Auswirkungen berufsbedingter psychischer Erkrankungen auf Mitarbeiter und Unternehmen
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Einführung und Problembeschreibung
1.2. Ziel der Arbeit
1.3. Aufbau der Arbeit
2. Grundlagen
2.1. Psychische Belastung
2.2. Psychische Beanspruchung
2.3. Belastungs-Beanspruchungs-Modell
3. Aktuelle Zahlen
3.1. Entwicklung der Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen
3.2. Fehlzeiten nach Krankheitsbildern
4. Psychische Erkrankungen
4.1. Stress
4.2. Burnout
4.3. Psychische Sättigung (Boreout)
4.4. Depressionen
4.5. Angststörungen
5. Auswirkungen psychischer Erkrankungen
5.1. Auswirkungen auf Arbeitnehmer
5.2. Auswirkungen auf Unternehmen
6. Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Belastung-Beanspruchungs-Modell nach ULICH vgl. POPPELREUTER, MIERKE (2012),
Abbildung 2: Entwicklung der Fehlzeiten bei Berufstätigen von 2000 bis 2014 vgl. Gesundheitsreport 2015,
Abbildung 3: Fehlzeiten nach ICD-10-Diagnose 2014L vgl. Gesundheitsreport 2015,
Abbildung 4: Dauerstress vgl. LITCKE, SCHUH, PLETKE (2013),
1. Einleitung
1.1. Einführung und Problembeschreibung
Die Entwicklung der modernen Arbeitswelt von einer arbeitsteiligen Industriegesellschaft zu einer wissensintensiven Dienstleistungsgesellschaft hat die Anforderungen an Unternehmen und Arbeitnehmer in den vergangenen Jahrzehnten nachhaltig verändert.[1] Aufgrund des gestiegenen Wettbewerbs auf den Weltmärkten in Folge der Globalisierung, des technologischen Fortschritts vor allem in den Bereichen des Kommunikations- und Transportwesens sowie einer Tendenz zur Informationsüberflutung im privaten und beruflichen Alltag, sind Unternehmen und Arbeitgeber gezwungen sich in immer kürzer werdenden Zeitabständen anzupassen und bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit zu gehen. Während sich Unternehmen dabei ständig den schnell wechselnden Marktbedingungen anpassen müssen um wettbewerbs- und überlebensfähig zu bleiben, müssen sich Arbeitnehmer laufend an die Veränderungen innerhalb der Unternehmen anpassen um arbeitsfähig zu bleiben. Kann ein Unternehmen mit den Entwicklungen in seinem Umfeld nicht mehr Schritt halten, sind eine Insolvenz und der Verlust der Arbeitsplätze die Folge. Können die Mitarbeiter mit dem Druck und denen an sie gestellten Anforderungen nicht mehr mithalten, können Burnout, Depressionen und andere psychische oder psychosomatische Erkrankungen die Folge sein.
1.2. Ziel der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser eine komprimierte Einführung in die Thematik der berufsbedingten psychischen Erkrankungen zu geben. Dabei sollen die häufigsten Formen psychischer Erkrankungen vorgestellt, deren Ursachen erläutert und die möglichen Folgen für Unternehmen und Arbeitnehmer herausgestellt werden. Darüber hinaus liefert diese Arbeit aktuelle Zahlen hinsichtlich der gegenwärtigen Entwicklung der Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen.
1.3. Aufbau der Arbeit
Nach einer kurzen Einführung in die geänderten Rahmenbedingungen der modernen Arbeitswelt, werden im zweiten Kapitel grundlegende Begrifflichkeiten erläutert. Im dritten Kapitel folgt eine Darstellung der Entwicklung psychisch bedingter Fehlzeiten in Unternehmen anhand aktueller Zahlen aus dem Gesundheitsreport 2015 der Techniker Krankenkasse. Kapitel vier befasst sich anschließend mit einigen ausgewählten Formen psychischer Erkrankungen. In Kapital fünf werden die Auswirkungen psychisch bedingter Erkrankungen auf Arbeitnehmer und Unternehmen dargestellt, bevor es in Kapital sechs zu einer abschließenden Zusammenfassung und einem zukünftigen Ausblick kommt.
2. Grundlagen
2.1. Psychische Belastung
„Psychische Belastung ist die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.“ [2]
Psychische Belastungen können ihren Ursprung im sozialen, gesellschaftlichen oder beruflichem Umfeld eines Menschen haben. Die verschiedenen Einflüsse können unabhängig voneinander wirken oder sich gegenseitig verstärken.[3]
Zu den beruflichen Belastungsfaktoren gehören:[4]
- Zeitdruck
- Häufige und unvorhergesehene Abweichungen im Arbeitsablauf
- Dauer und schwere der Tätigkeit
- Konflikte und Gruppenverhalten
- Betriebsklima
2.2. Psychische Beanspruchung
„Psychische Beanspruchung ist die unmittelbare (nicht langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien.“ [5]
Psychische Beanspruchung ist die Folge psychischer Belastung.[6] Das Ausmaß psychischer Beanspruchung ist dabei abhängig von den persönlichen Leistungsmerkmalen (Qualifikation, Gesundheit, Motivation) der einzelnen Person und kann daher von Person zu Person unterschiedlich ausfallen.[7] Während psychische Belastungen also in gleichem Maße auf alle Betroffenen wirken, ist das Ausmaß der psychischen Beanspruchung von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
2.3. Belastungs-Beanspruchungs-Modell
Das Belastungs-Beanspruchungs-Modell nach ULICH (2011) zeigt das Zusammenwirken von psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung und die daraus resultierenden Folgen für die Betroffenen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Belastungs-Beanspruchungs-Modell nach ULICH
Die uns umgebenden Belastungsfaktoren wirken auf den menschlichen Organismus ein und beanspruchen diesen je nach Persönlichkeit unterschiedlich stark. In Abhängigkeit von Art und Dauer der Belastung sowie unter Berücksichtigung der persönlichen Ressourcen können sich positive oder negative Folgen einstellen. Positive Folgen stellen sich ein wenn die Belastungen und die daraus folgenden Beanspruchungen mit den persönlichen Ressourcen in Einklang stehen. Hierdurch kommt es zur Aktivierung und Lern- und Trainingseffekte werden in Gang gesetzt. Negative Folgen ergeben sich aus einem Ungleichgewicht zwischen den Belastungen und Beanspruchungen sowie den persönlichen Eigenschaften. Stress und bei einem länger anhaltenden Ungleichgewicht Ermüdung und Burnout sind die Folgen.
3. Aktuelle Zahlen
3.1. Entwicklung der Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen
Gemäß dem Gesundheitsreport 2015 der Techniker Krankenkasse, sind die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen seit dem Jahr 2000 um 86% gestiegen.[8] Die nachfolgende Grafik verdeutlicht diese Entwicklung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Entwicklung der Fehlzeiten bei Berufstätigen von 2000 bis 2014
Während die klassischen Krankheitsbilder wie Erkrankungen des Verdauungssystems, Erkrankungen des Atmungssystems sowie Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems in den vergangen 14-Jahren nahezu unverändert blieben, sind die Anzahl psychisch bedingter Erkrankungen vor allem seit dem Jahr 2006 rasant gestiegen.
3.2. Fehlzeiten nach Krankheitsbildern
Gemessen an der Gesamtzahl der Fehlzeiten, nehmen die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen gemäß ICD-10-Diagnose[9] im Jahr 2014 einen Spitzenplatz ein. Hierunter fallen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen, Belastungs- und Anpassungsstörungen sowie Angststörungen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Fehlzeiten nach ICD-10-Diagnose 2014
[...]
[1] Vgl. RÜTGERS, SCHÜCHTER (2014), s. 4
[2] Vgl. BUNDESANSTALT FÜR ARBEITSSCHUTZ UND ARBEITSMEDIZIN, s. 9
[3] Vgl. ALLENSBACH, BRECHBÜHLER (2005), s. 21
[4] Vgl. POPPELREUTER, MIERKE (2012), s. 16
[5] Vgl. BUNDESANSTALT FÜR ARBEITSSCHUTZ UND ARBEITSMEDIZIN, s. 10
[6] Vgl. ALLENSBACH, BRECHBÜHLER (2005), s. 21
[7] Vgl. POPPELREUTER, MIRKE (2012), s. 18
[8] Vgl. TECHNIKER KRANKENKASSE, s. 113
[9] ICD (engl. International Statistical Classification of Diseases) ist ein weltweit anerkanntes Diagnoseklassifikationssystem herausgegeben von der WHO (engl. World Health Organization)