Reibungslose und effiziente Abläufe, kostenoptimale Produktionssysteme und voll automatisierte Fertigungsanlagen sind heutzutage zwingend notwendig, um eine wichtige Rolle im globalen Wettbewerb einzunehmen. Die Etablierung solcher hocheffizienten Strukturen ist jedoch nicht ohne Weiteres zu erreichen. Um langfristig ressourcenschonend Gewinne einzufahren, müssen Unternehmungsstrukturen in der Lage sein, flexibel auf Änderungen im Umfeld reagieren zu können. Diese Änderungen im Umfeld können einerseits technischer Natur, in Form von neuen technologischen Entwicklungen, andererseits aber auch marktbedingt sein. Auf Seite der marktbedingten Veränderungen gilt es an dieser Stelle vor allem die kürzeren Produktlebenszyklen und die stärkere Gewichtung von Kundenbedürfnissen zu nennen. Vor diesem Hintergrund der wechselnden Produktionsbedingungen befasst sich die Layoutplanung mit dem Problem der effizienten Anordnung von Fertigungsmaschinen innerhalb einer Produktionshalle und verfolgt dabei neben kostenorientierten Zielen auch Ziele zur Verbesserung der Gesamtproduktivität.
Die nachfolgende Arbeit befasst sich zunächst mit den Grundlagen der Layoutplanung, indem zunächst allgemeine Ziele und Möglichkeiten der Layoutplanung erläutert werden und in einem zweiten Schritt das Thema Kundenintegration aufgefasst wird. Weitergehend werden im Hauptteil der Arbeit, nach vorangegangener Einleitung, verschiedene Planungsansätze anhand ausgewählter Beispielindustrien vorgestellt, die dazu dienen sollen, die Einflüsse der Kundenintegration auf die Layoutplanung darzustellen. Dabei nimmt der Grad der Kundenintegration von Kapitel zu Kapitel zu, was heißen soll, dass der Kunde einerseits in bestimmten Wirtschaftszweigen kaum Einflussmöglichkeiten auf die Planung hat, während er vor allem im Dienstleistungssektor nahezu im Mittelpunkt der Planung steht. Die Planungsansätze reichen daher von völlig produktorientiert ohne Kundeneinfluss bis hin zu gezielter Prozessorientierung. Abschließend werden die wichtigsten Aspekte noch einmal in einem Fazit aufgefasst.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Problemstellung
2 Grundlagen
2.1 Layoutplanung
2.2 Kundenintegration
3 Layoutplanung mit zunehmender Kundenintegration
3.1 Layoutplanung in Bezug auf Kundenintegration
3.2 Robustes Layout bei Massenfertigung
3.3 Dynamisches Layout bei schwankender Nachfrage und zunehmendem Verbrauchereinfluss
3.4 Die Kundenintegration im Mittelpunkt der Layoutplanung
3.4.1 Planung eines Stockwerks in einem Krankenhaus
3.4.2 Planung des Operationssaals eines Krankenhauses
4 Fazit
5 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Layout Entwurf eines Krankenhausstockwerks
Abbildung 2: Aktivitäten-Beziehungsdiagramm
Abbildung 3: Layout Entwurf Operationssaal
1 Problemstellung
Reibungslose und effiziente Abläufe, kostenoptimale Produktionssysteme und voll automatisierte Fertigungsanlagen sind heutzutage zwingend notwendig, um eine wichtige Rolle im globalen Wettbewerb einzunehmen. Die Etablierung solcher hocheffizienten Strukturen ist jedoch nicht ohne Weiteres zu erreichen. Um langfristig ressourcenschonend Gewinne einzufahren, müssen Unternehmungsstrukturen in der Lage sein, flexibel auf Änderungen im Umfeld reagieren zu können. 1 Diese Änderungen im Umfeld können einerseits technischer Natur, in Form von neuen technologischen Entwicklungen, andererseits aber auch marktbedingt sein. Auf Seite der marktbedingten Veränderungen gilt es an dieser Stelle vor allem die kürzeren Produktlebenszyklen und die stärkere Gewichtung von Kundenbedürfnissen zu nennen.2 Vor diesem Hintergrund der wechselnden Produktionsbedingungen befasst sich die Layoutplanung mit dem Problem der effizienten Anordnung von Fertigungsmaschinen innerhalb einer Produktionshalle und verfolgt dabei neben kostenorientierten Zielen auch Ziele zur Verbesserung der Gesamtproduktivität.3
Die nachfolgende Arbeit befasst sich zunächst mit den Grundlagen der Layoutplanung, indem zunächst allgemeine Ziele und Möglichkeiten der Layoutplanung erläutert werden und in einem zweiten Schritt das Thema Kundenintegration aufgefasst wird. Weitergehend werden im Hauptteil der Arbeit, nach vorangegangener Einleitung, verschiedene Planungsansätze anhand ausgewählter Beispielindustrien vorgestellt, die dazu dienen sollen, die Einflüsse der Kundenintegration auf die Layoutplanung darzustellen. Dabei nimmt der Grad der Kundenintegration von Kapitel zu Kapitel zu, was heißen soll, dass der Kunde einerseits in bestimmten Wirtschaftszweigen kaum Einflussmöglichkeiten auf die Planung hat, während er vor allem im Dienstleistungssektor nahezu im Mittelpunkt der Planung steht. Die Planungsansätze reichen daher von völlig produktorientiert ohne Kundeneinfluss bis hin zu gezielter Prozessorientierung. Abschließend werden die wichtigsten Aspekte noch einmal in einem Fazit aufgefasst.
Ziel der Arbeit ist die Darstellung der wesentlichen Aspekte der Layoutplanung bei der Erstellung kundenintegrativer Leistungen. Dazu soll deutlich werden, welche Ziele die Layoutplanung verfolgt, unter welchen Restriktionen die Erreichung dieser erfolgen muss und welche Rolle der Kunde im Planungsprozess einnimmt. Die verschiedenen Planungsansätze in den Beispielindustrien sollen dem Leser dabei vereinfachte aber realitätsnahe Anwendungsbeispiele liefern, um die Theorie anhand von Praxisbeispielen verständlicher zu machen. Zudem sind die dargestellten Modelle skalierbar auf andere Unternehmungen und Produktions-, sowie Dienstleistungssysteme anzuwenden.
2 Grundlagen
2.1 Layoutplanung
Unter der Layoutplanung versteht man im allgemeinen die räumliche Anordnung von Organisationseinheiten auf einem räumlich begrenzten Standortträger. Dazu zählt vor allem die Ermittlung, Bewertung und Auswahl alternativer Anordnungsmöglichkeiten von Organisationseinheiten innerhalb eines Betriebes. Der Begriff
Organisationseinheiten beinhaltet dabei jegliche Produktionsfaktoren, wie zum Beispiel Maschinen, Lagerräume, Serviceeinrichtungen und die Verwaltung.4 Abzugrenzen ist die Layoutplanung, die auch als innerbetriebliche Standortplanung bekannt ist, von der betrieblichen Standortplanung, welche sich mit der geografischen Platzierung des Betriebsstandortes an sich befasst. Im Folgenden betrachten wir die wesentlichen Ziele und Restriktionen der Layoutplanung.5
Grundsätzlich ist es das übergeordnete Ziel jeder Unternehmung die Gewinne zu maximieren. Die Layoutplanung hilft im Wesentlichen nicht dabei die Erlöse und Umsätze zu maximieren, sondern übernimmt eher die Aufgabe der Kostenminimierung durch die Verbesserung bzw. Neugestaltung betrieblicher Abläufe. Einsparpotenziale bestehen bei der Layoutplanung in mehreren Hinsichten. Als oberstes Ziel verfolgt die Layoutplanung die Minimierung der innerbetrieblichen Transportkosten. Innerbetriebliche Transportgüter reichen von Rohstoffen und Zwischenerzeugnissen über Endprodukte bis hin zu Produktionsabfällen. Abhängig von dem gewählten Transportmittel, der Transportmenge, den Distanzen zwischen Organisationseinheiten und den Transportkosten bestehen große Möglichkeiten zur Kostenreduktion. Dabei gilt es in erster Linie die Distanzen von Anlagen, welche eine hohe Transportintensität haben, zu minimieren.6 Ein weiteres Ziel ist die Minimierung der Standortwechselkosten, die durch Umpositionierungen innerhalb des Layouts entstehen, wenn man beispielsweise ein dynamisches Anlagenlayout etablieren will.7 Dazu mehr im nächsten Kapitel, wenn es darum geht, die Flexibilität der Prozesse zu maximieren. Des Weiteren können Kosten gespart werden, indem in effizient geplanten Produktionsprozessen Durchlaufzeiten und Leerzeiten minimiert werden und somit Kapitalbindungskosten reduziert werden.8
Auf der anderen Seite sieht sich die Layoutplanung auch einer Reihe von Restriktionen und Anforderungen gegenüber. Dazu zählen zunächst räumliche Begrenzungen und die Abmessungen der Maschinen an sich, welche die Grundlagen für die Layoutplanung bilden. Weiterführend sind bei der Platzierung von Anlagen einige Anforderungen zu erfüllen, wenn beispielsweise gewisse Organisationseinheiten nicht benachbart platziert werden dürfen oder durch bestimmte Eigenschaften der Anlagen nur Platzierungen an besonderen Stellen möglich sind. Beispielhaft benötigen einige Anlagen Abluftanlagen, eine gewissen Bodentragfähigkeit oder müssen ausreichend vor Vibrationen geschützt werden.9 Neben weiteren logistikbezogenen Herausforderungen, die zum Beispiel auf die ausreichende Berücksichtigung von Weg-, Transport- oder Zwischenlagerflächen abzielen, muss die Layoutplanung auch gesetzliche Richtlinien einhalten. Dazu zählen vor allem die Brandschutzauflagen und Richtlinien über ordnungsgemäße Fluchtwege und Emissionswerte.10
Zur optimalen Gestaltung des Layouts bedienen sich Planer oft einem quadratischen Zuordnungsproblem, welches in Kombination mit einer Vielzahl von Modellierungsansätzen und Algorithmen als Grundlage für die Lösung des Anordnungsproblems von Produktionsanlagen dient. Diese Ansätze basieren oft auf vereinfachten Annahmen, welche man versucht in die reale Planungssituation zu übertragen.11
2.2 Kundenintegration Der Begriff der Kundenintegration ist in seiner Auslegung sehr weit gefasst. Kundenintegration kann in allen Phasen der Wertschöpfung stattfinden. Dabei kann der Kunde, egal ob im Innovationsprozess, der Leistungserstellung oder der Vermarktung, aktiv mit einbezogen werden. Auch durch die Bedürfnisse der Kunden bei der Nutzung oder dem Verbrauch eines Produkts oder einer Dienstleistung, erhält die Unternehmung wichtige Informationen, die man sich zu Nutze machen kann. Wir beziehen uns in der folgenden Arbeit hauptsächlich auf die Rolle des Kunden im Prozess der Leistungsherstellung und dessen Bedürfnisse bei der Nutzung.12 Des Weiteren unterscheidet man in Bezug auf Kundenintegration auch im Grad der Integrativität. Bei jeder Form der Leistungserstellung ist der Nachfrager grundsätzlich in einem gewissen Maße integriert, weshalb man von einem Mindestmaß an Integrativität sprechen kann, welches der Kunde durch seine bloße Nachfrage und Bedürfnisse erreicht.13 Der Prozess der Leistungserstellung geht dabei von völlig autonom hergestellten Konsumgütern über kundenindividuelle Produkte bis hin zu Dienstleistungen, bei denen der Kunde auch physisch beteiligt ist.14
Beispiele für die verschiedenen Formen der Kundenintegration sind schnell gefunden. So übernimmt der Kunde beispielsweise bei Bestellungen über das Internet die Suche, Auswahl und Bestellung der Ware. In anderer Weise liefert der Kunde dem Anbieter auch wichtige Informationen über Nachfrageentwicklungen und Bedürfnisse, die der Anbieter wiederum in seiner Produktion berücksichtigen kann. Schließlich kann der Kunde, beispielsweise bei der medizinischen Betreuung, auch die Rolle eines Co-Produzenten seiner Gesundheit einnehmen, indem er einen Arzt aufsucht, sich zur Verfügung stellt und die Medikamente ordnungsgemäß einnimmt.15
Intern ist das oberste Ziel der Kundenintegration zunächst natürlich die Kostenreduktion als Folge von Zeit- und Arbeitsersparnissen. Indem man den Kunden in Prozesse integriert und sich ein besseres Bild von seinen Bedürfnissen im Nutzungsprozess macht, kann man sich viel einfacher an diese Bedürfnisse anpassen. Der Kunde übermittelt der Unternehmung in diesem Fall wichtige Informationen und Daten, die dazu dienen die Service- und Produktqualität einer Unternehmung zu verbessern. Insgesamt lassen sich somit die Produktions- und Dienstleistungsprozesse kundenindividuell anpassen und die Produktivität gesteigert werden.16
Die externen Ziele betreffen vor allem die Kundenbindung an die Unternehmung. Durch Einbeziehung des Kunden lässt sich ein verbessertes Markt- sowie Kundenverständnis aufbauen, welches als Grundlage für Kundenbindungsmaßnahmen und die Neukundengewinnung dienen kann. Außerdem versucht eine Unternehmung selbstverständlich langfristig ihre Wettbewerbsposition zu halten oder nach Möglichkeit sogar zu verbessern. In diesem Aspekt kann die Kundenintegration ein Faktor sein, mit dem sich eine Unternehmung von anderen absetzen kann.17
3 Layoutplanung mit zunehmender Kundenintegration
3.1 Layoutplanung in Bezug auf Kundenintegration
Wie bereits angesprochen, müssen heutige Produktionssysteme in vielen Branchen auch in der Lage sein, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Die Ursachen für diese Veränderungen sind oft beim Kunden selber und dessen sich dauernd ändernden Bedürfnissen zu finden. Der Endverbraucher erwartet heutzutage immer wieder neue Produktentwicklungen mit neu entworfenen Designs und verbesserter Qualität. Durch die zunehmenden technischen Entwicklungen sind sogar kundenindividuelle Produkte kein Problem mehr, sodass der Kunde sein eigenes Produkt gestalten kann.18 Diese ständig wechselnden Bedürfnisse des Kunden machen sich auf Produktebene vor allem durch eine enorme Produktvielfalt, kurze Produktlebenszyklen, geringe Produktionsmengen und zum Teil individuell gefertigte Produkte bemerkbar.19
Die Layoutplanung steht durch diese wechselnden Rahmenbedingungen und schwankende Nachfrage vor der Herausforderung den Flexibilitätsanforderungen gerecht zu werden. Dabei stellt sich die Frage, ob man ein robustes Layout entwirft, welches der Unternehmung über alle Perioden des Jahres, trotz der sich ändernden Rahmenbedingungen, eine effiziente Nutzung der Ressourcen garantiert, oder, ob man ein dynamisches Layout vorzieht. Dieses dynamische Anlagenlayout ist so konzipiert, dass es je nach Nachfrageperiode an die wechselnden Anforderungen angepasst werden kann. Ziel dieser Art von Layoutplanung ist die Reduktion der Materialumschlagskosten, welche höhere Einsparungen ergeben, als die Neuausrichtung des Layouts Kosten verursacht. Durch diese auf Flexibilität ausgerichtete Layoutplanung lassen sich, beispielsweise bei saisonabhängigen Produkten, die Abläufe effizient anpassen und somit der Gewinn maximieren.20
[...]
1 Vgl. Scholz (2010), S.1
2 Vgl. Manzini et al. (2004), S.3505f.
3 Vgl. Scholz (2010), S.1
4 Vgl. Tiedtke (2007), S,454ff.
5 Vgl. Scholz (2010), S.3ff.
6 Vgl. Scholz (2010), S.3ff.
7 Vgl. Scholz (2010), S.3ff.
8 Vgl. Scholz (2010), S.3ff.
9 Vgl. Scholz (2010), S.8
10 Vgl. Pawellek (2014), S.183
11 Vgl. Scholz (2010), S.11ff.
12 Vgl. Fließ et al. (2015), S.249
13 Vgl. Corsten/Gössinger (2007), S.120
14 Vgl. Fließ et al. (2015), S.10ff.
15 Vgl. Trommen (2002), S.1f.
16 Vgl. Fließ et al. (2015), S.256
17 Vgl. Fließ et al. (2015), S.256
18 Vgl. Ulutas/Islier (2015), S.55
19 Vgl. Manzini et al. (2004), S.3505f.
20 Vgl. Ulutas/Islier (2015), S.55