Der Aufbau der vorliegenden Arbeit orientiert sich am Forschungsprozess. Jedoch haben wir die Struktur an den Umfang unserer Arbeit angepasst. Im Anschluss an die Einleitung folgen die Erläuterung der dimensionalen Analyse sowie die Formulierung der zentralen Hypothesen. Danach werden Wahl von Untersuchungsanlage, Methode und Befragungsmo-dus behandelt, gefolgt von Einteilung der Grundgesamtheit und Stichprobe. Während der Projektarbeit haben wir uns außerdem dazu entschlossen, einen Pretest durchzuführen, dessen Erkenntnisse ebenfalls erläutert werden, bevor die Vorgehensweise der Datenauswertung dargestellt wird. Anschließend soll der Fragebogen einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Zum Schluss folgt das Fazit.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Hauptteil
1. Dimensionale Analyse
2. Hypothesen
3. Untersuchungsanlage, Methode, Befragungsmodus und Grundgesamtheit
4. Operationalisierung
5. Pretest
6. Datenauswertung
7. Kritische Betrachtung des Fragebogens
III. Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
I. Einleitung
Immer mehr junge Leute entscheiden sich nach der Schule für ein Studium. Auch Bamberg wird als Studentenstadt immer attraktiver. Bars und Diskotheken bieten eine gute Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und lassen eine Ablenkung zum stressigen Unialltag zu. Dabei entwickeln sich häufig Präferenzen für bestimmte Nachtlokale. Schon mehrmals haben uns einzelne Unterhaltungen gezeigt, dass die Vorlieben unserer Mitstudierenden überraschend unterschiedlich ausfallen. Aber warum ist das so? Was beeinflusst diese verschiedenen Einstellungen?
Unser Seminar „Die Befragung“ ermöglichte es uns, diese Fragen empirisch aufzubereiten. Im Rahmen des Seminars wurde uns dieses Semester nähergebracht, wie man eine Befragung plant, durchführt und auswertet. Dabei war es unsere Aufgabe, eine eigene Forschungsfrage zu entwickeln und diese anhand eines selbst konstruierten Fragebogens zu beantworten. In Anlehnung an unsere Beobachtungen haben wir folgende Forschungsfrage formuliert:
„ Welches Nachtlokal1 ist das beliebteste unter Bamberger Studierenden und welche Faktoren beeinflussen diese Pr ä ferenz? “
Unser Erkenntnisinteresse umfasst demnach zwei Bereiche. Zum einen soll mithilfe des Fragebogens ermittelt werden, welches Nachtlokal die Bamberger Studierenden bevorzugt besuchen. Zum anderen interessiert, inwiefern diese Präferenzen durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Wir sind uns dessen bewusst, dass es mehrere verschiedene Einflüsse gibt, die sich auf die Vorlieben auswirken können. Jedoch würde eine ganzheitliche Untersuchung den Rahmen der Arbeit sprengen, sodass wir uns auf vier bestimmte Erklärungsvariablen konzentriert haben. Bei genauerer Betrachtung der Forschungsfrage wird außerdem deutlich, dass sie sich aus einer abhängigen und mehreren unabhängigen Variablen zusammensetzt. Die Präferenz für ein Nachtlokal bildet dabei die abhängige Variable, während die potentiellen Einflussfaktoren die unabhängigen Variablen darstellen.
Der Aufbau der vorliegenden Arbeit orientiert sich am Forschungsprozess (vgl. Möhring; Schlütz 2010: 12f.). Jedoch haben wir die Struktur an den Umfang unserer Arbeit angepasst. Im Anschluss an die Einleitung folgen die Erläuterung der dimensionalen Analyse sowie die Formulierung der zentralen Hypothesen. Danach werden Wahl von Untersuchungsanlage, Methode und Befragungsmodus behandelt, gefolgt von Einteilung der Grundgesamtheit und Stichprobe. Während der Projektarbeit haben wir uns außerdem dazu entschlossen, einen Pretest durchzuführen, dessen Erkenntnisse ebenfalls erläutert werden, bevor die Vorgehensweise der Datenauswertung dargestellt wird. Anschließend soll der Fragebogen einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Zum Schluss folgt das Fazit.
II. Hauptteil
1. Dimensionale Analyse
Am Anfang der Arbeit steht die dimensionale Analyse. Mit ihrer Hilfe soll die Forschungsfrage so weit beschränkt werden, dass sie präzise und umsetzbar wird. Um einen möglichst umfassenden Eindruck über die Dimensionen zu erhalten, empfehlen sich u.a. Brainstorming und Recherche. Anschließend muss das dabei gesammelte Material strukturiert werden (vgl. Möhring; Schlütz 2010: 22).
Durch ein gemeinschaftliches Brainstorming der Forschungsgruppe wurde eine Vielzahl von Dimensionen erarbeitet. Eine anschließende Recherche sollte Auskunft darüber geben, welche davon tatsächlich relevant sind. Dazu haben wir zwanzig Bamberger Studierende nach entscheidungsrelevanten Dimensionen für die Wahl ihres präferierten Nachtlokals befragt. Die gesammelten Informationen aus Brainstorming und Recherche wurden zusammengeführt und im Rahmen einer Häufigkeitszählung absteigend sortiert. Dabei konnte festgestellt werden, dass vier Faktoren besonders häufig genannt wurden. Diese sind das Ausgehverhalten allgemein, das Ausgehverhalten in Bezug auf Bamberg, die regionale Herkunft und Personenmerkmale. Daher haben wir uns entschieden, jene vier Faktoren als maßgebliche Einflussvariablen für unsere Arbeit festzulegen und uns im Rahmen der Untersuchung darauf zu konzentrieren. Für diese vier unabhängigen Variablen wurde der Einfluss auf die abhängige Variable eruiert. Sie umfassen mehrere Dimensionen, die im Folgenden erläutert werden.
1. Ausgehverhalten allgemein: Um Informationen über das Ausgehverhalten allgemein zu erhalten, erscheint es zunächst notwendig festzustellen, welche Kriterien ein Nachtlokal erfüllen muss, um aus der Sicht des befragten Studierenden als „gut“ bewertet zu werden.
2. Ausgehverhalten in Bezug auf Bamberg: Das Ausgehverhalten in Bezug auf Bamberg umfasst zum einen die zeitliche Einordnung des Ausgehens. Diese Information ist von Bedeutung, da Angebote und Aktionen der Nachtlokale (z.B. besondere Getränkepreise oder Musik) evtl. wochentagsabhängig sein können und es daher bei der Wahl eines Favoriten durchaus eine Rolle spielen kann, wann sich der Studierende verstärkt im Nachtleben aufhält. Außerdem soll der Befragte in diesem Zusammenhang begründen, warum er ein bestimmtes Nachtlokal als Favoriten ausgewählt hat.
3. Regionale Herkunft: Um die Variable „regionale Herkunft“ ganzheitlich zu erfassen, ist es von Bedeutung zu erfahren, ob der Befragte aus einer ländlichen oder städtischen Umgebung kommt. 4. Personenmerkmale: Damit ermittelt werden kann, ob auch Personenmerkmale einen Einfluss auf die Präferenz nehmen, werden auch diese abgefragt. Dabei beschränken wir uns die Attribute Alter, Geschlecht und die Anzahl der bereits absolvierten Semester an der Universität Bamberg.
Der erste Teil der Forschungsfrage, die Präferenz für ein bestimmtes Nachtlokal, lässt sich allein mit der direkten Frage danach abklären, welches Nachtlokal von dem befragten Studierenden bevorzugt besucht wird.
2. Hypothesen
Die Präferenz der Bamberger Studierenden bezüglich der Nachtlokale lassen sich auf eine Vielzahl von Einflussfaktoren zurückführen.
Um festzustellen, ob ein Zusammenhang zwischen der abhängigen und den unabhängigen Variablen besteht, sollen folgende Hypothesen getestet werden.
H1: „ Die Pr ä ferenz von Bamberger Studierenden f ü r ein Nachtlokal ist abh ä ngig davon, nach welchen Kriterien ein Studierender ein Nachtlokal allgemein als gut bewertet. “
Die erste Hypothese verfolgt die Annahme, dass sich allgemeine Vorlieben der Studierenden in Bezug auf das Nachtleben in ihrer Wahl des Favoriten niederschlagen.
Zur Verifizierung der Hypothese müsste die Auswertung der Fragebögen einen Zusammenhang zwischen den allgemeinen Bewertungskriterien der Studierenden und der Begründung ihres Favoriten bestätigen.
H2: „ Die Pr ä ferenz von Bamberger Studierenden f ü r ein Nachtlokal ist abh ä ngig davon, wann sich ein Studierender verst ä rkt im Nachtleben aufh ä lt. “
Hypothese zwei geht davon aus, dass die Präferenz für ein Nachtlokal davon abhängig ist, wann sich die Studierenden vorwiegend im Nachtleben aufhalten. Dies setzt voraus, dass sich das Nachtleben unter der Woche vom Nachtleben am Wochenende unterscheidet, sei es durch unterschiedliches Klientel oder wochentagsabhängige Aktionen. Außerdem begrenzen sich manche Nachtlokale nicht nur in ihren Aktionen auf bestimmte Wochentage, sondern haben teils sogar nur am Wochenende geöffnet. Eine kurze Recherche diesbezüglich hat schnell klargestellt, dass gerade jene Nachtlokale, die besonderen Anspruch daran erheben, Tanzmöglichkeiten zu bieten (Diskotheken) vermehrt nur am Wochenende geöffnet haben.
Zur Verifizierung der Hypothese müsste die Auswertung der Fragebögen bestätigen, dass Studierenden, die das Nachtleben verstärkt am Wochenende nutzen, andere Favoriten nennen und diese Wahl auch anders begründen als jene Studierende, die sich meist unter der Woche im Bamberger Nachtleben aufhalten.
H3: „ Die Pr ä ferenz von Bamberger Studierenden f ü r ein Nachtlokal ist abh ä ngig davon, ob der Studierende in einer l ä ndlichen oder st ä dtischen Gegend aufgewachsen ist. “
Laut der dritten Hypothese ist die Präferenz für ein Bamberger Nachtlokal abhängig vom ursprünglichen Herkunftsort eines Studierenden.
Zur Verifizierung der Hypothese müsste die Auswertung der
Fragebögen ergeben, dass sich je nach regionaler Herkunft
unterschiedliche Neigungen bzgl. des Nachtlebens entwickeln, d.h.
Menschen aus ländlichen Gegenden andere Vorlieben in Bezug auf das Nachtleben als Menschen aus städtischen Gegenden entwickeln.
H4: „ Die Pr ä ferenz von Bamberger Studierenden f ü r ein Nachtlokal ist
abh ä ngig von den Personenmerkmalen Alter, Anzahl der absolvierten Semester an der Universit ä t Bamberg und Geschlecht. “
Die vierte Hypothese unterstellt einen Zusammenhang zwischen der Präferenz für ein Nachtlokal, dem Alter und dem Geschlecht einer Person und den Semestern, die bereits an der Universität Bamberg absolviert wurden.
Zur Verifizierung der Hypothese müsste die Auswertung der Fragebögen bestätigen, dass Personenmerkmalen Rückschlüsse auf die Präferenzen des Studierenden zulassen. Grund für diese Annahme ist die Vermutung, dass Studierende, die gerade ihren Bachelor- Studiengang begonnen haben, andere Nachtlokale bevorzugen als jene, die bereits am Ende ihres Studiums stehen.Die Präferenz der Bamberger Studierenden bezüglich der Nachtlokale lassen sich auf eine Vielzahl von Einflussfaktoren zurückführen.
3. Untersuchungsanlage, Methode, Befragungsmodus und Grundgesamtheit
Da unser Forschungsinteresse Meinungen und Einstellungen beinhaltet, stellt die Befragung eine geeignete Methode dar, um die notwendigen Variablen zu erfassen und die Präferenz der Studierenden zu erheben (vgl. Möhring; Schlütz 2010: 15).
Da uns im Rahmen unserer Forschungsfrage nur der derzeitige Stand der Dinge interessiert, war es ausreichend, die Messung nur einmalig durchzuführen und Querschnittsdaten zu erheben. Unter den verschiedenen Befragungsmodi entschieden wir uns für einen schriftlichen Selbstausfüller-Fragebogen. Die PAPI-Variante schien uns am besten geeignet, um zu vermeiden, dass unsere geringen Kenntnisse in Bezug auf computergestützte Interviews zu Verfälschungen führen. Daher grenzten wir sowohl die Online-Befragung, als auch CAPI- und CATI-Methode aus.
Wir achteten besonders auf die grafische Gestaltung, da der Fragebogen die einzige Verbindung zu den Befragten darstellt. Weiterhin waren wir uns darüber bewusst, dass uns bei der schriftlichen Befragung keine weiteren Motivationsmöglichkeiten zur Verfügung stehen als der Fragebogen selbst. Daher haben wir stets versucht, uns auf die notwendigen Fragen zu beschränken und ihn möglichst knapp zu halten.
Die Grundgesamtheit unserer Befragung bilden alle aktuell immatrikulierten Studierenden der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, die sich schon mehr als zehn Mal im Bamberger Nachtleben aufgehalten haben. Eine derartige Eingrenzung erschien uns deshalb sinnvoll, weil die Entwicklung einer Präferenz bestimmte Erfahrungen im Umgang mit dem Nachtleben voraussetzt.
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1 Nachtlokal meint in diesem Zusammenhang alle Orte, die Möglichkeit zum abendlichen Ausgehen bieten, wie z.B. Bars, Diskotheken, Biergärten, Keller etc.