Die Unterscheidung in kulturspezifisch und -übergreifend findet sich in den Denkweisen vieler interkulturell angelegter Forschungen. Die zuständige Wissenschaft, die kulturvergleichende Psychologie, macht sich zur Aufgabe, menschliches Verhalten und die Entwicklung des Menschen unter dem Gesichtspunkt verschiedener kultureller Grundvoraussetzungen zu untersuchen. Die Differenzierung von Konzepten in die Kategorien „spezifisch“ und „universal“ suggeriert der Forschung einen besseren Blick auf die Vergleichbarkeit. Mittels universaler Konzepte, die weltweit feststellbar sind, lassen sich verschiedene Kulturen miteinander in Relation setzen.
Die Begrifflichkeiten setzt erstmalig Pike (1967) fest, indem er ausgehend von linguistischen Analysen die Begriffe emic und etic etabliert. Aufbauend auf diesem Ansatz beschäftigen sich weitere Kulturforscher und Psychologen mit dieser Theorie und entwickeln sie weiter. Im Fokus dieser Arbeit stehen vor allem Berry, Brislin und Herwartz-Emden.
Brislin thematisiert in seinem Buch „Understanding Culture’s Influence on Behaviour“ (1993) die Begrifflichkeiten emic und etic und soll im Zuge dieser Arbeit als Grundlage des Ansatzes der Unterteilung zu Rate gezogen werden. Seine Arbeit dient hier der Veranschaulichung und Demonstration der zu beachtenden Unterscheidung, aber auch der damit einhergehenden und den allgemein zugrundeliegenden Problemen.
Bei Berry soll die Konzentration neben der allgemeinen Arbeit zu der kulturvergleichenden Forschung vor allem auf dessen Erweiterung des emic-etic Ansatzes, der zu Beginn definiert wird, durch die neue Differenzierung in die Bereiche emic, imposed etic & derived etic liegen, da auch Herwartz-Emden wieder auf diese Anpassung zurückgreift und aufbauend darauf, ihre eigene Arbeit konzipiert.
Die Entwicklung eines Strukturgitters zur Erweiterung und Veranschaulichung des veränderten Ansatzes der emic-etic Theorie durch Herwartz-Emden bei der Umsetzung ihrer Untersuchung des Konzeptes der Mutterschaft soll als letzte Veränderung des Ansatzes thematisiert und in diesem Zusammenhang genauer untersucht werden.
Beeinflusst wurde die Erweiterung nicht zuletzt von den vorliegenden Forschungskontexten, den Untersuchungsbereich der Migration, dem alle untersuchten Probanden zuzuordnen sind. Im Stile der kulturvergleichenden Forschung soll hier ein Vergleich innerhalb der zugrundeliegenden Theorie stattfinden, beziehungsweise zumindest im Ansatz versucht werden.
Inhalt
Inhalt
1 Einleitung
2 Ziele und Besonderheiten der kulturvergleichenden Psychologie
2 – 1 Increasing the range of variables – Vergrößerung der Reichweite
2 – 2 Uncofounding variables – Trennung zusammengehöriger Konzepte
2 – 3 Increased sensitivity of context – Vergrößerung der Sensibilität für Kontexte
3 Der emic – etic approach
3 – 1 Wortherkunft
Phonemic analysis
Phonetic analysis
3 – 2 emics und etics .. 9 etics 9 emics
Die etische Perspektive
Die emische Perspektive
3 – 3 Hilfeprojekt in Afrika: Ein Beispiel (Beispiel nach Brislin 1993:74ff)
4 Erweiterungen: John W. Berry & Leonie Herwartz-Emden
4 – 1 Schwerpunkt der Untersuchung von Herwartz-Emden
Der emic-etic approach bei Herwartz-Emden
4 – 2 Das „emic-etic“-Strukturgitter
Emic Ebene 1: Mutterschaft Herkunftskontext
Etic Ebene 1: Mutterschaft Herkunftskontext
Etic Ebene 2: Mutterschaft Einwanderungskontext „derived etics“
Emic Ebene 2: Mutterschaft Einwanderungskontext
4 – 3 Derived etic approach
4 – 4 Zur Trennung von emics und etics nach Berry (1989)
4 – 5 Anwendung und Besonderheiten des Strukturgitters
5 Herwartz-Emden vs. Berry/Brislin
6 Fazit und Ausblick
7 Quellenverzeichnis
1 Einleitung
Die Unterscheidung in kulturspezifisch und kulturübergreifend findet sich in den Arbeiten und Denkweisen vieler interkulturell angelegter Forschungen. Die hierfür zuständige Wissenschaft, die kulturvergleichende Psychologie, macht sich zur Aufgabe, menschliches Verhalten und die Entwicklung des Menschen unter dem Gesichtspunkt verschiedener kultureller Grundvoraussetzungen zu untersuchen. Die Differenzierung von beobachtbaren Konzepten in die Kategorien „spezifisch“ und „universal“ suggeriert der Forschung einen besseren Blick auf die Vergleichbarkeit. Mittels universaler Konzepte, die weltweit feststellbar sind, lassen sich verschiedene Kulturen miteinander in Relation setzen. Nutzt man die individuellen Konzepte, ergibt sich ein tieferer Zugang zu einer speziellen Kultur, der es ermöglicht eine unbekannte, vielleicht sogar gänzlich fremdartige Kultur und ihre Charakteristika kennenzulernen und sich ihr zu nähern
Die Begrifflichkeiten für die oben genannte Differenzierung setzt erstmalig Pike (1967) fest, indem er ausgehend von linguistischen Analysen die Begriffe emic und etic etabliert. Aufbauend auf diesem Ansatz beschäftigen sich im Laufe der Zeit viele weitere Kulturforscher und Psychologen mit dieser Theorie und entwickeln sie weiter. Im Fokus dieser Arbeit seien hier allen voran Berry, Brislin und Herwartz-Emden genannt
Brislin thematisiert in seinem Buch „Understanding Culture’s Influence on Behaviour“ (1993) die Begrifflichkeiten emic und etic und soll im Zuge dieser Arbeit als grundlegende Struktur des Ansatzes der Unterteilung zu Rate gezogen werden. Seine Arbeit dient hier in erster Linie der Veranschaulichung und Demonstration der zu beachtenden Unterscheidung, aber auch der damit einhergehenden und den allgemein zugrundeliegenden Problemen
Bei Berry soll die Konzentration neben seiner allgemeinen Arbeit zu der kulturvergleichenden Forschung vor allem auf dessen Erweiterung des emic-etic Ansatzes, der zu Beginn definiert wird, durch die neue Differenzierung in die Bereiche emic, imposed etic & derived etic liegen, da auch Herwartz-Emden wieder auf diese Anpassung zurückgreift und aufbauend darauf, ihre eigene Arbeit konzipiert
Die Entwicklung eines Strukturgitters zur Erweiterung und Veranschaulichung des veränderten Ansatzes der emic-etic Theorie durch Herwartz-Emden bei der Umsetzung ihrer Untersuchung des Konzeptes der Mutterschaft soll als letzte Veränderung des Ansatzes thematisiert und in diesem Zusammenhang genauer untersucht werden
Beeinflusst wurde die Erweiterung von Herwartz-Emden nicht zuletzt von den vorliegenden Forschungskontexten, den Untersuchungsbereich der Migration, dem alle untersuchten Probanden zuzuordnen sind
Im Stile der kulturvergleichenden Forschung soll hier ein Vergleich innerhalb der zugrundeliegenden Theorie stattfinden, beziehungsweise zumindest im Ansatz versucht werden
2 Ziele und Besonderheiten der kulturvergleichenden Psychologie
Im Zuge der Globalisierung und des Voranschreitens des Informationszeitalters wird die Konfrontation mit anderen Kulturen alltäglicher denn je. Die Forschung im Bereich der kulturvergleichenden Psychologie und der Verhaltensforschung verschiedener Kulturen ist hingegen nicht neu, denn die auftretenden Fragen beschäftigen die Menschheit schon seit geraumer Zeit. So schreibt Hede Helfrich im Vorwort zu ihrem Buch „Kulturvergleichende Psychologie“ (2013):
„Sind Menschen anderer Länder oder anderer kultureller Herkunft anders als wir? Oder verstecken sich unter der Oberfläche des faszinierend Exotischen oder auch bedrohlich Fremden ähnliche Tiefenstrukturendes Denkens, Fühlens und Handelns? Warum aber treten augenfällige Unterschiede im Verhalten auf, und wie sind sie zu erklären?“ (Helfrich 2013: 15)
Genau diese Fragestellungen sind der zentrale Dreh- und Angelpunkt dieser Wissenschaften. Tief sitzt hier die generelle Frage nach universalen Gemeinsamkeiten aller Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft, Erziehung, kulturellen Bildung und Erfahrung. Ein Aspekt der Menschlichkeit, der alle Individuen und ihre Gemeinschaften eint, aber auch die Erforschung der jeweils kulturspezifisch ausgeprägten Merkmale, die die Unterschiede eben dieser deutlich aufzeigen
Zur weiteren Basis gehört noch die Klärung des Kulturbegriffs bei der Befassung mit kulturvergleichender Forschung. Helfrich unterstreicht, dass in der Bedeutung des Begriffs auf Herder zurückgegangen wird, demnach „bildet ‚Kultur‘ keinen Gegensatz zu ‚Natur‘, sondern gehört als Konsequenz einer stammesgeschichtlichen Traditionsbildung zur‚natürlichen‘ Ausstattung des Menschen.“ (Helfrich 2013:16)
Die weiteren Eigenschaften des Begriffes als Orientierungssystem, das sich in jeder Gesellschaft etabliert (nach A. Thomas, Helfrich 2013:17) und auch der Miteinbezug der innerhalb einer Kultur entwickelten und erhaltenen Traditionen und Denkstrukturen (vgl. Kulturbegriff nach Harris, Helfrich: 2013:17) bilden den Umriss der Tragweite des hier verwendeten Kulturbegriffes
Richard W. Brislin weist in seinem Buch „Understanding Culture’s Influence on Behaviour“ (1993) im Kapitel 3 „Some Methodological Concerns in Intercultural and Cross-Cultural Research“ auf drei elementare Vorteile der kulturvergleichenden Forschung hin, die diese auszeichnen und als angemessenes Instrument legitimieren
2 – 1 Increasing the range of variables – Vergrößerung der Reichweite
Brislin erläutert, dass in der Gemeinschaft der Forscher Einigkeit darüber herrscht, dass die Erstellung von Konzepten zum Verhalten der Menschen dringend erfordert, dass in allen Teilen der Welt das Verhalten beobachtet und dokumentiert wird. Die Möglichkeit der vergrößerten Reichweite zur Beobachtung von Konzepten durch kulturvergleichende Forschung wird mittels Beispielen direkt verdeutlicht, eines sei hier kurz angeführt
Weiter wirft Brislin die Frage auf, ob es überhaupt möglich sein kann, den Einfluss von Scheidung auf die Einstellungen und Haltungen von Kindern zu beurteilen, wenn die Studie in einem Land durchgeführt wird, in dem vermutlich jedes Kind bereits im näheren Umfeld mit Scheidung in Kontakt gekommen ist. (Brislin 1993:61) Um die Ergebnisse einer solchen Studie zu verbessern, ist es notwendig, dass auch Probanden miteinbezogen werden, die eben keinen direkten Zugang zu einer solchen Maßnahme hatten, beispielsweise in Kulturen, in denen die Auflösung von Eheschließungen noch um einiges seltener ist. (vgl. Brislin 1993:60f)
2 – 2 Uncofounding variables – Trennung zusammengehöriger Konzepte
Als cofounded werden Konzepte bezeichnet, die immer gemeinsam auftreten. Eine Schwierigkeit, die sich daraus ergibt, ist die, eben diese Konzepte voneinander zu trennen, um ihren jeweiligen Einfluss auf das menschliche Verhalten zu untersuchen. Das von Brislin angeführte Beispiel, ist die Kritik von Malinowski an Freuds Ödipuskomplex
Nach Malinowski tritt bei Freuds Annahme genau die Problematik der cofounded variables auf, denn neben der Verbindung des Vaters als Liebhaber der Mutter kommt in westlichen Gesellschaften die Rolle des Vaters als Disziplinator des Kindes hinzu. Welches der beiden Konzepte nun die negativen Gefühle hervorruft ist, nach Malinowski, nur bestimmbar, wenn die Konzepte voneinander getrennt werden. Dies wurde erreicht, indem eine Kultur entdeckt wurde, in der nicht der Vater des Kindes, sondern der Bruder der Mutter für die Disziplinierung zuständig ist. Hier fand sich das Ergebnis, dass sich die negativen Gefühle des Jungen eher gegen den Onkel, statt gegen den Vater richten. Die erst durch kulturübergreifend agierende Untersuchungen möglich gewordene Trennung der Variablen eröffnet, dass der von Freud nahegelegte Ansatz, die Ursache der Negativität erwachse aus der Stellung des Vaters als Freund der Mutter, zumindest nicht universal gelten kann. (vgl. Brislin 1993:63f)
2 – 3 Increased sensitivity of context – Vergrößerung der Sensibilität für Kontexte
Der letzte von Brislin erwähnte Vorteil ist die erhöhte Sensibilität im Umgang mit fremden, beziehungsweise fremd erscheinenden Situationen. Als Beispiel nennt Brislin hier die unterschiedlichen Formalitäten bei einer klassischen Beerdigung und der typisch irischen Totenwache irish wake . (vgl. Brislin 1993:65f)
Während bei einer klassischen Beerdigungszeremonie eine generelle Ruhe und Andacht als grundlegende Regelung verstanden wird, gilt bei der Versammlung zur „wake“ eine andere Regelbasis. Hier ist der Genuss von Alkohol, laute Gespräche und eine allgemeine Unruhe nicht untypisch. Brislin weist nun darauf hin, dass hier sowohl das Verhalten der Person, als auch die traditionellen Regelungen der Situation für das Erscheinungsbild tragend sind und bei der Betrachtung einer Situation, immer mit Vorsicht geurteilt werden sollte
Viele Menschen (und Brislin schließt hier auch Kulturforscher nicht aus) sind so mit ihren typischen Situationen im Alltag vertraut, dass sie die Situation nicht mehr als Konzept verstehen, sondern lediglich die Reaktion einer Person. Der Alkoholkonsum eines Anwesenden einer irish wake könnte daher schnell als beleidigend, unhöflich aufgefasst werden, da die Regelungen dieser spezifischen Veranstaltung nicht von den bekannten Regelungen der vertrauten Situation (einer klassischen Beerdigung) unterschieden wird
Brislin argumentiert, dass das Aufzeigen dieser drei Vorteile eine unvermeidbare Einleitung in die Erklärung der Vorteile von kulturvergleichender Forschung allgemein darstellt. Denn häufig kann nur durch die direkte Auseinandersetzung mit unbekannten Situationen eine Objektivität garantiert werden, die für einen nicht wertenden Forschungsansatz unbedingt notwendig ist. (vgl. Brislin 1993:65f)
3 Der emic – etic approach
3 – 1 Wortherkunft
Die Wörter emic und etic leiten sich nach Pike (1967) von den linguistischen Fachbegriffen phonemic und phonetic ab, deren jeweilige Analyseform den Auswirkungen des jeweiligen Zugangs in der Kulturwissenschaft vergleichbar ist
Phonemic analysis
So wird bei der phonemic analysis untersucht, welche Laute innerhalb einer spezifischen Sprache von Bedeutung sind und dementsprechend von jedem Sprecher beherrscht werden müssen (vgl. Brislin 1993:72). Die Wichtigkeit dieser Laute ergibt sich durch den Beitrag zur Bedeutungsdifferenzierung innerhalb einer Sprache (vgl. Helfrich 2013:27). Als Beispiel nennt Brislin den für die standardisierte englische Sprache typische th Laut
„For example, people must be able to make the initilal ‚th‘ sound ( the symbol is ϴ) in the words these, think, and through. Some languages (and even dialects within English) do not have this sound, and so people might say something like, ‚I dink I will go to the baseball game tomorrow.‘ This shows that they do not know the phonemes of standard English.“(Brislin 1993:72)
Diese Besonderheit der englischen Sprache wird von vielen Nichtmuttersprachlern als generelle Schwierigkeit empfunden, da der Laut beispielsweise im Deutschen nicht vorkommt und daher mit dem Erwerb der Fremdsprache zusätzlich erlernt werden muss, um eine möglichst korrekte Sprachanwendung zu erlernen. Es kommt also dazu, dass neben fremder Grammatik, Syntax und Wortschatz auch Aufgabenbereiche in der Aussprache essentiell werden
Ein weiteres, sprachenübergreifendes Beispiel aus Brislins Ausarbeitung ist die Unterscheidung der Laute ‚r‘ und ‚l‘, die im Englischen und auch im Deutschen deutlich gegeben ist, im Japanischen jedoch keine Bedeutung mit sich bringt. Das Wissen darüber, dass der Buchstabe in den jeweiligen Sprachen, hier am Beispiel des Englischen, eine bedeutungsunterscheidende Wirkung hat, stellt den Lerner vor die Herausforderung, diese Unterscheidung in der Artikulation stets zu treffen. Anders als bei der fehlerhaften Aussprache des ϴ-Lautes, die zwar von den Sprechern als falsch oder seltsam empfunden wird, dennoch aber meist nicht zu einer Verständisproblematik führt, agieren die Buchstaben ‚l‘ und ‚r‘ als Phoneme und tragen demnach zur Bedeutung eines Wortes bei, zum Beispiel rock / lock. (vgl. Brislin 1993:27)
Phonetic analysis
Anders hingegen ist die Beobachtungsgrundlage bei der phonetic analysis, hier werden alle Laute untersucht, die in mindestens einer Sprache von Relevanz sind
„Linguists have compiled a list of sounds that are meaningful in at least one culture, and although a sound may be meaningful in one culture and not in another, all cultures can at least identify that the sound exists.“ (Mio 2006:170)
Hierbei ist bedeutend, dass jeder Laut, der irgendwo auf der Welt existiert, Teil dieser Untersuchung ist, auch wenn dies nur in einer einzigen Sprache der Fall sein sollte. Ziel der phonetic analysis ist nicht, Besonderheiten eines Lautsystems zu analysieren, sondern das Entdecken und Sammeln aller vorhandenen Laute, um daraus eine Datenbank dieser anzulegen und daraus ein universales Lautsystem zu erstellen
3 – 2 emics und etics
etics
Aufbauend aus der Wortherkunft der Begrifflichkeiten lassen sich nun die Bedeutungen besonders gut herleiten. So beschreibt etic nach Brislin kulturübergreifende Konzepte, die weltweit auffindbar sind. (vgl. Brislin 1993:71) Zu diesen komplexen Konzepten zählen vor allem Herausforderungen an die Gesellschaft, die unabhängig der jeweiligen Sozialform und der Entwicklung dieser, auftreten. Ein naheliegendes Beispiel wäre das Erziehen von Kindern mit dem Ziel, sie zu vernünftigen Teilnehmern der Gesellschaft zu machen, unabhängig davon, welche kulturspezifischen Eigenheiten dieser Sozialisierung zugrunde liegen
„[…] the term etic is used to refer to concepts and ideas that are common across cultures.“(Brislin 1993:72)
emics
Die Bezeichnung emics umfasst dagegen nach Brislin die kulturspezifischen Konzepte, eben jene, die sich in mindestens einer Kultur finden lassen, möglicherweise auch in mehreren, nicht aber gezwungenermaßen in allen. In vielerlei Beobachtungen stellen sich diese Konzepte als individuelle Anpassung einer Gesellschaft an die jeweiligen Herausforderungen dar
Typische emic- Unterscheidungen oder auch Varianten sind unter anderem die Festlegung, wer Kinder erzieht und im weiteren Sinne auch diszipliniert oder aber welcher Lernkontext (in-context vs. Out-of-context) in der jeweiligen Gesellschaft angewandt wird. (vgl. Brislin 1993:71)
„Emics refer to culture-specific concepts found in some societies but not others. Often, emics are the culturally specific ways that cultures deal with etic concepts.“ (Brislin 1993:73)
Die jeweiligen emics sind elementare Teile, die den Zugang zum tatsächlichen Verständnis einer bestimmten Kultur überhaupt erst ermöglichen. Sie sind aber aufgrund ihrer bestehenden Alleinstellung für eine oder einzelne Kulturen für die kulturvergleichende
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