Die vorliegende Studienarbeit behandelt das Thema Geschwisterbeziehung. Um dieses Thema ausführlich zu erklären, wird auf verschiedene Teilbereiche und Aspekte des Themas eingegangen. Zum einen wird auf die Familie und die Familienstrukturen eingegangen. Es wird erklärt, was eine ideale Familie ausmacht. Zum anderen wird ausführlich geklärt, welche Formen der Geschwisterbeziehung es gibt und welchen Einfluss diese auf die Familie haben. Schließlich wird die Entwicklung des Kindes behandelt und was für eine Rolle Geschwister dabei spielen. Ebenfalls werden Sondefälle, wie z.B. Rivalität und Trennungen von Geschwistern, beleuchtet. Abschließend werden offene Forschungsfragen identifiziert und die Titelfrage beantwortet.
I Inhalt
II Abbildungsverzeichnis
III Abkürzungsverzeichnis
1 Allgemeiner Teil
1.1 Zusammenfassung
1.2 Einleitung
2 Hauptteil
2.1 Familie
2.2 Familienformen
2.2.1 Klassische Familie
2.2.2 Ein-Eltern-Familie
2.2.3 Patchworkfamilie
2.3 Geschwisterbeziehung
2.3.1 Begriffsbestimmung: Geschwister
2.3.2 Einfluss von Geschwistern
2.4 Sonderfälle
2.4.1 Rivalität
2.4.2 Trennung
2.5 Einzel- vs. Geschwisterkinder
2.6 Fallstudie
3 Diskussionsteil
3.1 Diskussion der Titelfrage
3.2 Weiterführende Forschungsfragen
3.3 Fazit
4 Literaturverzeichnis
4.1 Abbildungen
II Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Tab. 2.2.2.1: Familien mit minderjährigen Kindern nach Lebensform (im Zeitvergleich).
III Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Allgemeiner Teil
Der folgende Abschnitt soll für einen klaren Einstieg in die Studienarbeit sorgen.
1.1 Zusammenfassung
Die vorliegende Studienarbeit behandelt das Thema Geschwisterbeziehung. Um dieses Thema ausführlich zu erklären, wird auf verschiedene Teilbereiche und Aspekte des Themas eingegangen.
Zum einen wird auf die Familie und die Familienstrukturen eingegangen. Es wird erklärt, was eine ideale Familie ausmacht (vgl. Kürthy, 1988 und vgl. Böhnisch & Funk, 2002). Zum anderen wird ausführlich geklärt, welche Formen der Geschwisterbeziehung es gibt und welchen Einfluss diese auf die Familie haben (Sohni, 2011). Schließlich wird die Entwicklung des Kindes behandelt und was für eine Rolle Geschwister dabei spielen.
Ebenfalls werden Sondefälle, wie z.B. Rivalität und Trennungen von Geschwistern, beleuchtet (Sohni, 2011).
Abschließend werden offene Forschungsfragen identifiziert und die Titelfrage beantwortet.
1.2 Einleitung
Geschwisterbeziehungen spielen in der Sozialen Arbeit oft eine wichtige Rolle. In der vorliegenden Studienarbeit wird erarbeitet, ob Geschwister Einfluss in ihrer Entwicklung aufeinander haben und wenn ja, welchen. Dabei trägt die wissenschaftliche Arbeit den Titel: „Bin ich das Produkt meiner großen Geschwister?“.
Auf Grund der Komplexität des Themas beschränkt sich diese Analyse auf den Einfluss großer Geschwister – ein Bereich, der sich im Umfang dieser Arbeit ausreichend erörtern lässt.
Zu Beginn werden verschiedene Definitionen und allgemeine Informationen geklärt, sodass in darauffolgenden Gliederungspunkten auf die Beziehung zwischen Geschwistern eingegangen werden kann.
Der Hauptaspekt dieser Arbeit wird abschließend umfassend erläutert und diskutiert.
2 Hauptteil
Um eine klare und möglichst eindeutige Antwort auf die Leitfrage zu erhalten, werden vorab angrenzende Themen behandelt. Wichtige Vorkenntnisse werden so schon im Vorfeld erklärt, damit gezogene Schlussfolgerungen zur Fragestellung deutlicher und einfacher nachvollziehbar sind.
2.1 Familie
Um die Auswirkung auf die Entwicklung eines Kindes zu betrachten, muss die individuelle Familiensituation und Struktur berücksichtigt werden. Im Folgenden werden die verbreitetsten Familienformen erläutert.
Laut Böhnisch und Funk (2002), besitzt eine traditionelle Familie Geschlechterrollen.
Dabei beinhaltet die Rolle der Frau die Haushaltspflege und emotionale Fürsorge für die Familie. Der Mann nimmt hierbei die „Ernähr[er]rolle“ (Böhnisch & Funk, 2002) ein, indem er die materielle Grundlage für die Familienexistenz sichert und externe Einflüsse, die auf die Familie einwirken, koordiniert und ggfs. abwehrt.
Eine Familie wird aber nicht nur durch Genetik gekennzeichnet, sondern auch durch Emotionen, Bindung, Liebe und Empathie allgemein. Daher können im Umkehrschluss Hass, Streit und Schuldgefühle dazu führen, dass Familien auseinander gerissen werden (vgl. Böhnisch & Funk, 2002).
In der Familie erleben Kinder ihre ersten Erfahrungen mit menschlichen Kontakten. Gerade dieses Verhältnis zwischen Kind und Familie ist wichtig für die
weitere Entwicklung des Kindes (vgl. Deckert-Peaceman, Dietrich & Stenger, 2010).
Nicht nur ist die Familie eine wichtige Kontaktstelle in den ersten Lebensjahren, sondern auch für die weitere Entwicklung: Erste Erfahrungen mit echten oder falschen Freundschaften, Bindungen und Beziehungen jeglicher Art. Letztendlich dient die Familie auch der (Weiter-)Entwicklung von Sprache und Lebensstil (vgl. Deckert-Peaceman et al. 2010).
Die Familie steht als wichtiges Bindeglied zwischen dem Kind und den Herausforderungen, die das Kind im Leben erwarten wird (vgl. Deckert-Peaceman et al. 2010). Ebenso kann es sich laut Deckert-Peaceman et al. (2010) bei diesen genannten Herausforderungen um gesellschaftliche Normen, Erwartungen und Zumutungen im Alltag oder der Schule handeln.
Die Familie übernimmt eine wichtige Rolle in diesen Lebensbereichen und dient quasi als „Basislager“ für die allgemeine Bildung der Kinder.
Hinzuzufügen ist, dass nicht nur die Eltern verantwortlich für eine funktionierende Erziehung sind, sondern, abgesehen von allen weiteren Einflüssen im Leben, auch die Geschwister eine prägende Rolle einnehmen (vgl. Kürthy, 1988).
2.2 Familienformen
Nach Deckert-Peaceman et al. (2010) sind Familienformen nicht neu, sondern ändern ihre Entstehungsgründe und ihren Stand in der Gesellschaft.
Bei einem Kind in der heutigen Gesellschaft ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieses in mehreren Familienformen aufwächst.
Auch Andresen und Hurrelmann (2010) konstatieren, dass sich der Begriff der Familie in einem Wandlungsprozess befindet und dies aus historischer Perspektive eine Veränderung der Kindheit mit sich bringt.
2.2.1 Klassische Familie
Nach Andresen und Hurrelmann (2010), sowie Krabbe (Krabbe, H., letzter Zugriff: 18.03.2016), besteht eine klassische Kernfamilie aus verheirateten Eltern, welche mindestens ein leibliches Kind besitzen, wobei elterliche Aufgaben untereinander gleichmäßig und gerecht aufgeteilt werden.
Konflikte und Probleme innerhalb der Familie werden untereinander und miteinander gelöst. Eine Familie „in der alle vier Positionen, Vater, Mutter, Sohn und Tochter je einmal besetzt sind“, wird als „idealtypische“ Familie bezeichnet (Kürthy, 1988, S.13).
Des Weiteren erklärt Sohni (2011), dass eine traditionelle Kleinfamilie in zwei Ebenen, die Eltern und die Geschwister, aufgeteilt sind.
2.2.2 Ein-Eltern-Familie
Wie Heiner Krabbe (Krabbe, H., letzter Zugriff: 18.03.2016) erzählt, besteht ein Ein-Eltern-Familien-Haushalt aus einem allein lebenden Elternteil mit einem oder mehreren Kindern. Oft ist davon auszugehen, dass sich beide Elternteile, in zwei verschiedenen Haushalten, um das Kind oder die Kinder kümmern. Kinder werden oft von der emotionalen Überlastung und der unterschiedlichen Aufgabenverteilung der getrennten Eltern beeinflusst (ebd.).
Die Scheidungsquote wächst stetig weiter, was dazu führt, dass sich die Zahl der Ein-Eltern-Familie bzw. alleinerziehender Eltern vermehrt (vgl. Andresen & Hurrelmann, 2010).
Bekräftigt werden kann dieses Argument durch folgende Tabelle:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2.2.2.1: Familien mit minderjährigen Kindern nach Lebensform (im Zeitvergleich) Abb. 1 aus: Statistisches Bundesamt, 2014
Wie man in der oben aufgeführten Tabelle erkennen kann, haben sich in den Jahren 1996 bis 2014 die Zahlen der Alleinerziehenden stetig erhöht. Dabei waren es im Jahr 1996 insgesamt 1.304 Alleinerziehende, davon 166 Väter und 1.138 Mütter. Im Jahr 2014 insgesamt 1.639 Alleinerziehende, davon 180 Väter und 1.459 Mütter.
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