Die geplante Sequenz „Balladen“ findet insbesondere im „Kompetenzbereich: Lesen – mit Texten und Medien umgehen“ des Rahmenlehrplans Deutsch ihre Entsprechung. Die SuS haben in den vorausgehenden Stunden kennengelernt, was eine Ballade ist.
Auch eine intensive Beschäftigung mit Fontanes John Maynard fand bereits statt. Die Schüler können zeilenübergreifend lesen und haben gelernt, einen Text in Abschnitte zu gliedern und Zwischenüberschriften zu formulieren. Diese Kompetenzen finden sich im Rahmenlehrplan wieder.
Didaktisch und methodisch baut die geplante Unterrichtsstunde auf die Didaktik von Klaus Beyer auf. Dieser möchte mit seiner „pragmatischen Didaktik“ eine moderne Unterrichtslehre entwerfen, einen Unterricht, der den SuS bei der Entwicklung und Förderung der Kompetenz zum vernünftigen Handeln dient. Dazu entwirft Beyer das Modell zur Unterrichtsplanung in Form einer Pyramide. Um das bereits erwähnte Ziel des vernünftigen Handelns zu erreichen, müssen Bildungsprinzipien und -ziele berücksichtigt werden, welche wiederum auf sechs Planungsprinzipien fußen. Letztgenannte dienen als Vorlage des didaktisch-methodischen Konzepts der geplanten Unterrichtsstunde.
Inhaltsverzeichnis
1. Lehr- und Lernvoraussetzungen
1.1 Situationsspezifische Lernvoraussetzungen
1.1.1 Sach- und Methodenkompetenz
1.1.2. Personale und Sozialkompetenz ...
1.2 Situationsspezifische Lehrvoraussetzungen
2. Darstellung und Begründung didaktisch-methodischer Entscheidungen
2.1. Einordnung der Sequenzplanung in den Rahmenlehrplan
2.2. Didaktisch- methodisches Konzept der Unterrichtsstunde
2.2.1. Didaktisch-methodische Überlegungen und Entscheidungen
2.2.2. Zielsetzung der Stunde
2.2.3 tabellarischer Verlaufsplan
3. Literaturverzeichnis
4. Anhang
1. Lehr- und Lernvoraussetzungen
1.1. Situationsspezifische Lernvoraussetzungen
Die Klasse 7a wird von mir seit diesem Schuljahr im Fach Deutsch unterrichtet. Der Deutschunterricht findet in der Klassenstufe 7 fünfmal wöchentlich statt. Auf Grund des Projektes Gemeinsamer Unterricht, werde ich in meinem Deutschunterricht durch eine weitere Lehrerin unterstützt, die sich bei gelegentlich auftretenden Problemen einzelner Schüler um die individuellen Anliegen kümmert. Die Dauer meiner bisherigen Lehrtätigkeit in dieser Klasse erlaubt mir erst wenige Rückschlüsse auf die vorhandene Heterogenität bezüglich der Leistungsdifferenzen und -voraussetzungen zwischen den Schülerinnen und Schülern. Von den 9 Mädchen und 10 Jungen haben fast alle Deutsch als Muttersprache. Lediglich Rayna, Magomed und Sever sind keine Muttersprachler. Rayna und Sever haben bisher kaum Kommunikationsschwierigkeiten gezeigt. Anders ist es bei Magomed. Das Lesen, Schreiben und Hörverstehen fällt ihm noch sehr schwer, obwohl er bereits seit zwei Jahren in Deutschland ist und auch die 7. Klasse in diesem Schuljahr wiederholt. Einige Schüler haben bereits eine diagnostizierte Lese-Rechtschreib-Schwäche. Eine genaue Überprüfung bzw. Neueinstufung ist für alle Schüler bereits in Arbeit.
Das allgemeine Lernklima wie auch die Beziehungen der Schüler untereinander sind überwiegend positiv. Die Schülerinnen und Schüler sind dem Fach grundsätzlich positiv gegenübergestellt. An der Motivation zur aktiven Mitarbeit mangelt es nicht.
Im Bereich der Kompetenzausprägungen sind für die aktuelle Stunde folgende Punkte relevant:
1.1.1. Sach- und Methodenkompetenz
Der Themenbereich Balladen, als aktueller Unterrichtsgegenstand, ist den Schülern seit Kurzem vertraut. Das Leistungsniveau der 7a ist insgesamt mittelmäßig. Lina-Marie, Christian, Pia, Jason und Nathalie stellen mit ihrer regen und qualitativ relativ hochwertigen Mitarbeit eine Ausnahme dar. Sie arbeiten für gewöhnlich sehr selbstständig, sorgfältig und umfangreich an Aufgabenstellungen. Demgegenüber stehen Sever, Magomed und Nico, die den unteren Bereich des Leistungsgefälles der Klasse repräsentieren.
Kleinere Hinweise, Klärungen von Inhalten der Aufgabenstellung und steuernde Impulse seitens der Lehrkraft sind bei einigen Schülern notwendig, können aber durch kurze Schülergespräche schnell erledigt werden.
Neuen Methoden stehen die SuS der 7. Klasse offen gegenüber. Trotzdem bedarf es einer regelmäßigen Wiederholung jener Methoden, um eine relativ schnelle Umsetzung und ein gewinnbringendes Ergebnis zu erzielen. Der Faktor Zeit spielt hierbei eine besondere Rolle. Oft brauchen die SuS etwas länger, um sich ganz auf die gestellte Aufgabe zu konzentrieren. Eine kurze Erinnerung an die Zeit oder kleinere Impulse bezüglich der Aufgabenstellung können hierbei jedoch Abhilfe schaffen. Besonders bei Gruppenarbeiten sind noch zu häufig Gespräche über unterrichtsunrelevante Themen festzustellen. Auch die Gruppenzusammensetzung muss in der 7a zur Sicherstellung eines produktiven Ergebnisses bedacht werden. Die Zusammenfindung von möglichst leistungsheterogenen Gruppen ist aufgrund des Ausgleichs mangelnder Sach- und Methodenkompetenz ratsam. Die schwächeren SuS haben dabei die Möglichkeit die Unterrichtsinhalte zu erfassen und die leistungsstärkeren verbessern ihr Verständnis vom Unterrichtsinhalt zusätzlich, indem sie den schwächeren SuS helfen.
1.1.2. Personale und Sozialkompetenz
Aus entwicklungspsychologischer Sicht befinden sich die Schüler der 7a in der Pubertät.[1] In dieser Phase findet vor allem eine anatomische und physiologische Reifung statt. Deutlich zeigt sich diese Lebensphase in der mentalen und emotionalen Reife. Gedanken werden dabei noch sehr stark von Gefühlen und der Fantasie beeinflusst.[2] Im Unterricht wird dies deutlich bei einer schnellen Entmutigung bei auftretenden Schwierigkeiten. Besonders Nico, Sever und Jan fehlt es teilweise an Ausdauer, um Begonnenes auch zu beenden. Zeitweise fehlt es Malte, Nico und Sever auch an Selbstbeherrschung in ihren Gefühlen und im Verhalten. Durch eine kurze kurze Erinnerung an die allgemeinen Verhaltensregeln seitens der Lehrkraft, können Unterrichtsstörungen jedoch vermieden werden.
Die Aktivität der SuS im Bereich der mündlichen Mitarbeit ist meistens recht hoch. Hier gibt es nur wenige Ausnahmen. So melden sich Jan, Lina und Kim fast nie und müssen daher durch die Lehrperson extrinsisch motiviert und in den Unterricht mit einbezogen werden. Dies gelingt allerdings nicht immer. Auch beim Einsatz verschiedener Sozialformen spiegelt sich dieser Zustand wider. Bei Gruppenarbeiten halten sich diese Schüler meist zurück und überlassen die Aufgabenbearbeitung ihren Mitschülern. Hierbei ist es wichtig, auf eine Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe zu achten, bzw. durch kurze Interventionen das Interesse und den Antrieb der genannten SuS zu aktivieren und mobilisieren. Ebenso kann dies durch eine gezielte Aufgabenstellung unterbunden werden, die von jedem Schüler eine Leistung abverlangt.
Da in der Klasse 7a ein angenehmes Klassenklima herrscht, das geprägt ist von Kohäsion und Hilfsbereitschaft, sind Sozialformen wie Partner- oder Gruppenarbeit sehr beliebt. Gelegentliche Beleidigungen unter den Schülern sollen dabei nicht über die geschilderte Atmosphäre hinwegtäuschen. Diese gehören anscheinend zur Ausdrucksweise der Klasse dazu, werden aber von den SuS nicht als solche wahrgenommen und haben daher auch keinen negativen Einfluss auf das Arbeitsklima.
1.2. Situationsspezifische Lehrvoraussetzungen
Die geplante Unterrichtsstunde findet am Freitag, 14.09.2018 von 7:45 – 7:30 Uhr statt. Jeweils Mittwoch (40 min), Donnerstag (80 min Block) und Freitag (80 min Block) werden die SuS der 7a im Fach Deutsch unterrichtet. Für gewöhnlich sind die Schüler am Freitag etwas unruhig, da sie sich bereits auf das bevorstehende Wochenende freuen.
Die Klasse hat ihren festen Klassenraum, den sie nur für bestimmte Fächer wechseln müssen, sie lernen daher in ihrer gewohnten Umgebung. Ausgestattet ist der Klassenraum mit einem Whiteboard und einem Fernseher, der als Computer-Monitor dient. Die Möglichkeit zum Abspielen von Kurzfilmen und Videos ist dadurch zwar gegeben aber nicht optimal, da der Bildschirm kleiner ist und nicht im Zentrum der Blickrichtung der Schüler.
2. Darstellung und Begründung didaktisch/methodischer Entscheidungen
2.1. Einordnung der Sequenzplanung in den Rahmenlehrplan
Die geplante Sequenz „Balladen“ findet insbesondere im „Kompetenzbereich: Lesen – mit Texten und Medien umgehen“[3] des Rahmenlehrplans Deutsch ihre Entsprechung.
Die SuS haben in den vorausgehenden Stunden kennengelernt was eine Ballade ist. Auch eine intensive Beschäftigung mit Fontanes John Maynard fand bereits statt. Die Schüler können zeilenübergreifend lesen und haben gelernt, einen Text in Abschnitte zu gliedern und Zwischenüberschriften zu formulieren. Diese Kompetenzen finden sich im Rahmenlehrplan wieder.
Die geplante Unterrichtsstunde befindet sich annähernd in der Mitte der Unterrichtseinheit. In den folgenden Stunden wird zunächst eine Beschäftigung mit der Reimform und dem Metrum stattfinden. Eine handlungs- und produktionsorientierte Beschäftigung mit Schiller Ballade Der Handschuh wird im weiteren Verlauf Thema des Deutschunterrichtes der Klasse 7a sein. Eine abschließende Klassenarbeit dient zur Überprüfung der Kompetenzerweiterung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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[1] Vgl. Oerter, Rolf; Dreher, Eva: Das Jugendalter, in: Oerter, Rolf; Montada, Leo (Hrsg.): Entwicklungspsychologie. Weinheim und Basel 2008 (6. Auflage). S. 272 ff.
[2] Ebenda.
[3] Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (Hrsg.): Rahmenlehrplan für die Sekundarstufe I. Jahrgangsstufe 7-10. Deutsch. Potsdam 2008. S. 14 ff.