Auf dem Weg zur Inklusion. Welche Anforderungen stellt Inklusion an pädagogische Fachkräfte?
Zusammenfassung
„Es ist normal, verschieden zu sein.“ Diese häufig genutzten Wörter bringen zum Ausdruck, dass Heterogenität und Vielfalt zu unserer Gesellschaft dazu gehören. Auch in Kitas findet man heute ein breites Spektrum der Hetero-genität. Kindertageseinrichtungen kommt hierbei eine wichtige Rolle zu: als erste außerfamiliäre Bildungsinstitution sollen sie den Grundstein für gleiche Chancen auf Teilhabe an Bildung und Gesellschaft legen. Das bedeutet, dass die Kindergärtenkonzepte sich so verändern sollen, dass alle individuellen Lebenslagen und Besonderheiten der Kinder berücksichtigt werden müssen. Wer und wie soll es realisieren? Die Wissenschaftler und Pädagogen sind darüber einigt. Die in der Kindertageseinrichtung tätigen Fachkräfte sind diejenige, die Inklusion in der Praxis umsetzen und verwirklichen sollen. Ihre Persönlichkeit, ihre Haltung, ihre Motivation, ihre Fachkenntnisse, ihre Ein-flussnahme und ihre Kooperationsbereitschaft entscheiden maßgeblich über die Umsetzung und das Gelingen inklusiver Prozesse in der Frühpädagogik.
Der begrenzte Umfang dieser Arbeit lässt nur eine vereinfachte Fragestellung zu und so möchte ich nach Antworten auf die Frage „Welche Anforderungen stellt Inklusion an pädagogische Fachkräfte?“ suchen. Ich werde mit dem gesetzlichen Auftrag zur Umsetzung von Inklusionsprozessen in Kindertageseinrichtungen beginnen und die Ziele Inklusiver Erziehung in heterogenen Gruppen erläutern. Daraufhin möchte ich steigende Anforderungen an ErzieherInnenkompetenzen beschreiben und auf einige Aspekte der Gestaltung des inklusiven Prozesses eingehen.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Inklusive Prozesse in der Kita
3. Anforderungen an ErzieherInnenkompetenzen
3.1 Forschende Haltung
3.2 Die biografische Arbeit
3.3 Fachwissen, Erfahrungen und Weiterbildung
4. Gestaltungsaspekte im Umgang mit Inklusion
4.1 Teamarbeit
4.2 Kindergartengruppe
4.2.1 Pädagogische Interventionen
4.2.2 Förderlicher Rahmenbedingungen
4.3 Individuelle Förderung
4.4 Zusammenarbeit mit Eltern
5. Zusammenfassung
6. Literaturliste
1. Einleitung
„Die pädagogischen Fachkräfte sind Dreh- und Angelpunkt, wenn es darum geht, inklusive Prozesse in der Kindertageseinrichtung zu gestalten“ (Nowack, 2013, S. 2).
Mit der Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung steht Inklusion im Fokus der Aufmerksamkeit. Mit der Forderung nach Inklusion entwickelt sich ein Paradigmenwechsel im heutigen Bildungs-system: alle Kinder, unabhängig von individuellen Fähigkeiten und kultureller oder sozialer Zugehörigkeit, sollen gemeinsam aufwachsen und lernen.
„Es ist normal, verschieden zu sein.“ Diese häufig genutzten Wörter bringen zum Ausdruck, dass Heterogenität und Vielfalt zu unserer Gesellschaft dazu gehören. Auch in Kitas findet man heute ein breites Spektrum der Hetero-genität. Kindertageseinrichtungen kommt hierbei eine wichtige Rolle zu: als erste außerfamiliäre Bildungsinstitution sollen sie den Grundstein für gleiche Chancen auf Teilhabe an Bildung und Gesellschaft legen. Das bedeutet, dass die Kindergärtenkonzepte sich so verändern sollen, dass alle individuellen Lebenslagen und Besonderheiten der Kinder berücksichtigt werden müssen. Wer und wie soll es realisieren? Die Wissenschaftler und Pädagogen sind darüber einigt. Die in der Kindertageseinrichtung tätigen Fachkräfte sind diejenige, die Inklusion in der Praxis umsetzen und verwirklichen sollen. Ihre Persönlichkeit, ihre Haltung, ihre Motivation, ihre Fachkenntnisse, ihre Ein-flussnahme und ihre Kooperationsbereitschaft entscheiden maßgeblich über die Umsetzung und das Gelingen inklusiver Prozesse in der Frühpädagogik (Garai u.a., 2010, S. 47; Nowack, 2013, S. 2).
Der begrenzte Umfang dieser Arbeit lässt nur eine vereinfachte Fragestellung zu und so möchte ich nach Antworten auf die Frage „ W elche Anforderungen stellt Inklusion an pädagogische Fachkräfte?“ suchen. Ich werde mit dem gesetzlichen Auftrag zur Umsetzung von Inklusionsprozessen in Kindertageseinrichtungen beginnen und die Ziele Inklusiver Erziehung in heterogenen Gruppen erläutern. Daraufhin möchte ich steigende Anforderungen an ErzieherInnenkompetenzen beschreiben und auf einige Aspekte der Gestaltung des inklusiven Prozesses eingehen.
2. Inklusive Prozesse in der Kita
Tageseinrichtungen für Kinder stellen keinen Schonraum dar, aus dem Konflikte und Probleme der Gesellschaft herausgehalten werden können.
„Die Lebenswelt der Kinder und der Familien soll sich im Kita-Alltag widerspiegeln, so sehen es auch die Bildungs-, Erziehungs-und Orientierungspläne der Länder vor. Tageseinrichtungen für Kinder könnten Vorbild sein für eine andere Form des Zusammenlebens, die Gestaltung einer Welt, in der Vielfalt gelebt wird und die Ausgrenzungen verhinder“ (Hocke, 2012, S.100).
Das Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangebot von Kindertages-einrichtungen „soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientierten und seine ethnische Herkunft berücksichtigen“ (SGB VIII, § 22, Abs. 3). Anerkennung von Heterogenität, als Grundstein für die Inklusion findet sich in nahezu allen Bildungsplänen wieder: kulturelle Vielfalt und Beeinträchtigungen sind wertzuschätzen, die Kinder sind in ihrer Identität individuell zu stärken (Sulzer, 2013, S. 22).
„Das Konzept der Inklusion nimmt seinen Ausgang bei den entwicklungs- und sozialisationsrelevanten Unterschiedlichkeiten der Individuen, deren Teilhabe durch die Adaption gesellschaftlicher Institutionen gesichert werden soll. Strategie und Ziel inklusiver Erziehung in heterogenen Gruppen ist die gleiche Anerkennung aller Kinder bei Respektierung ihrer individuellen Unterschiede. Eine Kindertageseinrichtung hat auf Grund ihrer strukturierenden und inhalts-,vermittelnden Funktion in diesem Sinn die positive Entwicklung der Kinder zu gewährleisten“ (Kron, 2010, S. 4).
Die Kindertageseinrichtungen stehen vor der Herausforderung, dass sich in jeder Kitagruppe unterschiedliche Kinder befinden und somit eine Heterogenität gegeben ist, die möglichst in einer Weise bewältigt werden muss, dass jedes Kind angemessene, förderliche Erziehung und Bildung erhält. Unter den vielen Aspekten von Heterogenität treten im Elementarbereich besonders das Alter, das Geschlecht, die Behinderung, die kognitive Leistungsfähigkeit, die Emotionalität, die psycho-soziale Fähigkeiten, die sprachlich-kulturelle Herkunft und die soziale Schicht in den Vordergrund. Kindheitsforscher bestätigen, dass zunehmend mehr Kinder in den Kitas in ihrem Verhalten und Lernen beeinträchtig sind. Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten, gehen Anforderungen aus dem Weg oder reagieren darauf mit Wutausbrüchen. Andere ziehen sich zurück, oder haben Schwierigkeiten die üblichen Regeln einzuhalten. Diese Kinder zeigen ganz unterschiedliche Beeinträchtigungen, viele werden therapeutisch oder medikamentös behandelt. Orientiert am differenzierten deutschen Sonderschulsystem, versucht man sie einzuteilen in Kinder mit Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung, Lern- und Wahrnehmungsentwicklung, körperlichen und motorischen Entwicklung, geistig-seelischen Entwicklung, Sprach- und Sprechentwicklung und Sinnes-entwicklung. Manche Kinder brauchen sogar in mehrere Bereichen förderliche Unterstützung (Klein, 2012, S. 16f.).
„Allen Kindern ist aber eines gemeinsam: Sie haben besondere pädagogische Bedürfnisse und einen erhöhten Erziehungsbedarf [Hervorheb. im Original]. Ihrem Bedürfnis und Hilfebedarf kann und soll – so weit wie möglich – bei der gemeinsamen Erziehung in der Kita entsprochen werden: Durch ein möglichst situationsgerechtes Handeln der Erzieher/-innen“ (Klein, 2012, S.17).
Insbesondere schwerwiegendere Problemlagen können nicht allein von den Kitas Fachkräften gelöst werden. Daher ist eine Kooperation mit verschiedenen Diensten (Frühförderstellen, Erziehungsberatung, Soziale Dienste des Jugendamtes etc.) notwendig. Bewährt haben sich Formen einer nieder-schwelligen Zusammenarbeit, vor allem die kontinuierliche Präsenz der unter-schiedlichen Diensten in der Einrichtung (Fröhlich-Gildhoff, 2014, S. 46).
3. Anforderungen an ErzieherInnenkompetenzen
3.1 Forschende Haltung
Angesicht der Vielfalt von Kulturen und Lebenswelten, in denen Kinder aufwachsen, ist eine Perspektiverweiterung in Frühpädagogik erforderlich. Nur wenn Heterogenität anerkannt, wertgeschätzt und eigene pädagogische Haltung und Handlung reflektiert wird, können pädagogische Kräfte entsprechende fachliche Kompetenzen entwickeln. Eine forschende Haltung gilt als Basis dafür, dass sich solche Kompetenzen ausbilden können (vgl. Weltzen, 2014, S. 19).
Pädagogische Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen sollen in der Lage sein die sozialen Phänomene der Migrationsgesellschaft fachlich einzuordnen, Grundwissen über Migration, Vermischung von Sprachen und Kulturen als Folge von Wanderungen zu haben. Fachwerke interkultureller Pädagogik und Arbeiten aus der Familien- und Migrationsforschung, geben darüber einen Überblick (Sulzer, 2013, S. 23f.). Außerdem sollen pädagogische Fachkräfte sich mit Themen Behinderung und Beeinträchtigung befassen, mit ärztlichen/ therapeutischen Gutachten und Berichten auseinandersetzen können.
Eine besondere Kompetenz, die für Umgang mit Heterogenität wichtig ist, nicht vorzugeben alles zu wissen. Eine offene Haltung und eine respektvolle Neugier gegenüber anderen Menschen und ihren Besonderheiten, bieten eine gute Möglichkeit, miteinander in Beziehung zu treten und Vorurteile zu überwinden. Die forschende Haltung wird einerseits über ausgeprägte kommunikative Kompetenzen und anderseits über Fähigkeit und Bereitschaft zur kontinuierlichen Wissenserweiterung und Selbstreflexion befördert (Weltzen, 2014, S. 20).
3.2 Die biografische Arbeit
Professionalisierungsprozesse unterliegen einem biografischen Entwicklungs-prozess, der von den jeweils vorhandenen Möglichkeiten ausgeht und diese durch konkrete Herausforderungen des Handelns und Denkens differenziert und/oder verändert. Ausgangspunkte dafür sind „ … die Erfahrungen, die man gemacht hat, als man selbst erzogen wurde. Diese müssen geklärt und so weiter entwickelt werden, dass sie dem Stand heutigen professionellen Könnens und Wissens entsprechen“ (Schäfer, 2005, S.1).
Der Umgang mit Vielfalt und Inklusion wird von den eigenen Werten, Orientierungen und Einstellungen stark geprägt. Diese entwickeln sich im Laufe des Lebens und sind oft mit eigenen persönlichen Erlebnissen verankert (vgl. Weltzen, 2014, S. 23). Die biografische Arbeit dient dazu, sich an eigene frühere Erfahrungen zu erinnern, sie zu reflektieren und neu zu bewerten. Dabei können impulsgebende und strukturierte Fragen helfen sich an Lebensumstände und Gefühle zu erinnern und mit eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verknüpfen. Dadurch wird impliziertes Erfahrungswissen, welcher meist unbewusst angeeignet wurde, explizier gemacht. Frühere Fremdheitserfahrungen werden häufig hervortreten und mit Einstellungen und Haltungen verknüpft. Im Austausch mit KollegInnen können diese geforscht und verglichen werden. Selbst- und Fremdreflexion kann die eigene Professionalisierung befördern. Dies kann allerdingst nur in vertrauens- und respektvoller Atmosphäre gelingen. Eine Gesprächskultur, die sich auf Wertschätzung und Akzeptanz beruht ist daher notwendig. Wenn biografische Erfahrungen bewusst werden und es gelingt sie neu zu interpretieren, dann eröffnen sich neu Perspektiven, die auch in zukünftigen Situationen zu neuen Bewertungen und bewussten Handlungen führen (Weltzen, 2014, S. 19f.).
Auch Entwicklung von Religions –und Kultursensibilität spielen eine große Rolle bei der Umsetzung inklusiver Prozesse und kann durch biografische Arbeit vollzogen werden.
„Der fachliche Anspruch ist, eine professionelle Haltung zu entwickeln, die ,weder differenzblind noch differenzfixiert´ ist (Mecheril 2002). Nicht ,differenzfixiert´ zu sein, bezieht sich darauf, dass Kultur als Differenzlinie nicht immer und zu jedem Zeitpunkt relevant für die Selbst- und Fremdidentifikation ist. Nicht ,differenzblind´ heißt, dass die Relevanz von Kultur für die Selbst- und Fremdidentifikation auch berücksichtigt werden sollte. Ähnlich einer Lupe kann eine so verstandene Kultursensibilität [Hervorheb. im Original] (Fischer 2009) in der Praxis helfen, Interaktionen und Verhaltensweisen so zu interpretieren, dass Stereotype und Kulturalisierungen vermieden werden können“ (Sulzer, 2013, S. 26).
3.3 Fachwissen, Erfahrungen und Weiterbildung
„Gute ErzieherInnen werden nie darauf bestehen, dass sie allein das Richtige erkennen“ (Klein, 2012, S. 38). Sprachliches Handeln in Kooperation mit anderen trägt dazu bei, eine gemeinsame menschliche Welt im Lebensraum Kita zu schaffen (ebd.). Pädagogische Fachkräfte sollen bereit sein sich immer wieder auf neue Bedürfnisse und Gegebenheiten einzustellen und sich weiterzuentwickeln. Eigene Werte und Einstellungen müssen immer wieder überprüft und überdacht werden (vgl. Albers, 2014a, S. 27). Dabei spielen auch Selbstbildung- und Selbsterziehungsprozesse eine große Rolle. Jedes Kind stellt den ErzieherInnen eine neue Aufgabe, die sie nur dann gut bewältigen können, wenn sie sich bemühen, „… in die Erlebnis- und Erfahrungswelt des Kindes einzutauchen, die Gedanken des Kindes zu denken, wie ein Kind zu handeln, zu führen und zu wollen und ihr pädagogisches Handeln an den Bedürfnissen und Interessen, am Wollen und Können des Kindes sowie an seinem Erziehungshilfebedarf zu orientieren. […] mit dieser dem Kind zugewandten offenen Haltung wandeln sich Erzieher/-innen zu lernenden Persönlichkeiten.“ (Klein, 2012, S. 39).
Eine der wichtigsten Aufgaben pädagogischer Fachkräfte ist sich Fachwissen über die Lebenszusammenhänge der Kinder aneignen und sich mit deren kulturellen und sozialen Hintergrund auseinandersetzen. Das verlangt nicht nur Anerkennung von gesellschaftlicher Vielfalt, sondern auch ein fachliches Verständnis über Erfordernisse, die Vielfallt in einer Kindergarteneinrichtung mit sich bringt, erlangt (Weltzen, 2014, S. 20f.).
ErzieherInnen sollen wissen welche Faktoren für die Sprachentwicklung junger Kinder, unter Bedingungen von Zwei- und Mehrsprachigkeit, von Bedeutung sind und differenziert ihre sprachliche Entwicklung unterstützen (Sulzer, 2013, S. 23f.). Pädagogische Fachkräfte sollen für jedes Kind in heterogener Gruppe die Möglichkeiten schaffen und ein Erlebnis- und Erfahrungsraum anbieten, in dem es sein Spiele, Lernen und Üben selbst gestalten kann, selbst Neues entdecken und erfinden kann, seine negativen Erlebnisse und Erfahrungen selbst korrigieren kann. Dies kann nur gelingen, wenn ErzieherInnen durch entsprechende Fachkräfte regelmäßig begleiten und beraten werden (Klein, 2012, S. 37).
ErzieherInnen brauchen für ihre Weiterbildung Anregungen und Unter-stützungen zu einem permanenten Selbstlernprozess. Das kann auf der Grundlage differenzierter Selbst- und Fremdwahrnehmung, sowie der Selbst- oder der Fremdevaluation geschehen. Sie müssen die Möglichkeiten einer sozialen Einbettung und Unterstützung in einer Kita erfahren, bzw. soziale und institutionelle Bedingungen kennen lernen, die für einen solchen Entwicklungsprozess günstig sind (Schäfer, 2005, S. 3).
4. Gestaltungsaspekte im Umgang mit Inklusion
4.1 Teamarbeit
Inklusion in der Kindertageseinrichtung vollzieht sich in einem Auseinander-setzungsprozess mit dazugehörigen Begriffen, wie „Vielfalt“, „Heterogenität“ und „Inklusion“. Es ist sinnvoll, wenn das Team sich auf dem Weg zu einem inklusiven Konzept befindet, an Beispielen aus der Praxis inklusiver Einrichtungen zu orientieren. So können Ängste und Unsicherheiten thematisiert, aber auch Chancen von Inklusion erkannt werden. Für die weitere Arbeit im Team eignet sich die Orientierung an vorgegebenen Leitfragen im Index für Inklusion (Albers, 2014a, S. 27f.). Er liefert zum einen Hinweise auf den Ist- Stand der Einrichtung im Hinblick auf den Umgang mit Vielfalt, zum anderen bietet er auch konkrete Praxishilfen für die Umsetzung von Inklusion. Mit seinem umfassenden Fragekatalog greift Index wichtige Themen an und durch das fünf- Phasen-Prinzip unterstützt er die Einrichtungen dabei, ihre eigenen nächsten Schritte zu finden (ders., 2014b, S. 36).
Inklusive Arbeit bedeutet für das Team auch eine Erweiterung der Komplexität pädagogischer Handlung. Die Zusammenarbeit erfordert regelmäßige Ab-sprache, strukturierte Aufgabenteilung und Transparenz.
„Inklusion verlangt vom Team, dass alle Fachkräfte sensibel für die Bedürfnisse aller Kinder sind und sich das unterschiedliche Expertenwissen im Team im Sinne der Unterstützung und Förderung aller Kinder ergänzt“ (ders., 2014a, S. 28).
In einem multiprofessionellen Team sollen frühpädagogische, heilpädagogische und therapeutische Fachkräfte auf einer Augenhöhe zusammenarbeiten und ihr Fachwissen im Sinne eines Kompetenztransfers an die anderen Mitglieder weitergeben (ebd.).
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