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Partizipation in der Kita

©2016 Referat (Handout) 5 Seiten

Zusammenfassung

Partizipation ist in den letzten Jahren ein immer relevanteres Thema in Kindertageseinrichtungen geworden. In dem Handout soll daher die Frage geklärt werden, was die Gründe für Partizipation in der Kita sind und wie sich diese in Kindertageseinrichtungen umsetzen lässt. Zunächst soll der Begriff "Partizipation" definiert und die rechtliche Grundlagen beschrieben werden. Des Weiteren sollen Gründe und Voraussetzungen für Partizipation aufgezeigt und daraufhin die Stufen und Formen der Beteiligung dargestellt werden. Anschließend wird auf die Grenzen von Partizipation eingegangen und zum Abschluss werden die Inhalte dieser Arbeit in einem Fazit zusammengefasst.

Leseprobe

1. Einleitung

Partizipation ist in den letzten Jahren ein immer relevanteres Thema in Kindertageseinrichtungen geworden. Auch in der Kita, in der ich arbeite, wird thematisiert, wie wir die Kinder mehr beteiligen können und wie sich Partizipation praktisch umsetzen lässt. In dem vorliegenden Handout und dem Referat soll daher die Frage geklärt werden, was die Gründe für Partizipation in der Kita sind und wie sich diese in Kindertageseinrichtungen umsetzen lässt. Zunächst soll der Begriff ‚Partizipation‘ definiert und die rechtliche Grundlagen beschrieben werden. Des Weiteren sollen Gründe und Voraussetzungen für Partizipation aufgezeigt und daraufhin die Stufen und Formen der Beteiligung dargestellt werden. Anschließend wird auf die Grenzen von Partizipation eingegangen und zum Abschluss werden die Inhalte dieser Arbeit in einem Fazit zusammengefasst.

2. Definition und rechtliche Grundlagen

- Das Wort „Partizipation“ kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet teilnehmen, Anteil haben (vgl. Hansen et. al. 2011, S. 19). „Ziel ist die Einbindung der von den Entscheidungsfolgen Betroffenen in die Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse im Sinne von Integration und Demokratisierung“ (Beltz Lexikon Pädagogik 2007, S. 550; Stichwort Partizipation). Für die Kita heißt das, Kinder an Entscheidungen, die sie betreffen, zu beteiligen.
- Als rechtliche Grundlage dient der Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention, der festlegt das Kinder das Recht auf freie Meinungsäußerung in Angelegenheiten haben, die sie betreffen und das eine angemessene Berücksichtigung ihrer Meinung stattfinden soll (vgl. Übereinkommen Rechte des Kindes 2010, S. 15). Auch auf nationaler Ebene gibt es im SGB VII ein entsprechendes Gesetz, das besagt: „Kinder und Jugendliche sind entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen“ (Abs. 1 § 8 SGB VII). Durch die Gesetze wird deutlich, dass den Kindern von Anfang an demokratische Rechte zugesichert werden. Jedoch sind die Gesetze relativ offen formuliert, daher liegt die Umsetzung der Beteiligungsrechte in den Händen der pädagogischen Fachkräfte (vgl. Hansen et al. 2011, S. 52).

3. Voraussetzungen und Gründe für Partizipation

Voraussetzung für eine gelingende Partizipation ist eine dialogische, partizipative Haltung der Fachkräfte, die die Beteiligungsrechte der Kinder verbindlich gewährleisten (vgl. Regner/Schubert-Suffrian 2011, S. 55). Aber was sind Gründe für Partizipation in der Kita? Partizipation bereitet auf ein Leben in einer Demokratie vor, Kinder lernen an Entscheidungen teilzuhaben und erwerben dadurch eine Reihe von Kompetenzen (vgl. Debatin 2016, S. 21). „Zusammenfassend fördert jede Art von Beteiligung (Mitreden / Mitplanen / Mitentscheiden / Mitgestalten) die Sprache, Selbständigkeit, Selbstbewusstheit, soziale Aufmerksamkeit, Mitverantwortung und die Frustrationstoleranz“ (Dobrick 2011, S. 49). Es gibt also gute Gründe für Partizipation in der Kita, zur Verankerung partizipativer Praktiken gibt es jedoch keine allgemeinen Regelungen, es existieren vielmehr verschiedene Umsetzungsformen (vgl. Regner/Schubert-Suffrian 2011, S. 55).

4. Beteiligungsformen

Im Folgenden werden institutionalisierte und projektorientierte Formen der Beteiligung dargestellt, sowie die Notwendigkeit der Alltagspartizipation erläutert.

- Institutionalisierte Beteiligungsformen zeichnen sich durch eine strukturelle Verankerung aus. Innerhalb institutionalisierter Beteiligungsformen lassen sich offene und repräsentativen Beteiligungsformen unterscheiden.

Offene Beteiligungsformen richten sich an alle Kinder einer Einrichtung, in Form von:

- Kinderkonferenzen zu einem bestimmten Thema
- Kindergruppenversammlung für alle Kinder einer Gruppe oder
- Kindervollversammlung für alle Kinder einer Einrichtung

Repräsentative Beteiligungsform sind durch ein Gremium gekennzeichnet, das in einem Kinderrat oder Kinderparlament stellvertretend für alle Kinder der Einrichtung Anliegen bespricht und Entscheidungen fällt. Das Gremium besteht dabei sowohl aus Kindern als auch aus pädagogischen Fachkräften und die Mitglieder werden entweder in regelmäßigen Abständen von den Kindern gewählt oder bestehen aus bestimmten Altersgruppen (vgl. Hansen et al. 2011, S. 61 f.).

- Projektorientierte Beteiligungsformen zeichnen sich unteranderem durch eine zeitliche Begrenzung sowie eine Themen- und Produktorientierung aus. Die Kinder können sich an allen Abschnitten eines Projekts beteiligen, angefangen von der Themenfindung bis zum Abschluss des Projekts (vgl. Stamer-Brandt 2014, S. 112 f.).
- Neben den vorgestellten Beteiligungsformen wird Partizipation auch in alltäglichen Handlungen in der Kita gelebt. Denn es sind die kleinen Alltagshandlungen, die für eine konsequente Partizipationspraxis unabdingbar sind (vgl. Debatin 2016, S. 43).

5. Beteiligungsstufen

1. Stufe Mitwirkung: Die Vorschläge der Kinder fließen in Entscheidungsfindung ein, das Entscheidungsrecht liegt jedoch bei den Erwachsenen. 2. Stufe Mitbestimmung: In dieser Stufe haben die Kindern ein gleichberechtigtes Stimmrecht. 3. Stufe Selbstbestimmung: Hierbei haben die Kinder das alleinige Entscheidungsrecht (vgl. Stamer-Brandt 2014, S. 93).

6. Grenzen von Partizipation

Partizipation heißt nicht, dass Erwachsene ihre Verantwortung abgeben, denn wenn Kinder sich oder andere gefährden, müssen Erwachsenen auch gegen den Willen der Kinder einschreiten (vgl. Hansen et al. 2011, S. 86). „Eine gelungene Partizipationspraxis ist nicht die mit den wenigsten Grenzen, sondern die, in der Grenzen bewusst gesetzt, reflektiert und allen Beteiligten gegenüber transparent gemacht werden“ (Debatin 2016, S. 99).

7. Fazit

Gründe für Partizipation in der Kita sind zum einen, dass den Kindern eine Beteiligung rechtlich zusteht und zum anderen fördert Partizipation eine Reihe von Kompetenzen und bereitet durch den demokratischen Grundgedanken auf eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben vor. Neben der Beteiligung der Kinder an alltäglichen Handlungen kann Partizipation in Projekten oder institutionalisierten Formen umgesetzt werden. Wichtig für die Umsetzung ist die Haltung der Erwachsenen, denn ohne eine partizipative Grundhaltung der Fachkräfte ist Partizipation nicht möglich. Das heißt jedoch nicht, dass pädagogische Fachkräfte ihre Führsorgepflicht abgeben, denn sobald Kinder sich oder andere in Gefahr bringen, müssen bewusst Grenzen gesetzt werden.

8. Quellen:

Debatin, Giovanna (2016): Frühpädagogische Konzepte praktisch umgesetzt. Partizipation in der Kita. Berlin: Cornelsen Verlag.

Dobrick, Marita (2011): Demokratie in Kinderschuhen. Partizipation & KiTas. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht Verlag.

Hansen, Rüdiger / Knauer, Raingard / Sturzenhecker, Benedikt (2011): Partizipation in Kindertageseinrichtungen. So gelingt Demokratiebildung mit Kindern! Weimar / Berlin: verlag das netz.

Partizipation (2007): In: Heinz-Elmar Tenorth und Rudolf Tippelt (Hrsg.): Beltz Lexikon Pädagogik. Weinheim / Basel: Beltz Verlag, S. 550.

Regner, Michael / Schubert-Suffrian, Franziska (2011): Partizipation in der Kita. Projekte mit Kindern gestalten. Freiburg im Breisgau: Herder Verlag.

Stamer-Brandt, Petra (2014): Partizipation von Kindern in der Kindertagesstätte. Praktische Tipps zur Umsetzung im Alltag. Köln / Kronach: Carl Link Verlag.

Übereinkommen Rechte des Kindes (2010): VN-Kinderrechtskonvention im Wortlaut mit Materialien. Abrufbar unter: https://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/_C3_9Cbereinkommen-_C3_BCber-die-Rechte-des-Kindes,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf (Stand 06/2016).

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Details

Seiten
5
Jahr
2016
ISBN (eBook)
9783668960350
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule RheinMain
Erscheinungsdatum
2019 (Juni)
Note
1,0
Schlagworte
Partizipation Partizipation Kita
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Titel: Partizipation in der Kita