In der vorliegenden Hausarbeit befasse ich mich mit der „narrativen Struktur von Medienereignissen“ im Kontext der (Fernseh-)Berichterstattung zum deutschen Gewinn des Eurovision Song Contests (ESC) 2010. Achtundzwanzig Jahre hat es gedauert, bis es einem deutschen Beitrag im vorherigen Jahr erneut gelungen ist, den seit 1956 jährlich ausgetragenen, weltweit größten Wettbewerb für populäre Musik - den Eurovision Song Contest - zu gewinnen. Die Relevanz dieses „ritualisierten Medienereignisses“ spiegelt sich unter anderem in der Einschaltquote wider: Im Jahre 2010 verfolgten in Deutschland annähernd fünfzehn Millionen Zuschauer das Finale des Eurovision Song Contests vor den Fernsehgeräten.
Ein weiterer Indikator für die Bedeutsamkeit des Gewinns zeigt sich in den zahlreichen Sondersendungen, die anlässlich des Erfolgs und des Empfangs der Sängerin Lena Meyer-Landrut auf mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt wurden. Jene Sondersendungen weisen als Unterbrechungen des alltäglichen ‚Programmflusses‘ bereits auf ein markantes Charakteristikum von Medienereignissen hin. Der märchenhafte Charakter, welcher dem Gewinn des Eurovision Song Contests in der medialen Berichterstattung zugeschrieben wird, veranlasste mich dazu, ein besonderes Augenmerk auf die narrativen Elemente innerhalb der Aufbereitung von Medienereignissen zu legen. Konkret möchte ich jene Elemente am Beispiel der Tagesthemen-Ausgabe vom 30. Mai 2010 zum Gewinn des ESC herausarbeiten. Meine Arbeitshypothese besteht darin, dass die mediale Vermittlung eines Medienereignisses über die Verwendung von sinnstiftenden Erzählstrategien erfolgt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zum Begriff des Medienereignisses
2.1 Definition und Einordnung
2.2 Eine Ereignistypologie
2.3 Narrativisierung der Berichterstattung
2.3.1 Die Erzählstruktur der Nachrichten
2.3.2 Strategien der Narrativisierung
3. Der ESC als medieninszeniertes Pseudomedienereignis
3.1 Rahmenbedingungen der Veranstaltung
3.2 Der deutsche Gewinn des Eurovision Song Contests 2010
3.2.1 Analyse der narrativen Strukturen am Bsp. der Tagesthemen
4. Schluss
5. Anhang: Sequenzprotokoll
6. Modulabschluss
7. Verzeichnis der Informationen
7.1 Literaturverzeichnis
7.2 Quellen-Verzeichnis
1. Einleitung
In der vorliegenden Hausarbeit befasse ich mich mit der „narrativen Struktur von Medienereignissen“ im Kontext der (Fernseh-)Berichterstattung zum deutschen Gewinn des Eurovision Song Contests (ESC) 2010. Achtundzwanzig Jahre hat es gedauert, bis es einem deutschen Beitrag im vorherigen Jahr erneut gelungen ist, den seit 1956 jährlich ausgetragenen, weltweit größten Wettbewerb für populäre Musik - den Eurovision Song Contest - zu gewinnen. Die Relevanz dieses „ritualisierten Medienereignisses“ spiegelt sich unter anderem in der Einschaltquote wider:[1] Im Jahre 2010 verfolgten in Deutschland annähernd fünfzehn Millionen Zuschauer das Finale des Eurovision Song Contests vor den Fernsehgeräten . [2] Ein weiterer Indikator für die Bedeutsamkeit des Gewinns zeigt sich in den zahlreichen Sondersendungen, die anlässlich des Erfolgs und des Empfangs der Sängerin Lena Meyer-Landrut auf mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt wurden.[3] Jene Sondersendungen weisen als Unterbrechungen des alltäglichen ‚Programmflusses‘ bereits auf ein markantes Charakteristikum von Medienereignissen hin. Der märchenhafte Charakter, welcher dem Gewinn des Eurovision Song Contests in der medialen Berichterstattung zugeschrieben wird, veranlasste mich dazu, ein besonderes Augenmerk auf die narrativen Elemente innerhalb der Aufbereitung von Medienereignissen zu legen.[4] Konkret möchte ich jene Elemente am Beispiel der Tagesthemen- Ausgabe vom 30. Mai 2010 zum Gewinn des ESC herausarbeiten. Meine Arbeitshypothese besteht darin, dass die mediale Vermittlung eines Medienereignisses über die Verwendung von sinnstiftenden Erzählstrategien erfolgt. Zu Beginn meiner Hausarbeit soll zunächst einmal der theoretische Rahmen anhand der Einordnung des Begriffs Medienereignis sowie einer Ereignistypologie abgesteckt werden. Anschließend soll auf einen - dem ersten Anschein nach unkonventionell wirkenden - Zugang eingegangen werden, indem Fernsehnachrichten als audiovisuelle Erzählungen verstanden werden. Hierbei spielen Personalisierung und Emotionalisierung als Strategien der Narrativisierung eine besondere Rolle. Die theoretischen Konzepte sind notwendig, um im darauffolgenden Abschnitt den Eurovision Songcontest anhand dessen Rahmenbedingungen in das Raster eines Medienereignisses einordnen zu können. Danach soll es um die Analyse der narrativen Strategien in der erwähnten Tagesthemen- Ausgabe gehen. Schließlich erfolgt der Schluss meiner Hausarbeit, welcher ein Fazit sowie eine persönliche Stellungnahme enthält.
2. Zum Begriff des Medienereignisses
2.1 Definition und Einordnung
Die Beantwortung der Fragen, was man unter einem Ereignis versteht und wie jenes zum Medienereignis wird, erscheint in Anbetracht der Beschäftigung mit der Vermittlung von Medienereignissen grundlegend. Zunächst ist es erwähnenswert, dass das Verhältnis von Medium und Ereignis aus verschiedenen Perspektiven mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten beleuchtet werden kann. Dieser Abschnitt orientiert sich in Hinblick auf den späteren Untersuchungsgegenstand an theoretischen Modellierungen, die in spezifischer Weise auf den Punkt der Vermittlung von Medienereignissen hinweisen oder relevant bezüglich dieser kommunikativen, strukturierenden Dimension des Ereignisbegriffs sind.
Unter Ereignis versteht der Historiker Reinhart Koselleck eine Sinneinheit, welche sich durch „ein Minimum von Vorher und Nachher“ auszeichnet.[5] Diese Definition verweist damit auf die strukturierende Wirkung auf zeitlicher Ebene und auf die Sinnhaftigkeit als konstituierendes Merkmal von Ereignissen. Folgt man der Position des britischen Soziologen Stuart Hall, welcher die mediale Vermittlung von Ereignissen als „strukturierten Prozess“ ansieht,[6] wird klar, dass es bei der medialen Verarbeitung von Ereignissen in der Nachrichtenproduktion nicht um eine bloße Abbildung von Informationen geht,[7] sondern um eine Praxis der Bedeutungsproduktion:
„Fernsehen kann daher das, was in der Welt passiert, nicht <widerspiegeln> oder <reflektieren>. Es muss Ereignisse in Geschichten übersetzen – in Worte und Bilder. […] Rundfunk und Fernsehen sind per definitionem mit dem vielschichtigen Geschäft befasst, Ereignisse in der Welt nach etwas aussehen zu lassen. Sie produzieren Bedeutungen über die Welt. Dies ist eine soziale, keine natürliche Praxis, die Praxis der Bedeutungsproduktion.“[8]
Aus narratologischer Perspektive spricht man bei einem Medienereignis somit stets über die mediale (Re)-Präsentation von „Geschehen, Geschichten und Erzählungen“ und sieht folglich Medienereignisse grundsätzlich als etwas Konstruiertes - geprägt durch Selektion, Abstraktion und Auszeichnung - an.[9] Ansgar Nünning unterscheidet in seinem erzähltheoretischen Aufsatz zwischen den Terminologien Geschehen und Ereignis beziehungsweise Medienereignis, um zu veranschaulichen, dass das Geschehen erst durch Geschichten und Erzählungen strukturiert werden muss, um als Ereignis zu gelten. Er versteht unter einer erzählten Geschichte folgendes:
„Die jeweils erzählte Geschichte ist demnach das Resultat einer Auswahl von bestimmten Momenten und Qualitäten aus dem Geschehen, dessen amorphe Unendlichkeit in eine begrenzte, strukturierte und mit Sinn angereicherte Form bzw. Gestalt überführt wird.”[10]
Dieser Ansatz harmoniert mit Halls Position eines „strukturierten Vermittlungsprozess“ und ergänzt Kosellecks Ereignis- Definition, um die Art und Weise, wie die Sinneinheit geschaffen wird. So betont Nünning, dass für die Analyse jeglicher Repräsentation von Medienereignissen nicht nur die Auswahl der Geschehensmomente von Bedeutung ist, sondern vor allem die narrative Anordnung des Materials zu bestimmten Erzählungen eine Rolle für die Sinnstiftung spielt.[11] Medienereignisse seien das Resultat von Konzentrations- und Verdichtungsprozessen, wobei jene aus perspektivenabhängigen
Bedeutungszuschreibungen sowie Strategien der „Ikonisierung, Narrativisierung und Topisierung“ hergeleitet werden.[12]
Ein weiteres weitverbreitetes Konzept von Medienereignissen ist das von Daniel Dayan und Elihu Katz, welches sich hauptsächlich auf das Fernsehen bezieht. Die beiden Medien- und Kommunikationswissenschaftler behaupten, dass die Aufgabe des Fernsehens bezüglich der Übertragung öffentlicher Ereignisses darin bestehe, dem Zuschauer ein „funktionales Äquivalent“ für dieses „festliche Ereignis“ anzubieten.[13] Medienereignisse würden ein eigenes Genre darstellen, welches sich in grundlegender Weise von der täglichen Fernsehberichterstattung unterscheidet, indem es live ausgestrahlt werden und das laufende Routineprogramm unterbrechen würden: „In fact, they are interruptions of routine; […] Moreover the happening is live. “.[14] Bei Dayan und Katz handelt es sich mit Ausnahmen um Ereignisse mit zeremoniellem Charakter, welche grundsätzlich außerhalb der Medien organisiert werden. Aber auch sie betonen die Bedeutsamkeit von narrativen Strukturen innerhalb der Repräsentation von Medienereignissen; dass Fernsehen Ereignisse als „ein einheitliches narratives Spektakel“ behandelt.[15] Angelehnt an das Konzept von Dayan und Katz resümiert Friedrich Krotz:
„Unter einem Medienereignis verstehen wir eine besondere, abgegrenzte (aber möglicherweise wiederholbare oder fortgesetzte) Erzählung mit raumzeitlichem Bezug, die die Medien in besonderer Weise inszenieren und präsentieren und mit der sie dem Publikum, der Gesellschaft oder einem Teilpublikum bzw. einer Teilgesellschaft ein besonderes Sinnangebot machen, das das Publikum oder ein Teil davon als etwas Besonderes zur Kenntnis nimmt.“[16]
Bevor im Weiteren auf die Strategien der Narrativisierung innerhalb der Berichterstattung - als Modus der Vermittlung von Medienereignissen - eingegangen werden soll, wird es im Folgenden um die verschiedenen Typologien von Ereignissen gehen.
2.2 Eine Ereignistypologie
Angesichts verschiedener Einflussfaktoren auf die (Re)-Präsentation von Medienereignissen, soll in diesem Abschnitt ein Systematisierungsversuch mit Hilfe der Differenzierung zwischen verschiedenen Ereignistypen unternommen werden.
Christine Drentwett fasst folgende Kategorien zur Unterscheidung von Medienereignissen zusammen: Medialisierung, welche dem Grad der Medienbeteiligung entspricht; Ankündigung, die den Grad der Vorhersehbarkeit ausdrückt; Zyklizität, die dem Grad der Wiederholbarkeit entspricht; Tragweite, worunter die regionale Ausdehnung und Bedeutung verstanden wird; Dauer sowie die thematische Einordnung des Ereignisses.[17] In dem Konzept von Dayan und Katz wird auf thematischer Ebene zwischen Wettbewerben (‚contests‘), Eroberungen (‚conquests‘) und Krönungen (‚coronations‘) als Idealtypen von Medienereignissen unterschieden und damit auf die jeweiligen narrativen Möglichkeiten innerhalb des jeweiligen Genre-Typs verwiesen.[18] Hinsichtlich des Grads der Medienbeteiligung unterscheidet Hans Mathias Kepplinger zwischen genuinen, mediatisierten und inszenierten Ereignissen. Zu der Kategorie der genuinen Ereignisse werden beispielweise Naturkatastrophen gezählt, also Vorfälle, die unabhängig der medialen Berichterstattung stattfinden. Mediatisierte Ereignisse würden vermutlich auch ohne die zu erwartende Berichterstattung geschehen, erhielten aber aufgrund jener einen mediengerechten Charakter (bspw. Parteitage, Olympiade). Inszenierte Ereignisse würden lediglich organisiert, um mediale Aufmerksamkeit und Berichterstattung zu generieren (bspw. Pressekonferenzen).[19] Scherer und Schlütz erweitern die vorgestellte Ereignistypologie, indem sie hinsichtlich der inszenierten Ereignisse zwischen einer medienexternen und einer medieninternen Inszenierung unterscheiden.[20] So typologisieren sie in einem Raster auf vertikaler Ebene anhand der verschiedenen Inszenierungsgrade (keine Inszenierung; Mediatisierung; Medienexterne-Inszenierung sowie Medieninszenierung) und auf horizontaler Ebene zwischen Ereignis und Medienereignis.
2.3 Narrativisierung der Berichterstattung
2.3.1 Die Erzählstruktur der Nachrichten
Grundsätzlich leistet die Nachrichtenberichterstattung, wie bereits beschrieben, einen wichtigen Teil für die Vermittlung von Medienereignissen, weshalb der Modus der Fernsehnachrichten in diesem Abschnitt genauer beleuchtet werden soll. Wenn man der These Knut Hickethiers folgt, lassen sich Fernsehnachrichten als „audiovisuelle Erzählungen“ definieren.[21] Diese Perspektive schließt verschiedene Dimensionen des Erzählbegriffs mit ein, sodass der Begriff des Erzählens nicht ausschließlich Anwendung auf die mündliche und schriftliche Form der Sprache findet, sondern sich ebenfalls auf die bildliche Ebene und konkret auf nicht-fiktionale Fernsehformate wie die Fernsehnachrichten anwenden lässt. Im Gegensatz zu fiktionalen Erzählungen würden Fernsehnachrichten mehr Brüche innerhalb ihrer Struktur aufweisen, welche einerseits als Ausdruck des stärkeren Wirklichkeitsgehalts gelten können,[22] und andererseits Zukunftsunsicherheiten implizieren.[23] Eine zentrale Position innerhalb der Nachrichten nimmt der Nachrichtensprecher als ‚Anchorman‘ oder Ankerfigur ein, weil er die Verbindungen zwischen den einzelnen Meldungen herstellt sowie als Bezugsperson die Zuschauer durch die Sendung führt. Abgesehen davon kommt dem Sprecher innerhalb der Nachrichtenerzählungen die Rolle des personellen Erzählers zu, der das berichtete Geschehen sortiert und in einen Zusammenhang einordnet.[24] Dagegen bleibt die zweite, auktoriale Erzählinstanz - die Redaktion - für den Zuschauer unsichtbar. Auch wenn der Nachrichtensprecher das Geschehen nur augenscheinlich organisiert, steht fest, dass er als Erzähler durch „Mimik, Gestus, Habitus […]“ neben Studiodesign und Sendeabfolge den spezifischen Erzählrahmen schafft.[25]
[...]
[1] Wolther, Irving: Mehr als Musik: Die sieben Dimensionen des Eurovision Song Contests. In: Weinacht, Stefan (Hg.): Wissenschaftliche Perspektiven auf Musik und Medien. Wiesbaden 2008, S. 104.
[2] Vgl. Krei, Alexander: Alles übertroffen. Sensation: Lenas Triumph holt fast unfassbare Quote. Online unter: http://www.dwdl.de/zahlenzentrale/26259/sensation_lenas_triumph_holt_fast_unfassbare_quote/, abgefragt am 16.11.2011.
[3] Vgl. Schröder, Jens: Sender räumen Programm für Lena frei. Online unter: http://meedia.de/fernsehen/sender-raeumen-programm-fuer-lena-frei/2010/05/30.html, abgefragt am 16.11.2011.
[4] Sowohl in den Printmedien, als auch in Fernsehbeiträgen und Online-Portalen ist vielfach von einem „Sommermärchen“ die Rede. (Vgl. u.a. Riekel, Patricia: Sommermärchen mit Lena. Online unter: http://www.bunte.de/service/bunte-heft/editorial-sommermaerchen-mit-lena_aid_17549.html, abgefragt am 18.11.2011 und Neumann, Patrick: Europa liebt Lena – Ein bisschen Sommermärchen. Online unter: http://nachrichten.lvz-online.de/kultur/topthema_kultur/eurovision-song-contest/europa-liebt-lena--ein-bisschen-sommermaerchen/r-eurovision-song-contest-a-32903.html, abgefragt am 18.11.2011.
[5] Koselleck, Reinhart:. [1973] In: ders (Hg.): Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten [1989]. Frankfurt a. M. 1993, S. 144f.
[6] Hall, Stuart [1989]: Die strukturierte Vermittlung von Ereignissen. In: Adelmann, Ralf et al. (Hg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft. Konstanz 2000, S. 352.
[7] Diese Auffassung steht einem linearen Verhältnis von Ereignis und Nachricht (Medium) entgegen, so wie es in der Nachrichtenwerttheorie vertreten wird. Demnach würden Medien anhand von Nachrichtenfaktoren über den Nachrichtenwert eines Ereignisses befinden und jenes in der Berichterstattung widerspiegeln.
[8] Hall, Stuart [1989]: Die strukturierte Vermittlung von Ereignissen, a.a.O., S. 354.
[9] Nünning, Ansgar: Wie aus einem historischen Geschehen ein Medienereignis wird: Kategorien für ein erzähltheoretisches Beschreibungsmodell. In: Maag, Georg; Pyta, Wolfram; Windisch, Martin (Hg.): Der Krimkrieg als erster europäischer Medienkrieg, Berlin 2010, S. 195; 189f.
[10] Ebd., S.194f.
[11] Ebd., S.196.
[12] Nünning bezieht sich bei der ‚Ikonisierung‘, ‚Narrativisierung‘ und ‚Topisierung‘ als Arten der Verdichtung auf Knut Hickethier. Die ‚Ikonisierung‘ lenke die Aufmerksamkeit bei der Repräsentation von Medienereignissen auf die einprägsamen Bilder. Die ‚Topisierung‘ verweise einerseits auf die Verbindung zwischen Medienereignissen und bestimmten Orten, andererseits auf die Entwicklung zur Herausbildung wiederkehrender sprachlicher Wendungen in der Berichterstattung. (Vgl. Nünning, Ansgar: Wie aus einem historischen Geschehen ein Medienereignis wird: Kategorien für ein erzähltheoretisches Beschreibungsmodell, a.a.O., S. 198.)
[13] Dayan, Daniel; Katz, Elihu [1987]: Medienereignisse. In: Adelmann, Ralf et al. (Hg.):Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft. Konstanz 2002, S. 413.
[14] Dayan, Daniel; Katz, Elihu: Media events. The live broadcasting of history. 3. Aufl. Cambridge 1996, S. 5.
[15] Dayan, Daniel; Katz, Elihu [1987]: Medienereignisse, a.a.O., S. 414.
[16] Krotz, Friedrich: Mediatisierung. Fallstudien zum Wandel von Kommunikation. 1. Aufl. Wiesbaden 2007, S. 258
[17] Vgl. Drentwett, Christine: Medienereignisse als Indikatoren einer medialisierten Gesellschaft. In: dies.: Vom Nachrichtenvermittler zum Nachrichtenthema. Metaberichterstattung bei Medienereignissen. Wiesbaden 2009, S. 109
[18] Vgl. Dayan, Daniel; Katz, Elihu: Media events. The live broadcasting of history. a.a.O., S. 25.
[19] Vgl. Thiele, Matthias: Ereignis und Normalität. Zur normalistischen Logik medialer und diskursiver Ereignisproduktion im Fernsehen. In: Fahle, Oliver; Engell, Lorenz (Hg.): Philosophie des Fernsehens. München 2006, S. 123.
[20] Scherer, Helmut; Schlütz, Daniela: Das inszenierte Medienereignis. Die verschiedenen Wirklichkeiten der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest in Hannover 2001. a.a.O., S. 19.
[21] Hickethier, Knut: Narrative Navigation durchs Weltgeschehen. Erzählstruktur in Fernsehnachrichten. In: Kamps, Klaus; Meckel, Miriam (Hg.): Fernsehnachrichten. Prozesse, Strukturen, Funktionen. Opladen 1998, S. 186.
[22] Ebd., S.187.
[23] Vgl. Luhmann, Niklas: Die Realität der Massenmedien, 2., erweiterte Auflage. Opladen 1996, S. 72.
[24] Vgl. Hickethier, Knut: Narrative Navigation durchs Weltgeschehen. Erzählstruktur in Fernsehnachrichten. In: a.a.O., S. 188.
[25] Ebd., S.189.