Im Rahmen dieser Seminararbeit werden Möglichkeiten der Bestandsanalyse vorgestellt, mit deren Einsatz eine gezielte Ausführung der Beschaffungsaktivitäten ermöglicht wird. Ziel ist es, Potentiale zu erkennen und aus dem Ergebnis der Bestandsanalyse geeignete Strategien und Maßnahmen zur Kostensenkung durch eine Bestandsoptimierung abzuleiten.
Zunächst werden im Grundlagenteil Begrifflichkeiten definiert und ausgewählte Methoden zur Verbesserung des Bestandsmanagements vorgestellt. Im Hauptteil erfolgt im Rahmen einer Bestandsanalyse eine Erhebung des Ist-Zustandes. Schlussendlich werden Möglichkeiten zur Bestandsoptimierung aufgezeigt, welche für die Zielerreichung nützlich sind.
I. Inhaltsverzeichnis
I. Inhaltsverzeichnis ... 1
II. Abbildungsverzeichnis ... 2
1. Einleitung ... 3
1.1. Unternehmensvorstellung der X-Technik GmbH ... 3
1.2. Problemstellung und Zielsetzung ... 3
1.3. Eingrenzung der Seminararbeit ... 4
1.4. Aufbau der Seminararbeit ... 4
2. Grundlagen ... 4
2.1. Bestandskostenarten und -anteile ... 4
2.2. Kostenreduzierung errechnen ... 5
2.3. Möglichkeiten zur Verbesserung des Bestandsmanagements ... 7
2.3.1. Vendor Managed Inventory ... 7
2.3.2. Kanban-Beschaffung ... 7
2.3.3. ABC- und XYZ-Analyse ... 9
3. Praktische Anwendung der ABC/XYZ-Analyse bei der X-Technik GmbH ... 12
3.1. Vorgehensweise bei der ABC-Analyse ... 12
3.2. Vorgehensweise bei der XYZ-Analyse ... 14
3.3. Kombinierte ABC- und XYZ-Analyse ... 15
4. Resultat ... 16
III. Literaturverzeichnis ... 18
II. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Übliche Lagerhaltungs-Prozentsätze ... 5
Abbildung 2: Beispiel für eine 10%ige Bestandsreduzierung nach dem Kennzahlenschema von DuPont ... 6
Abbildung 3: Kanban-Regelkreis Lieferant-Lager-Verbraucher ... 8
Abbildung 4: Einteilung in die Klassen A, B und C anhand der Lorenz-Kurve ... 9
Abbildung 5: Klassifizierung der Materialien ... 10
Abbildung 6: XYZ-Analyse - Zugriffs- bzw. Verbrauchsschwankungen ... 11
Abbildung 7: Kombination von ABC- und XYZ-Analyse ... 16
Einleitung
1.1. Unternehmensvorstellung der X-Technik GmbH
X-TECHNIK wurde 1912 gegründet und gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Komponenten und Systemen des Energie- und Datentransfers in der Industrie- und Verkehrstechnik.
Am Standort in X sind derzeit mehrere hundert Mitarbeiter beschäftig. Im Jahre 2015 erwirtschaftete X-TECHNIK einen Umsatz in Höhe von rund 90 Millionen Euro.
Das seit 1984 zu einer britischen Gruppe gehörende Unternehmen ging im Jahre 2014 an einen neuen Eigentümer, die Y Corporation, über. Y ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in den USA. Mit mehreren tausend Mitarbeitern in mehr als 20 Ländern bei einem jährlichen Umsatz von 3.3 Mrd. US$ ist die Y Corporation ein globaler Anbieter von technologischen Produkten und Services für den Güterverkehr, Personenverkehr und diverse andere industrielle Bereiche.
1.2. Problemstellung und Zielsetzung
„Die Menschen verstehen nicht, welche große Einnahmequelle in der Sparsamkeit liegt.“1 Dieses Zitat des römischen Politikers Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. bis 43 v. Chr.) zeigt auf, dass die Bedeutsamkeit der Materialwirtschaft angesichts des beträchtlichen Einsparpotentials für die Unternehmen bereits vor Christus bemerkt worden ist.2
Y Corporation verfolgt die Strategie durch konsequentes Kostenmanagement eine Senkung der Verkaufspreise zu realisieren, um kostengünstigster Anbieter im Zielmarkt zu werden und so Wettbewerbsvorteile zu erreichen.
Da die Materialkosten mit durchschnittlich 50 Prozent in den Herstellkosten enthalten sind, kommt dem Bestandsmanagement eine große wirtschaftliche Bedeutung zu. Entscheidungen im Rahmen des Bestandsmanagements können daher den Erfolg eines Unternehmens erheblich beeinflussen. 3
Einerseits bleibt das oberste Ziel, den Kunden eine möglichst hohe Lieferbereitschaft zuzusichern, andererseits sollen die Gesamtkosten für das Unternehmen möglichst niedrig sein.
Im Rahmen dieser Seminararbeit werden Möglichkeiten der Bestandsanalyse vorgestellt, mit deren Einsatz eine gezielte Ausführung der Beschaffungsaktivitäten ermöglicht wird. Das Ziel ist es, Potentiale zu erkennen und aus dem Ergebnis der Bestandsanalyse geeignete Strategien und Maßnahmen zur Kostensenkung durch eine Bestandsoptimierung abzuleiten.
1.3. Eingrenzung der Seminararbeit
Die Hausarbeit bezieht sich in erster Linie auf eine rein kostenmäßige Betrachtungsweise der vorliegenden Vergangenheitswerte aus dem ERP-System. Auf den Begriff und die Phasen der Beschaffung wird hier im Einzelnen nicht näher eingegangen. Es sollen vielmehr Möglichkeiten zur Verbesserung des Bestandsmanagement auf Grundlage der Erkenntnisse einer ABC/XYZ-Analyse, für den Geschäftsbereich Stromabnehmer, aufgezeigt werden.
1.4. Aufbau der Seminararbeit
Zunächst werden im Grundlagenteil Begrifflichkeiten definiert und ausgewählte Methoden zur Verbesserung des Bestandsmanagements vorgestellt. Im Hauptteil erfolgt im Rahmen einer Bestandsanalyse eine Erhebung des Ist-Zustandes. Schlussendlich werden Möglichkeiten zur Bestandsoptimierung aufgezeigt, welche für die Zielerreichung nützlich sind.
2. Grundlagen
2.1. Bestandskostenarten und -anteile
Voraussetzung für eine Bestandsoptimierung sind möglichst exakte Daten über die Bestandskosten im Unternehmen.
Die Kosten der Lagerhaltung sind in unterschiedlichen Branchen verschieden ausgeprägt. Hartmann (1999) gibt in Abbildung 1 die Lagerhaltungs-Prozentsätze an, wie sie normalerweise in Produktionsbetrieben üblich sind.4 Die gesamten Lagerhaltungskosten, bezogen auf den durchschnittlich bewerteten Bestand, belaufen sich auf rund 16 - 26%. Wie zu erkennen ist, machen die Zinsen für das gebundene Kapital einen Großteil der gesamten Lagerkosten aus. Hier ist anzumerken, dass sich der Anteil der Zinsen an den gesamten Lagerkosten infolge der Niedrigzinsphase weiter verringert hat.
Abbildung 1: Übliche Lagerhaltungs-Prozentsätze
[Abbildungen sind in dieser Leseprobe nicht enthalten]
2.2. Kostenreduzierung errechnen
Im Kennzahlenschema von DuPont (Abbildung 2) lassen sich die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Kostenarten und dem Anlage- und Umlaufvermögen übersichtlich darstellen. Da die Bestände zu den Vorräten des Umlaufvermögens gehören, würde eine Bestandsreduzierung ceteris paribus eine Senkung des Umlaufvermögens bewirken. Dies wiederum wirkt sich in einer Reduzierung der Bilanzsumme aus. Somit steigt bei einem gleichbleibenden Umsatz der Kapitalumschlag. Das Produkt aus Umsatzrendite (Verhältnis von Gewinn und Unternehmensumsatz) und Kapitalumschlag ist die Gesamtkapitalrendite bzw. der ROI.5 Eine Bestandsreduzierung um 10% würde in diesem Beispiel zu einer Erhöhung der Eigenkapitalrendite um 3,63% führen.
[…]
1
(Wannenwetsch 2014, S. 2)
2
(Vgl. Wannenwetsch 2014, S. 2)
3
(Vgl. Sixt, 2005, S. 3)
4
(Vgl. Hoppe, 2008, S. 19)
5
(Vgl. Hoppe, 2008, S. 20 f.)