In der folgenden Arbeit wird aufgezeigt, weshalb Aromatherapie in der Pflege ein beliebtes Hilfsmittel darstellt und wie dieses Hilfsmittel in Deutschland und in der Schweiz angewendet wird.
Medizin ist die „Wissenschaft vom gesunden und kranken Organismus des Menschen, von seinen Krankheiten, ihrer Verhütung und Heilung“ (Duden.de). Die moderne Schulmedizin befasst sich auf dem Bereich der Heilung und Verhütung von Krankheiten größtenteils mit künstlich hergestellten Medikamenten, welche teilweise hohe Konzentrationen von Wirkstoffen enthalten. Diese sind wahre Chemiewunderwerke.
Der Ursprung der heutigen Medikamente hingegen liegt in den heilenden Kräften der Natur. Aus Pflanzen und anderen Naturprodukten wurden einst Sude, Salben und Tinkturen hergestellt, Tees gekocht und Wickel angewendet. Diese ursprüngliche Form der Medizin, im Sinne von Medikamenten und Therapie, wird heute als Naturheilkunde bezeichnet. Sie umfasst neben der Phytotherapie weiterhin Aspekte der Hydrotherapie, Ernährungstherapie sowie die Anwendung von Licht, Luft, Bewegung und Hilfen zur Lebensordnung. Diese Verfahren der Naturheilkunde sind mittlerweile nur noch ein Randbereich der Medizin, finden jedoch unterstützend zur Schulmedizin durchaus auch heute noch Anwendung. Besonders in der professionellen Pflege von erkrankten oder gebrechlichen Menschen kommen diese Naturheilverfahren durchaus regelmäßig zum Einsatz.
Im Rahmen einer Exkursion der Ernst-Abbe-Hochschule Jena wurde in der Schweiz eine Woche lang ein Augenmerk auf den Einsatz alternativer Therapiemöglichkeiten in der Pflege gelegt. Die Bachelor-Studierenden des Jenaer Fernstudienganges Pflege/Pflegeleitung haben zusammen mit den Pflegestudenten der HES-SO Valais-Wallis verschiedene Themengebiete der alternativen Therapiemöglichkeiten kennengelernt.
Inhalt
1. Einleitung
2. Methodik
3. Einführung in die Aromatherapie
4. Pflegerische Anwendung von Aromatherapie
4.1 Pflegerische Anwendung von Aromatherapie in Deutschland
4.2 Pflegerische Anwendung von Aromatherapie in der Schweiz
4.3 Vergleich der pflegerischen Anwendung von Aromen in Deutschland und der Schweiz
5. Zusammenfassung
6. Schlusswort
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Medizin ist die „Wissenschaft vom gesunden und kranken Organismus des Menschen, von seinen Krankheiten, ihrer Verhütung und Heilung“ (www.Duden.de). Die moderne Schulmedizin befasst sich auf dem Bereich der Heilung und Verhütung von Krankheiten größtenteils mit künstlich hergestellten Medikamenten, welche teilweise hohe Konzentrationen von Wirkstoffen enthal- ten. Diese sind wahre Chemiewunderwerke. Der Ursprung der heutigen Medi- kamente hingegen liegt in den heilenden Kräften der Natur. Aus Pflanzen und anderen Naturprodukten wurden einst Sude, Salben und Tinkturen hergestellt, Tees gekocht und Wickel angewendet. Diese ursprüngliche Form der Medizin, im Sinne von Medikamenten und Therapie, wird heute als Naturheilkunde be- zeichnet. Sie umfasst neben der Phytotherapie weiterhin Aspekte der Hydrothe- rapie, Ernährungstherapie sowie die Anwendung von Licht, Luft, Bewegung und Hilfen zur Lebensordnung (vgl. Kneipp 1889). Diese Verfahren der Naturheil- kunde sind mittlerweile nur noch ein Randbereich der Medizin, finden jedoch unterstützend zur Schulmedizin durchaus auch heute noch Anwendung. Be- sonders in der professionellen Pflege von erkrankten oder gebrechlichen Men- schen kommen diese Naturheilverfahren durchaus regelmäßig zum Einsatz.
Im Rahmen einer Exkursion der Ernst-Abbe-Hochschule Jena wurde in der Schweiz eine Woche lang Augenmerk auf den Einsatz alternativer Therapie- möglichkeiten in der Pflege gelegt. Wir Bachelor-Studierenden des Jenaer Fernstudienganges Pflege/Pflegeleitung haben zusammen mit den Pflegestu- denten der HES-SO Valais-Wallis verschiedene Themengebiete der alternati- ven Therapiemöglichkeiten kennengelernt. So besuchten wir z.B. Workshops zu den Themen Taping, Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR), Hydrothe- rapie, Fußreflexzonenmassage-Therapie sowie den Einsatz von Bienenproduk- ten und Heilpflanzen. Ein weiteres, für die Pflege weit verbreitetes, Themenge- biet ist die Anwendung der Aromatherapie.
In der folgenden Arbeit möchte ich aufzeigen, weshalb Aromatherapie in der Pflege ein beliebtes Hilfsmittel darstellt und wie dieses Hilfsmittel in Deutschland und in der Schweiz angewendet wird.
2. Methodik
In erster Linie wurden die Workshop-Inhalte aufgearbeitet, um zu verstehen, wie Aromatherapie funktioniert bzw. wie häufig sie Anwendung in der Pflege findet. Darüber hinaus wurden zur Vertiefung teilweise Inhalte aus Sebastian Kneipps Werk So sollt ihr leben (1889) hinzugezogen.
Um einen Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz ziehen zu können, wurde per E-Mail Kontakt zu zwei Bachelor-Absolventinnen des Pflegestudien- ganges 2014, der HES-SO Valais-Wallis, hergestellt. Durch die Beantwortung der unten stehenden Fragen konnten Informationen über die dortige Anwen- dung von Aromatherapie eingeholt werden. So erhielt ich Angaben über die Anwendung der benannten Therapie auf einer psychiatrischen Station des Spi- talzentrums Oberwallis sowie einer internistischen Station des Stadtspitals Triemli in Zürich. Die hiesige Anwendung von Aromatherapie im Akutkranken- haus wird durch meine eigenen Beobachtungen und Erfahrungen im täglichen Arbeitsleben eingebracht. Ebenso fließen hierbei Daten aus einer internisti- schen Station des Uniklinikums Jena und einer psychiatrischen Station des As- klepios Fachklinikums in Stadtroda in den Ländervergleich ein.
Folgende Fragestellungen sollten dabei als Vergleichspunkte dienen:
- Wie viele und welche Aromen sind auf den Stationen vorhanden?
- Welcher Berufszweig wendet diese Aromen an?
- Welche Applikationsformen der Aromaöle werden genutzt?
- Sind Standards zur Anwendung von Aromen implementiert?
Diese Arbeit bezieht sich lediglich auf den Vergleich dieser vier Stationen und vermag es nicht, Rückschlüsse auf das jeweilige gesamte Land zuzulassen, da mir der Datenpool dafür zu gering erscheint.
Die gesamte Erarbeitung der Inhalte nahm den Zeitraum zwischen 17.08.2015 bis 08.09.2015 in Anspruch.
3. Einführung in die Aromatherapie
Aromen sind allgegenwärtig. Der Geruchssinn des Menschen läuft ständig auf Hochtouren. Selbst wenn der Mensch dies nicht immer aktiv wahrnimmt, so er- kennt und interpretiert der menschliche Geruchssinn permanent seine Umge- bung. Die moderne Aromatherapie beinhaltet den gezielten Einsatz von um- fangreichen ätherischen Ölen, welche konzentrierte Wirkstoffe von Pflanzen enthalten, die durch Destillation gewonnen werden. Die Aufnahme der Öle kann mittels Diffuser, per Inhalation der Raumluft oder aber transdermal, z.B. durch Wickel oder Streichungen, erfolgen. Bei der Verabreichung der Essenzen ist stets die empfohlene Konzentration der physiologischen Dosierung zu beachten (0,5 - 1%), da die Essenzen nie unverdünnt angewendet werden dürfen. Trä- gerstoffe können hier verschiedene Öle oder wässrige Substanzen sein, wie z.B. Tee, Milch oder Salzwasser. Zur Herstellung einer solchen Lösung sollten stets ausgebildete Fachkräfte, z.B. Aromatherapeuten, hinzugezogen werden. Bei der weiteren Wirkungsweise der Aromen im Körper spielt das olfaktorische und limbische System eine große Rolle. Die Verarbeitung der Essenzen kann je nach Quellpflanze, biochemischem Aufbau und Applikationsform beispielsweise hormonregulierende, antiphlogistische oder antiseptische Effekte erzielen (Vgl. Albert 2015).
Vor der Anwendung von aromatherapeutischen Maßnahmen ist stets eine ausgiebige Anamnese zu erstellen, um Vorlieben oder Abneigungen des Klienten herauszufiltern und so die optimale Therapie möglich zu machen.
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