Auswahl von Stichproben. Verschiedene Methoden und ihre Vor- und Nachteile
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1.Einleitung
2. Beschreibung verschiedener Methoden des Auswahlverfahrens
2.1 Stichproben und Zufallsstichproben
2.2 Willkürliche und bewusste Auswahlen
2.3 Klumpenstichproben, Vorteile und Nachteile
2.4 Geschichtete Zufallsstichproben
2.5 Mehrstufige Auswahlverfahren
3. Die Definition der Repräsentativität
4. Nonresponse-Problem und Ausschöpfungsquote
4.1 Unit-Nonresponse, Ursachen und Konsequenzen
4.2 Korrekturverfahren
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1.Einleitung
Das Ziel meiner Hausarbeit ist über die verschiedenen Methoden des Auswahlverfahrens zu informieren, wie anwendbar sie sind, und die Bedeutung der Stichproben für Anwendung zu beschreiben. Nachgegangen wird es diesbezüglich um die Frage nach dem Sinn und der Verwendung von diversen Auswahlverfahren.
Für eine empirische Untersuchung ist es wichtig klar zu stellen, über welche Gruppe von Personen oder Sachverhalte ausgesagt wird[1].Die „Objekte“ werden hier präzise gewählt. Bei deskriptiven Untersuchungen ist die Menge der interessierenden Objekte oft eng abgegrenzt wie zum Beispiel: Die Zahl von Besuchern eines bestimmten Theaters in einer Stadt. Beim Vergleich von Untersuchungsobjekten treten in diesem Fall keine Probleme auf, da die Festlegung von Daten sich nur auf diese Untersuchung bezieht: Besucher eines bestimmten Theaters in dieser Stadt. Bei den theoretischen Untersuchungen, die für Sozialwissenschaften durchgeführt werden, ergeben sich aber Probleme im Objektbereich, da nur die Aussagen über die Ausnahmen exakt angegeben werden[2]. Wenn sich eine Studie auf bestimmte Bereiche bezieht (z.B : nur auf Industriegesellschaften ), muss der Objektbereich unbedingt öfter angegeben werden, um Fehler zu vermeiden. Wichtig sei es auch, dass der Objektbereich bei empirischen Studien präzisiert werden muss.
Die Menge von Objekten (die ein gemeinsames Merkmal haben[3] ) eines bestimmten Objektbereichs, die bei einer Untersuchung festgelegt werden, heißt Grundgesamtheit. Die Aufgabe der Grundgesamtheit ist es, nicht nur die Theorie zu präzisieren, sondern auch sie ist notwendig, um wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen. Die Gültigkeit von Aussagen einer Untersuchung besitzen nur die Objekten der Grundgesamtheit, nämlich: wenn bestimmte Elemente nicht zur Grundgesamtheit gehören, ist es nicht möglich, etwas über diese Objekte zu sagen, denn sie haben keine gemeinsame Merkmale.
Wenn alle Elemente in einer Grundgesamtheit erhoben werden, heißt es dann „Vollerhebung“. Falls bei einer Untersuchung nur eine Teilmenge der Grundgesamtheit untersucht wird, heißt es „Teilerhebung“, wobei sie auch „Auswahl“ oder „Stichprobe“ genannt wird. Sie beziehen sich auf verschiedene Formen von Stichproben, die ein Teil der Grundgesamtheit darstellen. Es wird auch zwischen „willkürliche Auswahlen“( Stichproben, die nicht zufällig gewählt werden) und „Zufallsstichproben“ ( wenn die Repräsentativität zufällig aus der Grundgesamtheit entnommen wird) unterschieden.[4]
2. Beschreibung verschiedener Methoden des Auswahlverfahrens
Auswahlverfahren nennt man die Verfahren, die Regeln zur Konstruktion von Stichproben angeben[5]. Nämlich sie haben als Ziel von Kennwerten der Stichprobe auf die unbekannten Kennwerte, die auch Parameter heißen, der Grundgesamtheit zu schließen[6], um eine Schätzung von Parametern der Population (Grundgesamtheit) zu verwirklichen. Es wird zwischen Stichproben, Zufallsstichproben, Klumpenstichproben, mehrstufige Auswahlverfahren, willkürliche und bewusste Auswahlen unterschieden und werden alle diese Verfahren in den nächsten Abschnitten vorgestellt.[7]
2.1 Stichproben und Zufallsstichproben
Stichprobe heißt ein Teil der Grundgesamtheit, oder (so R. Huth) ein verkleinertes Abbild[8] der Grundgesamtheit mit dem Ziel einen kleinen Überblick der Gesamtheit zu erhalten, der repräsentativ ist. Stichproben entwickeln Hypothesen und schaffen Verallgemeinerungen, aber sie setzen voraus: Repräsentativität und Heterogenität von Elementen, die Elemente der Stichprobe müssen definiert sein, die Grundgesamtheit soll auch empirisch definiert sein und das Auswahlverfahren soll seine Forderung erfüllen.[9] Die Zufallsstichproben sind Auswahlen, die auf einem Zufallsprozess basieren : Es wird in die Stichprobe ein Element[10] aufgenommen. Zu wissen ist es auch, dass die Auswahlwahrscheinlichkeit für jedes Element der Grundgesamtheit angegeben werden kann und nimmt den Wert größer als Null. Wenn ein Element aus einer Grundgesamtheit mit N Elementen[11] eine Stichprobe mit n Elementen gezogen wird, damit jede Stichprobe ( mit n Elementen) dieselben Μöglichkeiten zur Realisierung hat, spricht man von „einfachen Zufallauswahl“.[12] Jede Stichprobe besitzt bei einer einfachen Zufallauswahl die gleiche Wahrscheinlichkeit gezogen zu werden : (Von den jeweiligen Elementen ) A, B, C, D → AB, AC, AD, BC, BD, CD. Mit dieser Art wird aufgewiesen, dass bei einer einfachen Zufallstichprobe alle Elemente einer Grundgesamtheit dieselbe Chance haben, in die Stichprobe anzukommen. Weil jede einfache Zufallsstichprobe, eine einfache Zufallsstichprobe auch aus der Gesamtheit darstellt, kann der Mittelwert einer Zufallsstichprobe auch als Schätzung für den Mittelwert der Grundgesamtheit sein und zusätzlich liefert eine Stichprobe neben dieser Schätzung eine Schätzung des Standardfehlers, da es bei einer Reihe von unabhängigen Stichproben Abweichungen von Werten der unterschiedlichen Stichproben gibt.[13]
2.2 Willkürliche und bewusste Auswahlen
„Willkürliche Auswahlen“ werden die Auswahlen bezeichnet, bei denen die Entscheidung aufgenommen wird, ob ein Element der Grundgesamtheit in die Stichprobe unkontrolliert durch einen Auswahlplan nur im Ermessen des Auswählenden liegt.[14] Die sind aber leider nicht repräsentativ, weil sie keine Abbildung der Grundgesamtheit werden. : Willkürliche Auswahlen sind für wissenschaftliche Zwecke nutzlos[15], weil sowohl in der Grundgesamtheit, als auch vor der Stichprobenziehung nicht sinnvoll jedes Element der Grundgesamtheit definiert wird. Die Auswahlwahrscheinlichkeit kann auch nicht angegeben. Solche Auswahlen haben nur sogar in der Vorbereitungsphase einer Erhebung einen begrenzten Sinn, weil es bei diesen Auswahlen bestimmte Probleme auftreten können während der Erhebung oder der Verarbeitung erhobenen Daten. Diese Probleme können aber später bei der Erhebung vermieden werden. Solche Aufgaben[16] können bessere Ergebnisse haben, wenn sie durch eine Zufallsstichprobe verwirklicht werden.
Die „Bewusste Auswahlen“ werden nach angebbaren und überprüften Kriterien ausgewählt, wie das Quotenverfahren[17]. Es gibt nämlich einen Plan von Auswahl. Beispiele dafür wären die „typische Fälle“ oder die „extreme Fälle“.[18]
[...]
[1] Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill, Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, S.257
[2] Die Gültigkeit von Ausagen hält davon ab, welche Artauswahl gewählt wird. Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill,
Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, S.257
[3] Vgl. Dr. Radoslaw Huth, Kurzreferat über Stichproben, Auswahlverfahren, Sekundärdaten
[4] Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill, Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, S.259
[5] Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill, Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung S.263
[6] Vgl. Andreas Diekmann, Empirische Sozialforschung, Grundlagen, Methoden, Anwendungen, S.329
[7] Vgl. Jürgen Friedrichs , Methoden empirischer Sozialforschung, S.130
[8] Vgl. Dr. Radoslaw Huth, Kurzreferat über Stichproben, Auswahlverfahren, Sekundärdaten
[9] Vgl. Jürgen Friedrichs, Methoden empirischer Sozialforschung, S.125
[10] „ Element bezeichnet man ein Objekt, an dem Messungen vorgenommen werden“. Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill, Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, S.263
[11] Großbuchstaben: Kennwert der Grundgesamtheit, Kleinbuchstaben: Kennwert der Stichprobe
[12] Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill, Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, S.265
[13] Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill, Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, S.266-267
[14] Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill, Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, S.291
[15] Sie sind nämlich nicht geeignet für wissenschaftliche Arbeiten. (Vgl. Rainer Schnell, Paul B. Hill, Elke Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, S291)
[16] Diese Verfahren werden besser mit Zufallsstichproben durchgeführt.
[17] Quotenverfahren sind repräsentativ (vgl.Andreas Diekmann, Empirische Sozialforschung, Grundlagen, Methoden, Anwendungen, S.328)
[18] Die Repräsentativität von bewussten Auswahlen ist eingeschränkt. ( Vgl. Dr. Radoslaw Huth, Kurzreferat über Stichproben, Auswahlverfahren, Sekundärdaten)