Am 9. Mai 1936 um 21:45 Uhr verkündete Benito Mussolini auf dem Balkon des Palazzo Venezia: „Italien hat endlich ein eigenes Imperium!“ Dieser Zeitpunkt ist als der Höhepunkt von Mussolinis Karriere anzusehen. Doch jener für den Faschismus bedeutsamen Verkündigung ist ein entscheidendes historisches Ereignis vorangeschritten. Dieses war der Krieg zwischen Italien und Abessinien, welcher wiederum als das Ergebnis eines langfristigen imperialistischen Drangs zu verstehen ist. Diese Gesichtspunkte vor Augen, bildet die Frage, nach einer feststellbaren Kontinuität im imperialistischen Expansionismus Italiens, den Kern dieser Hausarbeit.
Inhaltsübersicht
1. Einleitung
2. Erste Kriegsvorbereitungen unter Mussolini
3. Der imperialistische Drang
3. 1 Nationalgeschichtliche Ursachen
3.2 Einfluss durch Benito Mussolini
3.3 Imperialismusbegriff im Faschismus
4. Die Jahre vor dem Krieg 1930-1935
4.1 Zuspitzung der Kolonialfrage
4.2 Folgen des Grenzzwischenfalls Ual-Ual
4.3 Maßnahmen gegen Deutschland
5. Politische Verhandlungen
5.1 Verhandlungen mit Frankreich
5.2 Verhandlungen mit Großbritannien
6. Kriegsausbruch und Sieg über Adua
7. Fazit
Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Am 9. Mai 1936 um 21:45 Uhr verkündete Benito Mussolini auf dem Balkon des Palazzo Venezia: „Italien hat endlich ein eigenes Imperium!“1 Dieser Zeitpunkt ist als der Höhe- punkt von Mussolinis Karriere anzusehen. Doch jener für den Faschismus bedeutsamen Verkündigung ist ein entscheidendes historisches Ereignis vorangeschritten. Dieses war der Krieg zwischen Italien und Abessinien, welcher wiederum als das Ergebnis eines lang- fristigen imperialistischen Drangs zu verstehen ist. Diese Gesichtspunkte vor Augen, bildet die Frage, nach einer feststellbaren Kontinuität im imperialistischen Expansionismus Ita- liens, den Kern dieser Hausarbeit.
Schon im Jahre 1922, kurz nach der Machtübernahme der Faschisten in Italien, zeichneten sich erste Pläne für eine Intervention in Abessinien ab. So wurde der Kolonial- minister Pietro Lanza di Scala bereits am 8. Juli 1925 gezielt dazu angewiesen „militäri- sche und diplomatische Vorbereitungen zu treffen.“2 Diese frühen strategischen Erwägun- gen liefern wichtige Ansatzpunkte, unter welchen der Abessinienkrieg, als ausschlagge- bendes Glied einer expansiven Kontinuität, zu betrachten ist. Zu diesem Zweck werden wir die Umstände des Kriegs, sowie auch die Abläufe von dessen Vorbereitungsphase, einge- hend analysieren.
Die zugrunde liegende Betrachtung ist vor dem Hintergrund einzuordnen, dass Ita- lien schon einmal eine schwere Niederlage gegen Abessinien verbuchen musste, und es für Mussolini daher ein zweites Adua um jeden Preis zu verhindern galt, um den Fortbestand seines Machtstatus zu gewährleisten. Wichtige sich daraus ergebende Leitfragen sind: Was wurde seitens Mussolinis unternommen, um den Krieg gegen Abessinien zu rechtfertigen? Wie erreichte er es, den faschistischen Staat so weit zu festigen, um den nötigen Rückhalt des italienischen Volkes für sein Kriegsvorhaben zu sichern? Welche einzelnen strategi- schen Schritte wurden von ihm dazu in die Wege geleitet?
Hand in Hand damit stellt sich eine weitere grundlegende Frage, die sich auf die Ursachen des imperialistischen Drangs in Italien bezieht. Um dem nachzugehen, beschäfti- gen wir uns mit zwei Faktoren. Der erste zu berücksichtigende Faktor ist dabei in dem ge- schichtlichen Hintergrund Italiens verwurzelt. Der zweite Faktor liegt in dem imperialisti- schen Bestreben des Ministerpräsidenten Benito Mussolinis, da dieser zur damaligen Zeit die Schlüsselrolle für Geschicke Italiens übernahm.
Durch Mussolini kam der Faschismus als politische Ausrichtung und Staatsideolo- gie in das Königreich Italien, und er erlangte als Ministerpräsident mehr Macht, als der amtierende König Viktor Emanuel III.
Neben der Erforschung der Ursachen für den imperialistischen Drang Italiens, soll des weiteren eine intensive Untersuchung der Jahre 1930 bis 1935 vor dem Krieg erfolgen. Zu dieser Zeit bahne sich durch Deutschland eine neue Bedrohung an, welche die anderen Nationen erheblich in ihren Entscheidungen beeinflusste, und den europäischen Frieden ins Wanken brachte. Zudem wird erläutert, mit welche möglichen Konsequenzen Italiens Re- gierung bei einem Angriff auf Abessinien rechnen musste, und wie auf politischer Basis versucht, wurde diese zu umgehen.
Den Abschluss unserer geschichtlichen Analyse bilden die politischen Verhandlun- gen, die den Weg zum Abessinienkrieg geebnet haben. Dabei wird nochmals gesondert darauf geachtet, ob sich Verträge zwischen den europäischen Nationen aufzeigen lassen, die einen Krieg legitimieren. Das Fazit wird dann abschließend dazu genutzt, eine zusam- menfassende Reflexion über die Kernfrage einer expansiven Kontinuität aufzustellen.
Im Rahmen dieser Hausarbeit und der ihr zugrunde liegenden Recherche wird Be- zug auf italienische, deutsche, französische und englische Literatur genommen. Zudem wurden auch Quellen herangezogen, die uns Aufschluss über die damaligen Geschehnisse liefern.
2. Erste Kriegsvorbereitungen unter Mussolini
Am 3. Oktober 1935 entfachte der Krieg zwischen Italien und Abessinien. Max Gollo be- schrieb den Abessinienkrieg als die letzte imperialistische Eroberung, welche zugleich den Ersten modernen Kolonialkrieg verkörpert.3 Der besagte Krieg ist als eine Form von ver- spätetem Imperialismus anzusehen, da das Zeitalter der Kolonialisierung Afrikas eigentlich schon als weitgehend abgeschlossen galt. Der Umstand, dass sich Italien erst so spät um die Erschließung von Kolonien kümmern konnte, hängt vor allem damit zusammen, dass es sich erst spät im 19. Jahrhundert zu einem vollwertigen Nationalstaat entwickelt hat.4
Benito Mussolini war davon überzeugt, dass Abessinien früher oder später ausei- nanderbrechen würde, da durch die Dynastien im Land andauernde Rivalitäten vorherrsch- ten. Aus diesem Grund gab Mussolini dem Kolonialminister, Lanza di Scala, am 10. Juli 1925 den ausdrücklichen Befehl: „[…] auf militärischer und diplomatischer Ebene vorbe- reiten und im Fall einer Implosion des äthiopischen Reiches diesen Umstand sofort auszu- nutzen.“5
Diese erhoffte Implosion trat letztendlich jedoch nicht ein. Dennoch vollzog sich die Intervention in Abessinien zu einem Zeitpunkt, der für Italien strategisch äußerst güns- tig kam. Der Transformationsprozess Italiens zu einem autoritären Staat, der sich nach Mussolinis Machtergreifung vollzog, dauerte bis Ende der 20er Jahre.6 Mit den Lateranver- träge7 von 1929 konnte Mussolini sein Ansehen festigen, wodurch er sich zu diesem Zeit- punkt unangefochten an der Macht befand,8 und das Wohlwollen der Bevölkerung auf sei- ner Seite hatte. Hätte Mussolini hingegen, bereits vor der Festigung seines autoritären Staa- tes, Abessinien angegriffen, wäre nicht mit dem nötigen Rückhalt aus dem italienischen Volk zurechnen gewesen.9
Es zeichnet sich deutlich ab, dass Mussolini es verstand abzuwarten, und militä- risch nicht unüberlegt vorzugehen. So erscheint auch der am 2. August 1928 unterzeichne- te zwanzigjährigen Friedensvertrag, als ein besonnener politischer Schachzug, der insge- heim dazu diente weiter unbemerkt gegenüber Abessinien aufzurüsten zu können. In die- sem Abkommen wurde unter anderem der Bau einer Landstraße beschlossen, die später noch von entscheidender Rolle sein sollte. Diese Straße erstreckte sich vom Hafen Assab, in der unter italienischer Herrschaft liegenden Kolonie Eritrea, bis nach Dessè im abessini- schen Hochland. Der Straßenbau wurde hauptsächlich damit begründet, dass er für den Handel in der Region förderlich sein würde.10 Von Giuseppe de Rossi, dem Autor des 1930 erschienenen Zeitungsartikels „L'utilitä della camionabile Massaua-Adi Caieh-Adigrat“, wurde der vertraglich vereinbarte Bau der Straße dagegen erstmals explizit als eine Form der Instrumentalisierung dargestellt, die auf eine ökonomische, politische und militärische Durchdringung des abessinischen Hochlandes abzielte.11 Bei dem Überfall auf Abessinien diente besagte Straße schließlich als Vormarschstraße, was mit den Darstellungen De Ros- sis konform war.
Diese Art des Vorgehens zeigt, dass Mussolini aus der Vorgeschichte Italiens ge- lernt hatte. Das Königreich Italien hat bereits einmal eine schmerzhafte Niederlage gegen Abessinien erlebt, dies durfte sich aus der Sicht des Ministerpräsidenten nicht ein zweites Mal wiederholen. Besagte Niederlage, in der Schlacht von Adua, trug sich am 1. März 1896 zu. Menelik II gelang es damals einen glorreichen Sieg über die italienische Streit- macht davon zu tragen, so dass diese gezwungen war, sich aus Abessinien zurückzuziehen. Akpan beschrieb diesen Sieg als den größten Sieg gegen Europa seit Hannibal.12
Für Italien hingegen wurde die damals erlittene Niederlage zu einem brandmarken- den Sinnbild nationaler Demütigung.13 Mussolini war sich daher bewusst, dass wenn er sich zu hastig in einen Krieg gegen Abessinien stürzen würde, und Italien dabei als Verlie- rer hervorginge, sein Machtstatus im Land mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr länger existenzfähig gewesen wäre. Sollte er also dem imperialistischen Drang nachkommen, musste er um jeden Preis Abessinien erobern, um innerpolitischen Unruhen zu verhindern.
Bevor wir uns in einem späteren Punkt, weiter den zum Krieg hinführenden Ent- wicklungen der Jahren 1930 bis 1935 widmen, ist zunächst eine Betrachtung der Ursachen des imperialistischen Drangs unerlässlich, um die vorherrschende Situation in Italien vor Augen zu haben.
3. Der imperialistische Drang
Um der Frage nach dem imperialistischen Drang nachzugehen, gilt es mehrere Faktoren zu beleuchten. Als ersten Schritt betrachten wir zu diesem Zweck die geschichtliche Entwick- lung Italiens. Als zweiten Schritt ziehen wir die Einflüsse durch die Person Mussolinis heran. Anschließend betrachten wir an einem Beispiel das zur Zeit des Faschismus vor- herrschende Verständnis von Imperialismus.
3.1 Nationalgeschichtliche Ursachen
Das Königreich Italien kam als solches erst im Jahre 1861 zustande, zu einer Zeit in der andere Nationen, wie Frankreich und Großbritannien, fast ganz Afrika eroberten. Doch Auch nach der Gründung kümmerte man sich nicht umgehend um eine koloniale Expan- sion des Königreichs. Die erste Kolonie unter dem Königreich Italien ist die Kolonie Eri- trea, die im Jahre 1880 von der italienischen Gesellschaft Rubattino14 übergeben wurde. Der Beginn der italienischen Kolonisierung in Afrika lässt sich auf das Jahr 1882
zurückdatieren. In diesem Jahr wurde die Hafenstadt Assab zu einer Kolonie Italiens ge- macht.15 Anschließend erfolgte die Annexion weitere Kolonien. So wurde 1885 die Kolo- nie Italienisch-Massaua annektiert, und daraufhin wurden erfolgte die Zusammenlegender beiden Kolonien Assab und Massaua. Zwischen 1889 und 1890 wurde darauffolgend die „Kolonie Italienisch-Eritrea“ gegründet.16
1895 wurde dann der Versuch unternommen auch Abessinien als weitere Kolonie zu annektieren. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch und hat die italienische Nation aufs schwerste gebrandmarkt. Dieser Sieg gegen Italien war ein bedeutender Triumph für Abes- sinien. Nicht nur weil man sich gegen eine europäische Nation erfolgreich behaupten konnte, sondern auch weil durch den Sieg ein Zeichen der Entschlossenheit gesetzt wurde, um die eigene Unabhängigkeit gegen Fremdstaaten zu festigen. Die Armeen Europas gal- ten bis zu diesem Zeitpunkt als unbesiegbar.17
Besagte Niederlage versetzte Italien in eine Art Schockzustand und man bemühte sich nun nicht mehr um die Kolonialisierung weitere Länder. Dies führte dazu, dass sich Italien zunächst auf die Festigung der bereits eingenommenen Kolonien konzentrierte. Der Historiker Wolfgang Fengler spricht daher, für den Zeitraum von 1871 bis 1907, von einer Etablierung der italienischen Macht in Afrika.18 Nachdem die Festigung der Kolonien er- folgt war, versuchte man von italienischer Seite nun erneut weitere Länder zu annektieren.
Im italienisch-türkischen Krieg von 1911 bis 1912 gelang es Italien sich gegen das Osmanische Reich durchsetzen und Libyen als neue Kolonie zu gewinnen. Aram Mattioli beschreibt den Verlauf dieses Konflikts als „ein vergessenes Schlüsselereignis der Welt- kriegsepoche“.19 Durch den darin errungenen Erfolg wurde Italiens Motivation gesteigert sich auf dem europäischen Schlachtfeld zu behaupten. So erfolgte 1915, ein Jahr nach Kriegsbeginn, Italiens Eintritt in den Ersten Weltkrieg an der Seite der Alliierten.
Nach dem Ersten Weltkrieg galt Italien zwar als Siegernation, jedoch war die Be- völkerung unzufrieden und betitelte den Sieg als „Vittoria mutilata“, zu Deutsch verkrüp- pelter Sieg. Italien war nur unter der Forderung bereit gewesen in den Ersten Weltkrieg einzutreten, dass man Trentino, Tirol und das gesamte Julisch Venetien, sowie die Stadt Volosko erhalten würde. Diese Forderung Italiens wurde vertraglich festgehalten. Der ent- sprechende Vertrag zwischen dem Königreich Italien, Frankreich und Großbritannien ist als Londoner Vertrag bekannt.20
Nach dem Sieg hat Italien, trotz dieser vertraglichen Zusicherung der Alliierten, nicht die geforderten Gebiete zugesprochen bekommen. Italien erhielt stattdessen lediglich Südtirol, Kanatal und Trentino. Das war wesentlich weniger als die italienische Regierung vor ihrem Eintritt in den Ersten Weltkrieg verlangt hatte.21 Dieser unbefriedigende Kriegs- ausgang war ausschlaggebend dafür, dass die Bevölkerung den Glauben an ihren König verloren hatte, da er diese Schmach einfach kommentarlos hinnahm. Der daraus resultie- rende Unwille wuchs so immens an, dass sich Italien kurz vor dem Ausbruch eines Bür- gerkriegs befand.22
Italien hat sich von einer schwachen Armee, die gegen Abessinien eine Niederlage verbuchen musste, zu einer militärisch gefestigten Nation entwickelt, die sich im Gefecht behaupten konnte. Diese Entwicklung im Zusammenspiel mit dem kläglichen Ausgang des Ersten Weltkrieges, liefern eine nationalgeschichtliche Erklärung für den zunehmenden imperialistischen Drang Italiens. Man hat Seite an Seite mit den Alliierten gekämpft, und dennoch wurden die versprochene Länder nicht übergeben.
[...]
1 Benito Mussolini: Scritti E Discorsi dell'Impero . (Novembre 1935-XIV – 4 Novembre 1936-XV E.F.), Milano 1939, S. 115-120.
2 Vgl. Archivio storico del Ministero degli Affari Esteri (ASMAE), Rom: Fondo Guerra, Etopia, b. 5, f.3, pos 1.
3 Max Gallo: L´Affaire d´Éthiopie. Aux orifnes de la deuxième guerre mondiale, Paris 1967, S.8.
4 Vgl. Carlo Zaghi: Africa nella coscienza, Milan1973, S. 396-400.
5 Zit.n. Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36, Paderborn 2002, S. 174.
6 Vgl. Emilio Gentile: Partito, Stato e Duce nella mitologia e nella organizzazione del fascismo, in: Karl Dietrich Bracher (Hg.), Fascismo e nazioanalismo, Bologna 1986, S. 276.
7 Unter dem Begriff Lateranverträge, versteht man die, am 11. Februar 1929 abgeschlossen, Ver- träge zwischen dem faschistischen Königreich Italien und dem Heiligen Stuhl. Der Name der Ver- träge leitet sich von dem Lateranpalast in Italien ab, auf welchem die Unterzeichnung stattfand. Die Lateranverträge dienten vor allem zur Klärung der Frage, nach dem Machtstatus des Vatikanstadts, die auf die Auflösung des Kirchenstaats 1870 zurückgeht. Es wurde von päpstlicher Seite Rom als Sitz der italienischen Regierung anerkannt. Im Gegenzug garantierte der italienische Staat, dem Vatikan, dessen politische und territoriale Unabhängigkeit.
8 Vgl. Renzo De Felice: Mussolini il Duce. I Gli anni del consenso 1929-1936, Torino 1974, S.54- 58: Vgl. Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935-1941, Zürich 2005, S. 60.
9 Vgl. Angelo Del Boca: Yperit-Regen. Der Giftgaskrieg, in:Asfa-Wossen Asserate u. Aram Mat- tioli (Hg.), Der Erste Faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Agression gegen Äthiopien 1935-1941, S. 45-59, hier S. 45.
10 Vgl. Oswalt von Notstitz-Wallwitz: Die diplomatische Vorgeschichte des Abesinienkonfliektes, in: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Stuttgart 1935, S. 760-802 hier S. 797: Vgl. Guilia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/1936. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg?, Paderborn 2002, S. 139.
11 Vgl. Giuseppe de Rossi, L'utilitä della camionabile Massaua-Adi Caieh-Adigrat, Oltre 1930, S.393-395.
12 Vgl. Akpan: Ethiopia and Liberia, Berkeley 1985, S. 272.
13 Vgl. Angelo Del Boca: Gli italiani in Africa Orientale. I Dall´unità alla marcia su Roma, Laterza 1976, S. 691.
14 Nachdem sich die Einheit Italiens erzielt wurde, entwickelte sich die von Rubattino gegründete Gesellschaft zu einem Vorreiter und Förderer des italienischen Kolonialismus.
15 Vgl. Mussie Tesfagiorgis: Eritrea, Santa Barbara 2010, S. 35-37.
16 Vgl. Mussie Habte: Nationenbildung in einem multiethnischen Staat. Beitrag von Bildung und Schulbücher im nationalen Integrationsprozess Eritreas, Münster 2012, S. 65.
17 Ebd., S. 67.
18 Vgl. Wolfgang Fengler: Politische Reformhemnisse und ökonomische Blockierung in Afrika. Die Zentralafrikanische Republik und Eritrea im Vergleich, Baden-Baden 2001, S. 160.
19 Aram Mattioli: Ein vergessenes Schlüsselereignis der Weltkriegsepoche in: Asfa-Wossen Asse- rate u. Aram Mattioli (Hg.), Der Erste Faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Agression gegen Äthiopien 1935-1941, S. 9-27.
20 Der Londoner Vertag geht auf die 1915 in London abgehaltene Konferenz zurück. Ziel dieserKonferenz war ein Kriegseintritt Italiens auf Seiten des Militärbündnisses zwischen Großbri- tanien, Frankreich und Russland, Triple Entente genannt. Im Vertag wurde die Vereinbarunggetroffen, gegen die Mittelmächte Heeres- und Marineabkommen abzuschließen, die zur Koordi- nierung der Kriegsanstrengungen dienen sollten. Dabei verpflichtete sich Russland insbesonderedazu Entlastungsangriffen auf Österreich-Ungarn vorzunehmen , im Falle dass sich dieses gegen Italien wenden sollte. Weiter verpflichteten sich Frankreich und Großbritannien in diesem Sinne dazu, die österreichische Flotte im Mittelmeer aktiv zu bekämpfen. Als Gegenleistung für diese Zusicherungen verpflichtete sich Italien seinerseits, gegen alle Gegner des Bündnisses mit verfüg- baren Kräften vorzugehen.
21 The Treaty of London (1915) http://wwi.lib.byu.edu/index.php/The_Treaty_of_London_(1915) (Stand 21.01.2014)
22 Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36, Paderborn 2002, S. 83-89.