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Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Der Begriff der Selbstwirksamkeitserwartung und eine Studie zum Gesundheitsverhalten als Beispiel

©2017 Einsendeaufgabe 20 Seiten

Zusammenfassung

Hier geht es um das Fach Psychologie des Gesundheitsverhaltens der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit. Es wird näher auf den Begriff der Selbstwirksamkeitserwartung eingegangen und eine eigens durchgeführte Studie wird erläutert. Als nächstes ist eine Literaturrecherche zum Thema "chronische Erkrankungen" durchgeführt worden. Zuletzt wird ein Beratungsgespräch mit einem fiktiven Kunden dargestellt.

Bandura beschreibt die Selbstwirksamkeitserwartung (Kompetenzerwartung) als eine persönliche Ressource. Sie ist die subjektive Einschätzung einer Person, die nötigen Fähigkeiten zu besitzen, um bestimmte Handlungen durchzuführen oder bestimmte Umstände bewältigen zu können. Je stärker die Selbstwirksamkeitserwartung ausgeprägt ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen nach neuen Anforderungen suchen, zudem steigert sie die Einsatzbereitschaft und Anstrengung in einer bestimmten Situation. Die Kompetenzerwartung setzt vor einer Handlung an und kann im Wesentlichen durch direkte erfolgreiche Anforderungsbewältigung (direkte Erfahrung), stellvertretende Erfahrung durch Beobachtung einer Modellperson (indirekte Erfahrung), Mitteilung anderer Personen über die eigene Kompetenz (symbolische Erfahrung) oder durch physiologische Körperprozesse, wie z.B. Adrenalinausstoß und das damit verbundene Gefühl, welches als Signal der Eigenkompetenz gewertet wird (Gefühlserregungen) gewonnen werden

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


2
Inhaltsverzeichnis
1
SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG ... 3
1.1
Definition des Begriffs ,,Selbstwirksamkeitserwartung" ... 3
1.2
Spezifische Selbstwirksamkeitserwartung zum Thema ,,gesunde Ernährung" ... 3
1.3
Darstellung zweier Studien zum Thema Selbstwirksamkeitserwartung ... 4
2
LITERATURRECHERCHE ZUM THEMA CHRONISCHE ...
ERKRANKUNGEN ... 9
2.1
Definition ... 9
2.2
Theoretische Grundlagen ... 9
2.3
Entstehung chronischer Krankheiten ... 9
2.4
Überblick über Zahlen und Daten ... 10
2.5
Präventions- und Interventionsprogramme ... 10
2.6
Konsequenzen für eine gesundheitsorientierte Beratung ... 11
3
BERATUNGSGESPRÄCH ... 12
3.1
Standpunkt des Kunden und Ziele der Beratung ... 12
3.1.1
Standpunkt und Einordnung im Prozess der Verhaltensänderung anhand des Fallbeispiels 3
(Frau Wagner ­ ,,körperliche Inaktivität") ... 12
3.1.2
Ziele im Beratungsverlauf während der Prädezisionalen Phase ... 13
3.2
Rolle des Beraters und erste Schritte in der Beratung ... 13
3.2.1
Rolle und Haltung des Beraters ... 13
3.2.2
Kommunikation in der Beratung ... 14
3.2.3
Beziehungsebene in der Beratung ... 15
3.3
Gesprächsverlauf mit methodischer Vorgehensweise... 15
4
LITERATURVERZEICHNIS ... 19

3
1 Selbstwirksamkeitserwartung
1.1 Definition des Begriffs ,,Selbstwirksamkeitserwartung"
Bandura beschreibt die Selbstwirksamkeitserwartung (/Kompetenzerwartung) als eine
persönliche Ressource. Sie ist die subjektive Einschätzung einer Person, die nötigen Fä-
higkeiten zu besitzen, um bestimmte Handlungen durchzuführen oder bestimmte Um-
stände bewältigen zu können (Franken, 2010, S. 132).
Je stärker die Selbstwirksamkeitserwartung ausgeprägt ist, desto höher ist die Wahr-
scheinlichkeit, dass Menschen nach neuen Anforderungen suchen, zudem steigert sie die
Einsatzbereitschaft und Anstrengung in einer bestimmten Situation (Pieter, 2016, S. 141).
Die Kompetenzerwartung setzt vor einer Handlung an und kann im Wesentlichen durch
direkte erfolgreiche Anforderungsbewältigung (direkte Erfahrung), stellvertretende Er-
fahrung durch Beobachtung einer Modellperson (indirekte Erfahrung), Mitteilung ande-
rer Personen über die eigene Kompetenz (symbolische Erfahrung) oder durch physiolo-
gische Körperprozesse, wie z.B. Adrenalinausstoß und das damit verbundene Gefühl,
welches als Signal der Eigenkompetenz gewertet wird (Gefühlserregungen) gewonnen
werden (Pieter, 2016, S. 138 f.).
1.2 Spezifische Selbstwirksamkeitserwartung zum Thema ,,gesunde
Ernährung"
Abb. 1: Auswertung Messung Selbstwirksamkeitserwartung zu gesunder Ernährung
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Person 1,
männlich, 56
Person 2, weiblich,
53
Person 3, weiblich,
69
Person 4,
männlich, 25
Person 5, weiblich,
30
Selbstwirksamkeitserwartung zum Thema
"gesunde Ernährung"
Selbstwirksamkeitserwartung

4
Die individuellen Ergebnisse der Teilnehmer ergeben sich durch die Auswertung einer
Skala zur spezifischen Selbstwirksamkeit (der gesunden Ernährung) mit 18 Aussagen und
5 Antwortmöglichkeiten (abgestuft von ,,ganz sicher" (Testwert 5) bis ,,gar nicht sicher"
(Testwert 1)). Das Summieren aller 18 Antworten ergibt hierbei einen Score zwischen 18
und 90. Je höher der Score, desto höher ist die Selbstwirksamkeitserwartung.
Befragt wurden 5 Personen (2 weibliche und 3 männliche) aus dem beruflichen Umfeld
(Kunden). Jede Person geht zusätzlich zu den Trainingseinheiten in unserem EMS-Studio
noch mindestens einer weiteren Sportart nach. Die Altersspanne reicht von 27-55 Jahren.
Der durchschnittliche Score dieser Personen beträgt 58,4. Es gibt hierbei keine alters-
oder geschlechtsspezifische Differenzen.
Die Personen 3 und 4 weisen einen etwas höheren Score auf. Auf Nachfrage stellte sich
heraus, dass sie bereits persönliche Erfahrungen mit Gewichtsreduktionen durch eine Er-
nährungsumstellung gewonnen haben.
Die Selbstwirksamkeitserwartung zu gesunder Ernährung liegt bei den befragten Perso-
nen im gehobenen Bereich, was vielleicht mit einem ,,gesunden" Lebensstil durch den
Sport einhergeht. Bei den beiden Personen, die aufgrund ,,gesünderer" Ernährung ihr Ge-
wicht reduzieren konnten, ist die Selbstwirksamkeitserwartung zu gesunder Ernährung
allgemein höher (durchschnittlich 15,1 höher als der Gesamtdurchschnitt)
.
Es sticht au-
ßerdem heraus, dass bei allen Befragten in emotional schwierigen Situationen die Selbst-
wirksamkeitserwartung etwas niedriger ist, als in anderen Situationen.
Das Ergebnis ist allerdings aufgrund der geringen Teilnehmerzahl nicht repräsentativ und
ist deshalb auch nicht übertragbar.
1.3 Darstellung
zweier
Studien
zum
Thema
Selbstwirksamkeitserwartung
Tab. 1: Zwei Studien im Vergleich
Dohnke et al. (2006)
Schneider & Rief (2007)
Fragestellungen
Fragestellungen
1. Hängen hohe Selbstwirk-
samkeits- und positive Er-
gebniserwartungen mit bes-
seren Reha Ergebnissen zu-
sammen?
1. Führen Therapieer-
folge in Schmerzbe-
wältigung und Be-
einträchtigung
zur
Steigerung
der

5
2. Sind Ergebniserwartungen
umso positiver und Selbst-
wirksamkeitserwartung
umso höher, je besser der
körperliche Gesundheitszu-
stand und höher das emotio-
nale Wohlbefinden ist und
wenn bereits behandlungs-
bezogene Erfahrungen vor-
liegen?
Selbstwirksamkeits-
erwartung?
2. Welchen
relativen
Beitrag leisten Er-
folge in diesen Berei-
chen?
Stichprobe
Stichprobe
insges. 1065 Patienten, da-
von 60% Frauen
Durchschnittsalter 64,58
Jahre
Mehrzahl der Personen
hatte
Hauptdiagnose
Hüftarthrose (92%)
Reha Maßnahme begann
durchschnittl. 21,56 Tage
nach OP und dauerte durch-
schn. 22,64 Tage
316 Patienten mit
,,anhaltender soma-
toformer Schmerz-
störung" (Rücklauf-
quote über beide
Messzeitpunkte von
93,1%)
Durchschnittsalter
47,9 Jahre
85,1% weiblich
Durchschn.
38,4
Tage zur stationären
Behandlung
Durchschn. 2,6 Di-
agnosen im Entlas-
sungsbericht
73,9% d. Nebendi-
agnose) Störungen
d. Kapitel F der
ICD-10 (50,6% da-
von Depressionen)
26,3% d. Nebendi-
agnose andere Kapi-
tel, darunter 16,6%

6
Krankheiten d. Mus-
kelskelettsystems
und Bindegewebes
Patienten
litten
durchschnittlich 8
Jahre unter Schmer-
zen
8,9% Stadium 1
29,4% Stadium 2
61,1% Stadium 3
Nur knapp über die
Hälfte der Patienten
war erwerbstätig
Materialien/Test
Genauer
nennen,
welche
Fragebö-
gen und
wie!!
Fragebogen bei Rehabeginn, -ende
und 6 Monate nach Ende
Wie genau sah der Fragebo-
gen bei beiden Studien aus?
Fragebogen zu psychologi-
scher Routinediagnostik bei
Aufnahme und Entlassung
Untersuchungs-
design
multizentrische
Längs-
schnittstudie zu Rehabilita-
tion nach Hüftgelenkersatz
Durchgeführt in 13 orthopä-
dischen Reha-kliniken
Fragebogen zu Alter, Ge-
schlecht, Schmerzen und
eingeschränkte Alltagssitu-
ationen, Ergebnis- und
Selbstwirksamkeitserwar-
tungen, Depressivität und
behandlungsbezogene Er-
Feldstudie
Fragen zu Selbst-
wirksamkeitserwar-
tung, Schmerzbewäl-
tigungsstrategien,
schmerzbedingter-
und allgemeinpsy-
chischer Beeinträch-
tigung
Bei Entlassung zu-
sätzlicher
Einsatz
von Therapieerfol-
gratings

7
Untersuchungs-
design
fahrungen sowie ärztl. An-
gaben zum Gesundheitszu-
stand
11-stufige, numerische Ra-
tingskalen für drei Belas-
tungsstufen am operierten
Hüftgelenk
Erfassung von Einschrän-
kungen bei Ausüben von
acht verschiedenen Lebens-
aktivitäten
Behandlungsergebniserwar-
tungen analog zu Beschwer-
den zu Rehabeginn
Zur Erfassung beschwerde-
bezogener Selbstwirksam-
keitserwartungen wurde ein
spezifisches
Maß
der
Selbstwirksamkeit zur Er-
fassung des Umgangs mit
dem Hüftgelenkersatz ver-
wendet
Analysen der Studie
durch Strukturglei-
chungsmodelle
im
Rahmen konfirmato-
rischer Pfadanalysen
Hauptergebnisse
Beide
Erwartungstypen
umso höher, je besser der
körperliche Gesundheitszu-
stand
Selbstwirksamkeitserwar-
tung umso höher, je geringer
die Depressivitätswerte
Ergebniserwartungen umso
positiver, je höher die
Selbstwirksamkeitserwar-
tung
Verbesserung
d.
Schmerzbewälti-
gungsstrategien
Reduktion
d.
schmerzbedingten,
allgemeinpsychi-
schen Beeinträchti-
gung
Direkte Therapieer-
folge zu Steigerung

Details

Seiten
Jahr
2017
ISBN (eBook)
9783668537286
ISBN (Paperback)
9783668537293
Dateigröße
576 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Erscheinungsdatum
2017 (September)
Note
1,1
Schlagworte
Psychologie des Gesundheitsverhaltens Einsendeaufgabe Selbstwirksamkeitserwartung Studienvergleich Literaturrecherche Beratungsgespräch chronische Krankheiten Definition Selbstwirksamkeitserwartung
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