Die einschneidenden Veränderungen am Arbeitsmarkt stellen für Berufseinsteiger eine große Herausforderung dar. Globalisierung, demografischer Wandel, veränderte Berufsstrukturen und die veränderten gesellschaftlichen Werte erfordern mehr und mehr Einsatz der Arbeitnehmer. Unternehmen fordern ständige Weiterbildung, die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen wird also fast zur Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben. Junge Menschen müssen deshalb mehr denn je beschäftigungsfähig gemacht werden. Es gilt, Soft- und Business-Skills zu entwickeln und die Bereitschaft zur Intrapreneurship zu wecken. Grundlage hierfür ist die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Der Grundstein hierfür muss bereits in der Schulzeit gelegt werden. Der deutsche und auch der weltweite Arbeitsmarkt durchlaufen in den letzten Jahren einen Wandel. Wir werden immer mehr zu einer Wissensgesellschaft, in der Bildung und Qualifikation stets an Bedeutung gewinnen. Unternehmen stellen immer höhere Anforderungen an ihre Angestellten. Aktuelle Forschungen bestätigen den immer größer werdenden Druck. Für junge Menschen ist besonders der Prozess der Berufswahl schwierig; ein sehr umfassendes Verfahren zur Integration in die Gesellschaft und in das Erwerbsleben.
Worin jedoch liegen die Ursachen für diese immer höher werdenden Ansprüche? Was genau fordern Unternehmen von den Arbeitnehmern? Und wie können vor allem junge Menschen an der Schwelle zum Berufsleben den Anforderungen gerecht werden? Und welchen Beitrag kann die Schule hier leisten? Diesen Fragen wird im Folgenden auf den Grund gegangen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungs- und Abkürzungsverzeichnis
Abstract
1. Einleitung
2. Veränderungen am Arbeitsmarkt
3. Beschäftigungs- und Ausbildungsfähigkeit
4. Die SWOT-Analyse
4.1 Was ist die SWOT-Analyse?
4.2 Anwendung in der Berufsorientierung
5. Schluss
6. Literaturverzeichnis
Abbildungs- und Abkürzungsverzeichnis
Abbildung 1: Teilzeitbeschäftigung bei Männer und Frauen
Abbildung 2: Befristete Beschäftigungsverhältnisse nach Geschlecht
Abbildung 3: Demografischer Wandel
Abbildung 4: Die drei Komponenten der Employability
Abbildung 5: Die SWOT-Matrix
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abstract
Die einschneidenden Veränderungen am Arbeitsmarkt stellen für Berufseinsteiger eine große Herausforderung dar.Globalisierung, demografischer Wandel,veränderte Berufsstrukturen und die veränderten gesellschaftlichen Werte erfordern mehr und mehr Einsatz der Arbeitnehmer. Unternehmen fordern ständige Weiterbildung, die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen wird also fast zur Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben. Junge Menschen müssen deshalb mehr denn je beschäftigungsfähig gemacht werden. Es gilt, Soft- und Business-Skills zu entwickeln und die Bereitschaft zur Intrapreneurship zu wecken. Grundlage hierfür ist die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Der Grundstein hierfür muss bereits in der Schulzeit gelegt werden.
1. Einleitung
Der deutsche und auch der weltweite Arbeitsmarkt durchlaufen in den letzten Jahren einen Wandel. Wir werden immer mehr zu einer Wissensgesellschaft, in der Bildung und Qualifikation stets an Bedeutung gewinnen. Unternehmen stellen immer höhere Anforderungen an ihre Angestellten. Aktuelle Forschungen bestätigen den immer größer werdenden Druck. Für junge Menschen ist besonders der Prozess der Berufswahl schwierig; ein sehr umfassendes Verfahren zur Integration in die Gesellschaft und in das Erwerbsleben.
Worin jedoch liegen die Ursachen für diese immer höher werdenden Ansprüche? Was genau fordern Unternehmen von den Arbeitnehmern? Und wie können vor allem junge Menschen an der Schwelle zum Berufsleben den Anforderungen gerecht werden? Und welchen Beitrag kann die Schule hier leisten? Diesen Fragen wird im Folgenden auf den Grund gegangen.
2. Veränderungen am Arbeitsmarkt
Durch ökonomischen, technologischen, gesellschaftlichen und demografischen Wandel verändert sich der Arbeitsmarkt (vgl. Wiepcke/Mittelstädt 2006: S.170). Die Globalisierung führt durch den starken technischen Fortschritt zu einer Vermehrung jeglicher Transaktionen, vor allem aber des Handels. Rump und Eilers drücken die uneingeschränkte Mobilität, die mit der Globalisierung einhergeht, wie folgt aus:
„…, dass jedes Produkt für jedermann jederzeit an jedem Platz der Welt verfügbar ist.“ (2006: S. 14)
Das bedeutet auch, dass von den Arbeitnehmern zunehmend Flexibilität und Mobilität verlangt wird und sie sich anpassen müssen um am Arbeitsmarkt zu bestehen.
Ebenso tragen die veränderten Berufsstrukturen dem Arbeitsmarkt Rechnung. Die Modernisierung von Berufen erfordert eine ständige Anpassung und Weiterbildung der Arbeitskräfte. Die Verlagerung aufzunehmend technische Einrichtungen führt zu Kürzungen vieler Arbeitsplätze, auch Rationalisierungsmaßnahmen genannt (vgl. Dostal, 2002: S.492). Daraus resultiert, dass Arbeitnehmer in ständiger Hochleistung arbeiten müssen, um nicht der Technisierung zum Opfer zu fallen. Auf der anderen Seite werden zunehmend flexible Beschäftigungsmodelle gefordert (Hoffmann/Walwei, 2002: S.136ff). Teilzeitbeschäftigungen werden immer gefragter, wobei die meisten Stellen von Frauen besetzt werden (Abb. 1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)
Die Zahl der befristeten Arbeitsverträge stieg in den letzten Jahrzehnten an. Wie in Abbildung 2 zu sehen ist, waren 1991 nur 5,7% aller Beschäftigten in den sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnissen angestellt; heute liegt der Wert bereits bei 8,9% und somit auf seinem bisherigen Höchststand (vgl. Statistisches Bundesamt).
Der Wandel zur Wissensgesellschaft ist geprägt durch ständig neue Informations- und Kommunikationstechnologien. Diese erfordern neues Wissen sowie höher qualifizierte Arbeitskräfte. Allerdings führen sie auch zu einem schnelleren Verfall des Wissens. Somit gewinnt der Begriff „Lebenslanges Lernen“ immer mehr an Bedeutung. Arbeitnehmer müssen sich demnach ständig weiterbilden und neue Qualifikationen erlangen, um für den Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben. Auch Güter und Dienstleistungen unterliegen dieser Kurzlebigkeit (vgl. Rump/Eilers, 2006: S.14f). Daraus ergibt sich zum einen eine Fragmentierung des Wissens, aber auch eine Spezialisierung der jeweiligen Bereiche und Branchen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 (selbst erstellt in Anlehnung an das Statistische Bundesamt
Somit sind Spezialkenntnisse immer wichtiger, und auch die Fähigkeit zur Selbstorganisation wird immer gefragter.
Eine weitere Ursache für die Veränderungen am Arbeitsmarkt liegt im Wandel der gesellschaftlichen Werte. Früher waren eine hohe Leistungsorientierung, der Berufsbezug und Beständigkeit wichtig; heutzutage bewegen sich die Menschen zwischen Leistungsorientierung und Lebensgenuss sowie Familie und Beruf. Die Menschen richten ihr Leben also nicht mehr nur nach dem Berufsalltag aus, sondern achten auch auf ihre Freizeitgestaltung. Gleichzeitig wird Männern die Familie wichtiger, während Frauen gerne und immer häufiger zusätzlich zum Familienleben einer Arbeit nachgehen (vgl. Rump/Eilers 2006: S.15f).
Zu guter Letzt spielt natürlich auch die Demografie eine große Rolle für den Wandel des Arbeitsmarkts. In der Bundesrepublik Deutschland vollzieht sich ein Bevölkerungsrückgang, während gleichzeitig die Menschen immer älter werden. Somit steigt erstens das durchschnittliche Alter der Erwerbstätigen, zweitens fehlen Nachwuchskräfte (Wiepcke, 2010: S.12), was auch in Abbildung 3 zu erkennen ist. Dadurch herrscht unter den jungen Menschen am Beginn ihres Berufslebens eine größer werdende Konkurrenz: Nur wer ausreichend Know-How mitbringt hat Chancen auf einen guten Job, da die Unternehmen durch Abgang der älteren Beschäftigten einen Wissensverlust fürchten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.3 (Quelle: Altersvorsorge24.de)
Zu all diesen Vorgängen kommen Reformen der Bildungspolitik. Hier ist die sogenannte Bologna-Reform zu nennen. Die Europäische Union hat einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraum zum Ziel, um Wachstum, Beschäftigung und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Dieses Ziel soll mit Hilfe von sechs Maßnahmen erreicht werden(vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung):
- Abschlüsse innerhalb der Europäischen Union durch Einführung von
Bachelor und Master vergleichbarer machen
- Studiengänge und Ausbildungen zweistufig aufbauen
- Ein Leistungspunktesystem für größere Transparenz einführen
- Mobilität fördern
- Instrumente zur europaweiten Qualitätssicherung einführen
- Die Hochschulbildung innerhalb Europas angeglichen und verbunden
Dies soll zu Chancengleichheit und einer höheren Lebensqualität führen. Eine höhere Vergleichbarkeit auf internationaler Ebene führt aber auch zu höherem Wettbewerb unter den Berufseinsteigern und Hochschulabsolventen. Sie müssen also mehr denn je auf das Berufsleben vorbereitet und beschäftigungsfähig gemacht werden.
3. Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit
Beschäftigungsfähigkeit, im Englischen auch Employability genannt, meint die Tauglichkeit bzw. die Nichttauglichkeit bezüglich einer Beschäftigung (vgl. Rump/Schmid o.J.: S.4). Blancke, Roth und Schmid (2000: S.9) definieren die Beschäftigungsfähigkeit als die
„… Fähigkeit (aus), auf der Grundlage fachlicher und durch Handlungskompetenzen, Wertschöpfungs- und Leistungsfähigkeit zu entfalten, die eigene Arbeitskraft anbieten zu können und damit in das Erwerbsleben einzutreten, die Arbeitsstelle zu halten oder, wenn nötig, sich eine neue Erwerbsbeschäftigung suchen zu können.“
Mittlerweile spielt dieser Begriff auch in der Politik eine wichtige Rolle für die Durchsetzung der Ziele des Bologna-Prozesses.
Wie bereits in Kapitel 2 erwähnt, verändern sich die Anforderungen des Arbeitsmarkts durch gewisse äußere Einflüsse. Durch den sich bildenden Wettbewerb unter den Bewerbern wird Fachwissen natürlich immer umfangreicher gefordert. Sehr stark in den Vordergrund gerückt sind aber
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