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Die Sprache der Politik.Über den Zusammenhang von Sprache und Marketing des FPÖ-Politikers Heinz-Christian Strache mit dem Erfolg seiner Partei in Österreich

©2012 Seminararbeit 27 Seiten

Zusammenfassung

Der FPÖ Politiker Heinz Christian Strache versteht es wie kein anderer zu provozieren und sich auf diese Weise sowohl Freunde als auch Feinde zu schaffen.
Deswegen ist die Intention meiner Arbeit herauszufinden, wie Heinz Christian Strache mit seiner Sprache und seinem Marketing die Einstellungen der Menschen beeinflusst. Anhand von einer kleinen empirischen Studie, mittels Fragebogen, möchte ich nicht nur aufzeigen, wie viele Menschen von den Befragten die FPÖ wählten, sondern warum sie genau diese Partei als geeignete Partei sehen und wie Heinz Christian Strache mit seiner Sprache einen Anstieg in den Nationalratswahlen 2008 bewirkt hat.
Weiters soll am Schluss meiner Arbeit deutlich werden, welche Botschaften der FPÖ den Menschen besonders in Erinnerung bleiben.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Kurze zeitliche Einordnung der FPÖ Partei unter HC Strache
2.1 FPÖ nach Jörg Haiders Tod

3. Biographie über Hainz-Christian Strache
3.1 Leben und Ausbildung
3.2 Kontakt zum Rechtsextremismus
3.3 Politische Einordnung

4. Die Strache-FPÖ und die Medien

5. Wahlkämpfe
5.1 Werbestrategien

6. Rhetorik der FPÖ

7. Wie die FPÖ ihre Wähler fängt
7.1 Anstieg der FPÖ Stimmen im Jahr 2008
7.2 Befragung der Wähler
7.3 Fragebogen
7.4 Ergebnisse der Befragung

8. Schluss

Quellenverzeichnis

1. Vorwort

Sprache in der Politik bedeutet vor allem sprachliches Handeln. Es ist die Handlungspotenz von Sprache, die für die Politik konstitutiv ist. Täglich werden wir damit konfrontiert. Vor allem vor Nationalratswahlen sehen wir überall Werbeplakate, die bezwecken sollen, die Wähler von einer bestimmten Partei zu überzeugen. Somit wird der Sprache eine große Funktion zugesprochen, nämlich die der Überzeugung und Mobilisierung der Menschen jemanden bestimmten immer wieder zu wählen. Im Idealfall geht Persuasion dabei den Weg überzeugender Argumentation. Die persuasive Funktion findet sich beispielsweise in Debattenreden, politischen Talkshows und vor allem in Werbeslogans und.

Die Sprache der Politik ist eng mit der Machtfrage verknüpft. Es geht um die Deutungshoheit und Verwendungshoheit von Sprache. Denn Sprache ist ein Instrument zur Erlangung, Sicherung, Ausübung und Kontrolle von Macht. Politische Akteure müssen die Öffentlichkeit informieren, politisches Handeln begründen, analysieren, kritisieren und rechtfertigen. Sie bewerten bestimmte Sachverhalte positiv oder negativ, stützen die eigene Position argumentativ, stellen sich glaubwürdig dar, greifen die gegnerische Position argumentativ an und werten den Gegner ab. Sprache ist darum nicht nur irgendein Instrument der Politik, sondern überhaupt erst die Bedingung ihrer Möglichkeit.1

Vor allem der FPÖ Politiker Heinz Christian Strache versteht es wie kein anderer zu provozieren und sich auf diese Weise sowohl Freunde als auch Feinde zu schaffen.2

Deswegen ist die Intention meiner Arbeit herauszufinden, wie Heinz Christian Strache mit seiner Sprache und seinem Marketing die Einstellungen der Menschen beeinflusst. Anhand von einer kleinen empirischen Studie, mittels Fragebogen, möchte ich nicht nur aufzeigen, wie viele Menschen von den Befragten, die FPÖ wählten, sondern warum sie genau diese Partei als geeignete Partei sehen und wie Heinz Christian Strache mit seiner Sprache einen Anstieg in den Nationalratswahlen 2008 bewirkt hat.

Weiter soll am Schluss meiner Arbeit deutlich werden, welche Botschaften der FPÖ den Menschen besonders in Erinnerung bleiben. Die Ergebnisse meiner Befragung, die sich mit den sprachlichen Mitteln von Heinz Christian Strache befasst, werden am Ende der Seminararbeit zusammengefasst.

2. Kurze zeitliche Einordnung der FPÖ Partei unter HC Strache

2.1 FPÖ nach Jörg Haiders Tod

Nach Jörg Haiders Tod wäre der orange Kärntner Landesparteiobmann Uwe Scheuch der logische Nachfolger als BZÖ-Chef gewesen. Jedoch wusste er, dass er mit der schwachen Bundespartei in Wien nur verlieren wird. Deshalb ließ er seinem Kärntner Parteifreund Josef Bucher den Vortritt. Damit machte er es so wie es Haider oft gemacht hatte: Er schickte jemanden anderen vor und behielt im orangenen Machtzentrum Kärnten die Zügel in der Hand.

Im April 2009 wurde Bucher BZÖ-Chef. Noch bevor er mit großer Mehrheit gewählt wurde, hatte er in der „ Wiener Zeitung“ angekündigt: „ Wir werden eine moderne Mittelstandpartei mit dem Zuschnitt einer FDP in Deutschland sein, die nicht von links, sondern von rechts kommt, mit einer starken heimatbezogenen Komponente.“ Hinter dem Rücken seines Parteifreundes Bucher verhandelte der Kärntner Landesparteiobmann bereits mit Strache über eine Zusammenarbeit zwischen dem Kärntner BZÖ und FPÖ. Die ersten Gespräche hatten Strache und Scheuch im Sommer 2009 geführt, kurz nach der Wahl in Oberösterreich beschlossen sie die ersten konkreten Schritte. Immer wieder fuhr Schuech, von dem die Initiative ausging, zu Geheimtreffen nach Wien. An den Verhandlungen nahmen neben ihm und Strache auch Generalsekretär Herbert Kickl und Vizeklubobmann Peter Fichtenbauer von der FPÖ und der Kärntner Finanzslandesrat Harald Dobernig vom Kärntner BZÖ teil. Die Fünferrunde einigte sich auf die Zusammenarbeit zwischen der Bundes-FPÖ und einer eigenständigen Partei namens „ Freiheitliche in Kärnten“. Damit kopierten sie das deutsche CDU/CSU-Modell.

Erst Monate nach den ersten Gesprächen- am 16. Dezember 2009- weihte Strache das Parteipräsidium ein und ließ es sofort über die Kooperation abstimmen.. Nun machte Strache mit den Orangenen gemeinsame Sache.3

3. Biographie über Hainz-Christian Strache

3.1 Leben und Ausbildung

Heinz Christian Strache wurde am 12. Juni 1969 in Wien geboren und ist ein bekannter Politiker unserer Zeit. Er ist Bundesparteiobmann und Klubobmann seiner Partei im Nationalrat sowie Landesparteiobmann der FPÖ Wien.

Er besuchte von 1975 bis 1979 die Volksschule Neulandschule und war von 1979 bis 1983 in der Hauptschule in Strebersdorf . Danach besuchte er die Handelsschule Weiss in Wien. Später versucht er sich in einer vierjährigen Lehrausbildung zum Zahntechniker.

1990 erwarb er die Studienberechtigung und begann ein Studium der Geschichtswissenschaft und der Philosophie an der Universität Wien, das er jedoch nicht beendet hat.

Er machte sich dann selbstständig und gründete 1993 ein zahntechnisches Unternehmen, das bis 2000 bestand.

3.2 Kontakt zum Rechtsextremismus

Den ersten Kontakt mit Rechtsextremisten machte er in einer Burschenschaft, die sich Wiener Pennale Burschenschaft Vandalia nannte. Dort lernte er andere Rechtsextremisten kennen. Er nahm um 1985/1986 an von Burschenschaftern organisierten „nationalen“ Zeltlagern in Kärnten teil. Weiters wurden Heinz-Christian Strache durch einen Fotografen, namens Ewald Stadler weitere Aktivitäten im Rechtsextremismus nachgewiesen.

Laut diesem hat Heinz-Christian Strache 1989 oder 1990 in Zweikirchen bei Sankt Veit an der Glan mit einigen österreichischen Neonazis an Übungen in militärischer Kleidung mit Gummiknüppeln, vermuteten Pumpguns und Gewehren teilgenommen. Am 31. Dezember 1989 wurde er bei einem jährlichen Treffen der 1994 verbotenen Wiking-Jugend nahe Fulda vom Bundesgrenzschutz festgenommen. Obwohl Strache diese Taten abstritt, wurden Fotos veröffentlicht, die zeigten, dass er an neonazistischen Wehrsportübungen teilnahm. Er verharmloste diese Geschichte, in dem er der Öffentlichkeit erzählte, es sei ein harmloses Paintball Spiel gewesen. Straches Erklärungen dazu werden in deutschen und österreichischen Berichten als unglaubwürdig eingestuft.

1990 besuchte Strache als FPÖ-Mitglied eine Wahlkampfveranstaltung der Gruppe „Nein zur Ausländerflut“, nach der die Polizei ihn kontrollierte. Spitzenkandidat der Gruppe war der Rechtsextremist Horst Rosenkranz, auf ihrer Wahlliste kandidierten auch der Holocaustleugner Gerd Honsik und Straches Bekannter Franz Radl. Die Gruppe wurde dann wegen NS-Wiederbetätigung nicht zur Wahl zugelassen.

Auch wurden Fotos gefunden, die ihn zeigen, als er sitzend mit drei erhobenen, gestreckten und gespreizten Fingern der rechten Hand entgegenschaut. Die Geste wird als „Kühnengruß“ identifiziert, der in der Nazizeit als Hitlergruß verwendet wurde und als Erkennungszeichen der österreichischen Neonazizeit diente. Das Foto soll der Öffentlichkeit beweisen, dass Strache sich dieser Szene damals zugehörig gefühlt und gezeigt hatte.

Strache hat sich zu diesem Foto jedoch nicht bekannt, und gab an, dass es hierbei nur um eine Bestellung von drei Krügerl Bier ging. Außerdem meinte er, dass seine Hand nicht gestreckt war, sondern rechtwinkling gebeut und es sich somit nicht um den Kühnengruß handeln kann.

Daraufhin verklagte er die Zeitung und distanzierte sich somit vom Nationalsozialismus.

3.3 Politische Einordnung

Straches Kernthemen sind die Ausländerpolitik, sowieso der Asylmissbrauch, da er davon ausgeht dass die Asylanten die Öffentlichkeit bedrohen.

Er betont den Patriotismus , kritisiert die EU, warnt vor „Überfremdung“ und „Islamisierung“ und hat „Angst“ vor vermehrter Migration. Seine Position ist stark rechtpopulistisch und auch seine Themen lehnen sehr stark an diese an.

Mehrere Nichtregierungsorganisationen und politische Gegner stufen jedoch Straches Wahlkampagne von 2005 als fremdenfeindlich ein und verglichen seine Parolen mit jenen Georg von Schönerers, einem der Gründerväter des Dritten Lagers im 19. Jahrhundert.

Die Zeitschrift „Profil“ schrieb Strache 2003 Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut zu.]Eine Klage Straches dagegen wurde 2004 in zweiter Instanz rechtskräftig abgewiesen.

Von vielen Journalisten, Reportern, Politikern oder Menschen aus der Öffentlichkeit wird er als fremdenfeindlichen Nationalist beschrieben, nachdem so viele Dinge aus seiner Vergangenheit aufgetaucht sind, die, wie oben erwähnt, auf sehr starke nationalistische Züge hinweisen.4

4. Die Strache-FPÖ und die Medien

Das Ziel der FPÖ, so nun auch Straches ist es, ständig in den Medien präsent zu sein. Es ist nebensächlich, ob über diese Partei gut oder schlecht berichtet wird, es geht ihnen mehr darum, dass ihre Hauptthemen zum Volk durchdringen. Das gelingt ihnen zumindest in Wahlkämpfen, die zu den entscheidenden Phasen der politischen Kommunikation, gehören.

Dies gelingt ihnen jedoch nicht durch seriöses oder zurückhaltendes Auftreten. Viel mehr geht es ihnen darum, die Menschen mit gezielten Provokationen, wie zum Beispiel Plakataufregern für sich zu gewinnen. Wir erinnern uns an verschiedene Plakate wie „ Daham statt Islam“ oder „ Abendland in Christenhand“. Durch solche gezielten „Slogans“ erreicht Heinz-Christian Strache nicht nur die Menschen sondern animiert dadurch auch die Medien darüber zu berichten. Dieses ist gewinnbringend, da es dadurch die Partei“ pusht“, auch wenn negativ über sie geschrieben wird, stehen sie im Mittelpunkt und der Bekanntheitsgrad steigt immer mehr.

Der Politologe Ulram schreibt: „ In dem Moment, wo Empörung einsetzt, setzt ein medialer Diskussionsprozess ein und sie sind schon dort, wo sie sein wollen“. Kritisieren Journalisten die FPÖ dafür, dass sie eine bestimmte Menschengruppe angreift, gehen die Freiheitlichen in die Verteidigung und mimen die Opferrolle. Dann kommt das Gegenargument, dass die Medien sich gegen diese Partei verschwört haben und eine „Linkslinke Jagdgesellschaft “besteht.

In Wirklichkeit haben die Freiheitlichen jedoch einen großen Vorteil. Österreich hat einen hochkonzentrierten Medienmarkt- es gibt also wenige Medienunternehmen, die sehr großen Einfluss haben. Wichtige Themen der einflussreichen Boulevardpresse sind zugleich die Lieblingsthemen der FPÖ: Zuwanderung, Kriminalität und die EU. Massenblätter wie die „Kronen Zeitung“ „Heute“ oder „Österreich“ schaffen mit ihren Berichterstattungen ein günstiges Klima für die blaue Politik. Vor allem die Krone, die fast die Hälfte aller Österreicher liest, ist für die FPÖ von entscheidender Bedeutung. 5

5. Wahlkämpfe

5.1 Werbestrategien

Ingesamt gab die Partei nach eigenen Angaben 2,5 bis drei Millionen Euro für den Nationalratswahlkampf aus. Der Professionalisierungsgrad von 2008 blieb ca. so hoch wie 2006. Die zentrale Kampagnenorganisation fand im War-Room der FPÖ statt – dem Großraumbüro der Bundesgeschäftsstelle am Friedrich-Schmidt-Platz. Neben den bisherigen Zielgruppen“ Jungwähler“ und „Senioren“ definierte die FPÖ nun eine neue:„ Dadurch, dass wir in der ganzen Kommunikationslinie etwas weicher gewesen sind als in der Zeit, als es wirklich ums Überleben gegangen ist, versuchen wir natürlich auch das Segment der Frauen stärker anzusprechen.

Zu den wichtigsten Mitteln und Techniken gehörten natürlich Werbemittel wie

Plakate Inserate, Postwurfsendungen, Radiospots und Folder, die auf Veranstaltungen verteilt werden. Auch wenn Kritikerinnen der Außenwerbung meinen, das klassische Plakat gehört der Vergangenheit an, so sei gesagt, dass die Plakate der Wiener FPÖ für eine sehr hohe Medienresonanz sorgen.

[...]


1 vgl. http://www.bpb.de/politik/grundfragen/sprache-und-politik/42678/einstieg ( 24.04.2012)

2 vgl. http://petra-tuczai.suite101.de/das-phaenomen-hc-strache-a58807 (24.04.2012)

3 vg l. Benedikt Narodoslawsky : Blausprech. Wie die FPÖ ihre Wähler fängt. Leykam Verlag 2010

4 http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz-Christian_Strache ( 10.03.2012)

5 Benedikt Narodoslawsky : Blausprech. Wie die FPÖ ihre Wähler fängt. Leykam Verlag 2010

Details

Seiten
Jahr
2012
ISBN (eBook)
9783668044869
ISBN (Paperback)
9783668044876
Dateigröße
1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Wien
Erscheinungsdatum
2015 (September)
Note
2
Schlagworte
FPÖ Heinz Christian Strache Politik Sprache Studie Österreichische Politik
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