Ziel der vorliegenden Arbeit ist, die verschiedenen Wirkungen der Fiskalpolitik aufzuzeigen. Die Arbeit ist in drei Teile untergliedert und behandelt die durch den Staat ergriffene Maßnahmen zur Regulierung des Wirtschaftswachstums.
Schwerpunktmäßig werden die wirtschaftlichen Entwicklungen beziehungsweise die Konjunktur genauer unter die Lupe genommen. Dies ist deshalb so wichtig, da die fiskalpolitischen Maßnahmen mit den konjunkturellen Schwankungen in einem direkten Zusammenhang stehen.
Zu Beginn der Arbeit werden Ziele und Maßnahmen der Fiskalpolitik aufgegriffen. Um den Sinn der ausgewählten Maßnahmen zu verstehen, ist ein Einblick in konjunkturelle Entwicklungen notwendig. Aus diesem Grund wird in diesem Teil der Arbeit eine detaillierte Analyse über die Konjunktur durchgeführt und weiter untersucht, inwiefern mögliche Konjunkturschwankungen beeinflusst werden können.
Im dritten Teil dieser Arbeit wird der staatliche Eingriff in die Wirtschaft kritisch gewürdigt. Hierbei werden mögliche Gefahren der Fiskalpolitik näher betrachtet. Abschließend endet die Arbeit mit einer Zusammenfassung.
INHALTSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
1.1 Problemstellung
1.2 Gang der Untersuchung
2 FISKALPOLITIK
2.1 Ziele und Maßnahmen der Fiskalpolitik
2.2 Konjunktur
2.2.1 Konjunkturzyklus
2.2.1.1 Aufschwung
2.2.1.2 Boom
2.2.1.3 Abschwung
2.2.1.4 Depression
2.2.2 Prognose des Konjunkturverlaufs
2.3 Ausgleich von Konjunkturschwankungen
2.3.1 Antizyklische Fiskalpolitik
2.3.1.1 Expansive Fiskalpolitik
2.3.1.2 Restriktive Fiskalpolitik
2.3.2 Grenzen der Fiskalpolitik
3 KRITISCHE WÜRDIGUNG
3.1 Die Gefahren sehr hoher Staatsverschuldung
3.1.1 Verringerung des Haushaltsdefizits
3.1.2 Geldschöpfungsgewinn und Inflationssteuer
3.1.3 Repudiation
3.2 Erfolg der antizyklischen Fiskalpolitik
4 ZUSAMMENFASSUNG
LITERATURVERZEICHNIS
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Konjunkturzyklus
Abbildung 2: Wirkungen der antizyklischen Fiskalpolitik
Abbildung 3: Expansive Fiskalpolitik
Abbildung 4: Restriktive Fiskalpolitik
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Die Wirtschaftliche Entwicklung eines Landes hängt von eini-gen Einflussgrößen ab. Die wichtigsten sind privathaushalte, Unternehmen und der Staat. Die Fiskalpolitik oder das Eingrei-fen des Staates in die Wirtschaft kann verschiedenartig erfol-gen. Es kann angebots- sowie nachfrageorientiert geschehen. Bei einer angebotsorientierten Politik wendet sich der Staat den Unternehmen zu und bei einer nachfrageorientierten Poli-tik bekommen die privaten Haushalte das Vergnügen.1
In beiden Ausrichtungen muss der Staat expansive (ausdeh-nende) sowie restriktive (beschränkende) Maßnahmen ergrei-fen, denn eine Wirtschaft braucht in dringenden Fällen auch eine Bremsung, um sich vor einer sog. „Überhitzung“ zu be-wahren. In einer Rezession bzw. in wirtschaftlich schlechten Zeiten versucht der Staat durch Senkung von Steuern oder Subventionen an Unternehmen die Konjunktur wieder anzu-kurbeln.2 Das in wirtschaftlich guten Zeiten ersparte Geld reicht meistens nicht aus. Deshalb akzeptiert der Staat auch oft eine Neuverschuldung, um die nötige finanzielle Unterstützung zu gewährleisten. Wenn ein Land bereits Schulden hat, bekommt es neue Kredite nur mit höheren Zinsen, weshalb das Zurück-zahlen der Schulden in der Zukunft immer schwerer wird und neue (wirtschaftliche) Probleme entstehen. 3
1.2 Gang der Untersuchung
Ziel der vorliegenden Arbeit ist, die verschiedenen Wirkungen der Fiskalpolitik aufzuzeigen. Die Arbeit ist in drei Teile untergliedert und behandelt die durch den Staat ergriffene Maßnahmen zur Regulierung des Wirtschaftswachstums.
Schwerpunktmäßig werden die wirtschaftlichen Entwicklungen bzw. die Konjunktur genauer unter die Lupe genommen. Dies ist deshalb so wichtig, da die fiskalpolitischen Maßnahmen mit den konjunkturellen Schwankungen in einem direkten Zusammenhang stehen.
Zu Beginn der Arbeit werden Ziele und Maßnahmen der Fiskalpolitik aufgegriffen. Um den Sinn der ausgewählten Maßnahmen zu verstehen, ist ein Einblick in konjunkturelle Entwicklungen notwendig. Aus diesem Grund wird in diesem Teil der Arbeit eine detaillierte Analyse über die Konjunktur durchgeführt und weiter untersucht, inwiefern mögliche Konjunkturschwankungen beeinflusst werden können.
Im dritten Teil dieser Arbeit wird der staatliche Eingriff in die Wirtschaft kritisch gewürdigt. Hierbei werden mögliche Gefahren der Fiskalpolitik näher betrachtet. Abschließend endet die Arbeit mit einer Zusammenfassung.
2 Fiskalpolitik
2.1 Ziele und Maßnahmen der Fiskalpolitik
Der Begriff „Fiskalpolitik“ sollte zunächst zum besseren Ver-ständnis genauer betrachtet werden. Unter dem Begriff „Fis-kal“ bzw. Fiskus ist der Staat vorzustellen. Aus diesem Grund ist unter der Bezeichnung „Fiskalpolitik“ nichts Anderes als staatlicher Politik bzw. staatlicher Wirtschaftspolitik anzuneh-men. Einige Maßnahmen staatlicher Wirtschaftspolitik sind fol-gende:
- Steuerpolitik (Steuern für Unternehmen und/oder Kon- sumenten senken bzw. erhöhen).4
- Subventionen (Leistungen ohne Gegenleistung an Un- ternehmen).5
- Konsumanreize (Konsumenten zum Kaufen motivie- ren).6
- Sparanreize (Private Vermögensbildung fördern) z.B. Riester-Rente.7
- Investitionsanreize (Bspw. Sonderabschreibungen bei umweltfreundlicheren Maschinen).8
Die Wirtschaftspolitik hat vier Ziele, die im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft vom 8. Juni 1967 festgelegt sind. Diese Ziele werden auch als „Magisches Viereck“ bezeichnet und sind folgende:9
- Möglichst hoher Beschäftigungsgrad - Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
- Angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum - Preisniveaustabilität
Bei dem Ziel „möglichst hoher Beschäftigungsgrad“ ist die Ar-beitslosenquote von besondere Bedeutung. Beim Außenwirt-schaftlichen Gleichgewicht soll ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Importen und Exporten bestehen. Der Ideale Zu-stand aus Sicht des Staates wäre, wenn die Summe der Im-porte und Exporte sich nicht weit voneinander unterscheiden. Durch ein angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum soll Konjunkturschwankungen der Wirtschaft vermieden wer-den. Ein langsames, jedoch stetiges Wirtschaftswachstum wird bei diesem Ziel angestrebt. Für das Ziel Preisniveaustabi-lität wird die Inflationsrate herangezogen, die möglichst gering bleiben soll.10
Die Ziele des magischen Vierecks müssen möglichst gleich-zeitig erreicht werden. Dabei gibt es auf der einen Seite Ziel-harmonien, bei dem die Erreichung eines Ziels sich positiv auf ein anderes Ziel auswirkt und auf der anderen Seite Zielkon-flikte, indem die Erreichung eines Ziels sich negativ auf ein anderes Ziel auswirkt.
Beispiel 1: Je besser die Wirtschaft wächst, desto mehr wird produziert. Für die Produktion werden mehr Ar-beitskräfte benötigt und dadurch sinkt folglich die Ar-beitslosenquote. Mit Erreichung des Ziels „Wirtschafts-wachstum“ wird gleichzeitig auch ein hoher Beschäfti-gungsgrad erreicht.11
Beispiel 2: Liegen die Exporte eines Landes deutlich über die Importe, so fließt eine höhere Geldmenge in das Land. Somit würde die Geldmenge steigen und die Gütermenge sinken, wodurch das Preisniveau nicht stabil bleiben würde. Wird also außenwirtschaftliches Gleichgewicht erreicht, so hat dies auch eine positive Auswirkung aus das Ziel Preisniveaustabilität.12
Beispiel 3: Das Wirtschaftswachstum sorgt für einen steigenden Wohlstand. Dies Fördert den Konsum, wodurch die Gesamtwirtschaftliche Nachfrage steigt. Ist die Nachfrage größer als das Angebot, steigen auch die Preise. Zwischen dem Wirtschaftswachstum und Preis-niveaustabilität besteht somit ein Zielkonflikt.13
2.2 Konjunktur
Der Fiskus möchte Konjunkturschwankungen möglichst einschränken, um einen Depression oder Boom zu vermeiden. Die Konjunktur bzw. die wirtschaftliche Lage ist aus diesem Grund näher zu analysieren.
2.2.1 Konjunkturzyklus
Die Konjunktur bezeichnet den schwankenden Verlauf des Wirtschaftswachstums. Dabei gibt es Perioden, in denen die Wirtschaft stark wächst, schwach wächst oder sogar schrumpft.14 Mithilfe einer Abbildung lässt sich die Konjunktur und dessen Schwankungen veranschaulichen:
Bruttoinlandsprodukt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Konjunkturzyklus15
Die wellenförmig verlaufende Kurve stellt die Konjunktur-schwankungen dar. Diese wird auch als „Konjunkturzyklus be-zeichnet“. Der Konjunkturzyklus lässt sich in vier Phasen auf-teilen, die ganz unterschiedlich lange dauern können. Im Fol-genden werden diese Phasen näher aufgegriffen.16
2.2.1.1 Aufschwung
Die Aufschwungphase ist die Phase nach einer Depression. In dieser Phase „erholt“ sich die Wirtschaft und wächst. Unter-nehmen erhöhen ihre Investitionen und durch die steigende Stimmung der Konsumenten erhöht sich auch die gesamtwirt-schaftliche Nachfrage. Insbesondere auf der Unternehmens-ebene werden höhere Umsätze und Gewinne erzielt. Dabei wirkt der Staat dem Wirtschaftswachstum entgegen und lässt die Zinsen steigen.17
Um die steigende Nachfrage zu bedienen, werden neue Ar-beitskräfte benötigt. Dies führt zu einer niedrigeren Arbeitslo-senquote. Weiteres Kennzeichen dieser Phase sind, dass Löhne und Preise steigen und letztendlich eine positive Stim-mung herrscht.18
2.2.1.2 Boom
Der Boom bzw. die Hochkonjunktur ist der beste Zustand, den eine Volkswirtschaft erreichen kann. Zinsen, Löhne, Preise und Nachfrage sind stark steigend und erreichen ihr Maximum. In dieser Phase tritt jedoch die Schwierigkeit auf, die hohe Nachfrage zu bedienen. Trotz einer nahezu Vollbeschäftigung bzw. stark sinkender Arbeitslosigkeit tritt langsam Skepsis bei den Konsumenten auf und die Investitionen bleiben gleich oder sinken sogar langsam. Gefolgt wird der Boom deshalb von der Abschwungphase.19
2.2.1.3 Abschwung
In der Abschwungphase bewegt sich die Konjunktur langsam in den Tiefstand. Aufgrund sinkender Nachfrage werden Inves-titionen, die in der Boom-Phase getätigt wurden als unrentabel erkannt. Investitionen sinken deshalb sowie auch Zinsen, Löhne und Preise. Der Nachfragerückgang bringt auch Mas-senentlassungen mit sich, sodass die Arbeitslosigkeit steigt. Die Stimmung der Konsumenten bleibt in dieser Phase pessi-mistisch.20
2.2.1.4 Depression
Die Depression ist der schlechteste und gefährlichste Zustand, den eine Volkswirtschaft erreichen kann. Diese Phase wird oft-mals als „Krisenzustand“ bezeichnet. Kennzeichnend für eine Depression ist eine hohe Arbeitslosenquote, die grundsätzlich durch den extremen Nachfragerückgang in die Höhe getrieben wird. Zudem ist in dieser Phase geringe Rückgänge bei Zinsen Löhnen und Preisen festzustellen. In diesem Zustand nehmen die Investitionen stark ab, sodass bei den Konsumenten eine hoffnungslose Stimmung herrscht.21
[...]
1 Vgl. (Blanchard & Illing, 2008), S. 82 f. sowie (Finanzen, 2012), S. 7. Vgl. auch (Schneider, 1991), S. 1.
2 Vgl. (Vogel, 2007), S. 21.
3 Vgl. (Blanchard & Illing, 2008), S. 776.
4 Vgl. (Blanchard & Illing, 2008), S. 88.
5 Ebenda.
6 Vgl. (Blanchard & Illing, 2008), S. 759.
7 Ebenda.
8 Ebenda.
9 Vgl. Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft vom 8. Juni 1967; Vgl. auch (Becker & Hauser, 2011), S. 26 f. sowie (Kamp, 1970), S. 32.
10 Die in Deutschland angestrebte Inflationsrate liegt bei 2%.
11 (Blanchard & Illing, 2008), S. 410 f.
12 (Blanchard & Illing, 2008), S. 411 f.
13 (Blanchard & Illing, 2008), S. 411 f.
14 Vgl. (Felderer & Homburg, 2005), S. 176.
15 In Anlehnung an: (Felderer & Homburg, 2005), S. 176 f.
16 Vgl. (Felderer & Homburg, 2005), S. 177.
17 Vgl. (Sieg, 2010), S. 276.
18 Vgl. (Sieg, 2010), S. 276.
19 Vgl. (Sieg, 2010), S. 276.
20 Ebenda.
21 Ebenda.