Konsum. Definition, Entwicklung und Folgen im kurzen Überblick
Zusammenfassung
Leseprobe
Einleitung
In diesem Essay möchte ich die Fragestellungen diskutieren, welche Probleme bzw. Nachteile der Konsum mit sich bringt und welche möglichen Lösungsansätze es dafür gibt. Dabei werde ich zunächst beleuchten, welche Definitionen es für den Begriff „Konsum“ in der Soziologie gibt und danach auf die Entwicklung und Probleme des Konsums eingehen. Zum Schluss versuche ich, einen Lösungsansatz zu finden und gebe ein abschließendes Fazit.
Definition „Konsum“
In der Soziologie gibt es verschiedene Definitionen des Konsumbegriffs. Zum einen werden unter Konsum „sämtliche Aktivitäten von Einzelpersonen oder privaten Haushalten verstanden, die auf die Entnahme von Gütern oder Dienstleistungen aus dem Markt gerichtet sind. [...] Soziologisch gesehen ist Konsum soziales Handeln mit umfassenden gesellschaftlichen und individuellen Funktionen." (Schneider 2000, 11f). Zum anderen meint Konsumieren „das Kaufen, das Gebrauchen und Verbrauchen/Verzehren von Waren (…); eingeschlossen in dieses Verständnis sind die damit in Zusammenhang stehenden Diskurse, Emotionen, Beziehungen, Rituale und Formen der Geselligkeit und Vergesellschaftung.“ (Siegrist, Konsum, 16). In einer weiteren Definition fallen unter Konsum „sämtliche Verhaltensweisen, die auf die Erlangung und private Nutzung wirtschaftlicher Güter und Dienstleistungen gerichtet sind.“ (Wiswede 2000: 24).
Entwicklung
Da Güter schon immer verbraucht wurden, existiert der Konsum, seit es die Menschheit gibt. In allen Einheiten findet Konsum statt, also in Gemeinschaften, Zweckverbünden, Haushalten etc. Diese Einheiten werden als Konsumgemeinschaft bezeichnet. Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelte sich erstmals in England eine Konsumgesellschaft, die dadurch gekennzeichnet ist, dass Menschen nicht nur Dinge konsumieren, die sie zum Leben benötigen, sondern zudem Sachen, welche ihr Leben glücklicher machen. Im 18. und 19. Jahrhundert kauften sich die Menschheit auf Märkten Luxusgüter, wie hochwertige Stoffe oder feine Gewürze, die sie nicht selbst herstellen konnten. Das Interesse entwickelte sich langsam vom Bedarf zum Wunsch. Im Laufe der Jahre bis hin zum 21. Jahrhundert entwickelte sich aus den Luxusgütern Massenware, sodass der Markt für internationale Güter, Elektrogeräte, Kunststoffmöbel, kostbare Rohstoffe und Energieträger boomte.
Probleme
Nun komme ich zum Kern meines Essays, den Problemen, die aus dem Konsum hervorgehen. Natürlich bringt Konsum auf den ersten Blick viel Positives mit sich, wie das Ankurbeln der Wirtschaft oder die Steigerung des Wohlstandes und des Wohlbefindens. „Viele Bürgerinnen und Bürger einer Konsumgesellschaft glauben, ihr subjektives Wohlbefinden wäre größer, wenn sie über mehr Geld und damit auch mehr Möglichkeiten verfügten, sich Konsumgüter zu kaufen.“ (Haubl 2009, 4). Ich möchte hier aber verstärkt die negativen Aspekte des Konsum aufzeigen, da diese meiner Meinung nach zu wenig beachtet und unterschätzt werden.
Als erstes Argument will ich auf Egoismus und Neid eingehen, der mit der Zeit durch Konsum entsteht. Die Kommerzialisierung entfernt die Menschen voneinander, da das Materielle eine immer höhere Wichtigkeit entsteht. Dadurch bleiben die Armen immer im Nachteil, denn was die Reichen haben, können sie sich kaum leisten. Psychologisch kann dies negative Folgen auf die Gedanken und Taten der Unterschicht haben. „Wenn der Konsum der Referenzgruppe größer als der eigene ist, hat dies einen negativen Effekt auf den eigenen Nutzen. Dies wird klassischerweise als Neid bezeichnet.“ (Schmid 2009, 4).
Der zweite Punkt ist die Umweltbelastung, denn ein hohes Angebot hängt gleichzeitig mit einem hohem Verbrauch natürlicher Ressourcen zusammen. Es kommt dabei zu einem „Energieverbrauch über unkontrollierten Abbau von Ressourcen – wie beispielsweise Holz – bis hin zur Umweltverschmutzung, die eine besonders schwerwiegende Folge des wirtschaftlichen Wachstums darstellt.“ (Schober-Schlatter 2006, 21). Ein Aspekt scheint hier auch die Viehhaltung zu sein. „Innerhalb der Landwirtschaft sind die Emissionen der Viehhaltung die Hauptverursacher der Eutrophierung und der Belastung der Atmosphäre mit klimarelevanten Gasen (…).“ (Alvensleben 1998, 5). Konsum erfolgt somit zu Lasten der Natur. Es wird geschätzt, dass die heutige Menschheit jährlich 1,5 mal mehr verbraucht, als die Erde an Ressourcen nachproduzieren kann. Es müsste sich also dringend etwas am Konsumverhalten ändern, damit die nachfolgenden Generationen nicht darunter leiden und der Mensch seinen Lebensort, die Erde, nicht selbst zerstört.
[...]