In dieser Hausarbeit wird der Begriff der Stärke analysiert. Dabei wurden klare Strukturen verwendet, im Sinne von John Wilson. Ziel der Analyse war es, diese durchzuführen, um Schülerinnen und Schülern bei der Erfüllung einer solchen Aufgabe verständnisvoll entgegentreten zu können. Daher wird am Ende diskutiert und analysiert inwiefern die Begriffsanalyse pädagogischen Wert hat.
Um Schülern die Philosophie näher zu bringen, sollten die verschiedenen philosophischen Richtungen nicht nur als Gegenstand des Unterrichtes betrachtet werden, sondern auch als Ansatz für Methoden, welche im Unterricht verwendet werden können. Eine mögliche Methode, die ihren Ansatz in der Sprachanalyse hat, stellt die Begriffsanalyse dar. Das Ziel dabei ist die Klärung undeutlicher Begriffe, die aus vielen Perspektiven betrachtet werden können und zu Beginn nicht greifbar erscheinen, wie zum Beispiel „Gerechtigkeit“, „Freiheit“ oder „Liebe“. In der Philosophie ist diese Methode besonders wichtig, da alle Diskussionen und Fragestellungen auf der Sprache beruhen und damit auch auf dem Verständnis von Begriffen und Wörtern. Sie soll helfen einen Begriff und seine Bedeutung so exakt wie möglich zu bestimmen, um zu gewährleisten, dass jeder Teilnehmer der Diskussion über dieselbe Sache spricht.
Inhaltsverzeichnis
Methodendarstellung – Begriffsanalyse nach John Wilson
Begriffsanalyse: Was bedeutet Stärke?
Einleitung
Analyse
Schlussfolgerung
Unterrichtstauglichkeit und Leistungsfähigkeit der Methode
Stellungnahme
Literaturverzeichnis
Methodendarstellung – Begriffsanalyse nach John Wilson
Um Schülern1 die Philosophie näher zu bringen, sollten die verschiedenen philosophischen Richtungen nicht nur als Gegenstand des Unterrichtes betrachtet werden, sondern auch als Ansatz für Methoden, welche im Unterricht verwendet werden können. Eine mögliche Methode, die ihren Ansatz in der Sprachanalyse hat, stellt die Begriffsanalyse dar. Das Ziel dabei ist die Klärung undeutlicher Begriffe, die aus vielen Perspektiven betrachtet werden können und zu Beginn nicht greifbar erscheinen, wie zum Beispiel „Gerechtigkeit“, „Freiheit“ oder „Liebe“. In der Philosophie ist diese Methode besonders wichtig, da alle Diskussionen und Fragestellungen auf der Sprache beruhen und damit auch auf dem Verständnis von Begriffen und Wörtern. Sie soll helfen einen Begriff und seine Bedeutung so exakt wie möglich zu bestimmen, um zu gewährleisten, dass jeder Teilnehmer der Diskussion über dieselbe Sache spricht.
Nun ist die Bedeutung dieser Methode klar, aber wie hat man sie anzuwenden? Dazu verfasste John Wilson in seinem Werk „Begriffsanalyse: Eine Einführung“ eine Art Leitfaden, der im Folgenden vorgestellt wird. Er soll dabei helfen eine strukturierte und vollständige Begriffsanalyse zu verfassen,
Zur Einleitung der Analyse bedarf es zunächst einer Fragestellung. Diese kann schon sehr spezifisch auf einem bestimmten Begriff ausgerichtet sein, wie beispielsweise die Frage „Was ist Freiheit?“, sie kann aber auch mehrere Begriffe aufwerfen, die nicht unbedingt klar bestimmbar sind, wie „Ist Gerechtigkeit innerhalb einer Gemeinschaft wichtig?“ oder „Sollten Menschen in Anstalten für geistig Behinderte jemals bestraft werden?“.2 In der Philosophie kommt es wesentlich häufiger vor, dass eine Frage nach dem Typus der letzten beiden Beispiele gestellt wird. Dabei muss beachtet werden, dass bevor die Frage selbst beantwortet werden kann, einzelne Begriffe, wie Gerechtigkeit, Gemeinschaft und Strafe, definiert und analysiert werden sollten. Zudem sollte man nicht nur die einzelnen Begriffe differenziert betrachten, sondern auch Tatsachen- und Wert-Fragen identifizieren. Bei der letzten Frage wären das beispielsweise die Frage danach welche Menschen sich tatsächlich in Anstalten für geistig Behinderte aufhalten und die Frage nach einer moralischen Beantwortung der Problematik.3 Es ist also notwendig alle einzelnen Fragen, die sich hinter einem Fragezeichen verbergen zunächst aufzudecken, bevor die Frage in ihrer Gänze beantwortet werden kann. Wilson betont außerdem die Wichtigkeit der Isolierung von Begriffsfragen. Er stellt fest: "Überlegungen über Tatsachen oder Moral lassen sich überhaupt nicht angemessen anstellen, bevor man nicht herausgefunden hat, worauf sie sich beziehen."4 Das heißt vor allen anderen Überlegungen steht die Analyse der einzelnen Begriffe. Sie ist unvermeidlich, um eine Frage vollständig beantworten zu können. Allerdings hebt Wilson hervor, dass es keine eindeutige Lösung in Begriffsfragen gibt5, wobei es möglich ist in einigen Anwendungsfällen des Begriffs dem Begriffskern näher zu kommen als in anderen6. Daraus folgt für ihn, dass der wahre und vollständige Bedeutungskern eines Begriffes niemals vollständig begriffen werden kann. Die Aufgabe des Analysierenden ist es dem Begriffskern so nah wie möglich zu kommen, um in der Lage zu sein eine sinnvolle Antwort auf eine Frage geben zu können.
Nachdem ein zu analysierender Begriff separiert wurde, werden zunächst spontane Einfälle zu diesem gesammelt. Daraus sind sogenannte „Modellfälle“ zu entwickelt, also Situationen, in denen der Begriff unbezweifelbar anzuwenden ist. Sie zeigen wesentliche Merkmale des Begriffes auf, die hilfreich sind, um diesen einzugrenzen. Merkmale, die nur in wenigen solcher Modelfälle vorkommen, können hingegen als unwesentlich für den Begriff eingestuft werden.7
Demselben Zweck dienen „entgegengesetzte Fälle“. Dies sind beispielhafte Fälle, bei denen wir sagen würden: „‚Was immer das und das sein mag, dies ist kein Beispiel dafür‘“8. Hierbei wird der betrachtete Begriff explizit von anderen abgegrenzt. Zudem tragen „erdachte Fälle“ und „Grenzfälle“ dazu bei, ihn anhand von passenden Situationen näher zu bestimmen und zu verstehen.9
Des Weiteren können „verwandte Fälle“, also Fälle bei denen ähnliche Begriffe miteinbezogen werden, bei der Begriffsanalyse hilfreich sein. Hierbei wird betrachtet wie der Begriff in sein Begriffsfeld eingeordnet werden kann und wie er darin genutzt wird. So kann man sich über einen kleinen Umweg leichter Klarheit über den ursprünglichen Begriff verschaffen.10
Ein ähnliches Ziel verfolgt die Betrachtung des sozialen Umfelds, in dem der Begriff genutzt wird. Dabei wird erwogen „wer wahrscheinlich eine solche Aussage machen, warum und wann er sie normalerweise machen würde.“11
Zudem gehört es zur Begriffsanalyse „unterschwellige Ängste“, die aus Stimmungen und Gefühlen erwachsen, zu bemerken. Durch die Benennung dieser kann man Bedeutungen des Begriffes, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind, erkennen.12
Abschließend müssen auch Folgen für die Sprache in der Begriffsanalyse miteinbezogen werden. Hier geht es darum, dass Wörter in mehreren Bedeutungen genutzt werden, sodass eine zentrale Bedeutung eines Begriffs weniger wahrscheinlich erscheint. Jede mögliche Bedeutung ist gerechtfertigt und wird betrachtet, kann aber nicht in jedem Fall verwendet werden. Manche Bedeutungen verlieren ihre Legitimität in bestimmten Situationen, beispielsweise wäre die Stärke im Sinne von Speisestärke für philosophische Zwecke irrelevant. Es wird untersucht „wie das Wort in unserer Gesellschaft verwendet wird.“13 Diese Art der Untersuchung eines Begriffs schließt die Untersuchung von sozialem Umfeld, unterschwelligen Ängsten und praktischen Ergebnissen indirekt mit ein, da diese aus dem Sprachgebrauch heraus entstehen.
Wilson schließt diesen Abschnitt ab, indem er betont, dass die Reihenfolge der Techniken für die Begriffsanalyse in der Reihenfolge verwendet werden sollte, wie er sie vorgestellt hat, da der Begriff so nach und nach vertieft werden kann.14 Überdies ist nicht immer jede Technik in jedem Fall angebracht, sodass bestimmte Teile der Analyse auch ausgelassen werden können. Er bemerkt außerdem, dass die Anwendung seiner Begriffsanalyse ein „Gefühl für Begriffe“15 hervorruft, welches dazu führt sich den bestmöglichen Nutzen bestimmter Techniken erschließen zu können.
Die Begriffsanalyse kann uns, nach Wilson, lehren „Tücken der Sprache zu vermeiden, die uns nur deshalb gefährlich sind, weil wir uns ihrer nicht bewußt sind.“16 Er beschreibt im Folgenden mögliche Fehler, die im Sprachgebrauch begangen werden können und Sprachschwierigkeiten, die durch die Anwendung der Begriffsanalyse versucht werden zu vermeiden.
Dazu zählt der Glaube an abstrakte Gegenstände, der den Irrglauben provoziert, dass abstrakte Begriffe greifbar sind, wie Gegenstände. In diesem Fall wird der Begriff unzureichend betrachtet, wodurch er viel von seiner eigentlichen Bedeutung verliert.
Ein anderer Fehler, bei dem der zu analysierende Begriff an Bedeutung einbüßt, ist der der „Bedeutungserweiterung“. In wenigen Situationen ist gegen sie nichts einzuwenden, schwierig wird es allerdings, wenn ein Begriff seine Bedeutung gänzlich verliert und der eigentliche Kern der Bedeutung nicht mehr erfasst werden kann.17
Andere Fehler in einer Begriffsanalyse können durch eine „Verwechslung von Tatsache- und Wertfrage“ entstehen, aber auch durch den Gebrauch von „unbemerkten Implikationen“ oder von „Tautologien“ innerhalb der Argumentation.18
Zu guter Letzt sollte man sich davor hüten in „naiven, kindlichen Bahnen“19 zu denken, da dabei Schlüsse vollzogen werden, die nicht durch unsern Verstand gerechtfertigt werden könne und somit nichts in einer Analyse zu suchen haben. Solche Fehler nennt Wilson „Wunder“20
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Begriffsanalyse besonders in der Philosophie von zentraler Bedeutung ist. Dies erwächst aus der Komplexität vieler Fragestellungen, welche durch die Begriffsanalyse vereinfacht und besser verständlich gemacht werden können. Zudem können dadurch Diskussionen systematisierter geführt werden. Aus diesem Grund ist sie unentbehrlich für die Philosophie, aber auch für andere Bereiche des Lebens und der Wissenschaft, in denen komplexe Fragen beantwortet werden müssen.
Begriffsanalyse: Was bedeutet Stärke?
Einleitung
Der Textausschnitt „Macht und Gewalt“ stammt aus dem Buch „Macht und Gewalt“, welches im Jahre 1995 von Hannah Arendt geschrieben wurde. Der Text thematisiert den Gebrauch der Begriffe Macht, Stärke, Kraft, Autorität und Gewalt in der deutschen Sprache und kritisiert die Tatsache, dass zwischen diesen Begriffen keine Unterscheidungen in der Anwendung gemacht werden.
Diese Kritik wird eingebettet in eine allgemeinere Kritik an der Gesellschaft, die durch den Synonym-Gebrauch der Begriffe die Augen vor der Realität verschließt. Arendt stellt fest, dass alle von ihr benannten Begriffe auf ihre politische Bedeutung reduziert werden und sich im allgemeinen Sprachgebrauch lediglich auf den Herrschaftsbereich beziehen. In diesem Bereich haben die erwähnten Begriffe alle dieselbe Funktion und können daher als gleichbedeutend angewandt werden. Um die eigentliche Bedeutung der Begriffe herauszufinden versucht Arendt im Folgenden den Herrschaftsbezug aus allen Begriffen zu eliminieren.
Arendt meint, dass Macht nur vorhanden ist, wenn eine Gruppe von Menschen gemeinsam agiert. Die Macht ist demnach keine individuelle Eigenschaft, sondern erwächst aus der Sicherheit, dass mehrere Personen dieselben Ziele haben und sich gegenseitig unterstützen. Stärke dagegen ist eine individuelle Eigenschaft, die den Menschen unabhängig macht, sobald er sie besitzt. Für Arendt stellt sie den Gegenbegriff der Macht dar, denn innerhalb einer Gruppe entwickelt sich instinktive Feindseligkeit gegen unabhängige Individuen. Der Begriff der Kraft wiederum sollte, nach Arendt, für physische und physikalische Begebenheiten genutzt werden. Arendt behauptet Autorität kann die Eigenschaft einer Person sein oder aber mit einem Amt verbunden sein. Ihr Kennzeichen ist in beiden Fällen Anerkennung und Respekt derer, welche der Autorität untergeordnet werden. Abschließend wendet sich Arendt der Gewalt zu, welche ihrer Meinung nach lediglich als Mittel dient, um Stärke zu vergrößern.21
Im Folgenden wird der Begriff der Stärke mithilfe der Methode der Begriffsanalyse von John Wilson analysiert. Zu diesem Zweck werden die eindeutigen Kennzeichen für Stärke ausfindig gemacht und der Begriff von den von Arendt angesprochenen Begriffen abgegrenzt.
Analyse
Modellfälle
Da der Begriff Stärke nicht in wenigen Worten definiert werden kann, wenden wir uns zunächst Modellfällen zu, die seine Merkmale hervorheben. Nehmen wir zu Beginn an, Pippi Langstrumpf würde existieren. Wenn man sehen würde, wie sie ihr Pferd hochstemmt, würde niemand anzweifeln, dass dieses Kind, egal wie jung und klein es ist, physische Stärke besitzt. Sogar im Vergleich zu erwachsenen Menschen wäre ihre physische Stärke enorm. Allerdings ist Stärke nicht nur als Begriff der Extreme zu verstehen. Auch ein Kleinkind, das eine 10 kg Scheibe anhebt, würde als stark gelten, weil die meisten anderen Kinder in dem Alter dies nicht schaffen würden. Es handelt sich also um einen relativen Begriff. Um von Stärke sprechen zu können muss es einen Standard oder einen Normwert geben mit der die jeweilige Stärke verglichen werden kann.
Aber Stärke ist nicht nur der präzise Einsatz von Muskelkraft. Sie kann auch als mentales Phänomen verstanden werden. Stellen wir uns Max22 vor, der bei einem Unfall querschnittsgelähmt wird, sodass er den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen muss. Er ist anfangs am Boden zerstört, wollte aber immer schon Karriere als Arzt machen und lässt sich von seiner Behinderung nicht davon abhalten. Man würde Max nicht als physisch stark bezeichnen, aber man würde ihm eine psychische Stärke zusprechen, die relativ zu anderen Menschen stark23 ausgeprägt ist. Das Hinwegsetzen über körperliche Behinderungen oder andere Hindernisse ist also offenbar auch ein Merkmal von Stärke, sowie Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit. Dazu passt auch Kants Aussage: „Alle Stärke wird nur durch Hindernisse erkannt, die sie überwältigen kann“24 Diese betont ebenfalls das Durchhaltevermögen als Merkmal von Stärke. Sie bringt aber auch einen anderen Aspekt der Stärke mit ein, nämlich den Umstand, dass sie niemals ohne ihren Gegenbegriff, beispielsweise den der Schwäche, bestehen könnte.
Eine weitere Art von mentaler Stärke liegt in den persönlichen Wertvorstellungen. Nehmen wir an Lisa lebt im Jahre 1938, denkt demokratisch und ist dagegen Juden aus der Gesellschaft auszugrenzen. Sie würde25 als stark bezeichnet werden, wenn sie an ihren Werten festhält und diese verteidigt, obwohl sie riskiert dafür umgebracht zu werden. In diesem Fall geht es wieder um Standhaftigkeit. Es geht ebenso darum sich nicht von der Macht oder dem Einfluss anderer überzeugen oder manipulieren zu lassen und infolgedessen den eigenen Standpunkt aufzugeben. Aber auch die eigenen Wertvorstellungen sind erwähnenswert, die den Standpunkt so sehr unterstützen, dass man allein deshalb nicht davon abweichen will. Heißt das unsere Werte können uns Stärke verleihen? Ja! Durch Werte schaffen wir es für uns richtige Entscheidungen zu treffen und sie anderen Menschen gegenüber zu verteidigen. Anhand von Wertvorstellungen und Überzeugungen kann Stärke entstehen.
Ebenso kann jemand als stark gelten, der sein eigenes Wohlbefinden zugunsten einer anderen Person oder sogar einer Gesellschaft zurückstellt. Hier denke ich zum Beispiel an Mobbing in der Schule. Stellen wir uns vor Marie ist eine populärere Schülerin und hat bei allen einen guten Ruf, insbesondere in ihrer Clique. Julia dagegen ist in derselben Stufe wie Marie, hat aber kaum Freunde und wird häufig von Schülern und Schülerinnen aus Maries Clique gemobbt. Falls Marie ihren guten Ruf nutzen würde, um Julia zu helfen, würde man sie als stark wahrnehmen. Man würde sagen „Marie macht sich für Julia stark.“ In dem Moment, in dem Marie sich für Julia einsetzt, muss sie fürchten ihren mühsam aufgebauten Ruf zu verlieren. Sie handelt also altruistisch und entgegen ihres eigenen Vorteils und wird deshalb als stark bezeichnet.26 An diesem Beispiel kann man außerdem sehen, wie sehr Stärke vom sozialen Umfeld und der Gesellschaft abhängt. Hätte Marie keine positive Sonderstellung, würde es ihr wesentlich schwerer fallen sich für Julia einzusetzen und damit eine Veränderung zu bewirken. In diesem Fall wird Stärke ähnlich gebraucht, wie Macht, da Maries Stärke sich hier in Bezug auf eine Gruppe anderer Menschen zeigt.
Stärke muss aber nicht zwingend in zwischenmenschlichen Beziehungen zum Ausdruck kommen. Stark ist auch wer in einem bestimmten Bereich besonders gut ist. Zum Beispiel wird ein Ruderer, der eine gute Technik und Kraft besitzt, die er genauso einsetzen kann, dass sie ihn schneller macht, als starker Ruderer bezeichnet. Genauso wird ein Turner, der viele Bewegungen beherrscht und diese auf eine besondere Weise kombiniert, ein starker Turner genannt und ein Schüler, der in einem Fach besonders gute Leistungen erbringt, wird als starker Schüler ausgezeichnet. Wie oben spielt hier die Standhaftigkeit und das Durchhaltevermögen eine Rolle, denn um in einem Bereich wirklich gut zu werden erfordert es Übung. Allerdings hat Stärke auch mit besonderen Begabungen für bestimmte Dinge zu tun. Jeder Mensch hat andere Talente, die seine Stärke ausmachen. Wenn sich genau diese Talente gefördert werden, hilft das die individuelle Stärke zu erkennen.
[...]
1 Im Folgenden werde ich ausschließlich die männliche Form verwenden, um den Lesefluss nicht zu behindern. Es sind aber stets alle Geschlechter darin mit eingeschlossen.
2 Wilson, John: Begriffsanalyse. Eine Einführung. Stuttgart, 1983, Reclam , Hrsg: Karin Guth, S. 27
3 Vgl. ebd. S. 27
4 ebd., S. 29
5 Vgl. ebd., S. 28
6 Vgl. ebd., S. 30
7 Vgl. ebd. S. 31-32
8 Ebd., S. 32
9 Vgl. ebd., S. 34-36
10 Ebd., S. 33
11 Ebd., S. 36-37
12 Vgl. ebd. 37
13 Ebd., S. 41
14 Vgl. ebd. S.41
15 Ebd., S. 41
16 Vgl. ebd. S.42
17 Vgl. Ebd., S.45-46
18 Vgl. ebd., S. 43-45
19 Ebd., S. 46
20 Ebd., S. 46
21 Vgl. Arendt, Hannah: Macht und Gewalt. Deutsche Erstausgabe, 26. Auflage, München, 2017, S. 44-47
22 Max könnte auch weiblich sein, das ist nicht relevant für den Fall an sich. Auch im Folgenden wähle ich willkürlich männliche oder weibliche Charaktere.
23 Eine „starke“ Ausprägung zeigt eine weitere Verwendung des Begriffs Stärke, welche etwas als extrem beschreibt. Diese ist in unserem Fall allerdings nicht relevant und wird von mir daher nicht näher analysiert
24 Kant, Immanuel: Die Metaphysik der Sitten. 6. Aufl., Frankfurt am Main, 1985, Hrsg: Weischedel, Wilhelm AA IX S. 157
25 Damals von bestimmten Personengruppen, heutzutage wahrscheinlich von den meisten Menschen
26 Es ist möglich, dass Maries Freunde sie als schwach bezeichnen, da sie sich auf die Seite des „Mobbingopfers“ schlägt. Selbst wenn ihre Freunde eigentlich anders darüber denken, würde Marie eventuell sogar selbst gemobbt werden. Durch das Mobbing und den Verlust ihres guten Rufes würde sie auch an Stärke verlieren. Daran sieht man wie eng Schwäche und Stärke zusammenhängen und wie sehr die Bedeutung der beiden Begriffe von der Perspektive abhängt, die man selbst einnimmt.