Der Hexenglaube ist in allen Kulturkreisen der Erde präsent – ein Thema, das sämtliche Völker und Gesellschaften und damit die Menschheit im Ganzen betrifft. Werden Hexen auch aktuell weltweit verfolgt, so sind die Jahre des Hexenwahns in der Periode der Frühen Neuzeit in ihrer historischen Erscheinung und Dimension einzigartig. Das überwiegend Frauen Opfer des Phänomens vom 15. bis zum 18. Jahrhundert waren, legt leicht den Verdacht nahe das es "Frauenverfolgungen" gewesen sein müssen. Doch eine einheitlich identische Vorstellung des Hexenglaubens gab es damals nicht und kann es auch im Heute nie geben. Zu vielfältig und komplex breitet sich das Forschungsfeld aus und nährt vielleicht gerade deshalb eine grausige Faszination des Hexenmythos, die sich in den Märchen, Medien und Denkmustern bis in die Gegenwart gehalten hat.
Dieser Essay fragt nicht nach den Ursachen der Hexerei-Hysterie. Ebenso wenig will er die konkreten Verflechtungen der Gesellschaftsstrukturen der Frühen Neuzeit wiedergeben, die den Ausgangspunkt des Wahnsinns bildeten. Fragestellung und Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu betrachten, inwiefern die Art wie in der frühneuzeitlichen Gesellschaft die Kategorie gender interpretiert und definiert wurde, ursächlich für die Hexenverfolgung war und von Relevanz für die Forschung ist. Am Anfang sollen ein quellenkritischer Einstieg und eine Einbettung in den historischen Kontext stehen. Im Hauptteil wird das Geschlechterbild im Hexenhammer aufgezeigt werden, um danach auf das Opferverhältnis von Frauen und Männern im generellen Konnex einzugehen.
Inhalt
Einleitung
Zielsetzung
Der Hexenhammer – Malleus maleficarum
Der Hexenhammer als Quelle
Überlieferung und Verbreitung
Nachwirkungen
Hintergründe und Aufbau des Malleus maleficarum
Verfasser
Einordnung in den historischen Kontext
Relevanz der Kategorie „Geschlecht“ im Kontext der Hexenverfolgung
Zum Frauenbild im Hexenhammer
Unterschiede der Verdachtsgenese zwischen den Geschlechtern?
Das Verhältnis Frau – Natur
War die Hexenverfolgung eine Frauenverfolgung?
Unterschiede bei den Zuweisungen von dämonologischen Praktiken
Geschlechterspezifische Gründe für den Teufelspakt
Resümee
Literaturverzeichnis