Die Arbeit befasst sich mit dem österreichischen Deutsch als eine nationale Varietät, wie sie in der Hauptnachrichtensendung "Tirol 30" des Tiroler Fernsehsenders Tirol TV verwendet wird. Gegenstand der Analyse ist eine Untersuchung von Austriazismen.
Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, in welcher Art und in welchem Ausmaß österreichisches Deutsch in der Nachrichtensendung "Tirol 30" verwendet wird. Es werden Gründe benannt, warum Journalisten und Journalistinnen Austriazismen verwenden oder darauf verzichten.
Austriazismen begegnet man im österreichischen Sprachraum immer wieder, da österreichische Produkte nur noch selten mit gemeindeutschen Werbeslogans beworben werden. Vor allem in österreichischen Restaurants versteht man ohne die Kenntnis des österreichischen Deutschs schwer, welche Lebensmittel ein Gericht enthält.
Neben diesen Bereichen, die auffallend viele österreichische Wörter enthalten, sind in den letzten Jahren immer mehr österreichische Fernsehsender entstanden, die ebenfalls darauf achten, die österreichische Sprache nicht aussterben zu lassen.
Neben dem österreichischen Rundfunk wurden viele regionale und lokale Fernsehsender geboren. Ein Fernsehsender, welcher seit dem Jahresbeginn 2014 in einem neuen Format medial aber auch multimedial neu erstrahlt, ist der Fernsehsender Tirol TV. Die Sendungen werden in Innsbruck produziert und die journalistischen Arbeiten werden hauptsächlich von Innsbruckern durchgeführt. Die Beiträge werden teilweise von sehr jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gestaltet und geplant, und durch die tägliche Präsenz in den sozialen Netzwerken erreicht der Fernsehsender auch vermehrt ein junges Publikum.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Untersuchungsgegenstand
3. Methodik
4. Ergebnisse
5. Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem österreichischen Deutsch als eine nationale Varietät, wie sie in einer Nachrichtensendung des Tiroler Fernsehsenders Tirol TV verwendet wird.
Austriazismen kann man im österreichischen Sprachraum immer wieder begegnen. Österreichische Produkte werden nur noch selten mit gemeindeutschen Werbeslogans beworben, aber vor allem auch in österreichischen Restaurants kann man ohne die Kenntnis des österreichischen Deutschs, schwer verstehen, welche Lebensmittel ein Gericht enthält. Neben diesen Bereichen, die auffallend viel „österreichisch“ enthalten, sind in den letzten Jahren auch immer mehr österreichische Fernsehsender entstanden, die ebenfalls darauf achten, die österreichische Sprache nicht aussterben zu lassen. Neben dem Österreichischen Rundfunk wurden viele regionale und lokale Fernsehsender geboren. Ein Fernsehsender, welcher seit dem Jahresbeginn 2014 in neuem Format medial aber auch multimedial neu erstrahlt, ist der Fernsehsender Tirol TV. Die Sendungen werden in Innsbruck produziert und die journalistischen Arbeiten werden hauptsächlich von Innsbruckern durchgeführt. Die Beiträge werden teilweise von sehr jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gestaltet und geplant, und durch die tägliche Präsenz in den sozialen Netzwerken erreicht der Fernsehsender auch vermehrt ein junges Publikum.
Da Tirol TV ein regionaler Fernsehsender ist, ist davon auszugehen, dass in den Sendungen, neben tirolerischen Sprachmerkmalen, auch viele Austriazismen zu finden sind. Vor allem durch die vielen jungen Journalisten und Journalistinnen wird in diesem neuen Format vermehrt österreichisches Deutsch verwendet werden. Da es den Rahmen der Arbeit sprengen würde, auch die Verwendung von bundesdeutschen Varianten oder dialektalen Merkmalen zu untersuchen oder das gesamte Format Tirol TV zu durchleuchten, wurde die Untersuchung auf die Verwendung von Austriazismen im Bereich der Lexik in der Hauptnachrichtensendung „Tirol 30“ eingeschränkt. Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, in welcher Art und in welchem Ausmaß Österreichisches Deutsch in der Nachrichtensendung von Tirol TV verwendet wird und es sollen mögliche Gründe benannt werden, warum die Journalisten und Journalistinnen Austriazismen verwenden, oder eben nicht.
Wie dieses Ziel zu erreichen ist, soll in den nächsten beiden Teilen der Arbeit beschrieben werden. Anschließend werden die Ergebnisse der Untersuchung präsentiert, die anschließend in einer Zusammenfassung noch einmal verglichen und festgehalten werden sollen.
Mit Hilfe von einschlägiger Literatur soll die Forschungsfrage der Arbeit beantwortet werden. Dazu eignet sich am besten das Variantenwörterbuch des Deutschen und ein Band des Duden, Österreichisches Deutsch. In beiden Werken werden Varianten des Deutschen aufgezählt und ihren Verwendungsregionen zugewiesen.
2. Untersuchungsgegenstand
Wie in der Einleitung bereits angeschnitten, entstanden in den letzten Jahren viele österreichische Fernsehsender, die sich vom, in Österreich auch sehr etablierten deutschen Fernsehen, unter anderem durch die Sprache abheben. Wenn man sich diese Fernsehsender ansieht, wird man bemerken, dass es auch einen sprachlichen Unterschied zwischen west- und ostösterreichischen Sendern gibt. Die Untersuchung wurde an einem relativ jungen Fernsehsender, den es in dieser Weise erst seit Jänner 2014 gibt, durchgeführt. Der Sender, mit Produktionssitz in Innsbruck, stellt viele junge Journalisten und Journalistinnen an, und somit erstrahlt das ganze Format durch junge und frische Ideen. Dies merkt man auch an den verschiedenen Sendungen, welche produziert werden. Alle diese Sendungen werden anders aufgebaut und behandeln andere Themen. Neben der Hauptnachrichtensendung, welche „Tirol 30“ genannt wird, gibt es einen Newsflash, der täglich morgens und zur Mittagszeit erscheint, eine Sendung die ganz Österreich in den Blick nimmt, ein Immobilienmagazin und eine Sendung, welche die Nachrichten nach den Bezirken zusammenfasst. Auch die Komik kommt beim Sender nicht zu kurz: Das Format „Alarmstufe Rofner“ bindet Innsbrucks Jugend auf lustige Art und Weise in die Sendung mit ein.
Für die Untersuchung erschien die Sendung Tirol 30 am besten geeignet, da diese Themen aus Politik, Gesellschaft, Sport, Kultur und Kunst behandelt. Es werden verschiedene Themen abgedeckt und es kann somit davon ausgegangen werden, dass auch unterschiedliche sprachliche Inhalte zu finden sein werden. Die Sendung ist immer nach einem bestimmten Schema aufgebaut und erscheint täglich, außer am Wochenende:
1. Begrüßung
2. Newsflash
3. Thema der Woche
4. Social-Media-Rückblick
5. Eventguide
6. Wetter, (Gewinnspiel), Verabschiedung
Zwischen diesen Punkten werden in jeder Sendung zwei bis drei zusätzliche Beiträge eingebaut, die von verschiedenen Themen, Events oder Personen berichten. Somit kommt eine Sendung, inklusive Werbung, auf ca. 30-40 Minuten.
3. Methodik
Angepasst an das Ausmaß einer Seminararbeit entschloss ich mich, die Sendung eine Woche lang nach Austriazismen zu untersuchen. Das sind fünf Sendungen. Um diese nun untersuchen zu können, und um die erwarteten Austriazismen festhalten zu können, musste zunächst eine sinnvolle Form der Untersuchung gewählt werden. Ich entschied mich für die Durchführung einer Textanalyse, da ich mit dieser Form die effektvollsten Ergebnisse erwartete, und es mir besser erschien, als die Sendungen immer und immer wieder anzuhören. Somit bestand der erste Schritt daran, die fünf Sendungen zu transkribieren.
Schließlich lagen mir fünf Transkriptionsbogen vor, welche vom Montag, den 14.12.2015 bis einschließlich Freitag, den 18.12.2015 reichten. Um auch einen möglichen Unterschied zwischen der Sprache des Moderators und den Beitragssprechern und Beitragssprecherinnen erkennen zu können, wurden diese Transkriptionen farblich unterschieden. Interviews, die in Beiträgen oder im Studio durchgeführt wurden, Werbung zwischen den Beiträgen und andere Kurzbeiträge, wurden nicht transkribiert. Das liegt daran, dass die Interviews hauptsächlich dialektale Merkmale aufweisen, und somit zu einer eigenen Seminararbeit gemacht werden können. Auch das Mithineinnehmen der Werbung hätte die Begrenzung der Arbeit gesprengt. Ich habe mich dazu entschlossen, nur die Beiträge zu transkribieren und anschließend zu untersuchen, die der Moderator in der Begrüßung aufzählt. Somit vielen die Punkte Social-Media-Rückblick und Eventguide weg, die jedoch ohnehin nur ein paar Sekunden ausmachen.
Als nächster Schritt wurde das Niedergeschriebene mit Hilfe des Variantenwörterbuchs des Deutschen und dem Duden – Österreichisches Deutsch analysiert. Da es viele verschiedene Bereiche in der Sprache gibt, die das Österreichische von dem Deutschen oder Schweizerischem unterscheiden, musste auch hier ein Teilgebiet gewählt werden. Schließlich schien die Untersuchung der Lexik für mich am interessantesten. Da vor der Untersuchung noch keine genaueren Ergebnisse erahnt werden konnten, wurde die Untersuchung nicht auf bestimmte Wortarten eingegrenzt. Wie sich später jedoch herausstellte, waren es vor allem Nomen, welche als österreichische Variante in der Sendung verwendet werden.
Nachdem die Bogen untersucht wurden, entstand eine Tabelle, in welcher die Wörter der einzelnen Sendungen gesammelt wurden.
4. Ergebnisse
Bevor auf die einzelnen Ergebnisse genauer eingegangen wird, soll ein Gesamtüberblick der gefundenen österreichischen Varianten mit Hilfe einer Tabelle dargestellt werden:
Tabelle 1: Austriazismen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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