Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Outsourcing von Dienstleistungen und Geschäftsfeldern bei einem kleinen kommunalen EVU.
In der Einleitung werden zunächst die Problemstellung des Themas, dessen Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit erläutert.
Kapitel 2 beschreibt die Grundlagen, sowie die Motivation und die Arten von Outsourcing-Maßnahmen, nennt Vor- und Nachteile, wie sie in den theoretischen Grundlagen behandelt werden. Die Erläuterung der Vorgehensweise zeigt auf, wie das Thema in der Praxis am beispielhaftesten umgesetzt werden kann.
Das dritte Kapitel beschreibt beispielhaft die Besonderheiten kommunaler Unternehmen mit dem Thema Outsourcing.
Kapitel 4 stellt eingangs das outsourcende Unternehmen, die Stadtwerke Sulzbach GmbH dar, um anschließend die phasenweise Umsetzung des gesamten Outsourcing-Prozesses bis in eine neu gegründete Dienstleistungsgesellschaft zu beschreiben. Weiterhin wird erörtert, welche Lernprozesse aus den zuvor geschilderten Maßnahmen resultierten.
Kapitel 5 erlaubt ein Fazit über das Thema Outsourcing, insbesondere in kommunalen Unternehmen und erlaubt einen Ausblick auf zukünftige strukturelle Entwicklungen im Bereich der kommunalen Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung der Arbeit
1.3 Aufbau der Arbeit
2 Outsourcing
2.1 Definition und Arten
2.2 Motivation, Vor- und Nachteile
2.3 Vorgehensweise
3 Kommunale Unternehmen und Outsourcing
3.1 Ausgangslage
3.2 Besonderheiten kommunalen Outsourcings
4 Der Outsourcing-Prozess bei den Stadtwerken Sulzbach
4.1 Organisation der Stadtwerke Sulzbach GmbH
4.2 Umsetzung des Prozesses
4.3 Lessons Learned
5 Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis VII
Abbildungsverzeichnis
Abbildungen
Abbildung 1: Ausprägungen des Outsourcings
Abbildung 2: Ausgliederung und Auslagerung
Abbildung 3: Make-or-Buy-Matrix
Abbildung 4: Die Phasen im Outsourcing Prozess
Abbildung 5: Organigramm Stadtwerke Sulzbach GmbH in 1991
Abbildung 6: Phasenschema Outsourcing-Prozess
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Begriffsdefinitionen und Erklärungen zum Outsourcing
Tabelle 2: Beispiele Vor- und Nachteile des Outsourcings
Tabelle 3: Spezifische Chancen und Risiken kommunalen Outsourcings
Tabelle 4: Stärken-Schwächen-Analyse Stadtwerke Sulzbach GmbH22
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Kommunale Unternehmen stehen unter einem immer größer werdenden Veränderungs-, Anpassungs- und Wettbewerbsdruck. Besonders durch die Globalisierung und der Liberalisierung des Energiemarktes, hat sich deren Monopolstellung als Alleinversorger für Kommunen nahezu aufgelöst.1 Hinzu kommt, dass auch sie von der Finanzkrise negativ beeinflusst wurden. All dies zwingt sie dazu, die immer weiter angewachsenen Geschäftsfelder, von der Energieversorgung über die Abwasserentsorgung, bis hin zu kommunalen Dienstleistungen, wie z.B. Bäderbetriebe, Parkflächenmanagement, ÖPNV, Müllentsorgung, etc., fremd zu vergeben, sprich „outzusourcen“. Unter Outsourcing versteht man ganz allgemein die Nutzung externer Ressourcen durch Fremdbezug.2
Eine Umstrukturierung zur Nutzung externer Dienstleister, bringt gerade für kommunale Unternehmen komplexe Problemstellungen mit sich. Insbesondere der teilweise starke Einfluss politischer Interessen. Vor diesem Hintergrund stellte sich unter anderem für die kommunalen Energieversorger die Frage, wie man als kleines und mittleres EVU einen solchen Outsourcing-Prozess erfolgreich gestalten und umsetzen kann.
1.2 Zielsetzung der Arbeit
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Outsourcing von
Dienstleistungen und Geschäftsfeldern bei einem kleinen kommunalen EVU.
Zunächst werden die Themen
- „Outsourcing“
- „Kommunale Unternehmen“
in einem theoretischen Teil grundlegend dargestellt. Der praktische Teil beschreibt anschließend
- die Umsetzung des gesamten Outsourcing-Prozesses, wie er bei den Stadtwerken Sulzbach GmbH vollzogen wurde
- Aufzeigen der wichtigsten positiven und negativen Erfahrungswerte aus dem Outsourcing-Prozess im Teil „Lessons Learned“
1.3 Aufbau der Arbeit
Die Arbeit ist in sechs Kapitel aufgeteilt.
In der Einleitung (Kapitel 1) werden zunächst die Problemstellung des Themas, dessen Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit erläutert.
Kapitel 2 beschreibt die Grundlagen, sowie die Motivation und die Arten von Outsourcing-Maßnahmen, nennt Vor- und Nachteile, wie sie in den theoretischen Grundlagen behandelt werden. Die Erläuterung der Vorgehensweise zeigt auf, wie das Thema in der Praxis am beispielhaftesten umgesetzt werden kann.
Das dritte Kapitel beschreibt beispielhaft die Besonderheiten kommunaler Unternehmen mit dem Thema Outsourcing.
Kapitel 4 stellt eingangs das outsourcende Unternehmen, die Stadtwerke Sulzbach GmbH dar, um anschließend die phasenweise Umsetzung des gesamten Outsourcing-Prozesses bis in eine neu gegründete Dienstleistungsgesellschaft zu beschreiben. Weiterhin wird erörtert, welche Lernprozesse aus den zuvor geschilderten Maßnahmen resultierten.
Kapitel 5 erlaubt ein Fazit über das Thema Outsourcing, insbesondere in kommunalen Unternehmen und erlaubt einen Ausblick auf zukünftige strukturelle Entwicklungen im Bereich der kommunalen Unternehmen.
2 Outsourcing
2.1 Definition und Arten
Definition:
Das Wort „Outsourcing“ ist aus den drei englischen Begriffen outside, resource und using zusammengesetzt. und bedeutet frei übersetzt, die Nutzung externer Ressourcen. 3
Früher verstand man darunter lediglich das Ausgliedern einzelner selbst erstellter Aufgaben oder sogar ganzen Funktionsbereichen eines Unternehmens an interne oder externe Dienstleister.4
Betriebswirtschaftliche Fachkreise implizierten über einen langen Zeitraum, dass dem externen Bezug von Leistungen, die vorherige Leistungserstellung innerhalb eines Unternehmens vorausgegangen sein muss. Unter Beachtung moderner Varianten des Outsourcings, zählt eine vorherige, selbsterstellte Leistung, nicht mehr als unbedingtes Definitionskriterium. Damit kann inzwischen eine dauerhafte Übertragung der unternehmerischen Verantwortung für eine sachgerechte Leistungserstellung an einen Dritten, auch ohne die vorausgegangene Selbsterstellung, als Outsourcing definiert werden.5
Hauptsächlich sollte das Ausgliedern von Leistungen oder Prozessen an externe Dienstleister hauptsächlich der Kosteneinsparung dienen.
Mit zunehmender Praxis und Erfahrung jedoch, fungiert Outsourcing heute mehr und mehr als ein Hebel zur Restrukturierung von Geschäftsaktivitäten und zur Neupositionierung von Unternehmen am Markt.
Dadurch ist es inzwischen zu einem wichtigen Bestandteil von Programmen zur Verbesserung der Flexibilität und Fitness von Unternehmen avanciert.6
Arten, Möglichkeiten und Begriffserklärungen beim Outsourcing:
Unter dem Begriff Outsourcing werden vielfache Begriffe subsumiert, hinter denen sich teilweise sehr spezielle Ausprägungen verbergen, die sich sowohl zeitlich, örtlich, strategisch, finanziell, als auch nach dem Grad des Leistungsbezugs oder der Anzahl der Leistungsersteller gliedern lassen, wie in Abbildung 1 dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Ausprägungen des Outsourcings7
Da eine Vielzahl von Arten, Möglichkeiten und Begriffen existiert, werden nachfolgend nur diejenigen aufgezeigt und kurz erläutert, die am weitesten verbreitet sind (siehe Tabelle 1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Begriffsdefinitionen und Erklärungen zum Outsourcing8
Damit überhaupt von Outsourcing gesprochen werden kann, müssen drei Kriterien erfüllt sein:
- Die Übertragung einer kompletten oder teilweise erstellten Leistung muss permanent oder für einen längeren Zeitraum erfolgen.
- Eine spezifische, individuelle Form der Zusammenarbeit muss erkennbar sein. Jedes Outsourcing-Vorhaben weist spezifische Eigenarten auf, die sich dann z.B. in einem individuellen Vertragsabkommen niederschlagen.
- Das Auslagerungsvorhaben muss marktbezogen sein, d.h. es muss mindestens ein externes Unternehmen am Prozess beteiligt sein, welches rechtlich sowie wirtschaftlich eigenständig ist und Kundenbeziehungen zu anderen Marktpartnern unterhält.9
Outsourcing wird oft auch synonym mit Ausgliederung und Auslagerung genannt. Diese Begriffe sind jedoch zu differenzieren.
Ausgliederung (externes Outsourcing):
- Ist die partielle oder vollständige Übertragung von
Unternehmensfunktionen, an rechtlich nicht eigenständige Einheiten (z.B. Profit-Center) oder aber an rechtlich eigenständige Unternehmen, auf die jedoch, über Kapitalbeteiligung, Einfluss genommen werden kann (z.B. Tochterunternehmen). Nach der Ausgliederung besteht die Möglichkeit der direkten Einflussnahme auf die ausgegliederte Einheit weiter.
Auslagerung (internes Outsourcing):
- die direkte Einflussnahme auf die ausgelagerte
Unternehmensfunktion ist hier nicht mehr möglich. Das auslagernde Unternehmen nimmt über Verträge Einfluss auf die Unternehmensfunktion.10
Wie die beiden oben genannten Begriffe verzweigt sein können, zeigt Abbildung 2.
Abbildung 2: Ausgliederung und Auslagerung; i.A.a. Hodel, 2004, S. 27
[...]
1 Vgl.: Schauer, Outsourcing - Übertragung kommunaler Aufgaben an private Dienstleister?, Linz 2001, S. 7 ff.
2 Vgl.: http://www.ostwuerttemberg.ihk.de/downloadcenter/downloads/pdf/dienstleistung/LeitfadenOutsourc ing.pdf, S. 10, Abruf vom 21.07.2014, 14.15 Uhr.
3 Vgl. Bullinger / Kleber, Outsourcing in Deutschland, 2007, S. 55.
4 Vgl. Olfert, Organisation, 16. Auflage 2012, S. 451.
5 Vgl. IHK Baden-Württemberg, Leitfaden zum Outsourcing, 2007, S. 4.
6 Vgl. IHK Baden-Württemberg, Leitfaden zum Outsourcing, 2007, S. 15.
7 Vgl. IHK Baden-Württemberg, Leitfaden zum Outsourcing, 2007, S. 4.
8 Eigene Anfertigung, i.A.a. IHK Baden-Württemberg, Leitfaden zum Outsourcing, 2007, S. 4 f.
9 Vgl. IHK Baden-Württemberg, Leitfaden zum Outsourcing, 2007, S. 6.
10 Vgl. IHK Baden-Württemberg, Leitfaden zum Outsourcing, 2007, S. 6.