In dieser Hausarbeit möchte ich mich mit der Thematik der Globalisierung und vor allem mit dem Tourismus auseinandersetzen. Insbesondere möchte ich mich den Schattenseiten des globalen Tourismus widmen und mich dabei auf den Sextourismus in Entwicklungs- und Schwellenländern, konzentrieren. Im Folgenden werde ich daher versuchen, einen breiten Überblick über das Thema Globalisierung und Sextourismus zu erstellen und Missstände unserer heutigen Reisekultur aufzeigen.
Zu Beginn wird hierfür der Begriff der Globalisierung definiert und geschichtlich fundiert, ehe auf das Kapitel "Globaler Tourismus" eingegangen wird. Da sich diese Arbeit hauptsächlich auf Entwicklungsländer bezieht, muss zunächst geklärt werden, was unter diesen verstanden werden kann. Danach wird ein kurzer Überblick über die Entwicklung des Tourismus seit der Industrialisierung gegeben, um Veränderungen und einschneidende Ereignisse aufzuzeigen.
Um eine Vorstellung über das moderne Angebot von Tourismus und seine Ausmaße zu bekommen, werden anschließend die bekanntesten Arten des Tourismus aufgeführt, unter welchen sich auch der Sextourismus befindet. Letztendlich wird dann zum Hauptteil der Hausarbeit übergeleitet und der Sextourismus zunächst anhand von drei Beispielländern näher erläutert. Zum Schluss wird sich den Gefahren des Prostitutionstourismus gewidmet und mit einem Fazit diese Arbeit abgeschlossen.
Inhalt
1 Einleitung
2 Globalisierung
2.1 Bedeutung und Dimensionen von Globalisierung
2.2 Geschichte der Globalisierung
3 Globaler Tourismus
3.1 Entwicklungs- und Schwellenländer
3.2 Entwicklung Tourismus seit der Industriellen Revolution
3.3 Arten von Tourismus
3.3.1 Massentourismus
3.3.2 Ökotourismus
3.3.3 Gesundheits- und Wellnesstourismus/ Medizintourismus
3.3.4 Dark Tourism.
3.3.5 Sextourismus
4 (Sex-)Tourismus in ausgewählten Entwicklungsländern
4.1 Mögliche Vorteile des Tourismus in Entwicklungsländern
4.2 Sextourismus in Afrika
4.3 Sextourismus auf den Philippinen
4.4 Sextourismus in Thailand
5 Gefahren des Sextourismus
5.1 Kriminalität
5.2 Kinderprostitution
5.3 Kinder von Sextouristen
5.4 Sexuell übertragbare Krankheiten wie AIDS (HIV)
5.5 Soziokulturelle Auswirkungen
6 Fazit
7 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„ Tourism is like a fire;
you can use it to cook your soup,
but it can also burn down your house.“
(Asiatisches Sprichwort: vgl. Kagermeier 2016, S. 289)
Wir leben in einer Welt, die bereits viele Veränderungen durchlebt hat. Technische Entwicklungen, Digitalisierung oder neue Arten der Mobilität sind für uns schon längst nichts mehr Neues. Wirtschaftliche Waren können wir uns von überall her besorgen, beispielsweise mit nur einem Klick im Internet. Wer Lust hat, morgen nach London oder Frankreich zu fliegen, kann das mit sogenannten Billigflügen schnell und günstig tun. Unsere Gesellschaft ist definitiv nicht mehr die, die sie noch vor etwa 30 oder 40 Jahren oder sogar letztes Jahr war. Wir befinden uns im ständigen Wandel, in einer Umgebung, die immer stärker von Pluralisierung und Globalisierung geprägt wird. Selbst unsere Kultur verändert sich unaufhörlich. Die Welt zeigt eine immer größere Verbundenheit, man könnte fast schon sagen „Verwobenheit“. Begriffe, wie Transkulturalität oder Hybridisierung, tauchen auf und viele wissen eigentlich gar nicht, was dahintersteht. Gerade in einer solchen Zeit des Wandels ist es wichtig, sich Gedanken über unser Dasein und über die Konsequenzen unserer Handlungen zu machen. Was bedeutet überhaupt Globalisierung und welche Auswirkungen hat es? Was bedeutet diese Verbundenheit? Und was heißt es für uns, so mobil zu sein, wie wir es sind?
So nimmt, um ein Beispiel zu nennen, der globale Tourismus unentwegt zu und ist, trotz, dass es ihn schon seit tausenden von Jahren gibt, aufgrund von technischen Entwicklungen zu einem gewaltigen Phänomen unserer heutigen Zeit geworden. Ein Geschehen, das nicht nur wirtschaftliche und ökonomische Folgen mit sich zieht, sondern auch kulturelle und soziale.
In dieser Hausarbeit möchte ich mich deshalb mit der Thematik der Globalisierung und vor allem mit dem Tourismus auseinandersetzen. Insbesondere möchte ich mich den Schattenseiten des globalen Tourismus widmen und mich dabei auf den Sextourismus in Entwicklungs- und Schwellenländern, konzentrieren.
Im Folgenden werde ich daher versuchen, einen breiten Überblick über das Thema Globalisierung und Sextourismus zu erstellen und Missstände unserer heutigen Reisekultur aufzeigen.
Zu Beginn wird hierfür der Begriff der Globalisierung definiert und geschichtlich fundiert, ehe auf das Kapitel „Globaler Tourismus“ eingegangen wird. Da sich diese Arbeit hauptsächlich auf Entwicklungsländer bezieht, muss zunächst geklärt werden, was unter diesen verstanden werden kann. Danach wird ein kurzer Überblick über die Entwicklung des Tourismus seit der Industrialisierung gegeben, um Veränderungen und einschneidende Ereignisse aufzuzeigen. Um eine Vorstellung über das moderne Angebot von Tourismus und seine Ausmaße zu bekommen, werden anschließend die bekanntesten Arten des Tourismus aufgeführt, unter welchen sich auch der Sextourismus befindet. Letztendlich wird dann zum Hauptteil der Hausarbeit übergeleitet und der Sextourismus zunächst anhand von drei Beispielländern näher erläutert. Zum Schluss wird sich den Gefahren des Prostitutionstourismus gewidmet und mit einem Fazit diese Arbeit abgeschlossen.
2 Globalisierung
Um grundsätzlich verstehen zu können, was es heißt, einem globalen Zeitalter zu leben, ist es wichtig, sich zunächst damit zu beschäftigen, was Globalisierung eigentlich bedeutet.
2.1 Bedeutung und Dimensionen von Globalisierung
Der Begriff der Globalisierung selbst ist recht neu und hat erst seit den 1990er Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Es ist ein Wort der Gegenwartsdiagnose und wurde anfangs vor allem von Wirtschaftswissenschaftlern verwendet. Globalisierung wurde jedoch schnell aufgrund von Erfahrungen von Konsum und Kommunikation zu einer alltäglichen Bezeichnung. Viele beziehen sich dabei auch auf die Herausbildung einer Weltwirtschaft (vgl. Osterhammel/Petersson 2012, S. 7f.).
Zumeist wird unter Globalisierung „die Ausweitung, Verdichtung und Beschleunigung weltweiter Beziehungen“ (ebd. 2012, S. 10) verstanden. Kritische Stimmen betonen aber auch, dass die Herrschaft des Großkapitals der westlichen Länder zum Nachteil der armen Länder auswirkt, was sich auch in unserem späteren Beispiel des Sextourismus zeigen wird (vgl. ebd. 2012, S. 11).
Einen besonderen Einfluss hat Globalisierung vor allem auf die Kultur. Kulturelle Globalisierung führt zu kulturellen Wandel, weshalb man auch oft von Begriffen „Hybridisierung“ und „Glokalisierung“ hört. Glokalisierung ist dabei eine Wortschöpfung aus „Globalisierung“ und „Lokalisierung“ und betont, dass globale Tendenzen stets lokal wirksam werden. Die wichtigsten Mechanismen der Glokalisierung sind Massenmedien, global nachgefragte Konsumgüter und für unseren Fall speziell bedeutsam: Fernreisen (Tourismus) (vgl. ebd. 2012, S. 12).
Alles in allem kann man die Globalisierung als „die Verflochtenheit des sozialen Lebens auf dem Planeten und die Beeinflussung der eigenen Lebenswelt durch Kräfte aus der Ferne“ (Osterhammel 2017, S. 13) definieren.
Um Globalisierung noch besser zu verstehen, kann der Begriff in seine Teilaspekte zerlegt werden. Ein Teil davon ist beispielsweise die Migration, weltweite Kommunikation und die wirtschaftlichen Verflechtungen. Man kann sich der Migrationsforschung widmen, ebenso der Geschichte der Weltwirtschaft, der internationalen Beziehungen oder auch mit der des Imperialismus und Kolonialismus (vgl. Osterhammel/Petersson 2012, S. 16ff.).
Außerdem ist es möglich, sich mit Netzwerken und Interaktionsräumen zu beschäftigen oder aber auch mit der Einteilung von Entwicklungen in Zeitabschnitten, sprich über Perioden der Globalisierung. Die Historie der Globalisierung spielt eine wichtige Rolle im Verstehen des Begriffes und seiner Bedeutung für unsere heutige Welt. Ein grober Überblick über den geschichtlichen Werdegang wird daher nun im nächsten Abschnitt erarbeitet.
2.2 Geschichte der Globalisierung
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ging es hauptsächlich um den Aufbau und die Verfestigung von weltweiten Handelsrouten und so entstanden zahlreiche dauerhafte Verbindungen zwischen weit voneinander entfernten zivilisatorischen Zentren. Auf diese Wege wurden bis dahin vor allem Sklaven geschickt (vgl. Osterhammel/Petersson 2012, S. 29). Schiffpassagen wurden ausgebaut und nutzten die in Asien bestehenden Handelsnetze, was man auch unter der „europäischen Expansion“ zusammenfasst. Man eroberte den Indischen Ozean, den Pazifik und den Atlantik, dass dabei natürlich auch unwissentlich Krankheitserreger eingeschleppt wurden, wusste bis dahin niemand. Eine weitere weltweit einschneidende Innovation in der Zeit um 1500 war der Buchdruck (vgl. ebd. 2012, S. 36ff.).
Obwohl die Welt weiterhin polyzentrisch war, konnte man sagen, dass Westeuropa „zum Ausgangspunkt einer fundamentalen Umgestaltung der atlantischen Welt geworden“ (ebd. 2012, S. 42) war.
Die Zeit zwischen 1750 und 1880 war von drei Phänomenen geprägt: Dem Imperialismus, der Industrialisierung und dem Freihandel. Mit der Industriellen Revolution, sowie der französischen, begann der Eintritt in die „moderne Welt“ (vgl. ebd. 2012, S.46). Die Europäer erlangten die Kontrolle über die Weltmeere und die USA beanspruchte ein Modell für den Rest der Welt zu sein (vgl. ebd. 2012, S. 49).
Die industrielle Revolution hatte ihren Ursprung in Großbritannien aus, ein Land welches „bereits über ungewöhnlich gut ausgebaute Außenhandelsbeziehungen und koloniale Verbindungen verfügte (ebd. 2012, S. 50). Es folgten zahlreiche Industrialisierungsprozesse in nationalem, regionalem und grenzüberschreitendem Rahmen und ein Prozess der kreativen Anpassung an das britische Modell. Somit nahm Stück für Stück die maschinelle Produktionsweise und deren Entwicklungen ihren Lauf (vgl. ebd. 2012, S. 51f.). Auch die Industrialisierung des Verkehrs war nun unaufhaltsam, sprich die Dampfschifffahrt und Eisenbahn, zahlreiche Verbindungen und weitere Absatzmärkte entstanden, wodurch sich auch die Kommunikation verbesserte. Neben dem Brieftransport schafften jetzt Technologien wie die Telegraphie dramatische Veränderungen (vgl. Osterhammel/Petersson 2012, S. 54f.).
Es folgte in den Jahrzehnten ein politischer Entwurf, der sogenannte Liberalismus mit der Freihandelslehre. Man erhoffte sich durch die Beseitigung der Handelsschranken Frieden für die ganze Menschheit (vgl. ebd. 2012, S. 55). In dieser Zeit des Freihandels (1846-1880) wurden viele wirtschaftliche Beziehungen geknüpft. In der Zeit von 1800 bis 1913 erhöhte sich zudem das Volumen des Weltmarktes um das 25fache und es war erstmals möglich, Massengüter über große Distanzen zu verschicken und auch die Migration nahm zu (vgl. ebd. 2012, S. 61f.).
Die Zeit bis 1945 war eine Zeit, in der erste Globalitätserfahrungen wach wurden und man erkannte, dass die Menschheit nun vernetzt und eine Schicksalsgemeinschaft geworden war. Bereits vor dem ersten Weltkrieg wurde die Welt zu einem Erfahrungs-und Handlungsraum (vgl. ebd. 2012, S. 63f.).
Zur Alltagserfahrung der Menschen wurde Globalisierung vor allem durch die Auswirkungen weltwirtschaftlicher Verflechtungen, sprich der Weltwirtschaft (vgl. ebd. 2012, S. 65).
Nachdem sich Kommunikations- und Verkehrsnetze unentwegt ausgebreitet hatten, wurde der gesamte Erdball zum Interaktionsraum der konkurrierenden Territorialstaaten und es bildeten sich weltumspannende Produktionsketten heraus (vgl. ebd. 2012, S. 70).
Doch der erste Weltkrieg erschütterte die internationale Wirtschaft und die Menschen mussten mit den Folgen des Krieges leben. Die meisten waren durch Kriegs- und Wiederaufbaukosten hoch verschuldet, nur die USA ging als wichtigster Gläubigerstaat hervor. Aber der Welthandel brach zwischen 1929 und 1935 aufgrund des New Yorker Börsencrashs vom 25. Oktober 1929 dramatisch ein. (vgl. ebd. 2012, S. 80ff.).
In der Zeit danach wurde das 20. Jahrhundert dennoch zum „Jahrhundert Amerikas“ benannt. Massenproduktion, Massenkonsum und Massenkultur bahnten sich ihren Lauf und Erfindungen wie die Fließbandproduktion durch Henry Ford übten eine große Anziehungskraft für Europa aus. Dem nicht genug, auch die amerikanische Unterhaltungsindustrie boomte und Technologien und Formen von Produktion, Konsum und Unterhaltung schwappten nach Europa, Indien und Japan über (vgl. ebd. 2012, S. 83f).
Die Ära nach dem zweiten Weltkrieg, die auch als „Goldenes Zeitalter“ bezeichnet wird, brachte Veränderungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur mit sich. Daraus entstanden wiederrum vielfältige Verflechtungen und eine Homogenisierung der Formen von Produktion und politischer Organisation (vgl. ebd. 2012, S. 86).
1946 wurde die UNO in San Francisco gegründet und in den 1960er Jahren brachen letztendlich auch die Kolonialreiche bis auf wenige zusammen. Immer mehr Staaten bildeten sich auf der Welt, während es 1950 noch 81 Staaten waren, waren es 1970 bereits 134 (vgl. Osterhammel/Petersson 2012, S. 91).
Immer deutlicher kristallisierte sich der Modernisierungsprozess heraus, den die Welt durchlebte. Ärmere Länder, welche nicht industrialisierte Gesellschaften darstellten, bezeichnete man fortan als „Entwicklungsländer“. Seit den 1960er Jahren konnte man zudem eine Reihe miteinander verknüpfter soziokultureller Globalisierungstendenzen verzeichnen. Diese Zeit stellte auch eine Phase der Entkolonialisierung dar (vgl. Kagermeier 2016, S. 285). Wohlhabende Europäer begannen zudem ihren Urlaub häufiger im Ausland zu verbringen (vgl. Osterhammel/Petersson 2012, S. 100f.).
Seit den siebziger Jahren war vor allem die Erosion der UdSSR und des Sowjetblocks ein einschneidendes Erlebnis für die Welt, denn die globale Machtstruktur des Kalten Krieges ging somit unter (vgl. ebd. 2012, S. 105).
Darüber hinaus gab es unentwegt Fortschritte in Kommunikations- und Datenverarbeitungstechnologie und elektronische Medien, sowie die kulturelle Amerikanisierung, sind nach wie vor auf dem Vormarsch. Allgemein gibt es für kommerzielle Errungenschaften kein Halten mehr, wobei jedoch auch der internationale Drogenhandel durch die weltweite Vernetzung ermöglicht wird (vgl. ebd. 2012, S. 107f.).
3 Globaler Tourismus
Da nun die Bedeutung von Globalisierung und deren Entwicklung etwas verdeutlicht und besser verständlich gemacht wurde, wird im nächsten Kapitel das Phänomen „Globaler Tourismus“ genauer betrachtet. Die Fragestellung betreffend, sollte zunächst jedoch die Definition von Entwicklungs- und Schwellenland erläutert werden.
3.1 Entwicklungs- und Schwellenländer
Zunächst lässt sich sagen, dass ein Schwellenland ein weitaus höheres wirtschaftliches Gewicht als ein Entwicklungsland besitzt und somit auch eine größere Rolle in der Gestaltung globaler Politik spielt (vgl. Bundestag 2015, S. 3).
Entwicklungsländer befinden sich im Gegensatz zu Industrieländern in einer schlechten wirtschaftlichen und sozialen Lage und werden auch als „Dritte Welt“ bezeichnet. Die Dritte Welt Länder selbst können aufgrund ihrer kulturellen Herkunft, ihrer politischen und wirtschaftlichen Strukturen und ihrer sozialen Schichtung noch einmal sehr unterschiedlich sein (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2016). Hauptkriterien zur Charakterisierung eines Landes zum Entwicklungsland sind unter anderem ein niedriges Pro-Kopf-Einkommen, sprich Armut, eine schlechte Versorgung großer Gruppen der Bevölkerung mit Nahrung, was zu Hunger und Unterernährung führt, keine oder nur eine mangelnde Gesundheitsversorgung, eine große Kindersterblichkeit und eine niedrige Lebenserwartung, mangelnde Bildungsmöglichkeiten, sowie eine hohe Arbeitslosenquote und ein insgesamt niedriger Lebensstandard (vgl. Bundestag 2015, S. 4).
Es gibt jedoch bis heute Uneinigkeit darüber, ab wann ein Land letztendlich ein Entwicklungsland oder ein Schwellenland ist.
Ein Schwellenland wird als ein fortgeschrittenes Entwicklungsland gesehen. Diese Länder stehen, wie der Name bereits vermuten lässt, an der Schwelle zu Industrieländern. Merkmale dieser Länder sind überdies die hohe Arbeitsproduktivität zu deutlich niedrigeren Lohn, der Export von Fertigwaren, überdurchschnittliche Wachstumsraten und der Aufbau der verarbeitenden Industrie bis hin zur Herstellung von Investitionsgütern. Es sind also Länder, die über Wettbewerbsvoraussetzungen verfügen und ihren Entwicklungsstand in der Zukunft womöglich ausbauen können (vgl. ebd. 2015, S. 7f.).
Je nachdem, unter welchem Index man die bestimmten Länder aufteilt, gibt es eine unterschiedliche Anzahl von Entwicklungs- und Schwellenländern.
Innerhalb dieser Arbeit werde ich mich auf das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beziehen, welches eine DAC-Liste an Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt hat. In dieser Aufstellung sind neben vielen anderen Ländern auch die Philippinen, die Dominikanische Republik, Ägypten, Syrien, Ghana, Nigeria, Südafrika, Kambodscha, Thailand, Vietnam und Kolumbien vertreten (vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2016).
3.2 Entwicklung Tourismus seit der Industriellen Revolution
Der Tourismus ist ein Weltphänomen, welches unentwegt wächst und dabei global als eine der wichtigsten Exportindustrien überhaupt gilt (vgl. Suchanek 2002).
Während Anfang des 18. Jahrhundert das Reisen noch den Adeligen und Reichen vorbehalten war, so brachten Erfindungen, wie das Auto, die Eisenbahn oder das Dampfschiff im 19. Jahrhundert große Veränderungen mit sich (vgl. Hachtmann 2017).
Es lässt sich demnach eine enge Verbindung zwischen industrieller Revolution und der Expansion des Tourismus feststellen.
Zum ersten Mal wuchs eine große touristische Nachfrage unter der Bevölkerung, denn durch die wachsenden ökonomischen Einflussmöglichkeiten, bedingt durch die Industrialisierung, konnte sich das städtische Bürgertum finanziell kräftigen. Tourismus war fortan dafür da, andere Kultur zu besichtigen und war nicht länger nur dem Adel vorbehalten. Der Adel hingegen versuchte sich erneut vom einfachen Volk zu distanzieren und konzentrierte sich zunächst auf den „Kur-Tourismus“ bei welchem Kurorte wie beispielsweise das Marienbad besucht wurden. Doch auch hier entwickelten sich zunehmend Vorlieben und der „Kur-Tourismus“ blieb nicht lange exklusiv (vgl. Sölch 1995).
Das Interesse an Tourismus nahm unentwegt zu, da Reisen durch die neuen Erfindungen nicht nur einfacher und billiger, sondern auch deutlich schneller war. Aufgrund der wachsenden Anzahl von Touristen und Dienstreisenden entstanden auch zahlreiche moderne Hotels und Unterkünfte. Von diesem Zeitpunkt an dauerte es nicht mehr lange und die erste Pauschalreise, zu einem einheitlichen Preis, wurde im Jahre 1841in England von Thomas Cook veranstaltet (vgl. ebd. 1995).
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