit geht der Fragestellung nach, inwiefern sich die Flugblätter „Die betrangte Stadt Augspurg“ und „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“ unterscheiden und welche Gemeinsamkeiten sie aufweisen. Bei beiden Flugblättern geht es um die Stadt Augsburg, die zunächst von 1629 bis 1632 rekatholisiert und anschließend vom schwedischen König Gustav II. Adolf eingenommen wurde. Zur Klärung der genannten Fragestellung, wurde zunächst der Dreißigjährigen Krieg inhaltlich kurz einführt. Im Anschluss an diesen Teil der Arbeit soll eine kurze Einführung des Flugblattes des 17. Jahrhundert gegeben werden. Im Anschluss hieran folgt bereits die Beschreibung des Flugblattes „Die betrangte Stadt Augspurg“, welches nachfolgend analysiert werden wird. Danach wird das Flugblatt „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“ zunächst beschrieben und anschließend analysiert. Zeitgleich sollen beide Flugblätter kurz in die historischen Gegebenheiten in ihren jeweiligen Teilen der Arbeit eingegliedert werden. Ein Vergleich der beiden behandelten Flugblätter folgt der Beschreibung und Analyse der Blätter. Abschließend werden alle gesammelten Ergebnisse noch einmal in der Schlussbetrachtung kurz zusammengefasst.
Als wichtigste Grundlage für den Abschnitt dieser Hausarbeit zu den behandelten Flugblättern2 dienen die Flugblätter selbst als Quellen. Die Werke von Georg Schmidt3, Silvia Serena Tschopp4 und Elisabeth Costanze Lang5 dienen als Hauptliteratur für den historischen Hintergrund der Ereignisse in Augsburg und den theoretischen der behandelten Flugblätter. Grundlegend sind zudem die Sammelbände von Wolfgang Harms6, welche die Flugblätter des Dreißigjährigen Krieges anführen und in denen diese beschrieben und analysiert werden, als Hauptliteratur für die Analyse der behandelten Flugblätter.
II. Flugblätter
II.1 Flugblätter im 17. Jahrhundert
Wird die Propaganda des 17. Jahrhunderts, insbesondere die im Dreißigjährigen Krieg genutzt wurde, betrachtet, so fällt zunächst auf, dass es sehr unterschiedliche Arten der Informationsvermittlung gegeben hat. Illustrierte und nicht-illustrierte Flugblätter, Flugschriften, Pasquille, Pamphlete, Famosschriften und Traktate stellten hierbei die unterschiedlichen Formate dar.7 Im Fokus dieser Hausarbeit steht das illustrierte Flugblatt, welches auch als illustriertes Einblatt bezeichnet wird, da es sich bei ihm um ein einseitig bedrucktes Blatt Papier mit einer Illustration handelte.8
Der Aufbau eines illustrierten Flugblattes ist gekennzeichnet durch einen schlagwortartiger Titel, einen Kupferstich sowie einen Prosatext, Versen oder Stichworten. Sowohl der Titel des Blattes als auch das Bild auf dem Flugblatt mussten auf Anhieb das Interesse wecken. Aus diesem Grund war der Inhalt des Flugblatts auf möglichst wenige Worte reduziert, die dennoch so deutlich wie möglich die intendierte Nachricht übermittelten.9
Der Vorteil des Flugblattes lag in seiner Eigenschaft als Massenware, die leicht vertrieben werden konnte und günstig in der Herstellung war. Zudem handelte es sich bei einem Flugblatt um eine Publikation, die durch ihre Aufmachung die Leser lenken und beeinflussen wollte.10
Anfang des 17. Jahrhunderts war das Flugblatt der erste Informationsträger und ein wichtiges Kommunikationsmittel. Es war außerdem für die Reichen, wie für die Armen zugänglich und schaffte es durch seine Form Verbote und Zensuren zu umgehen.11 Denn oftmals waren auf den Flugblättern weder Jahreszahlen noch Hinweise auf den Verfasser oder die Druckerei zu finden. Dennoch lassen sich die Flugblätter heute datieren, da sie oftmals aktuelle Ereignisse aufgriffen.12
In den Jahren 1631 und 1632 erlebte das Flugblatt eine Hochphase während des Dreißigjährigen Krieges, was mit der entscheidenden Schlacht bei Breitenfeld, dem Tod Tillys und dem ein Jahr späteren Tod des schwedischen Königs und der damit verbundenen Notwendigkeit der Informationsverbreitung zusammenhing.13 Flugblätter an sich sind noch relativ wenig erforscht – einige wenige hingegen sind bereits ausführlich besprochen worden – befinden sich jedoch in Konvoluten oder sind graphischen Sammlungen zugeordnet worden. Dies führt dazu, dass Flugblätter mit Hilfe der üblichen Findmittel kaum entdeckt werden können.14
II.2 „Die betrangte Stadt Augspurg“
In dem vorliegenden Flugblatt „Die betrangte Stadt Augspurg“ wird die Rekatholisierung der Stadt Augsburg von 1629 bis 1632 behandelt. Diese wird rückblickend als ein apokalyptisches Geschehen dargestellt.15
Das vorliegende Blatt ist in drei Bereiche unterteilt und folgt somit dem typischen Aufbau eines Flugblattes. Zuerst kommt der Titel „Die betrangte Stadt Augspurg“ am Anfang des Blattes, dann folgt die Radierung, welche direkt darunter platziert ist. Dieser folgt der Typendruck, welcher sich etwa über die zweite Hälfte des Flugblattes erstreckt und in zwei Spalten aufgeteilt ist. Das Flugblatt ist im Jahre 1632 gedruckt worden, was unterhalb des Textes in der letzten Zeile angegeben wurde. Der gesamte Inhalt des Flugblattes ist von einem blumenartigen Rahmen eingefasst.
In der Radierung wird die Stadt Augsburg in einem Tal liegend dargestellt. Auf einer felsigen Anhöhe links vor der Stadt befindet sich die bedrohlich dargestellte Gestalt des siebenköpfigen Tieres der Apokalypse. Rechts hinter der Stadt, ebenfalls auf einer felsigen Anhöhe und bedrohlich dargestellt, befindet sich die Gestalt des apokalyptischen Widders16. Das siebenköpfige Tier hat seinen überdimensional großen Schwanz von außen um etwa Zweidrittel Stadt gelegt und wird durch die Tiara als das Papsttum erkennbar.17 Der Widder trägt das Barett der Jesuiten auf dem Kopf18 und rechts hinter der Anhöhe, auf der er steht, ist ein Teil der Sonne zu sehen. Der Himmel über der Stadt und den beiden Tieren wird gespenstig und voller Wolken dargestellt. Fast scheint es, als wenn dieses die Zorneswolken der tierischen Gestalten wären. Das siebenköpfige Tier spuckt Mönche in die Stadt. Der Widder hingegen Jesuiten, was sich anhand deren Kopfbedeckung erkennen lässt. Zeitgleich wird die Stadt von rechts und links vorne von mehreren Familien verlassen. Die Stadt selbst wird mit ihren Stadtmauern und dem sie umschließenden Stadtgraben dargestellt. Drei Gebäude in der Stadt sind mit Namen versehen: links die Kirche „S. Bleich“19, mittig der Stadt das „Rathaus“ 20 sowie rechts hiervon die „Thumkirch“ 21.
Der unter der Radierung liegende Text weist den Leser auf die Bibelstellen hin, auf denen die Darstellung basiert und deutet die tierischen Gestalten als das Papsttum und den Jesuitenorden. Zeitgleich weist der Text auf die vorhergegangen historischen Ereignisse hin: Im Jahr 1629 war die Durchführung des Restitutionsedikts, nach längeren und erfolglosen Verhandlungen zwischen dem Augsburger Stadtrat, dem Bischof und dem Kaiser in der Reichsstadt verfügt worden. Dieses sollte die Rückführung des nach 1552 säkularisierten Kirchenbesitzes beschleunigen.22 Hieraufhin wurden die protestantischen Prediger in Augsburg ihrer Ämter enthoben und der Stadt verwiesen. Nachdem am 1. September 1629 die exercitia Confessionis Augustanae23 vollständig untersagt worden war, wurden die katholischen Festtage eingeführt. Im darauffolgenden Jahr wurden im Juni die protestantischen Kirchen Hl. Kreuz und St. Georg abgerissen und ein weiteres Jahr später die protestantischen Ratsmitglieder entlassen. Etwa 8000 protestantische Bürger verließen zu dieser Zeit die Stadt.24
Auf diese Ereignisse nimmt der Flugblatttext Bezug und führt an, dass die Katholiken 1629 die „[e]vangelischen Kirchen- und Schulddiener“25 aus der Stadt vertrieben, „ihre Brut“26 in die Stadt gespien und evangelische Kirchen und Bibliotheken besetzt hätten. Nach der anschließenden Konsolidierung der Katholiken sei schließlich die protestantische Bevölkerung Augsburg unterdrückt und sowohl zum Exil als zum Elend getrieben worden. Am Ende des Textes werden vier Bibelstellen angegeben, die auf die Situation der Stadt bezogen werden und in denen die Macht der Gottlosen und Glaubensfeinden angeklagt wird.27
Die in dem Flugblatt genutzte Symbolik des siebenköpfigen Tieres und des Widders geben den Ereignissen apokalyptische Dimensionen, die durch den bedrohlichen Himmel und die Positionierung der Tiere, oberhalb der Stadt und deren über diese gebeugte Körperhaltung, anhand der Bildsprache verstärkt werden. Zusätzlich erweckt das ‚Mönche in die Stadt speien’ der apokalyptischen Tiere ein Gefühl der Ohnmacht. Und auch die fast komplette Umarmung der Stadt durch den Schwanz des siebenköpfigen Tieres erweckt den Eindruck einer Bedrohung. Ebenso unterstreicht die hinter dem Widder untergehende Sonne28 den Eindruck der apokalyptischen Stimmung. Der verwendete Widder als Symbol für die Jesuiten kann indirekt als Kritik an dem Kaiser verstanden werden. „Da die Jesuiten als Berater des Kaisers am Hof großen Einfluss hatten, waren sie aufgrund ihrer exponierten Stellung […] Kritik ausgesetzt.“ 29 Niemand hätte gewagt den Kaiser direkt zu kritisieren.30
Der Text des Flugblattes wird eingeleitet mit einem Verweis auf die Offenbarung des Johannes, um die genutzte Symbolik in dem Bild des Flugblattes zu erläutern:
WAnn der günstige Leser wissen will/ was diese zwey vngehewre Thier bedeuten/ so kann er das 13. Cap. der offenbahrung Johannis fleissig besehen: darinn durch das sibenköpffichte Thier die beschaffenheit deß Papsts zu Rom vnd seiner München vnd Pfaffen abgebildet; durch das andre Thier aber insonderheit/ die in disem seculo erst ersprungene Sect vnn geselschafft bezeichnet worden/ welche sich von dem Namen deß Lambs (JEsu) benennet/ vnd alle Macht thut deß ersten Thiers/ das ist/ sich richtet nach der weise deß Antichrists31
Mit besonderem Nachdruck werden in der Einleitung des Flugblatttextes die Römische Kirche und die Jesuiten auf den Antichristen bezogen. Auch wird ihr widergöttliches Verhalten parallelisiert.32 An die Antichristenlegende knüpft der Text an, indem er auf die Scheinwunder der Ordensleute hinweist.33 Die Bibelzitate im letzten Absatz des Textes auf dem Flugblatt scheinen sich zunächst nur auf die katholische Unterwerfung der Stadt Augsburg zu beziehen und als Belege für die Vorherrschaft Gottes Widersacher zu dienen. In Thr. 1,5 wird als Ursache des Leidens der Gläubiger die Sündhaftigkeit genannt. Die anderen drei Psalmstellen hingegen behandeln das Ende der Herrschaft der Gottlosen durch den Triumph Gottes und seiner Anhänger. Somit weist das Flugblatt auf die Einnahme Augsburgs durch die Schweden hin, welche als Befreiung empfunden wurde, hin und verweist indirekt auf das zweite Flugblatt der Folge „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“.34
Der zuletzt genannte Psalmvers im Text des Flugblattes hat außerdem eine besondere Bedeutung, handelt es sich bei diesem doch um jenen Psalmvers, der bei dem Dankgottesdienst zu Ehren Gustav II. Adolfs Einnahme der Stadt Augsburg, verlesen wurde. Zusätzlich sollte wohl die Zitierung dieses Verses die Leser an ebendiese Predigt und die vorhergegangen Ereignisse erinnern.35
Sowohl im Bildteil des Flugblattes als auch im Textteil desselbigen wird die historische Gegenwart mit biblischer Vorhersagung vermischt. In dem Text wird das Handeln der Tiere näher bestimmt und durch die Angabe der Psalmverse die Situation der Protestanten in Augsburg zu dieser Zeit zu beklagen. Neben der Darstellung der Restitution Augsburgs wird mit den Gegnern scharf abgerechnet: So werden diese nicht nur als apokalyptisch, sondern auch als Gegner der Protestanten, des Gottesvolkes, dargestellt. Durch den Hinweis auf den Antichrist, dessen Macht bekanntlicherweise begrenzt ist36, wird jedoch auch eine Stärkung der Gläubigen bewirkt, denen vor Augen geführt wird, dass das durch sie Erlittene bald ein Ende finden wird.37
II.3 „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“
Das Flugblatt „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“ stammt vom gleichen Verfasser wie das Flugblatt „Die betrangte Stadt Augspurg“ und stellt dessen Fortsetzung dar. Auf diesem Blatt wird nun der Untergang der antichristlichen Wesen behandelt und die Eroberung der Stadt durch den schwedischen König Gustav II. Adolf.38
Wie das vorher beschriebene Flugblatt ist auch dieses in die typischen drei Teile unterteilt: die Überschrift „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“ in der ersten Zeile, nachfolgend die Radierung und im Anschluss hieran erneut ein zweispaltiger Text. Auch dieses Flugblatt ist im Jahre 1632 gedruckt worden, wie unterhalb des Textes in der letzten Zeile vermerkt wurde. Oberhalb der abgrenzenden Linie zwischen Text und der Jahreszahlangabe befindet sich zudem, in einer weiteren eingerückten Zeile, die Buchstabenfolge „Dn. Dn. S. S. R. A. d.d.“39. Ausgeschrieben bedeutet dies: Domino Domino Serenissimo Suecorum Regi Augusta devotissime dedicavit.40 Bei dieser Buchstabenfolge handelt es sich um eine Widmung an Gustav II. Adolf.41 Auch dieses Flugblattes ist von einem blumenartigen Rahmen eingefasst.
[...]
1 Schmidt, Georg: Der Dreißigjährige Krieg, 8. Auflage, München 2010, S. 17.
2 „Die betrangte Stadt Augsburg“ In: Harms, Wolfgang (Hrgs.): Deutsche Illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts, Bd. 2, München 1980, S. 460f; „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“ In: Harms, Wolfgang (Hrgs.): Deutsche Illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts, Bd. 2, München 1980, S. 462f.
3 Schmidt, Krieg.
4 Tschopp, Silvia Serena: Heilsgeschichtliche Deutungsmuster in der Publizistik des Dreißigjährigen Krieges. Pro- und Antischwedische Propaganda in Deutschland 1628- 1635, Frankfurt am Main 1991.
5 Lang, Elisabeth Constanze: Friedrich V., Tilly und Gustav Adolf im Flugblatt des Dreissigjährigen Krieges, Unveröffentlichte Dissertation, University of Texas at Austin 1974.
6 Harms, Wolfgang (Hrgs.): Deutsche Illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts, Bd. 1, München 1985; Harms, Wolfgang (Hrgs.): Deutsche Illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts, Bd. 2, München 1980.
7 Im Unterschied zu den einseitig bedruckten Flugblättern haben Flugschriften einen Umfang von mindestens vier Seiten und gelten als Vorläufer der heutigen Zeitungen. Pasquille sind Schmäh- oder Spottschriften, die darauf zielen eine bestimmte Person zu verleumden. Pamphlete hingegen beschäftigen sich hauptsächlich mit religiösen, politischen oder wissenschaftlichen Themen. Dennoch wird das Verleumden von Personen billigend in den Kauf genommen. Als Famosschriften wurden Schmähschriften im Zeitalter des Humanismus und der Reformation betitelt. Traktate hingegen sind kurze schriftliche Abhandlung, bzw. Erörterung eines, meist religiösen oder politischen, Themas. Gemeinsam haben Pasquille und Famosschriften, dass sie anonym verfasst wurden, um so geschützt, den Ruf einzelner Personen schädigen zu können. Vgl.: Lang, Friedrich, S. 3; Harms, Wolfgang (Hrgs): Deutsche Illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts, Bd. 1, München 1985, S. VIIIff.
8 Lang, Friedrich, S. 3.
9 Lang, Friedrich, S. 98f.
10 Lang, Friedrich, S. 3; Pfeffer, Maria: Flugschriften zum Dreißigjährigen Krieg. In: Gajek, Bernhard (Hrgs.): Regensburger Beiträge. Zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, Bd. 53, Frankfurt am Main 1993, S. 14-16.
11 Lang, Friedrich, S. 3.
12 Lang, Friedrich, S. 90; Lang, Friedrich, S. 97; Pfeffer, Flugschriften, S. 14-16.
13 Lang, Friedrich, S. 4.
14 Tschopp, Deutungsmuster, S. 1ff.
15 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 460, Spalte 1, Zeile 1ff; Tschopp, Deutungsmuster, S. 205.
16 Der Widder wird in der Offenbarung des Johannes in Apk. 13, 11-18 genannt. Vgl.: Tschopp, Deutungsmuster, S. 205.
17 Tschopp, Deutungsmuster, S. 205.
18 Tschopp, Deutungsmuster, S. 205, „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 460, Spalte 1, Zeile 10f.
19 Vgl.: „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 461.
20 Vgl.: „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 461.
21 Vgl.: „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 461.
22 Schmidt, Krieg, S. 43.
23 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 460, Spalte 1, Zeile 36f.
24 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 460, Spalte 1, Zeile 29-45; Zorn, Wolfgang: Augsburg. Geschichte einer deutschen Stadt, Augsburg 1872, S. 214f; Roeck, Bernd: Als wollte die Welt schier brechen. Eine Stadt im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges, München 1991, S.239-242.
25 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 461, Spalte 2, Zeile 2f.
26 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 461, Spalte 2, Zeile 4.
27 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 460, Spalte 1, Zeile 14-28.
28 Wenn man beide zu vergleichenden Flugblätter nebeneinanderlegt, dann wird deutlich, dass die Stadt Augsburg vom Norden Richtung Süden aus betrachtet wird. Anhand prägnanter Gebäude, wie beispielsweise das Rathaus sowie der abgebildeten Kirchen, die in beiden Flugblättern in der Ansicht Augsburgs gleich angeordnet sind, wird deutlich, dass die Stadt auf beiden Flugblättern von der gleichen Perspektive aus angesehen wird. Die Städte München, Landshut und Freising liegen, vom Betrachtungspunkt der Flugblätter aus (Vom Norden Richtung Süden), geographisch gesehen rechts und damit östlich von Augsburg, während die Städte Mainz und Würzburg links und demnach westlich anzusiedeln sind. Wie allgemein hin bekannt ist, geht die Sonne im Osten auf und im Westen unter. Aufgrund der geographischen Einordnung der Stadt Augsburg und der Lage der Anhöhe auf der der Widder steht, lässt sich demnach darauf schließen, dass die rechts hinter der Anhöhe abgebildeten Sonne im Westen liegt und demnach am Untergehen ist.
29 Pfeffer, Flugschriften, S. 37.
30 Pfeffer, Flugschriften, S. 37.
31 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 461, Spalte 1, Zeile 1-10.
32 Tschopp, Deutungsmuster, S. 205.
33 Tschopp, Deutungsmuster, S. 205.
34 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 460, Spalte 2, Zeile 8-21.
35 „Die betrangte Stadt Augspurg“, S. 460, Spalte 2, Zeile 32-36; Vgl.: Roeck, Welt, S. 248.
36 In Johannes’ Offenbarung wird davon gesprochen, dass das siebenköpfige Tier 42 Monate lang herrschte und danach mit einem Schwert getötet wurde. Vgl. Apk. 13,5-10.
37 Tschopp, Deutungsmuster, S. 205f.
38 „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“, S. 462, Spalte 2, Zeile 47-51; Tschopp, Deutungsmuster, S. 206.
39 „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“, S. 462, Spalte 2, Zeile 47-51; Tschopp, Deutungsmuster, S. 206.
40 „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“, S. 462, Spalte 1, Zeile 45-48.
41 „Die durch Gottes Gnad erledigte Stadt Augspurg“, S. 462, Spalte 1, Zeile 45-48.