Das Thema dieser Arbeit wird aufgebaut vor dem Hintergrund der „verbrecherischen“ Humanexperimente hauptsächlich in den Konzentrationslagern zur Zeit des Dritten Reichs. Hierbei hatten nationalsozialistische Ärzte eigenständig oder im Auftrag von Wehrmacht, Firmen und Organisationen Versuche an lebenden Menschen vorgenommen. Die zu bearbeitende Fragestellung soll daher lauten: Gab es eine Relevanz der nationalsozialistischen Menschenversuche für die Wissenschaft? Gemeint ist hiermit: Wurden von den versuchsleitenden Ärzten Ergebnisse und Erkenntnisse erzielt, welche eine Wichtigkeit bzw. Signifikanz für die Wissenschaft hatten? Dies gilt es im nachfolgenden Text zu untersuchen.
Als Hauptquelle und ausschlaggebendes Werk dient der von Alexander Mitscherlich und Fred Mielke herausgegebene und in der Forschungsliteratur unzählige Male zitierte Bericht über den sogenannten Nürnberger Ärzteprozess unter dem Titel „Medizin ohne Menschlichkeit“. Zuerst werden die erzielten Ergebnisse und Erkenntnisse der Experimente hervorgehoben, um darauf aufbauend Aussagen über deren Relevanz anzuführen. Danach gilt es die Grundprobleme bei der Verwendung dieser zu erklären und noch auf die ethische und moralische Diskussion, der man sich bei der zu behandelnden Frage nicht entziehen kann, einzugehen. Am Ende sollen im Fazit noch einige zusammenfassende Worte gefunden werden, um dann mit einem weiterführenden Forschungsansatz abzuschließen.
GLIEDERUNG
1. EINLEITUNG
2. HAUPTTEIL
2.1 Gewonnene Ergebnisse und Erkenntnisse durch die Menschenversuche
2.2 Relevanz der nationalsozialistischen Menschenversuche für die Wissenschaft
2.3 Problematik der Ergebnisse und deren Relevanz für die Wissenschaft
2.4 Ethische und moralische Diskussion
3. FAZIT
4. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
Das Thema dieser Arbeit wird aufgebaut vor dem Hintergrund der „verbrecherischen“ Humanexperimente hauptsächlich in den Konzentrationslagern zur Zeit des Dritten Reichs. Hierbei hatten nationalsozialistische Ärzte eigenständig oder im Auftrag von Wehrmacht, Firmen und Organisationen „Versuche an lebenden Menschen vorgenommen“.1 Die zu bearbeitende Fragestellung soll daher lauten: Gab es eine Relevanz der nationalsozialistischen Menschenversuche für die Wissenschaft? Gemeint ist hiermit: Wurden von den versuchsleitenden Ärzten Ergebnisse und Erkenntnisse erzielt, welche eine Wichtigkeit bzw. Signifikanz für die Wissenschaft hatten? Dies gilt es im nachfolgenden Text zu untersuchen. Als Hauptquelle und ausschlaggebendes Werk dient der von Alexander Mitscherlich und Fred Mielke herausgegebene und in der Forschungsliteratur unzählige Male zitierte Bericht über den sogenannten Nürnberger Ärzteprozess2 unter dem Titel „Medizin ohne Menschlichkeit“.3 Zuerst werden die erzielten Ergebnisse und Erkenntnisse der Experimente hervorgehoben, um darauf aufbauend Aussagen über deren Relevanz anzuführen. Danach gilt es die Grundprobleme bei der Verwendung dieser zu erklären und noch auf die ethische und moralische Diskussion, der man sich bei der zu behandelnden Frage nicht entziehen kann, einzugehen. Am Ende sollen im Fazit noch einige zusammenfassende Worte gefunden werden, um dann mit einem weiterführenden Forschungsansatz abzuschließen.
2. HAUPTTEIL
Zu Beginn sei noch kurz eine Kategorisierung und Unterteilung der nationalsozialistischen Humanexperimente in drei Gruppen vorzunehmen:
1- Die rassenideologischen Beweisversuche bzw. die Versuche, die einzig auf Interessen und Bestrebungen der Ideologie beruhten.
2- Die Tests von Pharmazeutika und Impfstoffen, bei denen es hauptsächlich um die Wirkung und die Reaktion der Menschen auf ebendiese ging.
3- Die militärischen Experimente zur Verbesserung der Überlebenschancen von Soldaten.4
Die Versuche der ersten Kategorie sollen aber hinsichtlich der zu bearbeitenden Fragestellung völlig außer Acht gelassen werden. Zum einen, um nicht den Rahmen der Seminararbeit zu sprengen, und viel wichtiger noch zum anderen, da diese Versuche lediglich für die damalige Weltanschauung der Nationalsozialisten bedeutend und ansprechend waren. In den Augen der heutigen Gesellschaft würde man dementsprechende Experimente nebst schärfster Verurteilung mit größter Wahrscheinlichkeit als absolut unrelevant und sinnlos außerhalb einer solchen Ideologie und in Bezug auf die wissenschaftlichen Fragen und Probleme der Gegenwart erachten. Hauptsächlich wurde also eine Beschränkung auf die oben angesprochene zweite und dritte Gruppe vorgenommen, zu welchen auch die umfangreichsten Quellen vorliegen.5
2.1 Gewonnene Ergebnisse und Erkenntnisse durch die Menschenversuche
Vorneweg gestellt sei noch, dass sich in diesem anschließenden Textabschnitt keine Aneinanderreihung der genauen Versuchsabläufe finden lässt, vielmehr werden jene benannt und die Intention sowie das Vorgehen grob aufgezeichnet, um dann zu den Ergebnissen zu gelangen. Letztere sollen anschließend genauer bearbeitet werden, um zu zeigen, welchen von diesen eine bestimmte Relevanz, Signifikanz oder Wichtigkeit6 für die Forschung bzw. Wissenschaft nachgesagt wird. Somit wird in der weiteren Abhandlung der Grundstein zur Behandlung der Fragestellung gelegt.
Zu den am besten dokumentierten Menschenversuchen zählen wohl die vom Stabsarzt der Luftwaffe Sigmund Rascher im Konzentrationslager Dachau durchgeführten „Unterdruck- und Unterkühlungsversuche“7.8 Heinrich Himmler „beauftragte“9 Rascher, die Experimente an Häftlingen vorzunehmen.10 Es ging darum, wichtige Fragen und Probleme der Kriegssituation zu klären.11 Bei den zuerst durchgeführten Experimenten wurden die Versuchspersonen in spezielle Unterdruckkammern gebracht, um herauszufinden, wo die Grenzen menschlicher Widerstands- und Lebensfähigkeit in großen Höhen liegen.12 Hierbei kam es zu vielen Todesfällen.13 Die Ergebnisse, die Rascher bei diesen Experimenten gewonnen hat, lauten wie folgt: So ist das „Fliegen in Höhen über 12 km ohne Druckkabine oder Druckanzug [...] unmöglich“,14 zudem muss die Flugzeugbesatzung „z. B. [mit einer] Preßluftkatapultierung der Sitze“15 im Notfall „automatisch aus der Maschine entfernt“16 werden. Ebenfalls wichtig ist es, die Piloten mit einem „Fallschirm mit barometrisch gesteuerter Eröffnung“17 und einem tragbaren Sauerstoffgerät18 auszurüsten. Außerdem kam man noch zu der Erkenntnis, dass die als „tödlich angesehenen Luftembolien keineswegs tödlich sind, sondern reversibel“19 und auch das Auftreten solcher braucht „immer eine gewisse Zeitspanne“20.21 Die darauffolgenden Versuche über langandauernde Unterkühlung,22 bei denen die Versuchspersonen mehrere Stunden in Behältern mit eiskaltem Wasser ausharren mussten oder man sie zwang, nackt bei Minustemperaturen im Freien zu verweilen,23 wurden durchgeführt, um an diesen Mittel zur Wiederaufwärmung zu erforschen und auszuprobieren.24 Auch hier starben etliche25.26 In Anbetracht der Todesfälle kam Rascher in einem Zwischenbericht schon zu der Erkenntnis, dass die Probanden nur starben, „wenn der Hirnstamm [Nacken] sowie das Hinterhirn mit unterkühlt“27 waren. Als Ergebnis für den Stabsarzt der Luftwaffe gilt somit „die Wichtigkeit eines wärmespendenden Kopf- und Nackenschutzes“.28 Die zusammenfassenden Feststellungen zu diesen Experimenten sind also, dass mit speziellen Anzügen gegen Kälte der Proband fast doppelt so lange im kalten Wasser überleben kann29 und dass eine schnelle Wiedererwärmung besser ist als eine langsame,30 so ist ein „heißes Vollbad“31 wohl die beste Lösung. Wegen der schwachen Versuchsresultate32 und der wohl in der Realität kaum anwendbaren Maßnahmen wird die dann noch von Rascher eigens durchgeführte Versuchsreihe der Wiedererwärmung durch „animalische Wärme“33 in dieser Arbeit nicht beachtet.34 Ebenfalls Experimente, deren Ergebnisse keine erkennbare Relevanz für die Wissenschaft besaßen, waren die Versuche zur Trinkbarmachung von Meerwasser35 unter der Führung von Prof. Wilhelm Beiglböck.36 Nicht weiter eingegangen wird des Weiteren auf die Gelbsucht-Virus-Forschung (Hepatitis epidemica),37 zu deren Versuche und Ergebnisse kaum Zeugnisse vorliegen38 und auf die von Prof. Claus Schilling in Dachau praktizierten Malariaexperimente.39 Die Ergebnisse der Fleckfieber-Impfstoffversuche im KZ Buchenwald unter Dr. Ding-Schuler,40 bei denen Probanden mit verschiedenen Impfstoffen geimpft und anschließend mit Fleckfieber infiziert wurden, um deren Wirksamkeit ausfindig zu machen,41 beschränkten sich im Wesentlichen darauf, dass die Impfstoffe unbrauchbar waren und vor keiner Infektion schützen konnten.42 Gleiche Versuche mit dem einzigen Unterschied, keine herkömmlichen Impfstoffe zu testen, sondern einen neuen eigens entwickelten,43 wurden im KZ Natzweiler-Struthof von Prof. Dr. Eugen Haagens durchgeführt.44 Die vorliegenden Berichte lassen aber kein maßgebliches Ergebnis zu.45 Anlässlich der Vielzahl von nationalsozialistischen Humanexperimenten und auch um eine Endlosreihung dieser vorzubeugen, gilt es nun, die noch weiter in Mitscherlichs Werk „Medizin ohne Menschlichkeit“ genannten Versuche bzw. Erkenntnisse in einer komprimierten Ergebnisschau darzustellen. Dies ist möglich, da die Resultate der folgenden Experimente meist die gleichen waren. So heißt es bei den Sulfonamidversuchen, nachdem man den Versuchspersonen schwere Wunden zugefügt hatte, diese mit Bakterien Infizierte46 und später die Infektion mit zum Teil Holzspänen47 noch verstärkte,48 dass die Sulfonamide keinerlei positive Wirkung auf die Wundinfektionen haben.49 Ähnlich heißt es auch bei den Phlegmoneversuchen in Dachau: Dort wurden bei den Probanden künstlich solche Infektionen erzeugt, um an diesen biochemische Therapeutika zu erforschen. Es kam meist zu einer schnelleren Genesung ohne Heilmittel,50 welche keinerlei „Einfluß auf den Verlauf der Krankheit hatten“.51 Zudem wurden an Häftlingen in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Natzweiler-Struthof Kampfstoffversuche mit den Gasen Lost (auch Senfgas52 ) und Phosgen durchgeführt.53 Diese wurden den Probanden in flüssiger Form auf die Haut getropft, sodass schwere Brandwunden entstanden54 oder sie hatten diese mehrere Minuten in speziellen Kammern einzuatmen,55 um anschließend „die wirksamste Behandlung zu ermitteln“.56 Es sind jedoch keine angeführten Ergebnisse zu finden, die zum Beispiel eine Schutzwirkung eines bestimmten Mittels gegen diese Kampfgase beweisen. Die Dokumente zu den Knochentransplantationsversuchen im KZ Ravensbrück57 legen letztendlich nur einen einzigen Fall mit einem „erfolgreichen“ Ergebnis vor. Man hatte einem Mann, der aufgrund einer Krebserkrankung Schulterblatt und Schlüsselbein verloren hatte, das Schulterblatt eines Häftlings eingefügt, dieses sei dann gelenkähnlich und gut eingeheilt und der Mann blieb am Leben.58 Diese Aufzählung der Ergebnisse und Erkenntnisse der Versuche war nun die erste und einzigste Stufe, die überwunden werden musste, um den Grundbaustein zu legen und hinzuführen zu der eigentlichen Fragestellung dieser Arbeit, die anschließend behandelt wird.
[...]
1 Alexander Mitscherlich/Fred Mielke (Hg.), Medizin ohne Menschlichkeit. Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses, Frankfurt a. M. 192017, S. 2.
2 Dies war der erste Folgeprozess (von 1946 bis 1947) von insgesamt 12, die auf den berühmten Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher folgten. Vor dem I. Amerikanischen Militärtribunal mussten sich bei diesem die Ärzte verantworten, welche „medizinische“ Experimente (vor allem Versuche mit Unterdruck und Unterkühlung, mit Impfstoffen und Giftgasen) an jüdischen KZ-Häftlingen, Kriegsgefangenen und allgemein Mitgliedern „minderwertiger“ Völker durchführten (Mitscherlich, S. 2) und dadurch Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begingen (Werner Bartens, Menschenversuche. Die Perversion des Heilens, in: sueddeutsche.de, URL: <https://www.sueddeutsche.de/leben/menschenversuche-die-perversion-des-heilens-1.926062#redirectedFromLandingpage > (15.09.2018), S. 1).
3 Die meisten Forscher und Historiker beziehen sich auf Mitscherlichs zusammengestellten Quellenbericht, da andere Nürnberger Prozessakten meist Lücken aufweisen und schwer zugänglich sind (Wolfgang U. Eckart, Medizin in der NS-Diktatur. Ideologie, Praxis, Folgen, Wien 2012, S. 291).
4 Georg Rehberger, Wissen aus Dachau. Unterdruckversuche am Menschen im KZ Dachau und ihr wissenschaftliches Erbe, in: vanreeberg.de, URL: < http://vanreeberg.de/download/wissen-dachau.pdf > (22.09.2018), S. 3.
5 Genauer besprochen werden also die Versuche, die umfangreich in Mitscherlichs „Medizin ohne Menschlichkeit“ dargestellt sind.
6 Sei es durch die NS-Ärzte, die Wissenschaftler oder die Forscher.
7 Nachdem die Unterdruckversuche im Mai 1942 beendet wurden (Mitscherlich, S. 37) folgten im August die Unterkühlungsversuche (Mitscherlich, S. 68).
8 Mitscherlich, S. 27.
9 „Erlaubte“ würde hier wohl auch gut passen, da Rascher in einem Brief an Himmler mit der Bitte herantrat, „ob zwei oder drei Berufsverbrecher für diese Experimente zur Verfügung gestellt werden können ?“ (Mitscherlich, S. 28), da es „noch keinerlei Versuche mit Menschenmaterial“ gab (Mitscherlich, S. 28) und daraufhin Himmlers persönlicher Referent antwortete, dass „Häftlinge [...] gern zur Verfügung gestellt werden.“ (Mitscherlich, S.29). Auch Prof. E. Hippke, Sanitätsinspekteur der Luftwaffe, stimmte den Versuchen an Verbrechern zu (Mitscherlich, S. 43).
10 Mitscherlich, S. 27.
11 Mitscherlich, S. 27, 68; Hinsichtlich der Unterdruckversuche galt es die Frage zu klären, welche Konsequenzen die Zerstörung der Druckkabine eines Flugzeugs sowie der Sauerstoffmangel und der niedrige Luftdruck haben (Mitscherlich, S. 38). Bei den Unterkühlungsversuchen galt es aufgrund kriegsbedingter Fliegerabstürze ins Meer, „Wege der Wiederaufwärmung “ und „zweckmäßige Schutzkleidung“ zu finden (Eckart, S. 296). Die Versuchsgruppe „Seenot“, bestehend aus Dr. Rascher, Dr. Finke und dem Leiter Prof. Dr. Holzlöhner sollte diese Experimente durchführen (Mitscherlich, S. 68).
12 Józef Bogusz, Experimente am Menschen, in: Schaewen, Isa von (Hg.), Medizin im Nationalsozialismus. Tagung vom 30. April bis 2. Mai 1982 in Bad Boll, Bad Boll 1982, S. 79. Hier findet man eine knappe Darstellung der Unterdruckversuche. Für eine genauere Beschreibung derselben: Mitscherlich, S. 27f, 30-32, 34-37, 38-40, 43.
13 Laut Rascher gab es bei den simulierten Fallschirmsinkversuchen keinen Todesfall (Mitscherlich, S. 30). Diese traten erst bei Dauerversuchen auf, bei denen die Probanden bis zum Tod in artifiziell erzeugten Höhen von über 10,5 km gehalten wurden (Mitscherlich, S. 31). Ein Zeuge berichtet, dass es bei diesen Versuchsreihen um die 80 Tote gab (Mitscherlich, S.42).
14 Mitscherlich, S. 36.
15 Mitscherlich, S. 36.
16 Mitscherlich, S. 36.
17 Mitscherlich, S. 37.
18 Mitscherlich, S. 37.
19 Mitscherlich, S. 37.
20 Mitscherlich, S. 37.
21 Mitscherlich, S. 40f; Hier lässt sich eine genaue Zusammenfassung der Ergebnisse und Erkenntnisse der Unterdruckversuche finden. Erwähnt wird auch, dass die Kältegefährdung in solchen Höhen noch berücksichtigt werden muss (Mitscherlich, S. 41). Da der Daten und Werte verändernde Faktor der Temperatur aber nicht in diesen Versuchen berücksichtigt wurde, zeigt sich an dieser Stelle schon sehr früh die Nichtübereinstimmung der Ergebnisse mit der Realität (Léon Poliakov/Josef Wulf, Das Dritte Reich und die Juden. Dokumente und Aufsätze, Berlin 1961, S. 234f; Mitscherlich, S. 107f).
22 Mitscherlich, S. 68.
23 Zu den Freiluftunterkühlungen wurden jedoch laut Mitscherlich keine Berichte entdeckt und es liegt lediglich eine Zeugenaussage vor (Mitscherlich, S. 86).
24 Mitscherlich, S. 68; Bogusz, S. 80.
25 Von den bis zu 300 verwendeten Versuchspersonen starben um die 90 (Mitscherlich, S. 80).
26 Bogusz, S. 80; für eine ausführlichere Beschreibung der Unterkühlungsversuche siehe Mitscherlich, S. 68-92. Die letzten beiden Seiten des Kapitels der Unterkühlungsversuche, die Raschers Versuche mit dem Blutstillmittel Polygal 10 beschreiben, sollen an dieser Stelle hinsichtlich der möglichen Ergebnisse und der Relevanz außer Acht gelassen werden, auch weil hierzu lediglich eine eidesstattliche Erklärung des Onkels von Rascher vorliegt. Diese sollen erst im späteren Verlauf der Arbeit mit der ethisch und moralischen Diskussion aufgegriffen werden (Mitscherlich, S. 92f).
27 Mitscherlich, S. 71.
28 Mitscherlich, S. 71.
29 Mitscherlich, S. 74.
30 Mitscherlich, S. 72.
31 Mitscherlich, S. 85; S. 74.
32 Die Beobachtungen beschreiben, dass „die Erwärmung mit animalischer Wärme sehr langsam vor sich geht.“ und nur bei „zarte[n] Individuen“ wie Kleinkindern sinnvoll ist oder wenn keine andere Möglichkeit der Erwärmung zur Verfügung steht (Mitscherlich, S. 85; Poliakov, S. 232).
33 Mitscherlich, S. 82; „animalisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang die Erwärmung durch tierische oder menschliche Wärme (Mitscherlich, S. 83). Bei diesen Versuchen wurden die unterkühlten Versuchspersonen zwischen eine oder zwei nackte Frauen (Mitscherlich, S. 84) gelegt und man beobachtete die Geschwindigkeit und Intensität der Wiedererwärmung.
34 Mitscherlich, S. 82-85.
35 Mitscherlich, S. 94-117; Aufgrund häufiger Seenotfälle in der Kriegssituation wollte man der Gefahr des Durstes von Schiffbrüchigen auf offener See entgegenwirken (Mitscherlich, S. 95), indem man unterschiedliche Methoden zur Trinkbarmachung von Meerwasser herauszufinden versuchte. Dafür bekamen die Versuchspersonen chemisch präpariertes Meerwasser zu trinken (Bogusz, S. 80). Als mehr als fragwürdig stellt sich auch die Versuchsausführung dar. So bekamen einige Probanden ein Meerwasser zu trinken, das durch das sogenannte Berka-Mittel lediglich einen besseren Geschmack besaß, jedoch denselben hohen Salzgehalt hatte (Mitscherlich, S. 95; Poliakov, S. 234). Die einzigste schwache Erkenntnis, die Beiglböck hier erlangte, war, dass größere Mengen Meerwasser bei Durst schlecht für den Menschen sind (Mitscherlich, S. 115).
36 Mitscherlich, S. 101;106.
37 Mitscherlich, S. 165-170.
38 Mitscherlich, S. 166-168.
39 Mitscherlich, S. 170. Diese waren auch nur ein geringer Bestandteil des „Nürnberger Ärzteprozesses“.
40 Mitscherlich, S. 118.
41 Mitscherlich, S. 119f; 125.
42 Mitscherlich, S. 146; 132.
43 Haagens entwickelte einen Impfstoff mit lebendem Virus (Mitscherlich, S. 155f).
44 Mitscherlich, S. 154-156.
45 Der einzige minimale „Erfolg“, der sich aus den Dokumenten herauslesen lässt, ist die Anzahl der Antikörper, die bereits bei einmaliger Impfung schon höher ist als die bei dreimaliger mit herkömmlichen Impfstoffen (Mitscherlich, S. 158).
46 Mitscherlich, S. 176-178; Eckart, S. 298.
47 Mitscherlich, S. 178.
48 Bogusz, S. 80.
49 Mitscherlich, S. 182; Es geht sogar so weit, dass kein Unterschied zwischen den mit Sulfonamid behandelten und unbehandelten Fällen vorliegt (Mitscherlich, S. 178).
50 Mitscherlich, S. 207.
51 Mitscherlich, S. 208-210.
52 Mitscherlich, S. 222.
53 Mitscherlich, S. 215.
54 Mitscherlich, S. 219.
55 Mitscherlich, S. 223.
56 Bogusz, S. 80; Eckart, S. 304.
57 Mitscherlich, S. 200; Bogusz, S. 80.
58 Mitscherlich, S. 201f; Jedoch kam die Krankheit des Mannes wohl ab 1945 zurück, was widersprüchlich zu der Annahme eines „erfolgreichen“ Ergebnisses steht (Mitscherlich, S. 202).