Digitalisierung. Fluch oder Segen?
Zusammenfassung
Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen der heutigen Gesellschaft voran und hat sich inzwischen in den alltäglichen Leben der Menschen fest verwurzelt. Der Begriff Digitalisierung kann verschieden interpretiert werden. Zum einen steht er für die „digitale Umwandlung und Darstellung beziehungsweise Durchführung von Information und Kommunikation oder die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen“. Andererseits kann der Begriff als die „digitale Revolution bzw. die digitale Wende“ verstanden werden. Befürworter schätzen an der Digitalisierung besonders die Chancen, sich zu informieren, zu kommunizieren, sich zu beteiligen und mitzugestalten. Jedoch steigt auch das Risiko in Banalitäten und Fiktionen zu versinken, überwacht und manipuliert zu werden sowie durch die große Menge der Informationen den Überblick zu verlieren.
Der Bereich der Medizin hat sich in den letzten Jahren aufgrund der Digitalisierung sehr gewandelt, die Relevanz für die Öffentlichkeit wird durch die Verabschiedung des E-Health Gesetzes des Bundestags im Jahr 2015 bestätigt. Zudem ermöglicht die Technologisierung den Ausbau von neuen digitalen Medien, wie etwa Social-Media Plattformen. Ein weiteres hochspannendes Thema ist die Umsetzung der Digitalisierung in der Bildung.
Leseprobe
Inhalt
1. Einleitung
2. Digitalisierung in der Medizin
3. Ausbau von Sozialen Medien/ Netzwerken
4. Digitalisierung des Bildungsbereichs
5. Fazit: Digitalisierung. Fluch oder Segen?
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen der heutigen Gesellschaft voran und hat sich inzwischen in den alltäglichen Leben der Menschen fest verwurzelt. Der Begriff Digitalisierung kann verschieden interpretiert werden. Zum einen steht er für die „digitale Umwandlung und Darstellung bzw. Durchführung von Information und Kommunikation oder die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen1 “. Andererseits kann der Begriff als die „digitale Revolution bzw. die digitale Wende2 “ verstanden werden. Befürworter schätzen an der Digitalisierung besonders die Chancen, sich zu informieren, zu kommunizieren, sich zu beteiligen und mitzugestalten. Jedoch steigt auch das Risiko in Banalitäten und Fiktionen zu versinken, überwacht und manipuliert zu werden sowie durch die große Menge der Informationen den Überblick zu verlieren.3
Der Bereich der Medizin hat sich in den letzten Jahren aufgrund der Digitalisierung sehr gewandelt, die Relevanz für die Öffentlichkeit wird durch die Verabschiedung des E-Health Gesetzes des Bundestags im Jahr 2015 bestätigt4. Zudem ermöglicht die Technologisierung den Ausbau von neuen digitalen Medien, wie etwa Social-Media Plattformen. Ein weiteres hochspannendes Thema ist die Umsetzung der Digitalisierung in der Bildung.
Ist die Digitalisierung dieser Branchen als eine Bereicherung für die Menschen oder doch eher als eine gefährliche Entwicklung anzusehen, von der Abstand gewonnen werden sollte? Digitalisierung - Fluch oder Segen?
2. Digitalisierung in der Medizin
Neue Technologien können Patienten und Ärzten unter anderem helfen, nicht den Überblick über gesundheitsrelevante Daten zu verlieren und gleichzeitig sicherstellen, dass flächendeckende Gesundheitsversorgungen gewährt werden können. Diese digitale Entwicklung beinhaltet neben zahlreichen Chancen jedoch auch einige ernstzunehmende Risiken, welche in diesem Kapitel aufgezählt und diskutiert werden.
Zum einen kann das Gesundheitssystem massiv durch die Digitalisierung profitieren. Die Patientinnen und Patienten können beispielsweise ihre Smartphones und Wearables (wie z.B. Smartwatches) nutzen, um Puls, Blutdruck und Blutzuckerspiegel kontinuierlich zu messen.
Die frühe Erkennung und dementsprechende Behandlung ermöglicht die Vorbeugung zahlreicher Krankheiten.5
Medizinische Daten wie Blutwerte und allgemeine Krankheitsbefunde werden heute in Arztpraxen direkt in Computersystemen erfasst. Die intelligente Verknüpfung dieser großen Anzahl an Daten eines Menschen durch immer leistungsfähiger werdende IT-Systeme kann dazu dienen, ein dynamisches und ganzheitliches Bild der Gesundheit eines Menschen zu zeichnen. Somit können Krankheiten viel besser behandelt werden als noch vor 20 Jahren.
Die Digitalisierung in der Medizin sowie hochentwickelte Technik ermöglichen heute optimierte Diagnosen und Therapien. Durch die flächendeckende Verbreitung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten können für das Individuum maßgeschneiderte Therapien entwickelt werden. Ein Beispiel dafür sind Online-Therapien, welche immer öfter in der Behandlung von Depressionen Einsatz finden.6
Das E-Health-Gesetz bzw. das „Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“ trat 2016 in Kraft. Es sieht unter anderem die Schaffung einer zentralen Datenbank der Krankenkassen und Krankenhäuser vor. Bis Ende 2018 soll eine einheitliche technische Infrastruktur für elektronische Patientenakten entstehen. Somit können Patientinnen und Patienten im Notfall deutschlandweit perfekt anhand ihrer Patientenakte behandelt werden, da diese über die zentrale Datenbank zur Verfügung gestellt wird.7
Im Zuge des E-Health-Gesetzes werden zudem Online-Sprechstunden und Tele-Diagnostik ab 2017 von den Krankenkassen übernommen. Durch Online-Sprechstunden bekommen alle Menschen die Möglichkeit, in Sekundenschnelle Kontakt mit ihrem Arzt unter Verwendung der Webcam des Computers über das Internet aufzunehmen. Somit entfällt der anstrengende Gang zum Arzt, dies kommt besonders älteren Patientinnen und Patienten zugute. Ein besonderer Vorteil ist die Verhinderung der Krankheitsübertragung zwischen Patienten im Wartezimmer. Zudem könnten beispielsweise Fragen zur Medikamenteneinnahme in kürzester Zeit mit dem entsprechenden Arzt über Videochat besprochen werden. Eine Studie von Forschenden der Universität Basel zeigte, dass webbasierte Beratungs- und Betreuungsangebote bei Krebspatienten mit Psychologen die Lebensqualität der Betroffenen signifikant verbesserten und der erlebte Stress deutlich reduziert werden konnte.8 Bei genauen ärztlichen Untersuchungen wie etwa dem Abhören der Lunge oder einer Blutbilduntersuchung wird der Gang zum Arzt jedoch stets unumgänglich sein.
Online-Sprechstunden bringen jedoch auch die Angst mit sich, dass die eigenen Gesundheitsdaten missbraucht werden, z.B. indem die sensiblen Daten in die falschen Hände geraten. Zudem besteht die berechtigte Sorge einer Fehlbehandlung durch die Online- Sprechstunde mit dem Arzt, da keine körperliche Untersuchung über das Internet stattfinden kann. Möglicherweise entscheidende Details einer Krankheit wie z.B. das Abhören der Lunge oder die Pulsmessung des Patienten können bei der Sprechstunde über das Internet also nicht in die Diagnose mit einfließen.
Durch die Sprechstunden über das Internet leidet zudem das persönliche Verhältnis zwischen dem Arzt und der Patientin oder dem Patienten. Infolgedessen kann das Vertrauen zwischen den beiden Parteien möglicherweise abnehmen. Die schlechtere Patienten-Arzt Beziehung wirkt sich in schwächeren Diagnosen und Behandlungsmaßnahmen aus, da der Doktor wichtige Details seiner Patientinnen und Patienten nicht mehr kennt.
Um die Online-Sprechstunden effektiv durchzuführen, muss der Arzt und die zu behandelnde Person außerdem über die Ausstattung und das technische Know-how verfügen. Viele ältere Menschen, welche gewöhnlicherweise regelmäßig mit ihrem Arzt Kontakt aufnehmen müssen, verfügen weder über die Ausstattung noch über das notwendige technische Wissen. Die Anschaffung eines Computers sowie einer funktionierenden Internetverbindung ist kostenintensiv und für einige Patienten finanziell nicht zu leisten. Zudem ist die Verpflichtung, sich die speziellen Kenntnisse zum Umgang mit der Technik anzueignen, teilweise sehr zeitintensiv.
Ein weiterer Nachteil der Kontaktaufnahme mit dem Arzt über das Internet besteht darin, dass bei jedem Anzeichen einer Krankheit sofort über den Computer oder Smartphones Kontakt aufgenommen werden kann. Somit ist der Doktor mit den verschiedensten Anfragen überschüttet und kann sich aufgrund der zahlreichen Kontaktaufnahmen nicht mehr mit der nötigen Hingabe mit den Symptomen der einzelnen Patienten auseinandersetzen.
3. Ausbau von Sozialen Medien/ Netzwerken
Laut der ARD und ZDF Onlinestudie aus dem Jahr 2017 sind 62,4 Millionen Menschen der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren Internetnutzer, die 14- bis 29-Jährigen verbringen mehr als viereinhalb Stunden am Tag im Internet.9
In Deutschland sind laut Statistischem Bundesamt 55 % der Internetnutzer zu privaten Zwecken auf sozialen Netzwerken unterwegs. In der Altersgruppe von 16 bis 24 Jahren nutzen knapp neun von zehn Personen soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, Pinterest, WhatsApp und Instagram.10
Die Social-Media Plattform Facebook wird in Deutschland von 33 % der Menschen mindestens einmal im Monat und von 21 % täglich genutzt, Instagram liegt bei 9 % und Snapchat bei 6 %. Der Instant-Messagingdienst WhatsApp, der zunehmend Community-Eigenschaften bietet, wird von 64 % mindestens einmal pro Woche und von 55 % der Befragten täglich genutzt.11
In diesen genannten sozialen Netzwerken können Nutzer personenspezifische Profile erstellen, mit Freunden und Fremden kommunizieren, sich über Nachrichten informieren und ihre Gedanken sowie Bilder, Videos und Internetlinks teilen. Neben zahlreichen Möglichkeiten existieren auch viele Risiken jenes digitalen Trends, beide Seiten werden im folgenden Kapitel thematisiert.
Mit der Hilfe von sozialen Netzwerken können Informationen schneller als durch jedes andere Medium verbreitet werden. Somit können Menschen in anderen Ländern an allen möglichen Geschehnissen in Echtzeit teilhaben. Während traditionelle Medien wie die Zeitung vom Verleger erst noch gedruckt und zum Verkäufer geliefert werden müssen, bieten Social-Media Plattformen wie Facebook und Twitter sofort die neuesten Nachrichten. Der US-Präsident Donald Trump schätzt an der Nachrichtenplattform Twitter besonders die Unmittelbarkeit. Er ist der Meinung, dass Pressekonferenzen und Pressemitteilungen auf konventionellem Weg zu lang brauchen, um die Öffentlichkeit zu erreichen.12
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1 Gabler Wirtschaftslexikon.
2 Ebd.
3 Vgl. Hradil (2014): S.5.
4 Vgl. Bundesgesundheitsministerium (2015).
5 Vgl. Bundesministerium (2016).
6 Ebd.
7 Vgl. Heitze (2017), S.20 - 24.
8 Vgl. Uebersax (2016), S. 15 - 17.
9 Vgl. Hessischer Rundfunk Pressestelle / ZDF Pressestelle (2017).
10 Vgl. Statistisches Bundesamt (2017).
11 Vgl. Hessischer Rundfunk Pressestelle / ZDF Pressestelle (2017).
12 Vgl. Gove / Diekmann (2017).