Soziales Handeln in den Theorien von Karl Marx und Max Weber
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier Ansätze
Zusammenfassung
Karl Marx sieht die Gesellschaft als ein Ergebnis der Wechselwirkung der Individuen mit der Natur. Er vertrat das Basis/ Überbaumodell. Gesellschaftliche Institutionen wie der Staat oder die Justiz sind nur der Überbau einer tiefer liegenden Basis von Klassen- und Herrschaftsverhältnissen. Die Methode bei Karl Marx ist eine Dialektische auf historisch materialistischer Grundlage. Die Geschichte der Menschheit ist ein langer Klassenkampf, der durch die Entwicklung der Produktivkräfte und der damit zusammenhängenden zunehmenden Ausbeutung der Nichteigentümer immer neu entfacht wird.
Max Weber stellt das Individuum als kulturell vernünftig handelnden Willensmenschen in Anlehnung an den Neukantianismus dar und schließt somit an die Vernunftphilosophie eines Subjekts von Immanuel Kant an, das in seiner vernünftigen Urteilskraft nur sich selbst unterworfen ist. Zur Analyse und zum Verstehen sozialer Phänomene, die Weber auf das individuelle Verhalten einzelner Individuen zurückführte, entwickelte Max Weber als Methode den Idealtypischen Ansatz der trennscharfen Begriffsdefinitionen von sozialem Handeln.
Um beide Ansätze zu vergleichen, soll mit einem kurzen Abriss der Biografie von Karl Marx seine Theorie zum sozialen Handeln skizziert werden. Anschließend wird ein kurzer Einblick in die Lebensgeschichte von Max Weber gegeben, um hinterher seine Theorie zum sozialen Handeln darzulegen. Abschließend werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Theorien aufgezeigt.
Leseprobe
Gliederung
1. Einleitung
2. Biographisches zu Karl Marx
3. Die Theorie des sozialen Handelns von Karl Marx
4. Biographisches zu Max Weber
5. Die Theorie des sozialen Handelns von Max Weber
6. Fazit
07. Abstract
1. Einleitung
Karl Marx sieht die Gesellschaft als ein Ergebnis der Wechselwirkung der Individuen mit der Natur.1 Er vertrat das Basis/ Überbaumodell. Gesellschaftliche Institutionen wie der Staat oder die Justiz sind nur der Überbau einer tiefer liegenden Basis von Klassen- und Herrschaftsverhältnissen.2 Die Methode bei Karl Marx ist eine Dialektische auf historisch materialistischer Grundlage.3 Die Geschichte der Menschheit ist ein langer Klassenkampf, der durch die Entwicklung der Produktivkräfte und der damit zusammenhängenden zunehmenden Ausbeutung der Nichteigentümer immer neu entfacht wird.4 Es sind laut Marx bloße ökonomische Interessen und Interessenkonflikte auf Grund der unterschiedlichen Befriedigung der Bedürfnisse, keine Ideale, die in Klassenkämpfen ausgetragen werden und der Motor der Geschichte sind.5 Es ist das gesellschaftliche Sein, dass das Bewusstsein der Menschen bestimmt. Die anderen ideologischen Gebilde, wie zum Beispiel die Religion, wirken auch mit, aber nicht primär, sondern nur als Abhängige des Ökonomischen und des von diesem bedingten Sozialen, der Klassenverhältnisse.6 Es sind ökonomische Motive, die im Vordergrund stehen. Soziale Phänomene sind nach der Meinung von Karl Marx aus ökonomischen Produktionsgesichtspunkten nachvollziehbar sowie ableitbar. Alle subjektiven sozialen Handlungen sind aus kollektiven ökonomischen Phänomenen zu erklären. Das Individuum ist bei Marx ein gesellschaftliches Produkt. Er schließt adäquat von der Gesellschaft auf das Individuum, von der Makroebene auf die Mikroebene.7
Max Weber stellt das Individuum als kulturell vernünftig handelnden Willensmenschen in Anlehnung an den Neukantianismus dar und schließt somit an die Vernunftphilosophie eines Subjekts von Immanuel Kant an, das in seiner vernünftigen Urteilskraft nur sich selbst unterworfen ist. Zur Analyse und zum Verstehen sozialer Phänomene, die Weber auf das individuelle Verhalten einzelner Individuen zurückführte, entwickelte Max Weber als Methode den Idealtypischen Ansatz der trennscharfen Begriffsdefinitionen von sozialem Handeln. Die Idealtypen sind wirklichkeitsfremde Idealisierungen, die jedoch um die Gesetze sozialen Handelns verständlich machen zu können, benötigt werden um real es Verhalten mit ihnen zu vergleichen und somit Übereinstimmungen und Abweichungen feststellen zu können, sowie Verhalten ordnen und Kausalitäten ableiten zu können. Hierfür sind Formen des rationalen Handelns am besten geeignet, da sie am besten nachvollziehbar (sind) und somit weitestgehend sinnadäquat sind. Jedoch kann mit der idealtypischen Methode auch irrationales Handeln durch die Abweichung von rationalen in seinen Motiven gedeutet werden.
Adäquat ist die Basiseinheit der Betrachtung für Weber der Akteur und ihre Handlung. Er schließt damit von der Mikro- auf die Makroebene.
In der vorliegenden Hausarbeit werden die wissenschaftlich Ansätze der bedeutenden Vertreter der Soziologie Max Weber und Karl Marx zum sozialen Handeln dargelegt zu vergleichen. Als Grundlage dafür werden die Texte „Wirtschaft und Gesellschaft“, 1922 von Max Weber (1864-1920) sowie „Die Deutsche Ideologie“, 1846 und „Das Kommunistische Manifest“ 1848 von Karl Marx (1818 -1883) unterstützt von Friedrich Engels (1820-1895) dienen. Ich werde nun beginnend mit einem kurzen Abriss der Biografie von Karl Marx, seine Theorie zum sozialen Handeln skizzieren. Anschließend werde ich einen kurzen Einblick in die Lebensgeschichte von Max Weber geben um hinterher seine Theorie zum sozialen Handeln darzulegen. Abschließend werde ich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Theorien aufzeigen und somit ein Fazit ziehen.
2. Biographisches zu Karl Marx
Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren. Er besuchte 1830-1835 das Gymnasium in Trier. 1835-1836 studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Bonn, 1836-1841 Philosophie an der Universität Berlin. Dort machte er erste literarische Versuche bei denen er sich an den Kreis der „Junghegelianer“ annäherte. 1841 promovierte er zum Doktor der Philosophie an der Universität Jena. 1842-1843 war er Chefredakteur der liberalen „Rheinischen Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe“ in Köln bis sie verboten wurde und er nach Paris auswanderte. 1844 war er Mitherausgeber der Zeitschrift "Deutsch-Französische Jahrbücher„. Das Jahr stellt auch den Beginn der Freundschaft und der engen Zusammenarbeit mit Friedrich Engels dar. 1845 wurde er auf Betreiben der preußischen Regierung aus Paris ausgewiesen, woraufhin Marx seine preußische Staatsbürgerschaft aufgab und nach Brüssel ins Exil ging. 1847 – 1848 gründete er zusammen mit Engels den "Deutschen Arbeitervereins". Er wurde Mitglied des "Bunds der Kommunisten" bis zur Auflösung 1848. Für diesen schrieb er zusammen mit Friedrich Engels das Werk, welches u.a. die Grundlage dieser Hausarbeit ist, das "Kommunistische Manifest". Weiterhin war er in diesem Zeitraum Mitarbeiter der "Deutsch-Brüsseler-Zeitung". 1848 wurde er auch aus Belgien ausgewiesen und ging nach einem kurzen Aufenthalt in Paris nach der März Revolution zurück nach Deutschland. 1849 war er Chefredakteur der "Neuen Rheinischen Zeitung „Organ der Demokratie" und wurde erneut aus Deutschland ausgewiesen. Es folgte ein Umzug nach London. 1850 – 1962 arbeitete er bei internationalen Zeitungen mit. 1864 nahm er an der Gründung der "Internationalen Arbeiter-Assoziation" teil. 1866 wurde er in den Generalrat gewählt. 1867 wurde des ersten Bands seines Hauptwerkes „Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie“ veröffentlicht. Am 14.3.1883 starb er in London. Nach seinem Tod wurden die Bände 2 und 3 von Friedrich Engels veröffentlicht.
Er lebte in einer Epoche des radikalen sozialen Wandels durch die Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise und damit in einer Epoche der Erschaffung einer neuen gesellschaftlichen Ordnung, in der in den Augen von Marx die zwischenmenschlichen Verhältnisse zerstört und stattdessen die gefühllose bare Zahlung trat. Geschlechts- und Altersunterschiede verloren langsam ihre Wirkung. Der Arbeiter wurde mehr und mehr zum Zubehör der Maschine, welches eine Entfremdung der Arbeit beinhaltete.8
3. Die Theorie von Karl Marx
Karl Marx sieht die Gesellschaft als ein Ergebnis der Wechselwirkung der Individuen mit der Natur durch die Erzeugung der Mittel zur Bedürfnisbefriedigung, zum Erhalt des materiellen Lebens selbst. Durch das befriedigte Bedürfnis entstehen weitere Bedürfnisse, die ebenfalls befriedigt werden wollen. Die Familie ist das erste soziale Verhältnis, das Menschen eingehen. Die vermehrte Anzahl von Menschen, die zusammen mehr Bedürfnisse befriedigen können, führen zu neuen gesellschaftlichen Verhältnissen. Marx nennt diese drei Punkte die drei Seiten der sozialen Tätigkeit.9 Zur Erzeugung der Mittel, die zur Bedürfnisbefriedigung nötig sind, muss der Mensch adäquat gesellschaftliche Verhältnisse eingehen, die mit der Zunahme der Bedürfnisse immer komplexer werden.10 „Es zeigt sich […] ein materialistischer Zusammenhang der Menschen untereinander, der durch die Bedürfnisse und die Weise der Produktion bedingt ist.“11 „Es gibt eine materielle Grundlage der individuellen Existenz und der gesellschaftlichen Verhältnisse.“12 Damit ist das Hauptinteresse, weshalb Menschen sozial handeln, ökonomisch bedingt.
Der Mensch besitzt ein Bewusstsein.13 Die Sprache bildet das wahre Bewusstsein. Sie entsteht durch die14 „Notdurft des Verkehrs mit anderen Menschen.“15 Das Bewusstsein ist adäquat auch erst ein gesellschaftliches Produkt. Es entwickelt sich mit der gesteigerten Produktivität, der Vermehrung der Bedürfnisse und der den beiden zu Grunde liegende Vermehrung der Bevölkerung.16 „Damit entwickelt sich die Arbeit die nichts weiter war als die Teilung im Geschlechtsakt, dann die Teilung der Arbeit die sich vermöge der natürlichen Anlage (z.B. Körperkraft), Bedürfnisse, Zufälle etc. von selbst oder macht sie naturwüchsig.“17 Die wirkliche Teilung der Arbeit tritt erst dann ein, sobald eine Teilung der materiellen und geistigen Arbeit gegeben ist.18
Durch die Teilung der Arbeit entsteht das Phänomen, dass der Genuss und die Arbeit, Produktion und Konsumtion, verschiedenen Individuen zufallen. Durch die Teilung der Arbeit, sowie des Existierens des Privateigentums werden die Arbeit und ihrer Produkte ungleich verteilt, und zwar im qualitative n wie auch im quantitativen Maße. Daraus resultiert ein Widerspruch zwischen den Interessen der Individuen untereinander sowie zwischen dem Interesse des einzelnen Individuums oder der einzelnen Familie und dem gemeinschaftlichen Interesse aller Individuen. Ein gemeinschaftliches, allgemeines Interesse existiert damit nur als Abhängigkeit der Individuen untereinander, unter denen die Arbeit geteilt ist.
Diese Widersprüche, die in der Teilung der Arbeit begründet sind, beruhen ihrerseits wieder auf der naturwüchsigen Teilung der Arbeit in der Familie. Weiterhin finden sie ihre Grundlage auch in der Trennung der Gesellschaft in einzelne, einander entgegengesetzte Familien.19
Aus diesem Widerspruch entstehen in jeder Gesellschaftsform unterschiedliche Klassen. Die Stellung des Individuums in der Gesellschaft und damit auch die Zugehörigkeit zu einer Klasse ist durch seine Stellung im Produktionsprozess, durch die Produktionsmittel, z.B. Kapital oder Eigentum von Land über die es verfügt, bedingt. Je nach Gesellschaftsform existieren unterschiedlich viele Klassen. In jeder Entwicklungsphase der Gesellschaft existieren Mittel- und Übergangsklassen, die entweder noch aus der vergangenen Periode sind oder schon die nächste ankündigen. Marx legt hier jedoch in seinem Klassenmodell einen besonderen Fokus auf die höchste, die ausbeutende und die unterste, die ausgebeutete Klasse im Produktionsprozess. Diese sind im Kapitalismus die Kapitalisten, die Bourgeois und die Arbeiter, die Proletarier.
Die Arbeiter sind die eigentlichen Produzenten in der Gesellschaft. Sie besitzen jedoch nur ihre Arbeitskraft die sie anbieten können und verkaufen können, währenddessen die herrschende Klasse im Besitz der Produktionsmittel ist und es ihnen dadurch möglich ist, den Mehrwert, den die Arbeiter schaffen, zu behalten. Insofern ist die unterdrückende Klasse auf die Arbeiter angewiesen. Die Arbeiter, die unterdrückte Klasse, muss nun auf der anderen Seite, um überleben zu können, ihre Arbeitskraft an die herrschende Klasse verkaufen.
Der Besitz bzw. Nicht-Besitz der Produktionsmittel des Individuums resultiert nun in seiner Klassenzugehörigkeit. Auf Grund dieses Zusammenhanges herrscht eine große Machtasymmetrie zwischen den einzelnen Klassen. Auf der einen Seite sind zwar beide Klassen voneinander abhängig, da der Wohlstand der Unterdrücker auf dem Elend der Arbeiter basiert, die Arbeiter jedoch die Produktionsmittel der Unterdrücker benötigen um zu überleben. Auf der anderen Seite existiert ein antagonistisches Interessenverhältnis, da die Arbeiter dieses Ausbeutungsverhältnis beenden oder mindestens abschwächen wollen, die Unterdrücker das Verhältnis jedoch beibehalten oder sogar noch ausbauen wollen. Die Klasseninteressen ergeben sich unmittelbar aus ihrer Klassenlage,20 wenn gleich sich die unterdrückten Klassen sich erst ihres besonderen Klasseninteresse bewusst werden müssen, da unter dem Druck der bisherigen Verhältnisse, sich noch kein Interesse einer besonderen Klasse entwickeln konnte.21 Dieses entstehen des Klasseninteresses wird durch die zunehmende Ausbeutung, bspw. durch die Entwicklung der Industrie im Kapitalismus, durch die Angleichung der Lebenssituationen der Arbeiter sowie durch ihren kommunikativen Austausch begünstigt.22
Die unterschiedlichen Interessen auf der Ebene der Klassen forciert Zusammenstöße sowie Klassenkämpfe, der unterdrückenden und unterdrückten Klasse in der Gesellschaft.23 „Gleichwohl sind die Klasseninteressen eine entscheidende Triebfeder konflikthaftem sozialen Handelns. Insofern kann soziales Handeln durch die Klassenlage erklärt werden.“24
„Die Gesellschaft besteht nicht nur aus der Basis der materiellen Produktion. Es gibt auch Gesetze, Verwaltungen sowie Kunst, Religion, Moral. Dies alles bezeichnet Marx als Überbau.“25 Karl Marx schreibt dazu in seinem Werk „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ aus dem Jahre 1859: „Meine Untersuchung mündete in dem Ergebnis, dass Rechtsverhältnisse wie Staatsformen weder aus sich selbst zu begreifen sind noch aus der so genannte allgemeinen Entwicklung des menschlichen Geistes, sondern vielmehr in den materiellen Lebensverhältnissen wurzeln. […] Die Gesamtheit der Produktionsverhältnisse [die die Individuen in der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens eingehen] bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt welcher bestimmte gesellschaftliche Bewusstseinsformen entsprechen. Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozess überhaupt. Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt, ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.“26 Das menschliche Wesen […] in seiner Wirklichkeit ist [für Marx] das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.27 Hermann Korte vertieft diesen Gedanken wenn er schreibt: „Für Marx spiegelt der Überbau die Basis wider, d.h. Staatsform, Verfassung und Recht sind bestimmt durch die Basis. Ähnliches gilt für die Philosophie, Religion oder Kunst, wenn auch in einer weniger direkten Verbindung. Den politischen Überbau sieht Marx in einer unmittelbaren Abhängigkeit von der Basis, während er die andern Teile als ideologischen Überbau bezeichnet, der nur mittelbar von der Basis abhängt.“28
Aus dem „Widerspruch aus dem besondern und gemeinschaftlichen Interesse nimmt das gemeinschaftliche Interesse als Staat eine selbstständige Entwicklung, getrennt von den wirklichen Einzel- und Gesamtinteressen an und zugleich als illusorische Gemeinschaftlichkeit, aber stets auf der realen Basis der in jedem Familien- und Stammkonglomerat vorhandenen Bänder,[…]besonders durch die Teilung der Arbeit bereits bedingten Klassen, […] von denen eine alle anderen beherrscht.“29 Der Staat ist eine Art Zusammenkunft der Interessen der einzelnen Klassen, welche jedoch natürlich in erster Linie die Interessen der Unterdrücker reflektiert und ihre Herrschaft begründet.30 Marx schreibt dazu ein seinem Werk „Das Kommunistische Manifest“ über die „Ideen“ der herrschenden Klasse im Kapitalismus: Die bourgeoisen Ideen sind Erzeugnisse der bürgerlichen Produktions- und Eigentumsverhältnisse. Das bourgeoise Recht ist der zum Gesetz erhobene Wille ihrer Klasse, ein Wille, dessen Inhalt gegeben ist in den materiellen Lebensbedingungen ihrer Klasse.31 „Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisie Klasse verwaltet.“32 Die bürgerlichen Vorstellungen von Freiheit, Bildung, Recht usw. sind Erzeugnisse der bürgerlichen Produktions- und Eigentumsverhältnisse.33 Die bourgeoisen Gedanken sind die herrschenden Gedanken in dieser Epoche, d.h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.34 Allerdings gesteht er auch den anderen Klassen eine Umsetzung einer erheblich geringeren Anzahl von Interessen in Gesetzesform zu wenn er schreibt: Die Entwicklung der Proletarier zu einer Klasse, zur politischen Partei erzwingt die Anerkennung weniger Interessen der Arbeiter in Gesetzesform.35
[...]
1 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich: „Die Deutsche Ideologie, Marx-Engels-Verlag GmbH, 1846, S.33 in Marx/Engels Gesamtausgabe, Erste Abteilung, Band 5, Berlin 1932
2 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich: Manifest der Kommunistischen Partei, 1848, S.12, in Marx/Engels Gesamtausgabe, Band 4, S.459-493; Dietz Verlag Berlin, 1974
3 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.17, 1848, S.3, 16
4 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1848, S.3
5 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.27-28
6 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.27-28
7 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1848, S.5
8 Vergl. http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MarxKarl/index.html, Download 13.03.2010, 15:49 h
9 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.18, 20
10 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.19, 34
11 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.19
12 Abels, Heinz: „Einführung ind die Soziologie“, Band 1: Der Blick auf die Gesellschaft, VS Verlag für Sozialwissenschaften – GW V Fachverlage GmbH, 3. Auflage, W iesbaden, 2007, S. 272
13 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.19
14 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.20
15 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.20
16 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.20
17 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.19
18 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.19-21
19 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.21-22
20 Vergl. Groß, Martin: „Klassen, Schichten, Mobilität – Eine Einführung“, VS Verlag für Sozialwissenschaften, W iesbaden, 2008, S.14-16
21 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.37
22 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1848, S.10
23 Vergl. Groß, Martin, 2008, S.14
24 Groß, Martin, 2008, S.17
25 Korte, Hermann, 2006, S.50
26 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1971 (Original 1859), S.8.
27 Marx, Karl: „Thesen über Feuerbach“, Marx-Engels W erke, Band 3, Dietz Verlag, Berlin, 1969 (Original 1859), S.6
28 Korte, Hermann, 2006, S.50
29 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.22
30 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1848, S.11
31 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1848, S.17
32 Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1848, S.5
33 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1848, S.17
34 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1846, S.35
35 Vergl. Marx, Karl & Engels, Friedrich, 1848, S.11